FRÜHAUFSTEHER Der tägliche Ausblick auf die Börse

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13.03.02 07:56
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Bären dominieren


13. März 2002 Technologiewerte benötigen Hilfe

Nachdem die Bären in den zwei Vorwochen an der Börse wenig zu sagen hatten, gewinnen sie in dieser Woche wieder die Oberhand. Händler werten die bisherigen Verluste allerdings als normale Konsolidierung. Dringend benötigen die Technologiewerte einige positive Nachrichten, nachdem Lucent und Nokia am Dienstag die Stimmung mit ihren verhaltenen Prognosen verhagelten. Vielleicht gibt die Eröffnung der Computermesse Cebit positive Impulse für die Branche. Am Nachmittag dürften die amerikanischen Einzelhandelsumsätze im Blickpunkt stehen. Denn hiervon erhoffen sich die Anleger Hinweise darauf, ob die Konsumenten die zuletzt gesehenen günstigeren Konjunkturdaten bestätigen.

Euro in Fernost knapp behauptet

Der Euro hat sich am Mittwoch im fernöstlichen Devisenhandel bei geringen Umsätzen mit Kursen um 0,8745 Dollar knapp behauptet. Im Blickpunkt der Märkte stehen Händlern zufolge die für 14.30 MEZ erwarteten Einzelhandelsumsätze aus den USA sowie eine Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan (19.35 MEZ). Sollten die US-Einzelhandelszahlen für Februar so gut ausfallen, wie von einigen Analysten erwartet, könnte dies den Euro im Tagesverlauf unter Druck setzen, warnten Händler. Der Yen zeigte sich zum Dollar und zum Euro nach wie vor gebremst, was Händler mit den Bedenken der japanischen Regierung wegen zu schneller Kursänderungen begründeten. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte gegen 07.20 Uhr MEZ mit 0,8742/47 Dollar nach einem Schlusskurs von 0,8755 Dollar am Vortag in New York. Der Dollar pendelte bei 129,42/49 Yen und damit über seinem New Yorker Schlusskurs von 128,92 Yen. Der Euro stieg auf 113,16/21 Yen nach 112,88 Yen in New York.

Seitwärtstrendenz am Rentenmarkt

Nach den rasanten Kursverlusten der Vorwoche dürfte der Rentenmarkt am Mittwoch weiter seitwärts tendieren. Die amerikanischen Staatstitel zeigten sich am Dienstag ebenfalls kaum verändert, so dass große Impulse fehlen.  Analysten sehen den Bund-Future aufgrund ausbleibender Impulse unverändert in der Range zwischen 105,10 und 105,61 Prozent. Am Dienstag hatte der Bund-Future zwei Basispunkte auf 105,34 Prozent nachgegeben

Aktien Tokio schließen sehr schwach

Sehr schwach sind die Aktienkurse am Mittwoch in Tokio aus dem Handel gegangen. Der Nikkei-225-Index verlor 1,7 Prozent auf 11.415,31 Yen. Der Topix-Index fiel um 2,1 Prozent auf 1.075,70 Punkte. Unter Druck standen vor allem Telekommunikationsausrüster, nachdem Lucent und Nokia sich am Vortag kritisch über die wirtschaftlichen Aussichten geäußert hatten.

Aktien Hongkong am Mittag etwas leichter

Etwas leichter zeigt sich der Aktienmarkt in Hongkong am Mittwochmittag (Ortszeit). Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte fällt der Hang-Seng-Index (HSI) um 0,4 Prozent bzw 46,59 Stellen auf 11.227,27. Zu den Verlierern gehören vor allem die Technologiewerte. Grund seien die schwachen Vorgaben von der Nasdaq, erklärt ein Teilnehmer. Mit Kursaufschlägen zeigen sich die Immobilienwerte, nach den stabilen Zahlen von SHK Properties. Für den weiteren Handelsverlauf wird der Index in einer Spanne zwischen 11.000 und 11.400 Punkten gesehen. Bei 11.000 Stellen liegt eine nachhaltige Unterstützung, fügt ein Händler hinzu.

Kräftige Kursanstiege an den wichtigsten Börsen Lateinamerikas

Die wichtigsten Börsen Lateinamerikas haben am Dienstag ungeachtet der schwachen Entwicklung an den New Yorker Leitmärkten zum Teil sehr deutliche Kursanstiege verzeichnet. Am größten Wertpapiermarkt des Subkontinents in Brasiliens Wirtschaftsmetropole Sao Paulo legte der Bovespa-Index um 3,54 Prozent oder 485,65 Zähler auf 14.181,42 Punkte zu. In Sao Paulo wurde die Kauflust laut Angaben von Händlern vor allem von den besseren Umfragewerten des Regierungskandidaten für die Präsidentenwahlen im Oktober, José Serra, genährt. Der Markt würdige die Errungenschaften der Regierungszeit von Präsident Fernando Cardoso, wie etwa die niedrige Inflation, die Öffnung der Märkte und die Privatisierungen. Als gefährlichster Rivale von Serra gilt der sozialistische Kandidat Luiz Inacio Lula da Silva. In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires stieg der Merval- Index unterdessen um 2,64 Prozent (10,5 Einheiten) auf 408,49 Punkte. Der IPC-Index kletterte in Mexiko-Stadt um 1,63 Prozent oder 116,66 Einheiten auf 7.278 Zähler.

US-Nachbörse leichter

Der Kurs der Lucent-Aktie ist am Dienstag im nachbörslichen Handel weiter gesunken, nachdem der Technologiekonzern Wandelanleihe-Pläne bekannt gegeben hatte. Die Lucent-Aktie gab im Instinet-Handel bis auf 5,34 Dollar von 5,59 Dollar beim Börsenschluss nach. Lucent hatte mitgeteilt, sie beabsichtige die Ausgabe einer Wandelanleihe in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar. Bis zum Börsenschluss war der Kurs der Lucent-Aktie bereits um über zehn Prozent gefallen. Comverse Technology gaben 21 Prozent auf 12,52 Dollar nach, nachdem der Software-Hersteller für das vierte Quartal einen Verlust von 54 Millionen Dollar auswies. Halbleiterproduzent Cree verbilligten sich um 15 Prozent auf 13,81 Dollar, nachdem das Unternehmen  eine Gewinnwarnung gab. Der Future auf den Nasdaq 100 gab nachbörslich 5,55 au f1.517,92 Punkte nach, der Future auf den S&P 500 fiel 0,30 auf 1.169,20 Punkte.

Trübe Firmenprognosen ziehen Nasdaq ins Minus

Trübe Prognosen von Technologiekonzernen wie Lucent und Nokia haben am Dienstag die Technologiewerte an den New Yorker Aktienmärkten nach unten gezogen. Belastet habe auch die Aufforderung der US-Börsenaufsicht (SEC) an den US-Telekommunikationskonzern WorldCom, Auskünfte über die Bilanzpraktiken zu geben, sagten Händler. Der technologielastige Nasdaq-Index fiel zum Schluss 1,68 Prozent auf 1.897,12 Punkte. Der Dow-Jones-Index schloss dagegen mit 0,20 Prozent im Plus auf 10.632,35 Punkten. Händler erklärten dies mit den Kursgewinnen der IBM-Aktie. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 0,23 Prozent auf 1.165,58 Zähler.

Der Nasdaq-Index habe bei 1.900 Punkten eine wichtige Unterstützungslinie durchbrochen, was zu weiteren Verkäufen im späten Geschäft geführt habe, sagten Händler. Die nächste wichtige Unterstützung für den Index liegt nach Angaben von SchaefferResearch.com jetzt bei 1.880 Zählern.

Die Prognosen der beiden Telekomausrüster Lucent und Nokia hätten Befürchtungen bei den Investoren geweckt, eine Verbesserung der Gewinnsituation in der Branche könne länger dauern, sagten Börsianer. „Jeder, der glaubt, dass der Telekombereich sich dramatisch bessert, lebt auf dem Mars. Tatsache ist, es passiert nicht", sagte Erik Gustafson, Portfolio Manager bei Stein, Roe & Farnham. Der angeschlagene Konzern Lucent Technologies hatte mitgeteilt, er werde voraussichtlich später als erwartet die Gewinnzone erreichen. Wegen der weiterhin rückläufigen Investitionen senkte Lucent außerdem die Umsatzprognose für das zweite Quartal. Die Aktie büßte rund 10,7 Prozent auf 5,59 Dollar ein und war der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange.

Die Titel des weltweit größten Handy-Herstellers Nokia gaben rund 6,1 Prozent auf 22,03 Dollar nach. Der Konzern hatte zuvor seine Umsatzprognose für das erste Quartal nach unten geschraubt. Die Titel von WorldCom verloren rund zwölf Prozent auf 7,93 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq. Die Börsenaufsicht SEC hatte am Montag auch den Worldcom-Mitbewerber Qwest um Informationen zur Bilanzierung gebeten. Die Anfrage der SEC habe Erinnerungen an die Bilanzprobleme des Energiehändlers Enron geweckt, die zum Zusammenbruch von Enron geführt hätten, sagten Händler. Qwest-Aktien fielen um rund 5,4 Prozent auf 8,95 Dollar.

Die Kursgewinne der Aktien des Computerkonzerns IBM hätten den Dow-Jones-Index indessen gestützt, sagten Händler. Das Unternehmen hatte in seinem Geschäftsbericht 2001 weitere Details zu seiner Bilanzierung mitgeteilt, um die von der Enron-Krise erschütterten Investoren zu beruhigen. Die Titel legten um rund drei Prozent auf 108,41 Dollar zu. Die Aktien des Softwarekonzerns Microsoft gaben dagegen um rund 2,8 Prozent auf 62,54 Dollar nach. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte zuvor mitgeteilt, der Konzern dürfte die Prognosen für 2003 nach unten korrigieren. Goldman Sachs hatte diese Einschätzung mit der schwachen Nachfrage nach Personalcomputern begründet.

US-Anleihen schließen kaum verändert

Kaum verändert haben sich die US-Staatsanleihen am Dienstag im späten Handel in New York präsentiert. Zehnjährige Staatspapiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent verloren 1/32 auf 96-21/32 und rentierten mit 5,308 Prozent nach 5,304 Prozent am Montag. Der 30-Jährige Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent gab um 2/32 auf 95-3/32 nach, Rendite: 5,721 Prozent nach 5,714 Prozent. Händler begründeten die Entwicklung mit widersprüchlichen Einflüssen an diesem ruhigen Handelstag. So profitierten die Titel unter anderem von den schwachen Technologiewerten an den Aktienbörsen, zumal andere fundamentale Einflüsse wie zum Beispiel Konjunkturdaten Fehlanzeige waren.

Auch kleine Käufe und Short Covering nach dem Ausverkauf der vergangenen Woche hätten eine Rolle gespielt, hieß es. Zum Mittag (Ortszeit) waren die Treasurys aber schon von ihren Tageshöchstständen wieder zurückgekommen, was Marktbeobachter vor allem mit den in dieser Woche noch anstehenden Emissionen von Unternehmensanleihen begründeten. David Ging, Analyst bei Credit Suisse First Boston, meinte, dass die aktuelle Festigkeit der Anleihen keine Kehrtwende beim generell negativen Sentiment bedeute. Die Konjunkturdaten zeigten zunehmend in Richtung Erholung. “Der Markt wartet nur auf einige gute Nachrichten, um dann am Anleihemarkt hart zuzuschlagen“, sagte er. Die Charts sähen furchtbar aus, die Wirtschaft dagegen gut.
 
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters

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Medienschau


13. März 2002 Unternehmensnachrichten

Lucent-Kurs fällt nachbörslich nach Wandelanleihe-Ankündigung

Der Kurs der Lucent-Aktie ist am Dienstag im nachbörslichen Handel weiter gesunken, nachdem der Technologiekonzern Wandelanleihe-Pläne bekannt gegeben hatte. Die Lucent-Aktie gab im Instinet-Handel bis auf 5,34 Dollar von 5,59 Dollar beim Börsenschluss nach. Lucent hatte mitgeteilt, eine Wandelanleihe in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar auszugeben. Bis zum Börsenschluss war der Kurs der Lucent-Aktie bereits um über zehn Prozent gesunken. Der Konzern hatte zuvor mitgeteilt, er werde voraussichtlich später als erwartet die Gewinnzone erreichen. Wegen der weiterhin rückläufigen Investitionen hatte Lucent außerdem die Umsatzprognose für das zweite Quartal gesenkt. (Reuters)

Baukonzern Vinci übertrifft mit Gewinnsteigerung die Prognosen

Der weltgrößte Baukonzern Vinci hat mit einem Gewinnwachstum von sieben Prozent 2001 die Prognosen der Analysten übertroffen und erwartet im laufenden Geschäftsjahr 2002 ein unverändertes bis höheres Ergebnis. Der Reingewinn sei 2001 auf 454 (Vorjahr 423) Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Paris mit. Der Betriebsgewinn (Ebit) habe um 15 Prozent auf 1,058 Milliarden Euro zugenommen. Von der JCF Gruppe befragte Analysten hatten im Durchschnitt einen wenig veränderten Reingewinn von 426 Millionen Euro und ein Ebit von 1,051 Milliarden Euro prognostiziert. (Reuters)

Citigroup erwartet höhere Kreditverluste

Die Citigroup erwartet in der Mehrzahl ihrer Geschäftsbereiche höhere Kreditverluste als im Vorjahr. Wie aus dem Jahresbericht der US-Bank an die Börsenaufsicht hervorgeht, resultiert die Erwartung höherer Kreditverluste aus der andauernd schwachen Konjunktur mit häufigeren Konkursen sowie rückständigen Krediten. Der Anteil der Kreditverluste an den insgesamt vergebenen Krediten stieg 2001 auf 2,70 Prozent von 2,57 Prozent im Vorjahr. (vwd)

Samsung: DRAM-Chips werden im 2. Qu nicht deutlich billiger

Die Preise für DRAM-Chips werden nach Ansicht des Vizepräsidenten der Samsung Electronics im zweiten Quartal nicht deutlich zurückgehen. Der aktuelle Anstieg der Speicherchip-Preise deute darauf hin, dass die großen PC-Hersteller zu diesen Preisen bestellten, sagte Chu am Mittwoch auf einer von Merrill Lynch veranstalteten Technologiekonferenz. Der Aussichten im zweiten Quartal seien dennoch unsicher, weil die DRAM-Chip-Hersteller ihre Produktion möglicherweise zu schnell erhöhten. Dies könne die Erholung negativ beeinflussen. (vwd)

SAP berät über Trennung von Wirtschaftsprüfer Andersen

Der Aufsichtsrat von SAP wird nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ (FTD) am Donnerstag über die Trennung vom Wirtschaftsprüfer Andersen beraten. Es werde dabei damit gerechnet, dass Andersen nach mehr als sieben Jahren den größten Auftrag in Deutschland verlieren werde, berichtete die Zeitung aus ihrer Mittwochausgabe vorab. Andersens umstrittene Rolle im Skandal um die Pleite des US-Energiehändlers Enron sei bei SAP aber allenfalls ein letzter Auslöser gewesen, hieß es im Zeitungsbericht weiter. Der SAP-Vorstand habe bereits im vergangenen Jahr angekündigt, Angebote von Wettbewerbern einzuholen. (FTD, S. 3)

VW will im April Ein-Liter-Auto vorstellen

Die Volkswagen AG will nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“ zur Hauptversammlung am 16. April das weltweit erste Ein-Liter-Auto vorstellen. Das Sparmobil solle ein Zweisitzer zum Preis von bis zu 20.000 Euro sein, berichtet die Zeitung aus ihrer Mittwochausgabe vorab. Nach dem historischen Vorbild des dreirädrigen Messerschmitt-Kabinenrollers aus den 50er Jahren sollen dem Bericht zufolge Fahrer und Beifahrer hintereinander sitzen. Der Verbrauch des 500 Kilogramm wiegenden Dieselfahrzeugs mit Kohlefaser-Karosserie solle bei 0,99 Litern pro 100 Kilometer liegen. (Reuters)

T-Mobile und Microsoft planen Zusammenarbeit

Die Deutsche Telekom wird nach einem Bericht der „Financial Times“ (Mittwochausgabe) mit dem US-Software-Unternehmen Microsoft beim Mobilfunk zusammenarbeiten. Die Partnerschaft zwischen T-Mobile, der Mobilfunk-Tochter der Deutschen Telekom, und Microsoft werde am Mittwochmorgen auf der Computermesse Cebit in Hannover bekannt gegeben, hieß es in dem Bericht. Dem Bericht zufolge sind Angebote vor allem für Geschäftskunden geplant. Danach soll eine Software-Plattform entwickelt werden, mit der die Nutzer Zugang zu Anwendungen ihrer Firmen sowohl von festen als auch mobilen Geräten aus erhalten sollen. Dabei sollen zwei Portale genutzt werden, das „mobile Zugangs-Portal“ und das „mobile Service-Portal". (FTD, S. 3)

Elmos erwartet 2002 Gewinn vor Steuern auf Vorjahresniveau

Elmos Semiconductor erwartet 2002 ein Ergebnis vor Steuern auf dem Vorjahresniveau. Beim Umsatz werde mit einem moderaten Anstieg gerechnet, teilte Elmos am Dienstag nach Börsenschluss in einer Pflichtveröffentlichung mit. Im Gegensatz zu den Vorjahren solle der Jahresüberschuss in dem Unternehmen belassen werden, um die Mittel für das weitere Wachstum zu stellen, hieß es weiter. Elmos bestätigte in der Pflichtveröffentlichung außerdem die im Februar veröffentlichten vorläufigen Ergebniszahlen für 2001. (Ad-hoc)

Lycos Europe halbiert Verlust

Lycos Europe hat in den sechs Monaten zum Ende Dezember 2001 den Verlust mehr als halbiert und will die Gewinnschwelle bis zum letzten Quartal 2002 erreichen. Lycos teilte mit, im Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2001 habe der Jahresfehlbetrag 67,5 Millionen Euro betragen, verglichen mit 160,0 Millionen Euro in den sechs Monaten zum 31. Dezember 2000. Der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sei um 59 Prozent auf 48,1 (116,9) Millionen Euro gesunken. Der Umsatz sei um 21 Prozent auf 68,8 (57,1) Millionen Euro gestiegen. Am 31. Dezember betrugen die liquiden Mittel von Lycos Europe nach Angaben des Unternehmens 288,9 Millionen Euro.  „Das Unternehmen geht davon aus, den Breakeven (auf Ebitda-Basis) planmäßig bis zum letzten Quartal des Kalenderjahrers 2002 ohne zusätzliche Finanzierung zu erreichen", hieß es in der Mitteilung weiter. (Ad-hoc)

Kleinaktionäre der SchmidtBank akzeptieren Abfindung

Mit einer hohen Quote haben einem Medienbericht zufolge die Kleinaktionäre der in Schieflage geratenen SchmidtBank das Abfindungsangebot der Großbanken akzeptiert. Anteilseigner, die noch Aktien aus der Emission von 1998 hielten, bekämen für ihre Papiere den Ausgabekurs von 6,39 Euro, berichtete die „Financial Times Deutschland“ am Dienstag vorab aus der Mittwochausgabe. Aktionäre, die später gezeichnet hätten, erhielten 11,60 Euro. (FTD, S. 22)


Wirtschaftsnachrichten

Japanische Anleger trennen sich von ausländischen Wertpapieren

Japanische Investoren haben im Februar auf Nettobasis ausländische Wertpapiere verkauft. Wie das Finanzministerium am Mittwoch berichtet, gehen die Nettoverkäufe vor allem auf das bevor stehende Ende des laufenden Fiskaljahres (zum 31. März) zurück, da die Investoren bestehende Gewinne zu sichern suchten. Dabei wurden vor allem Positionen mit ausländischen Anleihen aufgelöst, der entsprechende Nettoverkauf belief sich auf 637,1 Milliarden Yen, nachdem bereits im Januar netto Anleihen für 3,071 Bill JPY verkauft worden waren.

Zudem wurden ausländische Aktien für netto 36,5 Milliarden Yen verkauft nach Nettokäufen über 286 Milliarden Yen im Januar. Dem Finanzministerium zufolge haben sich jedoch auch ausländische Investoren von japanischen Anleihen über netto 1,042 Billionen Yen getrennt, nachdem im Januar Anleihen für 1,236 Billionen Yen verkauft worden waren. Beobachter führen den ausländischen Nettoverkauf japanischer Anleihen u.a. auf kritische Kommentare der großen Ratingagenturen zurück.


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Nobelpreisträger Tobin ist gestorben

 
13.03.02 08:14
Von Jens Meyer


12. März 2002 Der amerikanische Nobelpreisträger und Wirtschaftsprofessor James Tobin ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Tobin, der schon Präsident John F. Kennedy als Wirtschaftsberater zur Seite stand, sei bereits am Montag eines natürlichen Todes gestorben, teilte seine Alma mater, die Yale Universität, mit.

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James Tobin (1918-2002)

Tobin wurde international bekannt durch seinen Vorschlag einer Steuer auf Devisentransaktionen, um spekulative Geschäfte zu unterbinden. Die Abgabe sollte „Sand ins Getriebe der Finanzmärkte“ streuen. Die so genannte Tobin-Steuer wurde jedoch nie eingeführt.

Wiedergeburt einer Idee

Die Idee einer Abgabe auf Devisentransaktionen erfreute sich allerdings in den vergangenen Jahren einer Renaissance, nachdem sie von verschiedenen globalisierungskritischen Gruppen als Mittel zur Eindämmung der weltweiten Spekulationen aufgegriffen wurde. Bekannteste Gruppierung ist die französische Attac, deren Namen sich direkt von der Spekulationssteuer ableitet („Association pour une taxation des transactions financières pour l´aide aux citoyens“).

Ähnlich wie Attac sehen viele Nichtregierungsorganisationen in einer derartigen Abgabe nicht nur eine Möglichkeit zur Eindämmung der globalen Finanzspekulation, sondern auch ein Mittel zur Finanzierung von Entwicklung. Entsprechend fordern zahlreiche Gruppen eine Diskussion um die Einführung der Tobin-Steuer auf der Internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung, die am kommenden Montag in Monterrey, Mexiko, beginnt.

Der Vorschlag wurde zuletzt auch von politischer Seite aufgegriffen: Der französische Premier Lionel Jospin liebäugelte öffentlich mit der Einführung einer Tobin-Steuer und schielte dabei im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im April nicht zuletzt auf die Linke. Die deutsche Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul ließ erst kürzlich in ihrem Ministerium ein Gutachten erstellen, dass eine Tobin-Steuer als machbar bezeichnete. Auch die EU-Kommission lässt in eine Studie Vor- und Nachteile der Abgabe prüfen.

Einflussreicher Theoretiker

Konsensfähig ist die Tobin-Steuer allerdings kaum. Denn sowohl innerhalb der Wissenschaft als auch im Bundesfinanzministerium und erst recht von der Finanzwirtschaft wird eine Spekulationssteuer als nicht durchführbar abgelehnt. Der amerikanische Nobelpreisträger Robert Mundell tut sie gar als „idiotische Idee“ ab.

Ihr Urheber war übrigens von der späten Wiedergeburt seiner 1972 veröffentlichten Idee überrascht. In einem seiner letzten Interviews distanzierte sich Tobin von jenen Gruppierungen, die sich auf seinen Namen beriefen. Seine Devisentransaktionssteuer sei nicht gedacht, als ein Instrument zur Finanzierung von Entwicklung, sondern solle in erster Linie den Notenbanken kleiner Länder bei der Kontrolle über ihre eigenen Währungen helfen.

Den Nobelpreis erhielt Tobin jedoch 1981 für seine Arbeiten über die gegenseitige Abhängigkeit von Finanzmärkten und Entscheidungen über Ausgaben, Beschäftigung, Produktion und Preise. Das Nobelpreiskomitee lobte auch seine Portfolio-Theorie. Er selber fasste die Gedanken der Theorie einmal bildlich als „lege nie alle Eier in einen Korb“ zusammen. Seine Bedeutung für das ökonomische Denken ist groß. „Tobin war einer jener Theoretiker, dessen Einfluss so weit reichend ist, dass selbst Leute die ihn gar nicht kennen, zu seinen Anhängern zählen“, schreibt der Ökonom Paul Krugman in der „New York Times“.


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Tobin-Steuer

 
13.03.02 08:27
"Sand ins Getriebe der Finanzmärkte"
 
Schröder schließt Tobin-Steuer nicht aus
 
 
 4. Sep. 2001 Täglich fließen Devisen im Wert von etwa 1,5 Billionen Dollar rund um den Globus - der weitaus überwiegende Teil allein mit dem Zweck, kurzfristig von Wechselkursschwankungen zu profitieren. Die destabilisierende Wirkung dieser enormen Geldströme wurde vom amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler James Tobin Anfang der 70-er Jahre kritisiert. Zur Eindämmung der Spekulation und somit zur Glättung allzu starker Wechselkursschwankungen ersonn er eine nach ihm benannte Steuer, die „Sand ins Getriebe der Finanzmärkte“ werfen sollte.

Auch als Devisenumsatzsteuer bezeichnet, soll sie all jene internationalen Geldströme besteuern, die rein spekulativen Charakter haben. Langfristige Engagements wie Direkt- oder Portfolioinvestitionen wären von einer solchen Taxierung ausgenommen. Wird das Geld hingegen in der Hoffnung auf kurzfristige Gewinne aus Wechselkursschwankungen in ausländischen Währungen angelegt, dann werden - je nach Konzeption der bis heute nur theoretischen Steuer - zwischen 0,1 und 0,5 Prozent fällig. Da die Gewinne aus den kurzfristigen Transaktionen selten mehr als diesen Betrag ausmachen, würde sich ein Großteil der Spekulation nicht mehr rentieren.

Unklar ist, wer die Steuer letztlich erheben soll - die einzelnen Staaten oder eine supranationale Behörde - und was mit den nicht unbeträchtlichen Einnahmen passiert. Globalisierungskritische Gruppen wollen mit den Geldern aus der Steuer Entwicklungshilfe- und Umweltprojekte finanzieren, Gegner der Steuer befürchten neue bürokratische Wasserköpfe.

Hauptkritikpunkt an der Tobin-Steuer ist jedoch die fehlende Aussicht auf eine möglichst breite internationale Einführung. Um nämlich eine simple Verlagerung der wichtigsten Devisenhandelsplätze zu verhindern, müsste die Tobin-Steuer an allen derzeit relevanten Finanzplätzen erhoben werden. Trotz Unterstützung einzelner Parlamente und Regierungen sowie vieler Initiativen ist die Tobin-Steuer von einer Realisierung jedoch weit entfernt. So spricht der grüne Finanzexperte Oswald Metzger von einer „Sankt-Nimmerleins-Tag-Steuer, die nie kommt.“

Für seine Analysen der internationalen Finanzmärkte erhielt der mittlerweile 83-jährige Amerikaner 1981 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Tobin steht in der Tradition des britischen Ökonomen John Maynard Keynes.



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Aktienanleihen sind kein Termingeschäft für Börsen

 
13.03.02 08:40
Bundesgerichtshof: Aktienanleihen sind kein Termingeschäft für Börsen

Bundesgerichtshof: Aber keine schriftliche Belehrung wie bei Börsentermingeschäften erforderlich


jja. KARLSRUHE, 12. März. Banken müssen ihre Kunden beim Kauf von Aktienanleihen nicht schriftlich auf deren Risiken hinweisen. Das hat der Bundesgerichtshof am Dienstag in Karlsruhe entschieden. Bei diesen Papieren handele es sich nämlich nicht um Börsentermingeschäfte, für die besondere Vorkehrungen zum Anlegerschutz gelten. Der Vorsitzende des Bank- und Börsensenats, Gerd Nobbe, sagte allerdings zum Schluß der mündlichen Verhandlung, die Geldinstitute treffe bei dieser Anlageform eine "gesteigerte Aufklärungs- und Beratungspflicht" (Az.: XI ZR 258/01). Anleger, die seit dem Kursrutsch an den Börsen Verluste mit diesen Papieren erlitten haben, können also nur noch in besonderen Fällen vor Gericht auf Entschädigung hoffen. Aktienanleihen sind eine besondere Form von festverzinslichen Schuldverschreibungen. Nach deren Ablauf hat der Emittent die Wahl, ob er ihren Nennwert zurückzahlt oder statt dessen eine bestimmte Zahl von Aktien eines von vornherein festgelegten Unternehmens liefert.

Der Bundesgerichtshof hob damit ein vielbeachtetes Urteil des Berliner Kammergerichts auf. Dieses hatte einem Anleger Schadensersatz für seine Verluste zugesprochen. Der 79 Jahre alte Investor hatte von der Landesbank Berlin für knapp 50 000 DM Aktienanleihen gekauft; nach deren Ablauf erhielt er - neben den vereinbarten 10 Prozent Zinsen - Stammaktien von VW im Wert von nur rund 33 000 DM zurück. Das Kammergericht stufte daraufhin Aktienanleihen zwar nicht als Börsentermingeschäft ein, verlangte aber die dort vorgeschriebene schriftliche Aufklärung des Kunden (F.A.Z. vom 25. Juni).

An diesem Richterspruch ließ der Bundesgerichtshof kein gutes Haar. "Wir hatten Schwierigkeiten, an dem Urteil viel Richtiges zu finden", rüffelte Nobbe die Berliner Kollegen. Zu Unrecht hätten diese sich auf die Rechtsprechung seines Senates berufen, sagte der Vorsitzende. Zu einer schriftlichen Aufklärung habe der Bundesgerichtshof nämlich nur gewerbliche Anlagevermittlungsgesellschaften verpflichtet.

Außerdem seien Aktienanleihen nicht so "schwer durchschaubar" wie Börsentermingeschäfte, erklärte Nobbe weiter. Anders als diese müßten sie auch nicht erst in der Zukunft erfüllt werden; vielmehr handele es sich um ein sogenanntes Kassageschäft, bei dem Bank und Käufer innerhalb von zwei Tagen ihre jeweilige Leistung erbringen müßten. Und schließlich fehle die Hebelwirkung, mit der - wie etwa bei Optionsscheinen - Anleger durch einen vergleichsweise kleinen Einsatz dazu "verlockt" würden, "ein großes Vermögen herbeizuspekulieren". Denn das Verlustrisiko bei Aktienanleihen sei nicht größer als beim direkten Kauf der zugrundeliegenden Aktie. Für deren Käufer liege jedoch eine "große Crux" darin, daß ihm ein möglicher Kursgewinn abgeschnitten werde, weil er in diesem Fall am Ende der Laufzeit nicht die Aktie, sondern nur den Nennwert der Aktienanleihe erhalte. Im Streitfall muß das Kammergericht nun klären, ob der Anleger mündlich ausreichend aufgeklärt wurde. Dabei dürfte ins Gewicht fallen, daß er ohnehin jährlich einen Umsatz von rund einer Million DM mit Optionsscheinen und anderen "Spekulationsgeschäften" tätigte, wie der Anwalt der Bank vortrug.

Das Bankhaus Sal. Oppenheim - Marktführer bei Aktienanleihen - sagte dieser Zeitung, bislang habe man diese Wertpapiere vorsichtshalber nur an "termingeschäftsfähige" Kunden verkauft. Nach dem Urteil werde man überprüfen, ob das überhaupt noch notwendig sei. "Schließlich ist so etwas ein Vermarktungshindernis", erklärte deren Rechtsexperte Dominic Krutisch. Für die Commerzbank betonte deren Justitiar Jürgen Wohlfarth, daß der Bundesgerichtshof in seiner Presseerklärung nicht mehr von einer "gesteigerten Aufklärungspflicht" gesprochen habe. Das schriftliche Urteil steht noch aus. Verwundert zeigte sich die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK). Ihr Vorstandsmitglied Markus Straub sagte, viele Anleger hätten mit diesen "hochspekulativen" Papieren enorme Verluste bis 80 Prozent eingefahren. Die Richter sollten bedenken, daß der Käufer einer Aktienanleihe wirtschaftlich dasselbe Risiko trage wie der "Stillhalter" bei einer Verkaufsoption. (Siehe Markt & Meinung.)

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.2002, Nr. 61 / Seite 33

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FRÜHAUFSTEHER Der tägliche Ausblick auf die Börse 606464 FRÜHAUFSTEHER Der tägliche Ausblick auf die Börse 606464
chartgranate:

hallo Zentrum,alter Freund der Macht....

 
13.03.02 09:15
Erstklassige Morgennews mal wieder.So kommt man immer wieder locker in den Tag.Mal sehen wie sich diese Woche noch entwickelt und ob die Cebit für positive Impulse sorgen kann.Wenn wir im Moment die erwartete und erhoffte Konsolidierung erleben und dann wieder positive News und Aussichten in den Markt gekippt werden könnten die nächsten Monate ja gar nicht mal so schlecht laufen.........
das Zentrum d.:

stimmt genau Charti

 
13.03.02 09:19
guten Morgen erstmal auch an deine Adresse. Und gute Trades für heute :o)

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