Quartalszahlen
Gemischte Signale aus Amerika
Der Chiphersteller Intel hat angesichts eines verschärften Wettbewerbs mit dem Konkurrenten AMD einen deutlichen Rückgang seines Quartalsgewinns hinnehmen müssen. Zudem legte der amerikanische Konzern eine Umsatzprognose für das laufende Quartal vor, die unter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten liegt. Intel-Aktien fielen nachbörslich um vier Prozent.
Intel, dessen Prozessoren etwa 90 Prozent aller Personal-Computer (PC) weltweit steuern, hatte jüngst bereits Marktanteile an seinen heimischen Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) verloren. Dabei konnte AMD von der Entwicklung stromsparender und leistungsfähigerer Prozessoren profitieren. Darauf reagierte Intel unter anderem mit Preissenkungen.
Intel-Umsatz ist „ein Grund zur Sorge“
Für das zweite Quartal wies Intel am Mittwoch nach Börsenschluß in den Vereinigten Staaten einen Reingewinn von 885 Millionen Dollar oder 15 Cent je Aktie aus. Vor Jahresfrist hatte der Gewinn noch 2,04 Milliarden Dollar betragen. Ohne Belastungen aus Aktienoptionen Zahlungen lag der Gewinn jetzt mit 1,12 Milliarden Dollar aber um rund 300 Millionen Dollar über den Erwartungen von Analysten.
Der Umsatz fiel im abgelaufenen zweiten Quartal auf acht Milliarden Dollar von zuvor 9,23 Milliarden Dollar. Experten hatten im Schnitt 8,23 Milliarden Dollar erwartet. Für das dritte Quartal sagte Intel einen Umsatz zwischen 8,3 und 8,9 Milliarden Dollar voraus. Auch dies liegt unter den Erwartungen, die 9,03 Milliarden Dollar betragen.
„Die Zahl zum Umsatz ist definitiv ein Grund zur Sorge“, sagte Analyst Eric Ross von ThinkEquity Partners. “Ich glaube, sie werden auch noch schlechter abschneiden. Es gibt eine Preisdynamik in der Branche, AMD und Intel befinden sich in einem Preiskampf. Intel wird voraussichtlich unter der Umsatzzahl bleiben.“
Experten nicht ohne Hoffnung für Intel
Im April hatte Intel seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr deutlich und gesenkt und sagte einen Umsatzrückgang von drei Prozent voraus. Zu Jahresbeginn hatte der Konzern noch ein Plus von sechs bis neun Prozent prognostiziert.
Einige Branchenkenner hatten trotz der jüngsten Einbrüche erklärt, Intel könne mit neuen Chips zu alter Stärke zurück kehren. Der Konzern hatte im vergangenen Monat einen neuen Chip für Server vorgestellt. Zudem ist für kommende Woche ein neuer Chip für Desktop-Computer geplant.
Apple steigert Gewinn und Umsatz überraschend stark
Der Computerhersteller Apple hat seinen Quartalsgewinn überraschend stark gesteigert. Dazu hat vor allem der schneller als erwartet gestiegene Umsatz mit dem Musikabspielgerät iPod und mit von Intel-Prozessoren gesteuerten Macintosh-Computern beigetragen. Die Apple-Aktie reagierte mit einem Kurssprung um mehr als acht Prozent.
Der Nettogewinn sei im dritten Quartal um 48 Prozent auf 472 Millionen Dollar oder 54 Cent je Aktie gestiegen, teilte der Konzern am Mittwoch nach Börsenschluß in den Vereinigten Staaten mit. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis je Anteilsschein von nur 44 Cent gerechnet. Der Umsatz legte um 24 Prozent auf 4,37 Milliarden Dollar zu. Die Branchenexperten hatten lediglich 3,68 Milliarden Dollar geschätzt.
Die Mac-Verkaufszahlen überraschen positiv
Auch mit seinen Verkaufszahlen übertraf Apple die Erwartungen. Das Unternehmen setzte 8,11 Millionen iPods ab - 32 Prozent mehr als vor einem Jahr. Manche Branchenkenner hatten nur mit 7,5 Millionen gerechnet. Der Mac-Absatz stieg um zwölf Prozent auf 1,33 Millionen Stück, während Analysten mit 1,3 Millionen kalkuliert hatten.
„Der Bringer sind die Mac-Stückzahlen. Sie waren ziemlich gut“, sagte Brian Summers von Thornburg Investment Management. “Die Rentabilität der Macs ist höher als die der iPods. Wir sind ganz schön zufrieden mit den Ergebnissen.“
Umstieg von IBM auf Intel scheint geglückt
Apple baut in die meisten Macs seit kurzem Prozessoren von Intel und nicht mehr von IBM ein. Diese aufwendige Umstellung scheint zur Freude der Anleger funktioniert zu haben: 75 Prozent der verkauften Macs werden von den neuen Chips gesteuert.
Die Investoren zeigten sich denn auch zufrieden mit den Zahlen: Die Apple-Aktie stieg im nachbörslichen Handel 8,5 Prozent auf 58,75 Dollar. Sie hatte zuvor an der Nasdaq mit einem Plus von 2,2 Prozent bei 54,15 Dollar geschlossen.
Ebay-Gewinn sinkt - Geplanter Aktienrückkauf beflügelt
Das weltweit führende Internet-Auktionshaus Ebay hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang um mehr als zehn Prozent auf 250 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Der Konzern nährte zudem mit der Bestätigung eines vorsichtigen Ausblicks Sorgen vor einer Verlangsamung seines Wachstums. Die Ankündigung eines Programms zum Rückkauf eigener Aktien ließ den Ebay-Kurs nachbörslich aber um fünf Prozent steigen.
Unter den vier größten Firmen in der Branche - Ebay, Google, Yahoo, und Microsoft MSN - nimmt die Konkurrenz zu, während das Wachstum zurückgeht. Die größten Internet-Firmen stehen daher unter Konsolidierungsdruck.
Gebührenanhebung soll Umsatz fördern
Der Ebay-Umsatz stieg wie erwartet um 30 Prozent auf 1,41 Milliarden Dollar. Bei Ebay hätten sich das Bezahl-Sytem PayPal, der Online-Dienst shopping.com und Skype, der Anbieter von Internet-Telefonie, stark entwickelt, sagte Firmenchefin Meg Whitman am Mittwoch nach Börsenschluß in den Vereingten Staaten. Etwas schwächere Wachstumsraten habe es im Kerngeschäft Online-Versteigerungen gegeben. Angesichts manchmal unübersichtlicher Auktions-Seiten sei es für die Kunden etwas schwieriger geworden, Artikel zu finden.
Den Umsatz steigern will der Konzern nach Worten des Chefs von Ebay Nordamerika, Bill Cobb, durch die Anhebung von Gebühren für Auktionen, die bei unter 100 Dollar enden. “E-commerce schwächt sich ein wenig ab“, sagte Whitman. Ich denke, mit den Änderungen, die wir vornehmen, können wir es sicher wieder besser machen.“
Eigene Aktien für maximal zwei Milliarden Dollar
Der Nettogewinn bei Ebay fiel im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 250 Millionen Dollar oder 17 Cent pro Aktie. Die Erwartungen der Analysten wurden damit aber getroffen.
Analyst Martin Pyykkonen von Global Crown Capital sagte, die Details der Ebay-Zahlen ließen den Schluß zu, daß bei den Auktionen vermehrt billige statt hochpreisige Artikel verkauft würden.
Ebay kündigte an, in den kommenden beiden Jahren für maximal zwei Milliarden Dollar eigene Aktien zurückzukaufen. Dies hätte unter anderem den Effekt, daß davon das Ergebnis je Aktie profitieren würde. Eine echte Überraschung war die Ankündigung für Experten aber nicht, da Ebay per Ende Juni über annähernd vier Milliarden Dollar Finanzmittel verfügte.
Am Dienstag hatte Yahoo die Finanzmärkte mit seinem Umsatzausblick geschockt und die Technologiebörse Nasdaq belastet. Ebay und Yahoo hatten Ende Mai angekündigt, künftig bei Werbung und Handel im Internet umfassend zusammenarbeiten zu wollen. Die Allianz soll die Stellung beider Firmen gegen den Suchmaschinen-Betreiber Google stärken.
Am Mittwoch hatte Ebay Deutschland angekündigt, in das Geschäft mit Gebrauchtwagenanzeigen einzusteigen, womit sich der Wettbewerb in dem traditionell von Zeitungen dominierten Markt verschärft. Den Plänen des Unternehmens zufolge sollen künftig 90 Prozent aller Gebrauchtwageninteressenten im Internet auf Ebay-Seiten landen. Die Ebay-Tochter mobile.de hatte nach eigenen Angaben 2005 ein Handelsvolumen mit Gebrauchtfahrzeugen von 17 Milliarden Euro erreicht.
Quelle: faz.net
Euch,
Einsamer Samariter
Gemischte Signale aus Amerika
Der Chiphersteller Intel hat angesichts eines verschärften Wettbewerbs mit dem Konkurrenten AMD einen deutlichen Rückgang seines Quartalsgewinns hinnehmen müssen. Zudem legte der amerikanische Konzern eine Umsatzprognose für das laufende Quartal vor, die unter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten liegt. Intel-Aktien fielen nachbörslich um vier Prozent.
Intel, dessen Prozessoren etwa 90 Prozent aller Personal-Computer (PC) weltweit steuern, hatte jüngst bereits Marktanteile an seinen heimischen Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) verloren. Dabei konnte AMD von der Entwicklung stromsparender und leistungsfähigerer Prozessoren profitieren. Darauf reagierte Intel unter anderem mit Preissenkungen.
Intel-Umsatz ist „ein Grund zur Sorge“
Für das zweite Quartal wies Intel am Mittwoch nach Börsenschluß in den Vereinigten Staaten einen Reingewinn von 885 Millionen Dollar oder 15 Cent je Aktie aus. Vor Jahresfrist hatte der Gewinn noch 2,04 Milliarden Dollar betragen. Ohne Belastungen aus Aktienoptionen Zahlungen lag der Gewinn jetzt mit 1,12 Milliarden Dollar aber um rund 300 Millionen Dollar über den Erwartungen von Analysten.
Der Umsatz fiel im abgelaufenen zweiten Quartal auf acht Milliarden Dollar von zuvor 9,23 Milliarden Dollar. Experten hatten im Schnitt 8,23 Milliarden Dollar erwartet. Für das dritte Quartal sagte Intel einen Umsatz zwischen 8,3 und 8,9 Milliarden Dollar voraus. Auch dies liegt unter den Erwartungen, die 9,03 Milliarden Dollar betragen.
„Die Zahl zum Umsatz ist definitiv ein Grund zur Sorge“, sagte Analyst Eric Ross von ThinkEquity Partners. “Ich glaube, sie werden auch noch schlechter abschneiden. Es gibt eine Preisdynamik in der Branche, AMD und Intel befinden sich in einem Preiskampf. Intel wird voraussichtlich unter der Umsatzzahl bleiben.“
Experten nicht ohne Hoffnung für Intel
Im April hatte Intel seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr deutlich und gesenkt und sagte einen Umsatzrückgang von drei Prozent voraus. Zu Jahresbeginn hatte der Konzern noch ein Plus von sechs bis neun Prozent prognostiziert.
Einige Branchenkenner hatten trotz der jüngsten Einbrüche erklärt, Intel könne mit neuen Chips zu alter Stärke zurück kehren. Der Konzern hatte im vergangenen Monat einen neuen Chip für Server vorgestellt. Zudem ist für kommende Woche ein neuer Chip für Desktop-Computer geplant.
Apple steigert Gewinn und Umsatz überraschend stark
Der Computerhersteller Apple hat seinen Quartalsgewinn überraschend stark gesteigert. Dazu hat vor allem der schneller als erwartet gestiegene Umsatz mit dem Musikabspielgerät iPod und mit von Intel-Prozessoren gesteuerten Macintosh-Computern beigetragen. Die Apple-Aktie reagierte mit einem Kurssprung um mehr als acht Prozent.
Der Nettogewinn sei im dritten Quartal um 48 Prozent auf 472 Millionen Dollar oder 54 Cent je Aktie gestiegen, teilte der Konzern am Mittwoch nach Börsenschluß in den Vereinigten Staaten mit. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis je Anteilsschein von nur 44 Cent gerechnet. Der Umsatz legte um 24 Prozent auf 4,37 Milliarden Dollar zu. Die Branchenexperten hatten lediglich 3,68 Milliarden Dollar geschätzt.
Die Mac-Verkaufszahlen überraschen positiv
Auch mit seinen Verkaufszahlen übertraf Apple die Erwartungen. Das Unternehmen setzte 8,11 Millionen iPods ab - 32 Prozent mehr als vor einem Jahr. Manche Branchenkenner hatten nur mit 7,5 Millionen gerechnet. Der Mac-Absatz stieg um zwölf Prozent auf 1,33 Millionen Stück, während Analysten mit 1,3 Millionen kalkuliert hatten.
„Der Bringer sind die Mac-Stückzahlen. Sie waren ziemlich gut“, sagte Brian Summers von Thornburg Investment Management. “Die Rentabilität der Macs ist höher als die der iPods. Wir sind ganz schön zufrieden mit den Ergebnissen.“
Umstieg von IBM auf Intel scheint geglückt
Apple baut in die meisten Macs seit kurzem Prozessoren von Intel und nicht mehr von IBM ein. Diese aufwendige Umstellung scheint zur Freude der Anleger funktioniert zu haben: 75 Prozent der verkauften Macs werden von den neuen Chips gesteuert.
Die Investoren zeigten sich denn auch zufrieden mit den Zahlen: Die Apple-Aktie stieg im nachbörslichen Handel 8,5 Prozent auf 58,75 Dollar. Sie hatte zuvor an der Nasdaq mit einem Plus von 2,2 Prozent bei 54,15 Dollar geschlossen.
Ebay-Gewinn sinkt - Geplanter Aktienrückkauf beflügelt
Das weltweit führende Internet-Auktionshaus Ebay hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang um mehr als zehn Prozent auf 250 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Der Konzern nährte zudem mit der Bestätigung eines vorsichtigen Ausblicks Sorgen vor einer Verlangsamung seines Wachstums. Die Ankündigung eines Programms zum Rückkauf eigener Aktien ließ den Ebay-Kurs nachbörslich aber um fünf Prozent steigen.
Unter den vier größten Firmen in der Branche - Ebay, Google, Yahoo, und Microsoft MSN - nimmt die Konkurrenz zu, während das Wachstum zurückgeht. Die größten Internet-Firmen stehen daher unter Konsolidierungsdruck.
Gebührenanhebung soll Umsatz fördern
Der Ebay-Umsatz stieg wie erwartet um 30 Prozent auf 1,41 Milliarden Dollar. Bei Ebay hätten sich das Bezahl-Sytem PayPal, der Online-Dienst shopping.com und Skype, der Anbieter von Internet-Telefonie, stark entwickelt, sagte Firmenchefin Meg Whitman am Mittwoch nach Börsenschluß in den Vereingten Staaten. Etwas schwächere Wachstumsraten habe es im Kerngeschäft Online-Versteigerungen gegeben. Angesichts manchmal unübersichtlicher Auktions-Seiten sei es für die Kunden etwas schwieriger geworden, Artikel zu finden.
Den Umsatz steigern will der Konzern nach Worten des Chefs von Ebay Nordamerika, Bill Cobb, durch die Anhebung von Gebühren für Auktionen, die bei unter 100 Dollar enden. “E-commerce schwächt sich ein wenig ab“, sagte Whitman. Ich denke, mit den Änderungen, die wir vornehmen, können wir es sicher wieder besser machen.“
Eigene Aktien für maximal zwei Milliarden Dollar
Der Nettogewinn bei Ebay fiel im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 250 Millionen Dollar oder 17 Cent pro Aktie. Die Erwartungen der Analysten wurden damit aber getroffen.
Analyst Martin Pyykkonen von Global Crown Capital sagte, die Details der Ebay-Zahlen ließen den Schluß zu, daß bei den Auktionen vermehrt billige statt hochpreisige Artikel verkauft würden.
Ebay kündigte an, in den kommenden beiden Jahren für maximal zwei Milliarden Dollar eigene Aktien zurückzukaufen. Dies hätte unter anderem den Effekt, daß davon das Ergebnis je Aktie profitieren würde. Eine echte Überraschung war die Ankündigung für Experten aber nicht, da Ebay per Ende Juni über annähernd vier Milliarden Dollar Finanzmittel verfügte.
Am Dienstag hatte Yahoo die Finanzmärkte mit seinem Umsatzausblick geschockt und die Technologiebörse Nasdaq belastet. Ebay und Yahoo hatten Ende Mai angekündigt, künftig bei Werbung und Handel im Internet umfassend zusammenarbeiten zu wollen. Die Allianz soll die Stellung beider Firmen gegen den Suchmaschinen-Betreiber Google stärken.
Am Mittwoch hatte Ebay Deutschland angekündigt, in das Geschäft mit Gebrauchtwagenanzeigen einzusteigen, womit sich der Wettbewerb in dem traditionell von Zeitungen dominierten Markt verschärft. Den Plänen des Unternehmens zufolge sollen künftig 90 Prozent aller Gebrauchtwageninteressenten im Internet auf Ebay-Seiten landen. Die Ebay-Tochter mobile.de hatte nach eigenen Angaben 2005 ein Handelsvolumen mit Gebrauchtfahrzeugen von 17 Milliarden Euro erreicht.
Quelle: faz.net
Euch,
Einsamer Samariter