Frische Zahlen für die Börsianer

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EinsamerSam.:

Frische Zahlen für die Börsianer

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20.07.06 08:40
Quartalszahlen

Gemischte Signale aus Amerika

Der Chiphersteller Intel hat angesichts eines verschärften Wettbewerbs mit dem Konkurrenten AMD einen deutlichen Rückgang seines Quartalsgewinns hinnehmen müssen. Zudem legte der amerikanische Konzern eine Umsatzprognose für das laufende Quartal vor, die unter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten liegt. Intel-Aktien fielen nachbörslich um vier Prozent.

Intel, dessen Prozessoren etwa 90 Prozent aller Personal-Computer (PC) weltweit steuern, hatte jüngst bereits Marktanteile an seinen heimischen Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) verloren. Dabei konnte AMD von der Entwicklung stromsparender und leistungsfähigerer Prozessoren profitieren. Darauf reagierte Intel unter anderem mit Preissenkungen.

Intel-Umsatz ist „ein Grund zur Sorge“

Für das zweite Quartal wies Intel am Mittwoch nach Börsenschluß in den Vereinigten Staaten einen Reingewinn von 885 Millionen Dollar oder 15 Cent je Aktie aus. Vor Jahresfrist hatte der Gewinn noch 2,04 Milliarden Dollar betragen. Ohne Belastungen aus Aktienoptionen Zahlungen lag der Gewinn jetzt mit 1,12 Milliarden Dollar aber um rund 300 Millionen Dollar über den Erwartungen von Analysten.

Der Umsatz fiel im abgelaufenen zweiten Quartal auf acht Milliarden Dollar von zuvor 9,23 Milliarden Dollar. Experten hatten im Schnitt 8,23 Milliarden Dollar erwartet. Für das dritte Quartal sagte Intel einen Umsatz zwischen 8,3 und 8,9 Milliarden Dollar voraus. Auch dies liegt unter den Erwartungen, die 9,03 Milliarden Dollar betragen.

„Die Zahl zum Umsatz ist definitiv ein Grund zur Sorge“, sagte Analyst Eric Ross von ThinkEquity Partners. “Ich glaube, sie werden auch noch schlechter abschneiden. Es gibt eine Preisdynamik in der Branche, AMD und Intel befinden sich in einem Preiskampf. Intel wird voraussichtlich unter der Umsatzzahl bleiben.“

Experten nicht ohne Hoffnung für Intel

Im April hatte Intel seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr deutlich und gesenkt und sagte einen Umsatzrückgang von drei Prozent voraus. Zu Jahresbeginn hatte der Konzern noch ein Plus von sechs bis neun Prozent prognostiziert.

Einige Branchenkenner hatten trotz der jüngsten Einbrüche erklärt, Intel könne mit neuen Chips zu alter Stärke zurück kehren. Der Konzern hatte im vergangenen Monat einen neuen Chip für Server vorgestellt. Zudem ist für kommende Woche ein neuer Chip für Desktop-Computer geplant.

Apple steigert Gewinn und Umsatz überraschend stark

Der Computerhersteller Apple hat seinen Quartalsgewinn überraschend stark gesteigert. Dazu hat vor allem der schneller als erwartet gestiegene Umsatz mit dem Musikabspielgerät iPod und mit von Intel-Prozessoren gesteuerten Macintosh-Computern beigetragen. Die Apple-Aktie reagierte mit einem Kurssprung um mehr als acht Prozent.

Der Nettogewinn sei im dritten Quartal um 48 Prozent auf 472 Millionen Dollar oder 54 Cent je Aktie gestiegen, teilte der Konzern am Mittwoch nach Börsenschluß in den Vereinigten Staaten mit. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis je Anteilsschein von nur 44 Cent gerechnet. Der Umsatz legte um 24 Prozent auf 4,37 Milliarden Dollar zu. Die Branchenexperten hatten lediglich 3,68 Milliarden Dollar geschätzt.

Die Mac-Verkaufszahlen überraschen positiv

Auch mit seinen Verkaufszahlen übertraf Apple die Erwartungen. Das Unternehmen setzte 8,11 Millionen iPods ab - 32 Prozent mehr als vor einem Jahr. Manche Branchenkenner hatten nur mit 7,5 Millionen gerechnet. Der Mac-Absatz stieg um zwölf Prozent auf 1,33 Millionen Stück, während Analysten mit 1,3 Millionen kalkuliert hatten.

„Der Bringer sind die Mac-Stückzahlen. Sie waren ziemlich gut“, sagte Brian Summers von Thornburg Investment Management. “Die Rentabilität der Macs ist höher als die der iPods. Wir sind ganz schön zufrieden mit den Ergebnissen.“

Umstieg von IBM auf Intel scheint geglückt

Apple baut in die meisten Macs seit kurzem Prozessoren von Intel und nicht mehr von IBM ein. Diese aufwendige Umstellung scheint zur Freude der Anleger funktioniert zu haben: 75 Prozent der verkauften Macs werden von den neuen Chips gesteuert.

Die Investoren zeigten sich denn auch zufrieden mit den Zahlen: Die Apple-Aktie stieg im nachbörslichen Handel 8,5 Prozent auf 58,75 Dollar. Sie hatte zuvor an der Nasdaq mit einem Plus von 2,2 Prozent bei 54,15 Dollar geschlossen.

Ebay-Gewinn sinkt - Geplanter Aktienrückkauf beflügelt

Das weltweit führende Internet-Auktionshaus Ebay hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang um mehr als zehn Prozent auf 250 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Der Konzern nährte zudem mit der Bestätigung eines vorsichtigen Ausblicks Sorgen vor einer Verlangsamung seines Wachstums. Die Ankündigung eines Programms zum Rückkauf eigener Aktien ließ den Ebay-Kurs nachbörslich aber um fünf Prozent steigen.

Unter den vier größten Firmen in der Branche - Ebay, Google, Yahoo, und Microsoft MSN - nimmt die Konkurrenz zu, während das Wachstum zurückgeht. Die größten Internet-Firmen stehen daher unter Konsolidierungsdruck.

Gebührenanhebung soll Umsatz fördern

Der Ebay-Umsatz stieg wie erwartet um 30 Prozent auf 1,41 Milliarden Dollar. Bei Ebay hätten sich das Bezahl-Sytem PayPal, der Online-Dienst shopping.com und Skype, der Anbieter von Internet-Telefonie, stark entwickelt, sagte Firmenchefin Meg Whitman am Mittwoch nach Börsenschluß in den Vereingten Staaten. Etwas schwächere Wachstumsraten habe es im Kerngeschäft Online-Versteigerungen gegeben. Angesichts manchmal unübersichtlicher Auktions-Seiten sei es für die Kunden etwas schwieriger geworden, Artikel zu finden.

Den Umsatz steigern will der Konzern nach Worten des Chefs von Ebay Nordamerika, Bill Cobb, durch die Anhebung von Gebühren für Auktionen, die bei unter 100 Dollar enden. “E-commerce schwächt sich ein wenig ab“, sagte Whitman. Ich denke, mit den Änderungen, die wir vornehmen, können wir es sicher wieder besser machen.“

Eigene Aktien für maximal zwei Milliarden Dollar

Der Nettogewinn bei Ebay fiel im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 250 Millionen Dollar oder 17 Cent pro Aktie. Die Erwartungen der Analysten wurden damit aber getroffen.

Analyst Martin Pyykkonen von Global Crown Capital sagte, die Details der Ebay-Zahlen ließen den Schluß zu, daß bei den Auktionen vermehrt billige statt hochpreisige Artikel verkauft würden.

Ebay kündigte an, in den kommenden beiden Jahren für maximal zwei Milliarden Dollar eigene Aktien zurückzukaufen. Dies hätte unter anderem den Effekt, daß davon das Ergebnis je Aktie profitieren würde. Eine echte Überraschung war die Ankündigung für Experten aber nicht, da Ebay per Ende Juni über annähernd vier Milliarden Dollar Finanzmittel verfügte.

Am Dienstag hatte Yahoo die Finanzmärkte mit seinem Umsatzausblick geschockt und die Technologiebörse Nasdaq belastet. Ebay und Yahoo hatten Ende Mai angekündigt, künftig bei Werbung und Handel im Internet umfassend zusammenarbeiten zu wollen. Die Allianz soll die Stellung beider Firmen gegen den Suchmaschinen-Betreiber Google stärken.

Am Mittwoch hatte Ebay Deutschland angekündigt, in das Geschäft mit Gebrauchtwagenanzeigen einzusteigen, womit sich der Wettbewerb in dem traditionell von Zeitungen dominierten Markt verschärft. Den Plänen des Unternehmens zufolge sollen künftig 90 Prozent aller Gebrauchtwageninteressenten im Internet auf Ebay-Seiten landen. Die Ebay-Tochter mobile.de hatte nach eigenen Angaben 2005 ein Handelsvolumen mit Gebrauchtfahrzeugen von 17 Milliarden Euro erreicht.


Quelle: faz.net

Euch,

   Einsamer Samariter

SAKU:

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20.07.06 08:48
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3/4
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2,15

Noch mehr Zahlen? Sind heute Morgen gefangen worden, die springen euch noch entgegen...
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VIVA ARIVA!  
EinsamerSam.:

Gibt es auch Sterne für "verwirrt" ??? o. T.

 
20.07.06 08:58
EinsamerSam.:

Frische Zahlen für Börsianer (Teil 2)

 
21.07.06 10:00
Quartalszahlen

Google, Microsoft, AMD - Frische Zahlen aus Amerika

AMD

Die Advanced Micro Devices (AMD), der zweitgrößte Computerchiphersteller der Welt, hat im zweiten Quartal einen starken Gewinnanstieg verbucht. Der Umsatz stagnierte jedoch. Das Unternehmen befindet sich mit dem Branchenführer Intel in heftigen Preiskämpfen. Dies hatte die Intel-Geschäftsergebnisse negativ beeinflußt.

Der AMD-Gewinn erhöhte sich im April-Juni-Abschnitt auf 88,8 Millionen Dollar (70,4 Millionen Euro) oder 18 Cent je Aktie gegenüber 11,3 Millionen Dollar oder drei Cent je Aktie in der entsprechenden Vorjahreszeit. Der Quartalsumsatz betrug 1,21 (Vorjahresvergleichszeit: 1,26) Milliarden Dollar, teilte AMD mit Sitz in Sunnyvale im amerikanische Bundesstaat Kalifornien am Donnerstag nach Börsenschluß mit.

Der Halbjahresumsatz war mit 2,5 Milliarden Dollar ebenfalls unverändert. AMD verdiente in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 273,3 Millionen Dollar oder 55 Cent je Aktie gegenüber einem Verlust von 6,1 Millionen Dollar oder zwei Cent je Aktie im ersten Halbjahr 2005. AMD erwartet in der zweiten Jahreshälfte eine saisonal starke Nachfrage und im dritten Quartal einen höheren Umsatz als im zweiten.

Microsoft

Der weltgrößte Software-Konzern Microsoft hat seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr überraschend angehoben. Grund dafür seien über den Erwartungen liegende Auftragseingänge für kommende Produkte, teilte der amerikanische Konzern am Donnerstag nach Börsenschluß in den Vereinigten Staaten mit.

Im abgelaufenen vierten Quartal wies der Konzern zwar einen Gewinnrückgang um fast ein Viertel auf 2,8 Milliarden Dollar aus und begründete dies unter anderem mit Kosten für seine Spielekonsole Xbox 360. Die Microsoft-Aktien stiegen aber nachbörslich um sechs Prozent. Das Unternehmen legte zudem ein umfassendes Programm zum Rückkauf eigener Aktien auf.

Für das laufende Fiskaljahr hob Microsoft seine Prognose für den Gewinn je Aktie auf 1,43 bis 1,47 Dollar je Aktie an. Bislang hatte der Konzern 1,36 bis 1,41 Dollar vorhergesagt.

Im April hatte Microsoft die Investoren überrascht, als es Pläne zur Investition von zusätzlichen 2,6 Milliarden Dollar in seine Web-Geschäfte und andere neue Bereiche bekannt gemacht hatte. Am Finanzmarkt war daraufhin der Optimismus gedämpft worden, neue Produkte und eine Änderung der Online-Strategie könnten in diesem Geschäftsjahr Früchte tragen.

Für das abgelaufene vierte Quartal (per 30. Juni) wies der Konzern einen Nettogewinn auf 2,83 Milliarden Dollar oder 28 Cent je Aktie aus - nach 3,7 Milliarden Dollar im Vorjahr. In der Vorjahreszahl war aber ein großer positiver Einmalposten enthalten. Der Umsatz im abgelaufenen Vierteljahr zog um 16 Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar an. Als Grund für die schwächere Gewinn-Entwicklung nannte Microsoft neben Kosten für die Produktion der Spielekonsole auch erhöhte Investitionen ins Internet-Geschäft. Analysten hatten im Schnitt einen Gewinn von 30 Cent je Aktie und 11,6 Milliarden Dollar Umsatz erwartet.

Ende Juni hatte Microsoft mitgeteilt, Geschäftskunden könnten das Softwareprogramm Office 2007 wohl erst Ende 2006 statt wie ursprünglich geplant bereits im Herbst erhalten. Office besteht unter anderem aus der Textverarbeitung Word, der Tabellenkalkulation Excel und dem Präsentationsprogramm Powerpoint. Auch die in erster Linie für Privatkunden geplanten Versionen von Windows Vista werden erst Anfang 2007 und damit später als avisiert auf den Markt kommen. Der Vista-Start wird deshalb das für die gesamte PC-Branche wichtige Weihnachtsgeschäft verpassen. Das seit langem erwartete Windows Vista ist der Nachfolger des aktuellen Betriebssystems Windows XP, das Microsoft vor fast fünf Jahren auf den Markt gebracht hatte.

Microsoft steht in Europa auch wegen eines Streits mit der EU-Kommission in den Schlagzeilen. Erst vor wenigen Tagen hatte die Kommission Microsoft mit einem Zwangsgeld von 280,5 Millionen Euro dafür bestraft, daß es mehr als zwei Jahre alte Auflagen nicht befolgt habe. Microsoft soll anderen Software- Herstellern keine vollständigen Informationen geliefert haben, um ihre Serverprogramme problemlos mit Betriebssystemen von Microsoft zu verknüpfen. Die neue Strafe wurde zusätzlich zu der Buße von knapp 500 Millionen Euro verhängt, die die Kommission schon 2004 mit der Begründung beschlossen hatte, Microsoft mißbrauche seine marktbeherrschende Stellung.

Google

Der amerikanische Internetkonzern Google hat im abgelaufenen Quartal seinen Gewinn mehr als verdoppelt. Damit trotzte der Suchmaschinenbetreiber dem eher schwächeren Trend seiner Rivalen Yahoo und Ebay. Die Erwartungen der Finanzmärkte übertraf Google dabei einmal mehr nicht nur beim Gewinn, sondern auch mit einem Umsatzanstieg um 77 Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Dollar. “Google ist mit beeindruckender Geschwindigkeit in einem saisonbedingt schwächeren Quartal gewachsen“, erklärte Firmenchef Eric Schmidt am Donnerstag nach Börsenschluß in den Vereinigten Staaten. Die Google-Aktie verlor nachbörslich dennoch zwei Prozent auf 379 Dollar.

Unter den vier größten Firmen in der Branche - Ebay, Google, Yahoo, und Microsoft - nimmt die Konkurrenz zu, während das Wachstum zurückgeht. Die größten Internet-Firmen stehen daher unter Konsolidierungsdruck.

Der Reingewinn bei Google stieg im zweiten Quartal um 110 Prozent auf 721 Millionen Dollar oder 2,33 Dollar je Aktie. Analysten hatten im Schnitt 1,95 Dollar je Aktie erwartet. Ohne Sonderposten stieg der Erlös auf 2,49 Dollar je Aktie und lag damit ebenfalls über den Erwartungen, die auf dieser Basis 2,22 Dollar betragen hatten.

Google hat seit seinem Börsengang 2004 regelmäßig die Analystenerwartungen mit ungewöhnlich hohen Wachstumsraten übertroffen und den Aktien so zu einem Höhenflug verholfen. Ende 2005 führte ein schwaches Google-Geschäft in Großbritannien allerdings erstmals zu einem enttäuschenden Quartalsergebnis und löste damit Katerstimmung an den Märkten aus. Im Frühjahr 2006 hatte der Konzern zudem vor allmählich nachlassendem Wachstum gewarnt.

Erst am Mittwoch hatte das führende Internet-Auktionshaus Ebay einen Gewinnrückgang um mehr als zehn Prozent auf 250 Millionen Dollar bekannt gegeben. Der Konzern nährte zudem mit der Bestätigung eines vorsichtigen Ausblicks Sorgen vor einer Verlangsamung seines Wachstums. Am Dienstag hatte der Umsatzausblick von Yahoo die Finanzmärkte geschockt und die Technologiebörse Nasdaq belastet. Ebay und Yahoo hatten Ende Mai angekündigt, künftig bei Werbung und Handel im Internet umfassend zusammenarbeiten zu wollen. Die Allianz soll die Stellung beider Firmen gegen Google stärken.

Ende Mai hatten Google und der Computer-Hersteller Dell angekündigt, künftig zusammenzuarbeiten. Marktführer Dell will dabei Rechner mit Software von Google ausstatten. Damit könnte an der dominanten Position von Microsoft auf dem Software-Markt gekratzt werden. Zudem hatten Dell und Google weitere Vereinbarungen in Aussicht gestellt.


Quelle: faz.net

Euer

   Einsamer Samariter

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