So kostspielig wie im vergangenen Jahr war der Fondskauf noch nie
So kostspielig wie im vergangenen Jahr war der Fondskauf noch nie. Anleger mussten für neu aufgelegte Aktienfonds im Schnitt 4,5 Prozent Ausgabeaufschlag und 1,42 Prozent an jährlicher Managementgebühr zahlen. Ähnlich fallen die Preissteigerungen bei Rentenfonds aus – wenn auch auf niedrigerem Niveau. Viel teurer dürften die Produkte nach Informationen des 'Handelsblatts' (Freitagausgabe) nicht mehr werden. Schätzungen von Investmentexperten zufolge dürfte beispielsweise die Managementgebühr bei Aktienfonds höchstens noch die Marke von 1,7 Prozent bis 1,8 Prozent erreichen.
Im Zentrum der Diskussionen stehen jedoch weniger die Ausgabeaufschläge, weil Anleger diese einmalige Kaufgebühr immer seltener in voller Höhe zahlen. Direktbanken beispielsweise werben mit Rabatten; manchmal hilft auch Verhandeln mit dem Bankberater. Auf längere Sicht drücken die laufenden, jährlichen Kosten, in erster Linie die Managementgebühr, viel stärker auf die Wertentwicklung des Fonds.
„Maximal die Hälfte der Managementgebühr kann eine Investmentgesellschaft an die Verkäufer weitergeben, das ist die absolute Oberkante“, meint Rudolf Geyer, Leiter Marketing, Vertrieb und Produktmanagement bei der Commerzbank-Fondsgesellschaft Adig.
Horst Zirener schätzt die durchschnittlichen Managementgebühren bei allen Aktienfonds deutscher Anbieter auf 1,0 bis 1,2 Prozent, bei den Produkten ausländischer Anbieter auf 1,5 bis 1,8 Prozent. Der Vor-standsvorsitzende der Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka erwartet aber auch ein Ende des Kostensteigerungstrends: „Deutsche und ausländische Produktanbieter werden sich bei ihren Gebühren aufeinander zu bewegen; die Gebühren der Ausländer sind gleichzeitig die absolute Oberkante für den deutschen Markt.“ Pia Frei, Chefin der Fondsresearchfirma Institut für Marktbeobachtung (IMA), hat noch konkretere Vorstellungen für die Managementgebühr : „Bei den neuen Aktienfonds werden wir in den nächsten Jahren höchstens noch 1,7 Prozent sehen, bei den Rentenfonds maximal 1,3 Prozent.“
Die Gebührensteigerungen bereiten dem zuständigen Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (BAKred) bisher wenig Kopfschmerzen. „Wir würden nur bei erheblichen Missständen eingreifen, und die sehen wir hier nicht“, beruhigt Volckmar Bartels, Leiter des Bereiches Investmentaufsicht im Bonner Amt. Die Anleger können in Zukunft auf verbesserte Informationen über Erhöhungen von Managementgebühren hoffen. Laut Planung soll das Vierte Finanzmarktförderungsgesetz im Juni in Kraft treten. „Dann muss die Investmentgesellschaft eine Erhöhung 13 Monate vor in Kraft treten im Bundesanzeiger bekannt geben; heute reicht teilweise eine Dreimonatsfrist“, sagt Rudolf Päsler, Geschäftsführer des BVI Bundesverband Deutscher Investment-Gesellschaften. (as)
[ Freitag, 25.01.2002, 08:20
So kostspielig wie im vergangenen Jahr war der Fondskauf noch nie. Anleger mussten für neu aufgelegte Aktienfonds im Schnitt 4,5 Prozent Ausgabeaufschlag und 1,42 Prozent an jährlicher Managementgebühr zahlen. Ähnlich fallen die Preissteigerungen bei Rentenfonds aus – wenn auch auf niedrigerem Niveau. Viel teurer dürften die Produkte nach Informationen des 'Handelsblatts' (Freitagausgabe) nicht mehr werden. Schätzungen von Investmentexperten zufolge dürfte beispielsweise die Managementgebühr bei Aktienfonds höchstens noch die Marke von 1,7 Prozent bis 1,8 Prozent erreichen.
Im Zentrum der Diskussionen stehen jedoch weniger die Ausgabeaufschläge, weil Anleger diese einmalige Kaufgebühr immer seltener in voller Höhe zahlen. Direktbanken beispielsweise werben mit Rabatten; manchmal hilft auch Verhandeln mit dem Bankberater. Auf längere Sicht drücken die laufenden, jährlichen Kosten, in erster Linie die Managementgebühr, viel stärker auf die Wertentwicklung des Fonds.
„Maximal die Hälfte der Managementgebühr kann eine Investmentgesellschaft an die Verkäufer weitergeben, das ist die absolute Oberkante“, meint Rudolf Geyer, Leiter Marketing, Vertrieb und Produktmanagement bei der Commerzbank-Fondsgesellschaft Adig.
Horst Zirener schätzt die durchschnittlichen Managementgebühren bei allen Aktienfonds deutscher Anbieter auf 1,0 bis 1,2 Prozent, bei den Produkten ausländischer Anbieter auf 1,5 bis 1,8 Prozent. Der Vor-standsvorsitzende der Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka erwartet aber auch ein Ende des Kostensteigerungstrends: „Deutsche und ausländische Produktanbieter werden sich bei ihren Gebühren aufeinander zu bewegen; die Gebühren der Ausländer sind gleichzeitig die absolute Oberkante für den deutschen Markt.“ Pia Frei, Chefin der Fondsresearchfirma Institut für Marktbeobachtung (IMA), hat noch konkretere Vorstellungen für die Managementgebühr : „Bei den neuen Aktienfonds werden wir in den nächsten Jahren höchstens noch 1,7 Prozent sehen, bei den Rentenfonds maximal 1,3 Prozent.“
Die Gebührensteigerungen bereiten dem zuständigen Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (BAKred) bisher wenig Kopfschmerzen. „Wir würden nur bei erheblichen Missständen eingreifen, und die sehen wir hier nicht“, beruhigt Volckmar Bartels, Leiter des Bereiches Investmentaufsicht im Bonner Amt. Die Anleger können in Zukunft auf verbesserte Informationen über Erhöhungen von Managementgebühren hoffen. Laut Planung soll das Vierte Finanzmarktförderungsgesetz im Juni in Kraft treten. „Dann muss die Investmentgesellschaft eine Erhöhung 13 Monate vor in Kraft treten im Bundesanzeiger bekannt geben; heute reicht teilweise eine Dreimonatsfrist“, sagt Rudolf Päsler, Geschäftsführer des BVI Bundesverband Deutscher Investment-Gesellschaften. (as)
[ Freitag, 25.01.2002, 08:20