P O R S C H E - C H E F W I E D E K I N G
"Eine wahnwitzige Idee"
Porsche-Chef Wendelin Wiedeking über die Angst der Autobauer vor feindlichen Übernahmen und die Drohung der Börse, die Aktie des Konzerns aus dem M-Dax zu nehmen
"Gefährliche Entwicklung in Gang gesetzt": Porsche-Chef Wendelin Wiedeking
SPIEGEL: DaimlerChrysler gilt für manche als Übernahmekandidat. VW-Chef Ferdinand Piëch sagt, auch sein Konzern könnte Opfer eines "unfriendly takeover" werden. Ist das nur Panikmache, oder droht der deutschen Autoindustrie der Ausverkauf?
Wiedeking: Die deutsche Autoindustrie war in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich. Sie hat ihre Kosten gesenkt, die Produktivität erhöht, ihre Modelle erneuert und Marktanteile gewonnen. Dadurch sind manche Firmen für andere möglicherweise erst richtig attraktiv geworden. Ob es tatsächlich eine akute Gefahr der Übernahme gibt, kann ich schwer einschätzen.
SPIEGEL: Gilt nach der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone die Regel: Nichts ist unmöglich?
Wiedeking: Das glauben viele vielleicht noch. Aber gerade dieses Beispiel zeigt doch, welche Folgen Fusionen haben können. Nach einer Übernahme wird vieles zerschlagen, was zuvor mühsam aufgebaut wurde. Der einstige Röhrenhersteller Mannesmann hatte sich aus der Krise nach oben gearbeitet, mit der Telekommunikation neue Geschäftsfelder aufgebaut. All das wurde jetzt zerstört. Es ist eine Unsitte, dass viele meinen, nur durch Übernahmen wachsen zu können. Die bisherigen Erfahrungen, auch von Automobilfirmen, haben gezeigt, dass man, wenn man den falschen Fisch schluckt, gewaltige Verdauungsprobleme bekommen kann.
SPIEGEL: Die Europäische Union will Fusionen sogar erleichtern. Der Vorstand soll sich künftig während einer Übernahmeschlacht neutral verhalten und die Unabhängigkeit nicht verteidigen. Wird die Fusionswelle dann erst richtig losgehen?
Wiedeking: Das ist eine wahnwitzige Idee. Es kann doch nicht wahr sein, dass ein Unternehmensführer hilf- und wehrlos zusehen soll, wenn sein Konzern von einem anderen geschluckt wird.
© DER SPIEGEL
SPIEGEL: Warum nicht? Der Vorstand ist Angestellter seiner Aktionäre. Die müssten entscheiden, ob eine Übernahme abgewehrt werden soll oder ob sie vielleicht sinnvoll ist.
Wiedeking: Als Vorstand bin ich doch nicht nur den Aktionären verpflichtet, sondern muss zugleich die Interessen meiner Belegschaft und meiner Kunden im Auge haben. Ich glaube nicht, dass es meinen Kunden egal ist, ob Porsche selbständig ist oder nur noch eine gigantische Marketingabteilung eines Großkonzerns. Darauf muss ich als Unternehmensführer doch achten. Und wenn ich im Interesse von Aktionären, Mitarbeitern und Kunden bessere Ideen habe für die Zukunft des Unternehmens als ein Übernahmeinteressent, muss ich mich doch wehren können. Wer dem Vorstand Fesseln anlegen will für den Fall, dass eine Übernahme droht, der hat das Geschäft nicht verstanden. Dass Bundeskanzler Gerhard Schröder jetzt Flagge zeigt und gegenhält, halte ich für absolut richtig.
SPIEGEL: Kommt der Widerstand der Deutschen nicht reichlich spät?
Wiedeking: Mich erschreckt in der Tat, dass ein solches Projekt auf der Arbeitsebene in der EU überhaupt so weit vorangetrieben werden konnte. Deutschland hat sich zwar für die Besetzung der Kommissarsitze interessiert. Aber offenbar hat sich keiner darum gekümmert, wo die Arbeit erledigt wird. Und die Stellen sind offenbar nicht ausreichend mit Deutschen besetzt. Aber ich gehe davon aus, dass der ursprüngliche Plan wieder geändert wird.
SPIEGEL: Für Porsche besteht derzeit kaum Übernahmegefahr. An der Börse werden nur stimmrechtlose Vorzugsaktien gehandelt. Die Stammaktien sind in den Händen der Familien Porsche und Piëch, die wohl nicht verkaufen wollen. Warum erregen Sie sich dann so über die EU-Pläne?
Wiedeking: Weil hier eine gefährliche Entwicklung in Gang gesetzt würde, die keinen ruhig lassen kann, der an verantwortlicher Stelle arbeitet.
SPIEGEL: Ein weiteres Thema, das Sie derzeit umtreibt, ist die Forderung der Deutschen Börse, dass Porsche künftig Quartalsberichte veröffentlichen soll. Warum wehren Sie sich dagegen?
Wiedeking: Wir betreiben eine sehr offene und umfassende Informationspolitik. Wir haben gerade vor kurzem den Investor-Relations-Preis bekommen, bei dem wir von 3800 Privatanlegern gewählt wurden. Sie haben uns bescheinigt, dass wir von den im M-Dax vertretenen Unternehmen die beste Informationspolitik haben. Wir nennen auf der Hauptversammlung unsere mittel- und langfristigen Ziele und geben während des Geschäftsjahres mehr als 40 Wirtschaftsmeldungen heraus. In die kurzatmige Betrachtung, die sich an Quartalszielen orientiert, wollen wir erst gar nicht hineinkommen. Wir werden deshalb auch künftig keine Quartalsberichte veröffentlichen.
SPIEGEL: Der Arbeitskreis Aktienindizes, der vorschlägt, welche Unternehmen beispielsweise in den Dax und den M-Dax aufgenommen werden sollen, droht, Porsche aus dem Index zu nehmen. Lässt Sie das kalt?
Wiedeking: Sie sehen mich relativ gelassen. Regeln, die für uns keinen Sinn machen, werden wir nicht akzeptieren. Warum sollen wir uns dem Arbeitskreis Aktienindizes beugen, von dem nicht mal klar ist, wer dessen Mitglieder sind und wie die exakten Regeln aussehen? Außerdem muss man sich doch fragen, welche Bedeutung der M-Dax hat. In vielen Zeitungen wird er gar nicht aufgeführt. In Wahrheit ist der M-Dax ein künstliches Konstrukt. Porsche wurde jetzt in den MSCI-Index aufgenommen, den wohl wichtigsten Index der Welt. In dem spielen Quartalsberichte überhaupt keine Rolle, sondern Strategien, Liquidität und Marktkapitalisierung des Unternehmens.
SPIEGEL: Warum haben andere Konzerne keine Probleme, ihren Aktionären Quartalsberichte vorzulegen?
Wiedeking: Es gibt eine Reihe von Unternehmen, Peugeot und Renault beispielsweise, die auch keine Quartalsberichte in der gewünschten Form veröffentlichen. Unser Geschäft ist nun mal sehr saisonal. Wir verkaufen im Sommer mehr Autos als im Winter. Im August haben wir Werksferien. Die Mitarbeiter werden selbstverständlich weiterbezahlt, die Kosten laufen weiter, aber kein einziges Auto läuft vom Band. Da wäre unser Ergebnis alles andere als tiefschwarz. Dies kann doch keine sinnvolle Basis für die Information der Aktionäre sein.
SPIEGEL: Genau dies könnten Sie den Aktionären im Quartalsbericht doch erklären.
Wiedeking: Natürlich könnte man das. Aber die Gefahr ist doch, dass man ein Unternehmen nur noch so steuert, dass die Quartalszahlen stimmen. Im persönlichen Gespräch bestätigen uns viele Top-Manager vor allem aus den USA, dass es exakt so läuft. Man muss sich dann überlegen, ob man sich ein bestimmtes Investitionsprojekt in diesem Quartal noch leisten kann oder ob man es ins nächste schieben muss. Dieses Kurzfristdenken ist in meinen Augen keine sinnvolle Unternehmensführung.
SPIEGEL: Warum drängt die Deutsche Börse Ihrer Ansicht nach so sehr auf Quartalsergebnisse?
Wiedeking: Durch die häufige Veröffentlichung neuer Zahlen wird vor allem der Aktienhandel angeregt. Analysten kommentieren, dass ihre Erwartungen erfüllt oder unterschritten wurden. Aktionäre lassen sich in Hektik versetzen, sie kaufen oder verkaufen. Und wer verdient daran? Die Banken. Wer lebt ebenfalls davon? Die Deutsche Börse. Als Geschäftsbesorgungsplan ist die Verpflichtung zur Quartalsberichterstattung vielleicht kein schlechtes Modell. Aber in unserem Interesse ist es nicht. Porsche ist ein solider Wert, der den Anlegern mittel- und langfristig eine gute Perspektive bietet. Und so soll es auch bleiben.
SPIEGEL: Was halten Porsche-Aktionäre von Ihrer Weigerung, Quartalszahlen zu veröffentlichen?
Wiedeking: Auf der letzten Hauptversammlung habe ich dafür Applaus bekommen. Unsere Aktionäre wissen, dass wir sie immer umfassend und so schnell wie möglich informieren.
SPIEGEL: Wenn die Porsche-Aktie zur Strafe aus dem M-Dax fliegt, könnte der Kurs sinken. Das wäre nicht im Interesse Ihrer Aktionäre.
Wiedeking: Das wäre auch nicht in unserem Interesse. Aber ich glaube nicht, dass dies eintritt. Durch die Aufnahme in den MSCI-Index werden wir im Gegenteil vielleicht sogar eine übertriebene Kurssteigerung bekommen. Da wir im laufenden Geschäftsjahr wieder eine Steigerung bei Umsatz und Ertrag erwirtschaften werden, sind die Perspektiven auch weiterhin gut. Und bei Porsche wissen die Anleger aus Erfahrung, dass wir ihnen reale Werte anbieten und keine Fata Morgana.
INTERVIEW: DIETMAR HAWRANEK
Quelle: Spiegel-Online
"Eine wahnwitzige Idee"
Porsche-Chef Wendelin Wiedeking über die Angst der Autobauer vor feindlichen Übernahmen und die Drohung der Börse, die Aktie des Konzerns aus dem M-Dax zu nehmen
"Gefährliche Entwicklung in Gang gesetzt": Porsche-Chef Wendelin Wiedeking
SPIEGEL: DaimlerChrysler gilt für manche als Übernahmekandidat. VW-Chef Ferdinand Piëch sagt, auch sein Konzern könnte Opfer eines "unfriendly takeover" werden. Ist das nur Panikmache, oder droht der deutschen Autoindustrie der Ausverkauf?
Wiedeking: Die deutsche Autoindustrie war in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich. Sie hat ihre Kosten gesenkt, die Produktivität erhöht, ihre Modelle erneuert und Marktanteile gewonnen. Dadurch sind manche Firmen für andere möglicherweise erst richtig attraktiv geworden. Ob es tatsächlich eine akute Gefahr der Übernahme gibt, kann ich schwer einschätzen.
SPIEGEL: Gilt nach der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone die Regel: Nichts ist unmöglich?
Wiedeking: Das glauben viele vielleicht noch. Aber gerade dieses Beispiel zeigt doch, welche Folgen Fusionen haben können. Nach einer Übernahme wird vieles zerschlagen, was zuvor mühsam aufgebaut wurde. Der einstige Röhrenhersteller Mannesmann hatte sich aus der Krise nach oben gearbeitet, mit der Telekommunikation neue Geschäftsfelder aufgebaut. All das wurde jetzt zerstört. Es ist eine Unsitte, dass viele meinen, nur durch Übernahmen wachsen zu können. Die bisherigen Erfahrungen, auch von Automobilfirmen, haben gezeigt, dass man, wenn man den falschen Fisch schluckt, gewaltige Verdauungsprobleme bekommen kann.
SPIEGEL: Die Europäische Union will Fusionen sogar erleichtern. Der Vorstand soll sich künftig während einer Übernahmeschlacht neutral verhalten und die Unabhängigkeit nicht verteidigen. Wird die Fusionswelle dann erst richtig losgehen?
Wiedeking: Das ist eine wahnwitzige Idee. Es kann doch nicht wahr sein, dass ein Unternehmensführer hilf- und wehrlos zusehen soll, wenn sein Konzern von einem anderen geschluckt wird.
© DER SPIEGEL
SPIEGEL: Warum nicht? Der Vorstand ist Angestellter seiner Aktionäre. Die müssten entscheiden, ob eine Übernahme abgewehrt werden soll oder ob sie vielleicht sinnvoll ist.
Wiedeking: Als Vorstand bin ich doch nicht nur den Aktionären verpflichtet, sondern muss zugleich die Interessen meiner Belegschaft und meiner Kunden im Auge haben. Ich glaube nicht, dass es meinen Kunden egal ist, ob Porsche selbständig ist oder nur noch eine gigantische Marketingabteilung eines Großkonzerns. Darauf muss ich als Unternehmensführer doch achten. Und wenn ich im Interesse von Aktionären, Mitarbeitern und Kunden bessere Ideen habe für die Zukunft des Unternehmens als ein Übernahmeinteressent, muss ich mich doch wehren können. Wer dem Vorstand Fesseln anlegen will für den Fall, dass eine Übernahme droht, der hat das Geschäft nicht verstanden. Dass Bundeskanzler Gerhard Schröder jetzt Flagge zeigt und gegenhält, halte ich für absolut richtig.
SPIEGEL: Kommt der Widerstand der Deutschen nicht reichlich spät?
Wiedeking: Mich erschreckt in der Tat, dass ein solches Projekt auf der Arbeitsebene in der EU überhaupt so weit vorangetrieben werden konnte. Deutschland hat sich zwar für die Besetzung der Kommissarsitze interessiert. Aber offenbar hat sich keiner darum gekümmert, wo die Arbeit erledigt wird. Und die Stellen sind offenbar nicht ausreichend mit Deutschen besetzt. Aber ich gehe davon aus, dass der ursprüngliche Plan wieder geändert wird.
SPIEGEL: Für Porsche besteht derzeit kaum Übernahmegefahr. An der Börse werden nur stimmrechtlose Vorzugsaktien gehandelt. Die Stammaktien sind in den Händen der Familien Porsche und Piëch, die wohl nicht verkaufen wollen. Warum erregen Sie sich dann so über die EU-Pläne?
Wiedeking: Weil hier eine gefährliche Entwicklung in Gang gesetzt würde, die keinen ruhig lassen kann, der an verantwortlicher Stelle arbeitet.
SPIEGEL: Ein weiteres Thema, das Sie derzeit umtreibt, ist die Forderung der Deutschen Börse, dass Porsche künftig Quartalsberichte veröffentlichen soll. Warum wehren Sie sich dagegen?
Wiedeking: Wir betreiben eine sehr offene und umfassende Informationspolitik. Wir haben gerade vor kurzem den Investor-Relations-Preis bekommen, bei dem wir von 3800 Privatanlegern gewählt wurden. Sie haben uns bescheinigt, dass wir von den im M-Dax vertretenen Unternehmen die beste Informationspolitik haben. Wir nennen auf der Hauptversammlung unsere mittel- und langfristigen Ziele und geben während des Geschäftsjahres mehr als 40 Wirtschaftsmeldungen heraus. In die kurzatmige Betrachtung, die sich an Quartalszielen orientiert, wollen wir erst gar nicht hineinkommen. Wir werden deshalb auch künftig keine Quartalsberichte veröffentlichen.
SPIEGEL: Der Arbeitskreis Aktienindizes, der vorschlägt, welche Unternehmen beispielsweise in den Dax und den M-Dax aufgenommen werden sollen, droht, Porsche aus dem Index zu nehmen. Lässt Sie das kalt?
Wiedeking: Sie sehen mich relativ gelassen. Regeln, die für uns keinen Sinn machen, werden wir nicht akzeptieren. Warum sollen wir uns dem Arbeitskreis Aktienindizes beugen, von dem nicht mal klar ist, wer dessen Mitglieder sind und wie die exakten Regeln aussehen? Außerdem muss man sich doch fragen, welche Bedeutung der M-Dax hat. In vielen Zeitungen wird er gar nicht aufgeführt. In Wahrheit ist der M-Dax ein künstliches Konstrukt. Porsche wurde jetzt in den MSCI-Index aufgenommen, den wohl wichtigsten Index der Welt. In dem spielen Quartalsberichte überhaupt keine Rolle, sondern Strategien, Liquidität und Marktkapitalisierung des Unternehmens.
SPIEGEL: Warum haben andere Konzerne keine Probleme, ihren Aktionären Quartalsberichte vorzulegen?
Wiedeking: Es gibt eine Reihe von Unternehmen, Peugeot und Renault beispielsweise, die auch keine Quartalsberichte in der gewünschten Form veröffentlichen. Unser Geschäft ist nun mal sehr saisonal. Wir verkaufen im Sommer mehr Autos als im Winter. Im August haben wir Werksferien. Die Mitarbeiter werden selbstverständlich weiterbezahlt, die Kosten laufen weiter, aber kein einziges Auto läuft vom Band. Da wäre unser Ergebnis alles andere als tiefschwarz. Dies kann doch keine sinnvolle Basis für die Information der Aktionäre sein.
SPIEGEL: Genau dies könnten Sie den Aktionären im Quartalsbericht doch erklären.
Wiedeking: Natürlich könnte man das. Aber die Gefahr ist doch, dass man ein Unternehmen nur noch so steuert, dass die Quartalszahlen stimmen. Im persönlichen Gespräch bestätigen uns viele Top-Manager vor allem aus den USA, dass es exakt so läuft. Man muss sich dann überlegen, ob man sich ein bestimmtes Investitionsprojekt in diesem Quartal noch leisten kann oder ob man es ins nächste schieben muss. Dieses Kurzfristdenken ist in meinen Augen keine sinnvolle Unternehmensführung.
SPIEGEL: Warum drängt die Deutsche Börse Ihrer Ansicht nach so sehr auf Quartalsergebnisse?
Wiedeking: Durch die häufige Veröffentlichung neuer Zahlen wird vor allem der Aktienhandel angeregt. Analysten kommentieren, dass ihre Erwartungen erfüllt oder unterschritten wurden. Aktionäre lassen sich in Hektik versetzen, sie kaufen oder verkaufen. Und wer verdient daran? Die Banken. Wer lebt ebenfalls davon? Die Deutsche Börse. Als Geschäftsbesorgungsplan ist die Verpflichtung zur Quartalsberichterstattung vielleicht kein schlechtes Modell. Aber in unserem Interesse ist es nicht. Porsche ist ein solider Wert, der den Anlegern mittel- und langfristig eine gute Perspektive bietet. Und so soll es auch bleiben.
SPIEGEL: Was halten Porsche-Aktionäre von Ihrer Weigerung, Quartalszahlen zu veröffentlichen?
Wiedeking: Auf der letzten Hauptversammlung habe ich dafür Applaus bekommen. Unsere Aktionäre wissen, dass wir sie immer umfassend und so schnell wie möglich informieren.
SPIEGEL: Wenn die Porsche-Aktie zur Strafe aus dem M-Dax fliegt, könnte der Kurs sinken. Das wäre nicht im Interesse Ihrer Aktionäre.
Wiedeking: Das wäre auch nicht in unserem Interesse. Aber ich glaube nicht, dass dies eintritt. Durch die Aufnahme in den MSCI-Index werden wir im Gegenteil vielleicht sogar eine übertriebene Kurssteigerung bekommen. Da wir im laufenden Geschäftsjahr wieder eine Steigerung bei Umsatz und Ertrag erwirtschaften werden, sind die Perspektiven auch weiterhin gut. Und bei Porsche wissen die Anleger aus Erfahrung, dass wir ihnen reale Werte anbieten und keine Fata Morgana.
INTERVIEW: DIETMAR HAWRANEK
Quelle: Spiegel-Online