Fed-Chairman Grenspan

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sir charles:

Fed-Chairman Grenspan

 
25.01.02 08:50
Fed-Chairman Grenspan schwächte in seiner Rede vor dem Budget-Komitee des
Senats seine pessimistische Einschätzung der US-Wirtschaft, die er in der
Vorwoche gegeben hatte, deutlich ab.

Er betonte zwar weiter die Notwendigkeit, dass der bald zu erwartende
Wachstumsimpuls eines reduzierten Lagerabbaus in weiterer Folge von einer
Erholung der Endnachfrage abgelöst werden muss, damit die Konjunkturerholung
nicht abreißt. Er ist aber gleichzeitig positiv gestimmt, dass der
Wachstumsimpuls aus diesem Lagerzyklus auch Einkommensniveau und Nachfrage
positiv beeinflusst. Für den privaten Konsum erwartet er sich einen nach oben
gerichteten Trend, obwohl es immer noch einige Faktoren gibt, die einen starke
Wachstumsbeschleunigung dämpfen dürften (konkret erwähnte er die steigende
Arbeitslosenrate, den Vermögensverlust auf Grund niedrigeren Aktienvermögens
und das hohe Ausgangsniveau des privaten Konsums, das starke Anstiege
erschwert).

Nach dieser doch etwas positiveren Konjunktureinschätzung von Greenspan (und
angesichts der weiteren Verbesserung der Frühindikatoren auch in dieser Woche)
preist der Markt für nächsten Mittwoch keine Zinssenkung mehr ein.

Unabhängig von einer etwaigen letzten Zinssenkung am Mittwoch erwarten wir uns
in den kommenden Wochen und Monaten eine weitere kräftige Verbesserung der
Frühindikatoren und der Wirtschaftsaktivität. Die Rezession (insbesondere im
Industriebereich) sehen wir als praktisch beendet an. Die Verlangsamung des
Lagerabbaus sollte bereits im aktuellen (ersten) Quartal zu einem deutlichen
Wachstum des BIPs führen (rund 2%), und im zweiten Quartal sogar noch zu einer
Beschleunigung des Wachstums führen (mit dem Risiko, dass das
Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte nicht an diese starken Raten
anschließen kann).

Für die Anleihenrenditen in den USA erwarten wir uns in diesem sich
verbessernden Konjunkturumfeld daher weitere Anstiege, Anleihen mit langer
Laufzeit bleiben somit ein Verkauf.

sir charles:

Teil II

 
25.01.02 09:42
Greenspan gibt Börsen Gas

Washington- US-Notenbankchef Alan Greenspan hat mit einer für ihn ungewöhnlich optimistischen Einschätzung der Wachstumsaussichten der US-Wirtschaft am Donnerstag einen Kurssprung an der Börse ausgelöst. Der Dow-Jones-Index legte in den Minuten nach Veröffentlichung des Redetextes mehr als 100 Punkte oder gut ein Prozent zu.

Schub

Die Wirtschaft zeige Anzeichen von Wachstum, und der rapide Abbau der Lagerbestände könne einen "bedeutenden" Schub auslösen, sagte Greenspan vor einem Ausschuss im Kongress. "Es gab in jüngster Zeit Anzeichen, dass einige der Kräfte, die die Wirtschaft im vergangenen Jahr behinderten, schwächer werden und dass die Aktivität anzieht", erklärte Greenspan in der für ihn typischen komplizierten Ausdrucksweise.
Der Notenbankchef relativierte mit dieser Einschätzung vor knapp zwei Wochen in San Francisco, in denen er die erheblichen Risiken für die US-Wirtschaft betont hatte. Seine Mitarbeiter meinten später, Greenspan habe bei dem Vortrag pessimistischer geklungen als beabsichtigt. Im Anschluss an die Rede vor knapp zwei Wochen waren die Kurse an den Börsen abgesackt.

Optimismus

"Er ist bedeutend optimistischer in seiner Einschätzung der derzeitigen Situation und ausgewogener in der Beurteilung der Risiken", sagte Volkswirt Stephen Stanley von Greenwich Capital Markets in Greenwich der Agentur Bloomberg. Beobacher schließen aus Greenspans Worten, dass eine weitere Zinssenkung bei der Notenbank- Sitzung nächste Woche unwahrscheinlich ist. Die Fed hat die Leitzinsen im vergangenen Jahr elf mal auf 1,75 Prozent und damit den tiefsten Stand seit 40 Jahren gesenkt.


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