Exchange Traded Funds (ETFs) Interess. Alternative

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ribald:

Exchange Traded Funds (ETFs) Interess. Alternative

 
17.03.02 16:08
Fonds nach Lust und Laune handeln  

 
Von wegen Flaute. Die Börse ist gefragt. Zumindest eine Fondsgattung - genauer gesagt die Exchange Traded Funds (ETFs). Das sind Indexfonds, die wie Aktien jederzeit an der Börse handelbar sind. Im noch recht jungen Börsensegment XTF sind aktiv und passiv gemanagte ETFs vertreten. Der tägliche Umsatz steigt. Das Interesse der Anleger auch, denn die Produkte sind günstig, flexibel und transparent. Das macht sie in vieler Hinsicht attraktiver als klassische Fonds.

 Passiv gemanagte Produkte, die einen Index eins zu eins nachbilden, werden nach Einschätzung von Fondsexperten dieses Jahr ein großes Thema. Attraktiv sind vor allem die niedrigen Gebühren und die hohe Transparenz. Anleger zahlen für ein Investment in einen börsengehandelten Indexfonds eine Verwaltungsgebühr von durchschnittlich 0,5 Prozent pro Jahr. Damit sind ETFs die günstigste Fondsgattung. Ein Ausgabeaufschlag fällt nicht an. Dafür werden bei jedem Kauf und Verkauf Banken-Transaktionsgebühren fällig – wie beim Wertpapierhandel.

ETFs bringen Action unter die Fonds

Der größte Pluspunkt von ETFs ist ihre Flexibilität. Anleger können jederzeit Anteile kaufen und verkaufen. Das gleicht einer Revolution im eher behäbigen Fondshandel. Damit heben sie sich von den klassischen Produkten deutlich ab. Für die herkömmlichen Fonds wird nur einmal pro Tag der Inventarwert ermittelt. Wer kauft, kennt in der Regel den genauen Preis nicht. Ganz anders läuft es bei ETFs – für deren Anteile wird ständig ein Kurs ermittelt. Dafür stehen so genannte Market Maker gerade. Das sind Banken, die für bestimmte Wertpapiere die Verpflichtung übernehmen einen Geld- und Briefkurs, also einen Kauf- und einen Verkaufskurs, zu stellen. Bei ETFs heißt das im Minutentakt exakt nach Indexstand. Anleger können mit ETFs sogar im Laufe eines Handelstages auf Schwankungen im Index reagieren.

Die Vorteile in allen Ehren – für Fondssparpläne eignen sich die Produkte nicht. Denn wer kontinuierlich kleine Beträge ansparen will, müsste jedes Mal Transaktionsgebühren zahlen. Die Spesen würden kleine Beträge über 50 oder 100 Euro jedoch auffressen. Fondssparer sind also bei konventionellen Produkten besser aufgehoben.

Für die Anleger überwiegen die Vorteile - das Segment ist im Aufwind. Weltweit wuchs das mit Exchange Traded Funds verwaltetete Vermögen im Jahr 2001 um satte 41 Prozent. Und überschritt erstmals die Grenze von 100 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal 2001 stiegen die ETF-Umsätze an den europäischen Börsen auf 12,4 Milliarden Euro an. Der Löwenanteil von 5,7 Milliarden Euro fiel auf die Deutsche Börse. Die Euronext verzeichnete einen Umsatz von 5,2 Milliarden Euro.

Januar-Rekord hält sich auch im Februar

Auch die aktuellen Zahlen sehen gut aus. Die Deutsche Börse meldete für Februar einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro im Fonds-Segment. Rechnet man ein, dass der Monat der kürzeste im Jahr ist, blieb die Zahl ungefähr auf dem Niveau von Januar, der 2,9 Milliarden Euro Umsatz brachte. Die 2,9 Milliarden Euro sind der höchste Monatsumsatz seit dem Start des Segments.

Das zeigt, dass der Handel mit ETFs kontinuierlich wächst. Im Oktober 2001 lag der Umsatz erst bei rund einer Milliarde Euro. Noch deutlicher nimmt der Tagesumsatz im Segment für börsengehandelte Fonds zu. Im Februar stieg er um acht Prozent von 131 Millionen Euro auf 141 Millionen Euro.

Dabei startete die Deutsche Börse schon im April 2000 das Segment XTF für börsengehandelte Fonds. Inzwischen sind dort 39 Indexfonds und 13 aktiv gemanagte Fonds gelistet. Vor einem halben Jahr gab es nur zwei Fondsgesellschaften als Anbieter – die DWS und Indexchange, eine Tochter der HypoVereinsbank. Damals gelistet: 17 Indexfonds und elf aktiv gemanagte Produkte. Mittlerweile sind mit Merrill Lynch, der UBS und Union Investment drei neue Anbieter dazu gekommen.

Am beliebtesten ist der Daxex, ein Indexfonds auf den Dax. Er erzielte im Februar einen Rekordumsatz von rund 1,6 Milliarden Euro und bestätigte seine Spitzenposition. Damit bestreitet er über die Hälfte des Umsatzes im XTF-Segment. Der Fonds zählt außerdem zu den 20 liquidesten Titeln im Xetra-Handel. Im Vergleich zum Januar nahm der Handel mit dem Daxex um 20 Prozent zu. Der von Indexchange aufgelegte Fonds ist zugleich der umsatzstärkste seiner Gattung in ganz Europa mit einem Marktanteil von 30 Prozent.

Auf Rang Zwei im XTF folgen zwei Produkte auf den DJ Euro Stoxx 50. Der Fonds von Indexchange nennt sich DJ Euro Stoxx 50 Ex, der Fonds von Merrill Lynch trägt den Namen DJ Euro Stoxx 50 LDRS.

Blue-Chips rangieren als Lieblinge an der Spitze

Ähnlich wie die Deutsche Börse mit ihrem Daxex hat auch die Dreiländerbörse Euronext einen Umsatzrenner. Hier ist ein Produkt auf den Cac 40 der Spitzenreiter. Der Cac 40 Master Unit von Lyxor machte im Januar knapp die Hälfte des Umsatzes aus.

Die Indexfonds sind nicht nur für Institutionelle interessant, auch Privatanleger greifen zu. Letztere bevorzugen die aktiv gemanagten Indexfonds. Für die passiven Produkte finden sich mehr Interessenten unter den Institutionellen.

In den USA gibt es bereits seit 1993 börsengehandelte Fonds. Dort sind sie bereits fest etabliert. Das zeigt sich auch an den Bezeichnungen für bestimmte Produkte, die etwas fantasievoller ausfallen, als die doch eher drögen Namen in Europa. Die US-Fonds auf den Dow Jones Industrials nennen sich Diamonds, die ETFs auf den S&P Index nennen sich Spiders. In Europa gibt es außer dem Kürzel ETF noch keine eigenen Namen für Fonds auf bestimmte Indizes.

Wer ist der Beste?

Sind ETFs denn besser als aktiv gemanagte Fonds? Nur etwa 25 Prozent der aktiv gemanagten Dax-Fonds gelang es, auf Fünf-Jahres-Sicht ihre Benchmark zu schlagen, schreibt die Deutsche Börse in einer Studie. Die Fondsgesellschaft DWS hält dagegen. "70 Prozent unserer Aktienfonds schlagen ihre Benchmark im Drei-Jahres-Zeitraum", sagt Sprecher Carsten Böhme. Die Fondsgesellschaft ist deshalb mit elf aktiv gemanagten Fonds im Börsensegment XTF vertreten. Dieses Jahr sind drei weitere Produkte geplant, kein einziges passiv gemanagter Fonds ist dabei.

Prozentzahlen hin oder her – fest steht, die passiven Indexprodukte können nie besser als ihre Benchmark abschneiden. Die ETFs sind aber im Vergleich zu den meisten aktiv gemanagten Fonds immer voll investiert. Aktive Fonds bauen in schlechten Zeiten gerne Bargeldbestände als Puffer auf. Diese wirken in steigenden Märkten als Bremsklotz. Die ETFs dagegen sind von Anfang dabei. Und profitieren schneller in Bullenmärkten. Deshalb könnte sich ein Einstieg jetzt lohnen.
Stand:16.03.2002
© 2002 sharper.de


chrismitz:

Exchange Traded Funds I

 
17.03.02 22:45
Stellen Sie sich einen Marktteilnehmer vor, der Aktien einer Gesellschaft kauft und regelmäßig auf dem falschen Fuß erwischt wird: Immer wieder kauft er die Unternehmensanteile, wenn sie nahe an einem Top sind, und immer wenn er verkauft, dann steigt die Aktie innerhalb kürzester Zeit über seinen Verkaufspreis und erklimmt anschließend neue Höhen.
Aber wenn es um den Markt als solchen geht, zum Beispiel den Dow Jones Industrial Average, den Nasdaq 100 Index oder den Standard & Poor’s 500 Index, scheint dieser Marktteilnehmer fast immer zu wissen, woher der Wind bläst. „Wenn ich nur den verdammten ganzen Markt auf einmal handeln könnte, statt all diese einzelnen Aktien!“, mag unser Marktteilnehmer fluchen. Nun, aufgrund des explosiven Wachstums in Exchange Traded Funds kann diesem verzweifelten Trader geholfen werden.


Was sind Exchange Traded Funds eigentlich?

...

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Investmentfonds werden Exchange Traded Funds (ETFs) an der Börse wie Aktien fortlaufend gehandelt, Geld- sowie Briefkurse werden entsprechend der Angebots-Nachfrage-Konstellation während der Handelszeit also kontinuierlich festgestellt ...

Exchange Traded Funds sind Zusammenstellungen von Aktientiteln, die als Paket hauptsächlich an der American Stock Exchange (AMEX), aber auch der New York Stock Exchange (NYSE) und auch - in Form einer Option - an der Chicago Board Options Exchange (CBOE) ge- und verkauft werden können.

Aufgrund der korbartigen Zusammenstellung repräsentieren die ETFs beispielsweise Indizes, wie den Dow Jones Industrial, aber auch Sektoren wie den Philadelphia Semiconductor Index und Subsektoren wie Internet Infrastruktur. Doch damit nicht genug: Auch von der Börsenentwicklung ganzer Länder und Kontinente können Sie partizipieren.
Die meisten ETFs basieren auf Marktindizes, die bekanntesten dieser Art sind ...

Die ETFs können sogar ohne Beachtung einer Uptick Rule leerverkauft werden. Dazu eine kurze Erläuterung: Normalerweise muss der Marktakteur bei Leerverkäufen darauf warten, dass der Preis einen Tick nach oben geht, bevor er geliehene Aktien verkauft. Dies schreibt die sogenannte Uptick Rule vor. Die meisten Signale für Leerverkäufe entstehen durch die Preisbewegung unter spezifische Pivot Points, wie zum Beispiel dem Tief des vorhergehenden Handelstages. Aber dann besteht oft das Problem, diese Aktien sofort leerzuverkaufen, da man auf den nächsten Uptick warten muss. Unter diesen Umständen kann es passieren, dass die Aktie schon um einiges tiefer notiert als zu dem vom Marktakteur gewünschten Entry. Gleichermaßen kann der Uptick in diesem Falle der Beginn eines Rebounds der Aktie darstellen, also mehr als nur ein relativ belangloses Pullback auf dem Weg zu tieferen Tiefs.
Nicht so bei den Exchange Traded Funds: Die Uptick-Regel gilt hier nämlich nicht ...

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