Euro rutscht zum Dollar auf ein Jahrestief ab

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Euro rutscht zum Dollar auf ein Jahrestief ab

 
16.05.05 18:44
Euro rutscht zum Dollar auf ein Jahrestief ab

13. Mai 2005 Die jüngste Stärke des Dollar findet auch am Freitag eine Fortsetzung. Im fernöstlichen Devisenhandel rutschte der Euro mit 1,2666 Dollar zeitweise auf den tiefsten Stand seit über einem halben Jahr ab, nachdem er bereits am Vortag ein Sechs-Monats-Tief zur amerikanischen Währung markiert hatte. Noch am 30. Dezember war es der Gemeinschaftswährung gelungen, mit 1,3634 Dollar ein neues Rekordhoch gegenüber dem „Greenback” zu markieren.
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Da der Dollar aber auch zu anderen Währungen wie dem Yen zulegt, kann eher von einer Dollar-Stärke als von einer Euro-Schwäche gesprochen werden. Gegenüber einem Korb von sechs anderen wichtigen Weltwährungen ist ddie amerikanische Währung jedenfalls auf den höchsten Stand seit dem 22. Oktober gestiegen.

Analysten sagten, die zuletzt überzeugend ausgefallenen amerikanischen Konjunkturdaten hätten am Markt die Annahme gefestigt, daß die amerikanische Notenbank Fed ihren Weg einer moderaten Straffung der Geldpolitik fortsetzen wird. Dies stütze über den damit verbundenen, weiter wachsenden Zinsvorsprung den Dollar. Der Umsatz im amerikanischen Einzelhandel stieg nach Angaben des Handelsministeriums im April um 1,4 Prozent. Das war der stärkste Anstieg seit sieben Monaten. Den Einzelhandelsdaten waren in der vergangenen Woche bereits überraschend starke amerikanische Arbeitsmarktzahlen vorausgegangen.

Gute Konjunkturdaten sorgen für neue Dollar-Zuversicht

Dadurch haben die Sorgen über eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Amerika nachgelassen. „Mit den Einzelhandelsumsätzen, den Handelsbilanzdaten am Mittwoch und den Arbeitsmarktdaten vom Freitag kamen jetzt drei gute Konjunkturdaten am Stück, die ein positives Szenario der amerikanischen Wirtschaft zeichnen. Das stützt natürlich den Dollar", sagte Helaba-Händler Jan Koczwara.

Und Thomas O'Malley, Chef der Devisen-Portfolio-Management-Abteilung bei Barclays Global Investors, ergänzt: „Die Leute suchen nach Gründen, um den Dollar zu kaufen. Das amerikanische Wirtschaftswachstum fällt vermutlich stärker aus als in anderen entwickelten Märkten wie Europa oder Japan. Ich sehe deshalb nicht viel Unterstützung für den Euro und den Yen.”

Gebrochener langfristiger Aufwärtstrend

Charttechnisch gesehen hat sich die Ausgangslage für die europäische Gemeinschaftswährung nach den jüngsten Verlusten deutlich eingetrübt. Denn mit dem Fall unter das Niveau um 1,2840 Dollar ist die Notiz nicht nur unter den seit Mai 2002 bestehenden Aufwärtstrend sowie das bisherige Jahrestief bei 1,2752 Dollar gefallen, sondern sie hat auch den langfristigen Aufwärtstrend verletzt, der bei gut 1,2700 Dollar verläuft. Nach der reinen Chartlehre scheinen angesichts dieser Konstellation nun weitere Kursverluste für den Euro fast vorprogrammiert.

Im Markt heißt es jedenfalls, es sei zu erkennen, daß längerfristige Investoren im Euro auf die Verkaufsseite wechselten. Eine solche Entwicklung sei erfahrungsgemäß nicht in wenigen Tagen abgeschlossen. Immerhin kommt der Einheitswährung aber zu Gute, daß dank des zuvor ausgebauten Aufwärtstrends auf dem Weg nach unten zahlreichen Unterstützungen existieren.

Das ändert aber nichts daran, daß sich die Lage für den Dollar trotz der zumeist gegenläufigen Prognosen der Devisenexperten, die bisher von einer anhaltenden Schwäche ausgegangen waren, deutlich verbessert hat. „Wir haben technisch so viel erreicht und es gibt so viele gute Daten, daß man nicht anders kann als den Dollar zu kaufen”, bringt Luke Waddington, Chef der Devisen-Sales-Abteilung bei der Royal Bank of Scotland, die Stimmungslage auf den Punkt. „Der Anstieg mag zwar nicht mehr so schnell vonstatten gehen, aber der Trend zeigt nach oben.”

 

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