Ernst August und die Klimakatastrophe
Bernd Niquet: Ernst August von Hannover und die Klimakatastrophe
- Der Zusammenhang von Börse und Wetter -
Ja, ja, das Wetter. Das ist schon eine tolle Geschichte. Die sogar ganz unbedingt etwas mit der Börse zu tun hat. Denn mit einer zeitlichen Verschiebung von einem Vierteljahr ergibt sich eine sehr gute Korrelation zwischen dem Wetter und der Börsenentwicklung.
Allerdings ist diese für die Börsenprognose nur schwer einsetzbar, da das Wetter anscheinend der Börsenentwicklung hinterläuft. Doch im Umkehrschluss heißt das natürlich: Die Meteorologen können die Börsenentwicklung trefflich als Frühindikator einsetzen. Ganz analog zu den Wirtschaftsforschungsinstituten, die dies bei der Berechnung ihrer Frühindikatoren ja auch tun.
Und vergessen wir nicht den „Leading-Indicator“ in den USA, der ja sogar von der Börsenentwicklung dominiert wird. Weswegen sich dann auch immer folgendes Spielchen ergibt: Die Börse steigt – deshalb gehen die Wirtschaftsprognosen nach oben. Und gehen die Wirtschaftsprognosen nach oben – dann steigt natürlich der Aktienmarkt weiter.
Was ist also schon der lächerliche Flügelschlag eines Schmetterlings gegen einen derartigen selbstreferentiellen Zirkel?
Denn wenn man das vermutete Endergebnis in den Prognoseindikator einbaut, dann könnte gut und gerne im Endeffekt die Prognose sich auf Grund einer selbsterfüllenden Prophezeiung selbst realisieren.
Und genau das merken wir jetzt. Da haben wir immer von der Klimaerwärmung geredet. Und plötzlich ist sie da. Ja, ja, das Wetter.
Panik ist jedoch nicht angesagt. Heute hat nämlich ein Berliner Wetterforscher gesagt: Das war´s – jetzt beginnt der Herbst. Und Recht hat er natürlich! Betrachten wir nur den Börsenindikator: Im Herbst und Winter, bis in den Frühling hatten wir eine fulminante Börsenrallye. Es wurde zwar immer gesagt „Vorsicht, es kommt ein Gewitter und danach schlechtes Wetter“, doch bis auf ein paar Blitze passierte nichts. Genau wie bei unserem Wetter seit Mitte März dieses Jahres.
Doch seitdem ist an der Börse tote Hose angesagt. Und das heißt: Der Berliner Wetterfrosch hat Recht: Summer´s almost gone. (Nicht Lawrence Summers, zum Glück, sondern nur unsere freundliche Jahreszeit.) Und das heißt: Die Börsenentwicklung der nächsten drei Monate wird nun nur noch festlegen, ob es im Winter schneit oder nicht.
Es ist also wirklich keine Panik angesagt: England muss seine Asylbewerber nicht mehr in Kühl-Containern unterbringen – und auch Ernst August von Hannover kann jetzt aufhören mit seinem Verhalten. Denn in Wirklichkeit handelt es sich hierbei ja um ein riesiges Missverständnis:
Ernst August hat nämlich überhaupt nicht gegen den türkischen Pavillion gepinkelt, sondern gegen seine eigenen Beine. Um sie zu kühlen. Wie ein Storch. Der deutsche Adel ist damit also auch ein Frühindikator – nämlich für die Umkehrung der Zeitrichtung im Evolutionsprozess.
Bernd Niquet, Mittwoch, 21. Juni 2000
Bernd Niquet: Ernst August von Hannover und die Klimakatastrophe
- Der Zusammenhang von Börse und Wetter -
Ja, ja, das Wetter. Das ist schon eine tolle Geschichte. Die sogar ganz unbedingt etwas mit der Börse zu tun hat. Denn mit einer zeitlichen Verschiebung von einem Vierteljahr ergibt sich eine sehr gute Korrelation zwischen dem Wetter und der Börsenentwicklung.
Allerdings ist diese für die Börsenprognose nur schwer einsetzbar, da das Wetter anscheinend der Börsenentwicklung hinterläuft. Doch im Umkehrschluss heißt das natürlich: Die Meteorologen können die Börsenentwicklung trefflich als Frühindikator einsetzen. Ganz analog zu den Wirtschaftsforschungsinstituten, die dies bei der Berechnung ihrer Frühindikatoren ja auch tun.
Und vergessen wir nicht den „Leading-Indicator“ in den USA, der ja sogar von der Börsenentwicklung dominiert wird. Weswegen sich dann auch immer folgendes Spielchen ergibt: Die Börse steigt – deshalb gehen die Wirtschaftsprognosen nach oben. Und gehen die Wirtschaftsprognosen nach oben – dann steigt natürlich der Aktienmarkt weiter.
Was ist also schon der lächerliche Flügelschlag eines Schmetterlings gegen einen derartigen selbstreferentiellen Zirkel?
Denn wenn man das vermutete Endergebnis in den Prognoseindikator einbaut, dann könnte gut und gerne im Endeffekt die Prognose sich auf Grund einer selbsterfüllenden Prophezeiung selbst realisieren.
Und genau das merken wir jetzt. Da haben wir immer von der Klimaerwärmung geredet. Und plötzlich ist sie da. Ja, ja, das Wetter.
Panik ist jedoch nicht angesagt. Heute hat nämlich ein Berliner Wetterforscher gesagt: Das war´s – jetzt beginnt der Herbst. Und Recht hat er natürlich! Betrachten wir nur den Börsenindikator: Im Herbst und Winter, bis in den Frühling hatten wir eine fulminante Börsenrallye. Es wurde zwar immer gesagt „Vorsicht, es kommt ein Gewitter und danach schlechtes Wetter“, doch bis auf ein paar Blitze passierte nichts. Genau wie bei unserem Wetter seit Mitte März dieses Jahres.
Doch seitdem ist an der Börse tote Hose angesagt. Und das heißt: Der Berliner Wetterfrosch hat Recht: Summer´s almost gone. (Nicht Lawrence Summers, zum Glück, sondern nur unsere freundliche Jahreszeit.) Und das heißt: Die Börsenentwicklung der nächsten drei Monate wird nun nur noch festlegen, ob es im Winter schneit oder nicht.
Es ist also wirklich keine Panik angesagt: England muss seine Asylbewerber nicht mehr in Kühl-Containern unterbringen – und auch Ernst August von Hannover kann jetzt aufhören mit seinem Verhalten. Denn in Wirklichkeit handelt es sich hierbei ja um ein riesiges Missverständnis:
Ernst August hat nämlich überhaupt nicht gegen den türkischen Pavillion gepinkelt, sondern gegen seine eigenen Beine. Um sie zu kühlen. Wie ein Storch. Der deutsche Adel ist damit also auch ein Frühindikator – nämlich für die Umkehrung der Zeitrichtung im Evolutionsprozess.
Bernd Niquet, Mittwoch, 21. Juni 2000