So funktioniert der rätselhafte Anleihenmarkt
Für viele Anleger mutet die Logik des Rentenmarkts abstrus an: So sind fallende Renditen gut für Anleihen, während steigende Renditen schlecht sind. Ein Rechenbeispiel illustriert die Systematik. Ein Anleger kauft heute eine zehnjährige Bundesanleihe mit einer Verzinsung von 3,16 Prozent. Das heißt: in den kommenden zehn Jahren erhält der Anleger jeweils 3,16 Prozent. Steigt nun am Markt die Rendite auf 3,5 Prozent würde der Bond des Anlegers mit der 3,16er Verzinsung für den Rest der Laufzeit weniger abwerfen als die Neuemission. Die Logik der Börse bringt mit sich, daß der Kurs des 3,16er Papiers so lange sinkt, bis die Diskrepanz zur 3,50er ausgeglichen ist - im konkreten Fall läge der Kursabschlag bei zwei Prozent.
Der Kurshebel ist um so größer, je länger die Laufzeiten sind. Rechnen Anleger mit fallenden Renditen, ist es ratsam in lange Laufzeiten zu investieren. Rendite-Pessimisten, die wegen der Sicherheit unbedingt im Rentenmarkt engagiert sein wollen, können sich mit kürzeren Laufzeiten gegen allzu große Kursverluste absichern.
Um einschätzen zu können, ob Renten teuer oder billig sind, bietet sich das sogenannte "Renten-KGV" an. Dabei wird in Anlehnung an das durchschnittliche Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) bei Aktien der Nennwert 100 durch die aktuelle Verzinsung dividiert. Bei aktuell 3,16 Prozent beträgt das "Renten-KGV" 31,5, was weit über dem historischen Schnitt liegt. dde/hz.
Welt.de
Für viele Anleger mutet die Logik des Rentenmarkts abstrus an: So sind fallende Renditen gut für Anleihen, während steigende Renditen schlecht sind. Ein Rechenbeispiel illustriert die Systematik. Ein Anleger kauft heute eine zehnjährige Bundesanleihe mit einer Verzinsung von 3,16 Prozent. Das heißt: in den kommenden zehn Jahren erhält der Anleger jeweils 3,16 Prozent. Steigt nun am Markt die Rendite auf 3,5 Prozent würde der Bond des Anlegers mit der 3,16er Verzinsung für den Rest der Laufzeit weniger abwerfen als die Neuemission. Die Logik der Börse bringt mit sich, daß der Kurs des 3,16er Papiers so lange sinkt, bis die Diskrepanz zur 3,50er ausgeglichen ist - im konkreten Fall läge der Kursabschlag bei zwei Prozent.
Der Kurshebel ist um so größer, je länger die Laufzeiten sind. Rechnen Anleger mit fallenden Renditen, ist es ratsam in lange Laufzeiten zu investieren. Rendite-Pessimisten, die wegen der Sicherheit unbedingt im Rentenmarkt engagiert sein wollen, können sich mit kürzeren Laufzeiten gegen allzu große Kursverluste absichern.
Um einschätzen zu können, ob Renten teuer oder billig sind, bietet sich das sogenannte "Renten-KGV" an. Dabei wird in Anlehnung an das durchschnittliche Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) bei Aktien der Nennwert 100 durch die aktuelle Verzinsung dividiert. Bei aktuell 3,16 Prozent beträgt das "Renten-KGV" 31,5, was weit über dem historischen Schnitt liegt. dde/hz.
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