Einblick ins Profi-Depot

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das Zentrum d.:

Einblick ins Profi-Depot

 
06.06.02 16:23
Einblick ins Profi-Depot


Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt

Schon korrigieren die Charttechniker die Unterstützungslinien bei den Indizes nach unten. Die Luft ist wieder heraus aus den Märkten. Nach einer kurzen Zeit des vorsichtigen Optimismus macht sich nun schon wieder die Furcht vor weiter fallenden Kursen breit. Das Wechselbad der Gefühle bleibt uns erhalten. Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt.

Der US-Großinvestor Warren Buffett hatte stets gegen Finanzderivate gewettert. Nun hat er sie erstmals für seine Investmentholding Berkshire Hathaway genutzt. Er setzte mit einer Verkaufsoption auf einen fallenden S&P 500 und strich am 1. Juni 60 Millionen US-Dollar Wettgewinn ein. Die Tatsache, dass ein Mann wie Warren Buffett über seinen eigenen Schatten springt, um mit verhassten Instrumenten auf fallende Märkte zu setzen, sollte einem zu denken geben.

Konnten wir in der vergangenen Woche noch berichten, dass die von firstfive beobachteten Vermögensverwaltungs-Profis weiterhin bei Goldaktien einsteigen, so nahmen sie nun erste Gewinne bei Goldminenaktien mit. So erscheinen dieser Tage trotz eines permanent steigenden Goldpreises Titel wie Gold Fields, Anglogold oder Harmony Gold Mining auf den Verkaufslisten. Dies bedeutet jedoch ganz offensichtlich nicht, dass sich die Asset Manager namens ihrer Kundendepots schon wieder endgültig vom Gold verabschieden. Offenbar nutzen jene, die sich frühzeitig in diesem Sektor engagierten, die Zwischenkorrektur der Kurse für Gewinnmitnahmen, um dann wieder auf niedrigerem Niveau einzusteigen. Dafür spricht die Tatsache, dass es weiterhin Käufe in Barrick Gold zu beobachten gibt. Und dieses Verhalten bei den Goldaktien spricht auch dafür, dass die Neigung zum schnellen Traden bei vielen Vermögensverwaltern zunimmt. Es ist ganz offensichtlich in der derzeitigen Marktverfassung die einzige gewinnbringende Strategie. Und an realisierten Gewinnen ist bekanntlich noch nie jemand ärmer geworden.

Einige offenbar sehr optimistische, vielleicht zu optimistische Asset Manager setzen schon wieder auf eine Kurserholung bei Deutsche Telekom, während diese ein historisches Tiefst nach dem anderen markiert. Man geht jedoch sehr vorsichtig vor: Es werden Staffellimits in den Markt gegeben und erreicht so einen annehmbaren durchschnittlichen Einstiegskurs. Wenn, ja wenn die T-Aktie denn langsam und sicher einen Boden finden sollte. Allerdings haben Asset Manger nach eigenem Bekunden bereits Wetten darauf laufen, dass der Kurs der ehemaligen Volksaktie in absehbarer Zeit noch bei fünf bis sechs Euro landen wird. Bestätigen sich die Gerüchte, dass US-Adressen umfangreiche Short-Verkäufe in Deutsche Telekom getätigt haben und den Kurs massiv drücken wollen, dann ist diese Wette möglicherweise erfolgversprechender als eine Wette auf irgend ein Spiel der Fußball-WM.

Weiterhin verkauft werden  Vodafone. Dieser Titel ist damit selbst in den von firstfive beobachteten Portfolios der höchsten Risikoklasse nur noch mit einem drittel Prozentpunkt gewichtet. Die T-Aktie bringt es noch auf das Doppelte. Favorit im Bereich Telekommunikation ist weiterhin die spanische Telefonica mit einem Gewicht von 0,7 Prozent. Dieser Titel wird sogar aktuell noch nachgekauft. Gekauft wurden aktuell auch zwei Titel aus dem Finanzsektor, der schon traditionell bei den von firstfive beobachteten Depots als Branche die mit Abstand höchste Gewichtung aufweist. Nach langer Zeit wurden wieder Aktien der Münchner Rückversicherung erworben. Immer wieder auf den Kauf- und Verkauflisten taucht die Bayerische Hypovereinsbank auf. Bei den Ölproduzenten haben dagegen die Asset Manager offenbar erst einmal die Hoffnung auf bald wieder anziehende Kurse aufgegeben. Zur Zeit werden besonders umfangreich Royal Dutch veräußert.

Die Stimmung unter den von firstfive beobachteten Vermögensverwaltern ist in den letzten Tag wieder äußerst schlecht geworden. Zwar halten sich an manchen Tagen Käufe und Verkäufe die Waage - aber nur zahlen- und nicht wertmäßig. So fallen die Neuengagements schon wieder deutlich niedriger aus als die Verkäufe. Insgesamt wird also die Liquidität aufgebaut. Selbst in den risikobereiter gemanagten Portfolios liegt im Schnitt der Anteil der Liquidität bei über 22 Prozent. Eine vergleichsweise hohe Rate für Depots dieser Risikoklasse. Das lässt für die nahe Zukunft von Dow, DAX & Co. nichts gutes ahnen.

Ein Hinweis: seit gestern gibt es für Kunden der Advance Bank zwei Fonds, die unter Berücksichtigung von firstfive-Daten und -Interpretationen von Julius Baer gemanagt werden. Der 'Advance Expert Dynamic' eignet sich bei einem Aktienanteil von bis zu 100 Prozent vor allem für den chancenorientierten Anleger, der ' Advance Expert Balanced' mit seiner maximalen Aktienquote von 60 Prozent richtet sich hingegen an den zwar wachstumsorientierteren, aber etwas mehr auf Sicherheit bedachten Anleger. Bis zum 28. Juni wird bei einer Mindestanlage von 2500 Euro ein ermäßigter Ausgabeaufschlag von drei Prozent geboten. (www.advance.de).

05.06.2002, Sönke H. Köhler, Chefredakteur firstfive Deutschland AG


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Pichel:

up wegen interessant!

 
06.06.02 16:55
Gruß Pichel
das Zentrum d.:

sehe das auch so Pichel - deshalb up up o.T.

 
06.06.02 17:37
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