Ebitda: "Gewinn vor Betrug am blöden Wirtschaftsprüfer"
An der Wall Street kursieren derzeit E-Mails, in denen humorvoll auf die alles beherrschenden Bilanz-Probleme reagiert wird.
NEW YORK (bloomberg). Die Bilanzfälschungen von Enron und WorldCom haben die Aktienmärkte erschüttert. Trotz der schlechten Stimmung haben einige Anleger ihren Humor nicht verloren. An der Wall Street machen E-Mails die Runde, in denen das Fachvokabular der Wirtschaftsprüfer neu definiert wird.
So steht Ebitda inzwischen für "Earnings Before I Tricked the Dumb Auditor", was soviel bedeutet wie "Gewinn vor Betrug am blöden Wirtschaftsprüfer". Mit CEO ist der "Chief Embezzlement Officer" gemeint, zu deutsch "Chefbetrüger".
Auch EPS erhält eine neue Bedeutung. Galt das englische Akronym bislang für den "Gewinn pro Aktie", steht es heute für "Eventual Prison Sentence", eine Variante von "Hinter Gittern".
Das droht Dennis Kozlowski, bis zu seiner Verhaftung wegen Steuerhinterziehung noch Vorstandschef von Tyco International. Kandidaten, sie sich um seine Nachfolge bewerben, werden zumindest virtuell auf Herz und Nieren geprüft. Immerhin hat der Konzern seit Jahresanfang 92 Mrd. Dollar an Börsenwert verloren.
An der Wall Street kursie-ren auch bereits fiktive Interviews mit CEO-Kandidaten. Frage: "Sind Sie vorbestraft?" CEO-Kandidat: "Noch nicht." Frage: "Wieviel ist 1 plus 1?" CEO-Kandidat: "Wieviel soll es denn Ihrer Meinung nach sein?" - "Sie haben den Job! Wann können Sie anfangen?" Auch Broker und Analysten müssen sich um Spott keine Sorgen machen, seit sie im Visier der Staatsanwälte sind. Ihnen wird vorgeworfen, die Dotcom-Blase mit geschönten Analysen künstlich aufgebläht zu haben. Doch je schlechter die Nachrichten, desto schneller machen die Witze die Runde.
Andrew Marlatt von SatireWire.com hat alle Hände voll zu tun. "Ich weiß nicht, warum auf einmal so viele Witze über Manager gerissen werden", meint der Betreiber der satirischen Website. "Wahrscheinlich liegt es daran, daß fast jeder mehrere Milliarden Dollar verloren hat." In seinem letzten Beitrag ging es um eine Bande von Vorstandschefs. Auf der Flucht zur mexikanischen Grenze, plündern die Bösewichte zahlreiche Dörfer, was sie im nachhinein unter "Marketingausgaben" verbuchen.
Die krummen Dinger aus der Chefetage sind ein gefundenes Fressen für Sketche, wie sie in "Saturday Night Live" gezeigt werden. Auf die Frage, was der Wirtschaftsteil einer Tageszeitung ist, heißt es beispielsweise: "Das ist die Seite mit den vielen Meldungen über Pleiten, Skandale und Prozesse."
Der Newsletter "Interest Rate Observer", der sich normalerweise mit Themen wie Konditionen für Bankkredite, Geldmarktfonds und Unternehmensanleihen widmet, befaßt sich mit dem aktuellen Geschehen neuerdings in Cartoons. Fragt ein Bond-Händler seinen Kollegen "Was für Kurse stellen wir für Bail-Bonds." Gemeint sind damit die Kautionszahlungen für die Firmenbosse, die noch auf freiem Fuß sind. "Da ist zur Zeit noch alles drin" antwortet der Kollege.
An der Wall Street kursieren derzeit E-Mails, in denen humorvoll auf die alles beherrschenden Bilanz-Probleme reagiert wird.
NEW YORK (bloomberg). Die Bilanzfälschungen von Enron und WorldCom haben die Aktienmärkte erschüttert. Trotz der schlechten Stimmung haben einige Anleger ihren Humor nicht verloren. An der Wall Street machen E-Mails die Runde, in denen das Fachvokabular der Wirtschaftsprüfer neu definiert wird.
So steht Ebitda inzwischen für "Earnings Before I Tricked the Dumb Auditor", was soviel bedeutet wie "Gewinn vor Betrug am blöden Wirtschaftsprüfer". Mit CEO ist der "Chief Embezzlement Officer" gemeint, zu deutsch "Chefbetrüger".
Auch EPS erhält eine neue Bedeutung. Galt das englische Akronym bislang für den "Gewinn pro Aktie", steht es heute für "Eventual Prison Sentence", eine Variante von "Hinter Gittern".
Das droht Dennis Kozlowski, bis zu seiner Verhaftung wegen Steuerhinterziehung noch Vorstandschef von Tyco International. Kandidaten, sie sich um seine Nachfolge bewerben, werden zumindest virtuell auf Herz und Nieren geprüft. Immerhin hat der Konzern seit Jahresanfang 92 Mrd. Dollar an Börsenwert verloren.
An der Wall Street kursie-ren auch bereits fiktive Interviews mit CEO-Kandidaten. Frage: "Sind Sie vorbestraft?" CEO-Kandidat: "Noch nicht." Frage: "Wieviel ist 1 plus 1?" CEO-Kandidat: "Wieviel soll es denn Ihrer Meinung nach sein?" - "Sie haben den Job! Wann können Sie anfangen?" Auch Broker und Analysten müssen sich um Spott keine Sorgen machen, seit sie im Visier der Staatsanwälte sind. Ihnen wird vorgeworfen, die Dotcom-Blase mit geschönten Analysen künstlich aufgebläht zu haben. Doch je schlechter die Nachrichten, desto schneller machen die Witze die Runde.
Andrew Marlatt von SatireWire.com hat alle Hände voll zu tun. "Ich weiß nicht, warum auf einmal so viele Witze über Manager gerissen werden", meint der Betreiber der satirischen Website. "Wahrscheinlich liegt es daran, daß fast jeder mehrere Milliarden Dollar verloren hat." In seinem letzten Beitrag ging es um eine Bande von Vorstandschefs. Auf der Flucht zur mexikanischen Grenze, plündern die Bösewichte zahlreiche Dörfer, was sie im nachhinein unter "Marketingausgaben" verbuchen.
Die krummen Dinger aus der Chefetage sind ein gefundenes Fressen für Sketche, wie sie in "Saturday Night Live" gezeigt werden. Auf die Frage, was der Wirtschaftsteil einer Tageszeitung ist, heißt es beispielsweise: "Das ist die Seite mit den vielen Meldungen über Pleiten, Skandale und Prozesse."
Der Newsletter "Interest Rate Observer", der sich normalerweise mit Themen wie Konditionen für Bankkredite, Geldmarktfonds und Unternehmensanleihen widmet, befaßt sich mit dem aktuellen Geschehen neuerdings in Cartoons. Fragt ein Bond-Händler seinen Kollegen "Was für Kurse stellen wir für Bail-Bonds." Gemeint sind damit die Kautionszahlungen für die Firmenbosse, die noch auf freiem Fuß sind. "Da ist zur Zeit noch alles drin" antwortet der Kollege.