E-Trade mischt deutsche Direktbanken auf
US-Institut will noch dieses Jahr in Deutschland starten.
Probleme über Probleme für die Direktbanken: Erst macht ein Preiskampf der Branche das Leben schwer, nun starten auch noch die Amerikaner in den deutschen Markt.
Den aufmerksamen wallstreet:online-Leser wird nicht überraschen, was die Financial Times Deutschland gemeldet hat: E-Trade will noch in diesem Jahr in Deutschland starten. Wir haben bereits vor einem Monat darauf hingewiesen, dass der heimische Online-Brokermarkt im Blickwinkel des US-Instituts liegt .
Und da Amerikaner in der Regel klotzen und nicht kleckern, will E-Trade-Europachef Joshua Levine bis spätestens 2003 mindestens die Nummer 3 im deutschen Direktbanken-Markt sein. Im Fokus stehen vor allem Kleinanleger, die nach Möglichkeit auch noch verstärkt traden.
Als ob Comdirect, Consors und die DAB nicht schon genug Probleme hätten, nachdem die Gewinne und damit auch die Aktienkurse abgestürzt sind. Neben extrem hohen Marketingkosten hat vor allem der Preiskampf die Erlöse geschmälert; Systracom sei Dank, die mittlerweile Insolvenz angemeldet haben.
Wie die Banken einen Ausweg aus der Krise finden wollen, ist ungewiss. Die Konkurrenz in Deutschland wird eher zu als abnehmen, da weitere größere Institute den Markteintritt planen. Die Sparkassen-Organisation startet mit Pulsiv.com gerade erst richtig in den Markt. Der Wettbewerb vor allem um margenträchtige Heavy-Trader und die Kunden der sogenannten „zweiten Welle“ ist in vollem Gang.
Gerade auf diese Kunden sind die Direktbanken wenig vorbereitet. Vermögende Kunden brauchen und wollen oftmals Beratung. Gerade in erklärungsintensiven Produkten jenseits der Aktienbörsen, zum Beispiel steuersparenden Anlagen oder Rundum-Versicherungspaketen. Standorte, um vor Ort eine kompetente Beratung durchführen zu können, haben Consors & Co. nur wenige. Der Ausbau dieser Netze ist in Angriff genommen, wird aber vor allem erst einmal Zeit und Geld kosten. Der Druck auf die Erträge wird daher eher größer als kleiner; hinzu kommen Abschreibungen auf die zahlreich getätigten Übernahmen im letzten Jahr.
Autor: Michael Barck, 16:19 14.06.01
US-Institut will noch dieses Jahr in Deutschland starten.
Probleme über Probleme für die Direktbanken: Erst macht ein Preiskampf der Branche das Leben schwer, nun starten auch noch die Amerikaner in den deutschen Markt.
Den aufmerksamen wallstreet:online-Leser wird nicht überraschen, was die Financial Times Deutschland gemeldet hat: E-Trade will noch in diesem Jahr in Deutschland starten. Wir haben bereits vor einem Monat darauf hingewiesen, dass der heimische Online-Brokermarkt im Blickwinkel des US-Instituts liegt .
Und da Amerikaner in der Regel klotzen und nicht kleckern, will E-Trade-Europachef Joshua Levine bis spätestens 2003 mindestens die Nummer 3 im deutschen Direktbanken-Markt sein. Im Fokus stehen vor allem Kleinanleger, die nach Möglichkeit auch noch verstärkt traden.
Als ob Comdirect, Consors und die DAB nicht schon genug Probleme hätten, nachdem die Gewinne und damit auch die Aktienkurse abgestürzt sind. Neben extrem hohen Marketingkosten hat vor allem der Preiskampf die Erlöse geschmälert; Systracom sei Dank, die mittlerweile Insolvenz angemeldet haben.
Wie die Banken einen Ausweg aus der Krise finden wollen, ist ungewiss. Die Konkurrenz in Deutschland wird eher zu als abnehmen, da weitere größere Institute den Markteintritt planen. Die Sparkassen-Organisation startet mit Pulsiv.com gerade erst richtig in den Markt. Der Wettbewerb vor allem um margenträchtige Heavy-Trader und die Kunden der sogenannten „zweiten Welle“ ist in vollem Gang.
Gerade auf diese Kunden sind die Direktbanken wenig vorbereitet. Vermögende Kunden brauchen und wollen oftmals Beratung. Gerade in erklärungsintensiven Produkten jenseits der Aktienbörsen, zum Beispiel steuersparenden Anlagen oder Rundum-Versicherungspaketen. Standorte, um vor Ort eine kompetente Beratung durchführen zu können, haben Consors & Co. nur wenige. Der Ausbau dieser Netze ist in Angriff genommen, wird aber vor allem erst einmal Zeit und Geld kosten. Der Druck auf die Erträge wird daher eher größer als kleiner; hinzu kommen Abschreibungen auf die zahlreich getätigten Übernahmen im letzten Jahr.
Autor: Michael Barck, 16:19 14.06.01