Duisenberg sagt Stützung der Finanzmärkte zu

Beitrag: 1
Zugriffe: 299 / Heute: 1
ecki:

Duisenberg sagt Stützung der Finanzmärkte zu

 
13.09.01 11:54
Mittwoch, 12.09.2001, 13:27
ROUNDUP: EZB-Chef Duisenberg sagt Stützung der Finanzmärkte zu - Schnelltender
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Wim Duisenberg, hat eine mögliche Unterstützung des Ablaufs an den internationalen Finanzmärkten nach den Terroranschlägen in den USA zugesagt. "Die EZB und die nationalen Zentralbanken sind bereit, die normale Funktionsweise der Märkte zu unterstützen, falls dies nötig sein sollte", sagte Duisenberg am Mittwoch vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlamentes in Brüssel.

Duisenberg sagte den USA jede nötige Hilfe einschließlich von Interventionen zu. Die EZB werde reagieren, wenn die Anschläge in den USA weitergehende Auswirkungen auf den Devisenmarkt haben sollten.

EZB-CHEF DUISENBERG WARNT VOR ÜBERSTÜRZTEN REAKTIONEN

Der EZB-Chef warnte er vor einer überstürzten Reaktionen auf die Ereignisse: Ein schneller Zinsschritt würde eher für Panik statt für Stabilität sorgen. Der Schnelltender der EZB zeige jedoch die Wachsamkeit der Zentralbank und sei eine Antwort auf panische Reaktionen. Die EZB teilte am Vormittag einen Eintages-Schnell-Tender in Höhe von 69,28 Mrd. Euro zu.

Spekulationen zu den Auswirkungen der Terrorschläge auf die Geldpolitik lehnte er ab, auch wenn er vor möglichen langfristigen Folgen warnte. Sie seien jedoch noch nicht abzusehen. Der Verwaltungsrat der EZB werde die Folgen der Anschläge erstmals bei der nächsten Sitzung am Donnerstag erörtern, sagte Duisenberg. Darüber hinaus stehe die EZB "seit dem Beginn der Ereignisse weltweit in engem Kontakt mit den anderen großen Zentralbanken", sagte Duisenberg.

AKTUELLE ZINSSÄTZE SICHERN PREISSTABILITÄT

Er bestätigte frühere Aussagen, wonach er die derzeitigen Zinssätze der EZB für geeignet hält, mittelfristig die Preisstabilität zu erhalten. Dies sei weiterhin vorrangiges Ziel der EZB. Der aktuelle Leitzins sollte nach Auffassung der Währungshüter die Inflation Anfang 2002 unter 2 Prozent drücken, wo sie nach Ansicht Duisenbergs auch 2003 bleiben sollte.

Eine Wirtschaftserholung werde vom derzeitigen Leitzinsniveau nicht behindert und es nahe keine Rezession. Der EZB-Chef erwartet stattdessen eine moderate Erholung in 2002 und eine Beschleunigung in 2003.

Auf den Märkten der Eurozone gebe es derzeit keine Ablaufschwierigkeiten. Die Haushaltssituation in Deutschland, Frankfreich, Italien und Portugal werde indes von der EZB beobachtet.

Duisenberg sagte, die EZB habe einen wenige Kilometer vom Frankfurter Sitz entfernten Reservestandort, der noch in diesem Monat fertig gestellt werde. Am Dienstag sei eine Evakuierung der EZB überlegt worden, Behörden hätten aber davon abgeraten. Auch am heutigen Mittwoch sei es Mitarbeitern freigestellt, das Gebäude nicht zu betreten. Die Abteilung der US-Notenbank für internationale Abschlüsse sei in einem Reservestandort untergebracht und arbeite weiter. "Es gab keine Bedrohung des (Euro-)Systems", sagte Duisenberg.

FINANZMINISTER HANS EICHEL SICHERT ORDNUNGSGEMÄSSE FUNKTION DER FINANZMÄRKTE ZU

Auch Finanzminister Hans Eichel sicherte seine Unterstützung für ein Funktionieren der Märkte zu. Die Deutsche Regierung werde in enger Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern und Washington für eine ordnungsgemäße Funktion nationaler und internationaler Finanzmärkte sorgen, sagte er in Berlin. Angesichts der Ereignisse in den USA schätzte er die Entwicklungen an den Aktienmärkten als nicht dramatisch ein./FX/za/DP/pk/fp/av



info@dpa-AFX.de  
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--