Duftende Gewinne aus der Schweiz

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Duftende Gewinne aus der Schweiz

 
27.10.01 20:32
Givaudan:

Duftende Gewinne aus der Schweiz


Duftende Gewinne aus der Schweiz 453801



von Ralf Andreß  

Während das Debakel der schweizerischen Fluggesellschaft Swissair tiefe Schatten über die Züricher Börse wirft, beweist die krisenfeste Givaudan, dass es auch anders geht. Die Aktie des Produzenten von Geruchs- und Geschmacksstoffen notiert nahe ihrer Höchststände und das Gros der Analysten geht davon aus, dass dies – trotz anhaltender Konjunkturflaute - auch so bleiben wird.

Für die Schweizer spricht vor allem, dass das Geschäft mit Aromen und Düften als weitgehend konjunkturunabhängig und zugleich extrem ertragsstark gilt. Hinzu kommen eine überzeugende Wachstumsstrategie und der steigende Wettbewerbsdruck der Givaudan-Kunden, die in immer schnellerer Folge neue Produkte - mit neuen Duftnoten oder Geschmacksrichtungen - auf den Markt bringen müssen.

Stabiles Geschäft, gesunde Margen



Für Auftrieb könnte zudem die gerade erst erwachende Aufmerksamkeit der Investorengemeinde geben. Bis vor gut einem Jahr gehörte Givaudan nämlich noch zum Roche-Konzern und startete erst im Juni 2000 sein eigenständiges Börsenleben. Dabei lastete zunächst der Abgabedruck von Seiten der Pharma-Investoren auf der Aktie, die im Zuge der Aufspaltung Anteile an dem Spezialchemie-Titel erhalten hatten. Nach Einschätzung der HypoVereinsbank ist die "Bereinigung" der Aktionärsstruktur nun aber abgeschlossen, so dass jetzt das eigentliche Eigenleben der Givaudan-Aktie beginnt.

Givaudan ist mit einem geschätzten Marktanteil von rund 15% die weltweite Nummer Zwei im Markt für Geruchs- und Geschmacksstoffe hinter der amerikanischen International Flavors & Fragrances (IFF). Zu den Kunden der Schweizer gehört alles was im Nahrungsmittel- und Haushaltspflege-Sektor Rang und Namen hat. Unter anderen lassen Nestle, Unilever und Coca-Cola die Mixturen für ihre Produkte bei den Schweizern entwickeln.

Deren Geschäft gilt als unzyklisch, so dass Givaudan auch in konjunkturell schwachen Phase stabile Umsätze und Gewinne ausweisen kann. Wobei imposante Margen erzielt werden. Analystenschätzungen zufolge verbleiben (vor Steuern und Zinsen) 18% der Erlöse als Gewinn in der Kasse der Eidgenossen. Damit liegt Givaudan in puncto Profitabilität unter den europäischen Chemie-Konzernen deutlich an der Spitze. Und auch gegenüber dem einzigen direkt vergleichbaren Unternehmen IFF haben die Schweizer die Nase vorn, obgleich auch deren Ebit-Marge mit rund 15% weit über dem Durchschnitt anderer Spezialchemie-Werte liegt.



Neuenmonatszahlen überzeugen



Die Mitte Oktober vorgelegten Neunmonatszahlen geben wenig Anlass zu Befürchtungen, dass sich daran auf kurze Sicht etwas ändert. Mit einem ausgewiesenen Umsatz von SFr 1,86 Mrd. traf Givaudan beinahe punktgenau die Prognosen der Analysten und bestätigte sein über Marktdurchschnitt liegendes Wachstum. Für das Gesamtjahr erwarten Analysten im Schnitt eine Ausweitung der Umsätze von SFr 2,36 Mrd. auf SFr 2,45 Mrd.. Der Jahresüberschuss soll demnach von 265 auf knapp 300 Mio. Franken steigen. Ein möglicher Risikofaktor ist der drohende Rückgang im Bereich Duftstoffe für die Luxusparfümerie, da die Anbieter von Edeldüften in Folge des Einbruchs im Flugreiseverkehr mit deutlichen Einbußen im Flughafen-Einzelhandel zu rechnen haben. Dies betrifft, nach Angaben der Zürcher Kantonalbank, immerhin zehn Prozent des Givaudan-Umsatzes.

Ergebnismindernd könnten sich zudem die Anlaufkosten einiger von Analysten aber positiv beurteilter Zukunftsprojekte auswirken. Das betrifft im wesentlichen die neue Internet-Plattform Givaudan Access, mit der die Schweizer stärker in das Segment mit kleineren und mittleren Kunden eindringen wollen, in dem das Unternehmen bislang gar nicht vertreten ist. Der Aufwand lohnt, glauben die Strategen der HypoVereinsbank, die über die Online-Plattform ein zusätzliches Wachstumspotenzial von 4,5% per anno ermitteln. Besonderen Charme erhält die Strategie auch dadurch, dass sich Givaudan mit dem Internet-Portal für das Klein-Kunden-Segment einen "First-Mover"-Vorteil gegenüber den anderen großen Akteuren am Markt verschafft.



Duftende Aussichten



Komplettiert wird das insgesamt positive Gesamtbild durch eine im Branchenvergleich gemäßigte Bewertung der Aktie, eine vielversprechende stärkere Ausrichtung auf die Wachstumsmärkte Asien und Lateinamerika, sowie eine solide Finanzstruktur. Einzige Sorge der Analysten ist, dass Givaudan versucht sein könnte, die Konsolidierung des Marktes über eine größere Akquisition voranzutreiben. Sie glauben nicht, dass damit erfolgversprechende Synergien zu erzielen sind und betrachten dies skeptisch. Konkrete Hinweise auf entsprechende Pläne gibt es zwar nicht, aber es ist dennoch auffällig, dass beinahe in jeder Studie warnend auf diesen Aspekt hingewiesen wird.



Duftende Gewinne aus der Schweiz 453801
defensives Investment; Kunden sind wenig konjunktursensibel
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hohe Ertragskraft;
Ebit-Marge weit über Branchenschnitt
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überzeugende Wachstumsstrategie; Online-Portal erschließt neue Kundengruppen
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angemessene Bewertung;
trotz starker Outperfomance gilt
die Aktie noch als relativ günstig

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Gewinnwachstum kurzfristig reduziert; Anlaufkosten für neue Projekte und Nachfragerückgang bei Parfüm-Herstellern könnten Ergebnis belasten
Duftende Gewinne aus der Schweiz 453801
Akquisitionsstrategie unklar; Analysten stehen einer möglichen großen Übernahme durchweg skeptisch gegenüber
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Abkehr von Defensiv Aktien; bei einer Trendumkehr könnten Börsianer wieder Wachstumstiteln
den Vorzug geben


multexinvestor

       
Fips17:

wie riechen die denn ?? :-)) o.T.

 
27.10.01 20:33
Aufwind:

zeig doch mal nen Chart o.T.

 
27.10.01 20:53
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