Dot.coms stürzen San Francisco in Rezession

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Dot.coms stürzen San Francisco in Rezession

 
29.03.01 14:12

80 Prozent aller Dot.coms in San Francisco werden im nächsten Jahr eingehen, prognostiziert eine neue Studie. Die Konsequenzen für die Wirtschaft der Region seien katastrophal.

San Francisco - Die Chancen auf eine Rezession in der Bay Area um San Francisco stehen 70 zu 30. Das behauptet eine umstrittene Studie, die am Donnerstag in den USA veröffentlicht wird.
80 Prozent aller Internetfirmen in der Region nördlich des Silicon Valley werden demnach binnen Jahresfrist eingehen, berichten "Wall Street Journal" und das Branchenblatt der New Economy, "The Industry Standard". Dabei sollen 30.000 der rund 130.000 noch bestehenden Arbeitsplätze im Internet-Sektor wegfallen. Seit Februar letzten Jahres haben bereits 65.000 Mitarbeiter von Internetfirmen ihren Job verloren.

Die Studie wurde durchgeführt von der New Yorker Immobilienfirma Cushman and Wakefield und der Marktforschungsfirma Rosen Consulting Group in Berkeley/Kalifornien. Sie basiert auf den Geschäftsdaten von 150 börsennotierten Internet-Unternehmen, insbesondere Schuldenstand und erwartete Umsätze, und der Entwicklung des Immobilienmarktes in der Bay Area.

Die Immobilienpreise in der Bay Area, insbesondere in der hippen "South of Market Area" in San Francisco, sind in den vergangenen Jahren auf New Yorker Niveau angestiegen. Finanziert wurde der Boom vor allem durch das frei fließende Risikokapital: Allein letztes Jahr wurde die Rekordsumme von 54 Milliarden Dollar investiert. Internetfirmen belegen rund neun Prozent der gesamten Bürofläche in San Francisco - viele in Top-Lagen.

Mit dem Rückzug der Kapitalgeber geht den Internetfirmen nun das Geld aus: Sie müssen ihre teuren Büros aufgeben, Mitarbeiter entlassen. Das drückt auch das Geschäft der Dienstleister, die um die New Economy herum entstanden sind. Der Studie zufolge werden Internetfirmen im nächsten Jahr 370.000 Quadratmeter Büroraum verlassen. Die Folge: Sinkende Preise und Leerstand, die laut Studie höchstwahrscheinlich in eine Rezession münden werden.

Laut "Wall Street Journal" ist jedoch längst nicht klar, ob die Mietpreisentwicklung tatsächlich eine Rezession ankündigt oder nur den Hausbesitzern Kopfschmerzen bereitet. Wie der "Standard" berichtete, hat Cushman sich inzwischen sogar von dem Horror-Szenario der Studie distanziert. Die Immobilienfirma hatte nur die Rohdaten beigesteuert, die Interpretation stammt von Rosen Consulting.



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