DOT.COM-REVIVAL

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DOT.COM-REVIVAL

 
25.04.02 10:18
Wagniskapitalgeber und -Anleger sind heutzutage nicht mehr bereit, wackeligen, defizitären Internet-Klitschen ihr gutes Geld hinterherzuwerfen? Von wegen! In den USA findet derzeit eine bizarre Dot.com-Renaissance statt.

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Time-Cover mit Amazon-Chef Jeff Bezos: Einer der wenigen Heroen von einst, die überlebt haben
 
Hamburg - Als Paypal.com Mitte Februar 2002 an die Börse ging, fühlte man sich an die guten alten Boom-Zeiten erinnert. Das amerikanische Internet-Unternehmen, das den Zahlungsverkehr auf Auktionsseiten wie eBay erleichtert, hatte im vierten Quartal 2001 bei einem Umsatz von 40,4 Millionen Dollar stolze 18,5 Millionen Verlust gemacht.
Statt Gewinnen bot Paypal.com potenziellen Anlegern gleich mehrere kaum bezifferbare geschäftliche Risiken. Zum Zeitpunkt des Börsengangs schwelte ein Rechtsstreit mit dem Konkurrenzunternehmen CertCo, der Paypal nach Meinung von Analysten vom Markt hätte fegen können. Zudem ist das Geschäftsmodell so schlicht, dass es inzwischen von mehreren Konkurrenten kopiert wird.

Die Anleger focht das nicht an - sie zeichneten en masse. Der Kurs sprang am Tag der Erstnotierung zeitweise um mehr als 50 Prozent in die Höhe. Paypals erfolgreiches Börsendebüt galt vielen Marktbeobachtern zunächst als Einzelfall. "Wer jetzt auf ein Revival des Dot.com-Booms hofft, wird enttäuscht werden", stelle das britische Wirtschaftsmagazin "Economist" nüchtern fest. Zwar rechnet kaum jemand ernsthaft mit einem neuen Dot.com-Boom, doch inzwischen ist spürbar: Es gibt ein Leben nach der Blase.

Party like it's 1999?

Indiz Nummer eins: Dot.com-Geschäftsmodelle, die noch vor kurzem als ausgemachter Blödsinn galten, sind plötzlich wieder en vogue. Am deutlichsten wird das beim Online-Einzelhandel, den so genannten Etailers. Die hatte die Finanzwelt eigentlich schon abgeschrieben - zu sehr hatten sich Millionenpleiten wie Webvan.com (Online-Gemüse) oder Pets.com (Online-Katzenstreu) ins kollektive Gedächtnis der Wall Street eingebrannt.

Inzwischen trauen sich einzelne Etailer sogar wieder, an die Börse zu gehen. Overstock.com aus Salt Lake City hat kürzlich bei der US-Börsenaufsicht SEC Unterlagen für sein IPO eingereicht. Das Geschäftsmodell ist nicht gerade aufregend: Overstock.com verkauft Restposten übers Internet. Der Netto-Verlust betrug 2001 bei 35,2 Millionen Dollar Umsatz satte 13,8 Millionen.

Manchmal kommen sie wieder

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Aktie des Online-Supermarkts Webvan: Wer hätte gedacht, dass es einen Relaunch solch wahnwitziger Geschäftsmodelle gibt?
 
Indiz Nummer zwei: Wagniskapitalgeber sind wieder bereit, Dot.com-Start-ups zu finanzieren. "Jetzt ist ein großartiger Zeitpunkt, um neue Unternehmen zu gründen", schwärmt etwa Heidi Roizen von Mobius Venture Capital in "Newsweek". Nach einer Studie von PriceWaterhouseCoopers (PWC) hat die US-Wagniskapital-Branche im vierten Quartal des Jahres 2001 erstmals seit 15 Monaten wieder mehr Geld in junge Firmen investiert. "Der freie Fall ist vorüber", meint Tracy Lefteroff von PWC, "das ist jetzt wieder der Normalzustand."

Sogar bereits Verstorbene werden von den Venture Capitalists (VCs) reanimiert. Furniture.com war bereits im November 2000 auf spektakuläre Weise Pleite gegangen - der Möbelversand hatte 2,5 Millionen Dollar ausgegeben, bevor die Gründer endlich herausfanden, dass ihr avisierter Spediteur UPS gar nicht in der Lage war, Möbel auszuliefern. Macht nichts, auf ein Neues: Einige ehemalige Furniture.com-Mitarbeiter kauften den Markennamen und gründeten das Unternehmen neu - mit finanzieller Unterstützung eines offenbar sehr, sehr mutigen VCs.

Die üblichen Verdächtigen von der Street

Weitere Dot.com-Börsengänge sind in der Pipeline. Unter anderem plant das Unternehmen Netflix.com eine Erstnotierung an der Nasdaq. Das Geschäftsmodell der Kalifornier hätte vor kurzem noch für schallendes Gelächter gesorgt: Netflix.com verleiht DVD-Kassetten. Übers Internet.

Indiz Nummer drei: Auch die großen Wall-Street-Investmentbanken wittern Morgenluft. Merrill Lynch, unlängst wegen der Hip-Hip-Hurra-Analysen seines ehemaligen Internet-Papstes Henry Blodget ins Gerede gekommen, engagiert sich wieder im Dot.com-Sektor: Beim Netflix-IPO wird Merrill Konsortialführer sein.


Zweifelhafte Geschäftsidee, Version 2.0


Furniture.com wollte während des Internetbooms einen profitablen Online-Möbelhandel aufziehen. Weil das nicht geklappt hat, versuchen es einige Ex-Angestellte einfach noch einmal.

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Furniture.com: Nur nicht aufgeben, wenn's nicht gleich klappt

Margaret Whelan, Möbelanalystin (so was gibt es) bei UBS, macht sehr deutlich, was sie von Online-Möbelhändlern hält: nichts. "Möbel sind ein Produkt, das der Konsument anfassen, fühlen und sehen muss", so Whelan gegenüber dem "Wall Street Journal".
In den Boom-Zeiten verhallten solche kleinlichen Einwände ungehört. Das 1998 gegründete Unternehmen Furniture.com schickte sich an, den amerikanischen Möbelmarkt von hinten aufzurollen. Nach zwei Jahren und größeren Anlaufschwierigkeiten machte das Unternehmen immerhin 80 Millionen Dollar Umsatz und war der nach eigenen Angaben "67.-größte Möbel-Einzelhändler" in den USA.

Im November 2000 war dennoch Schluss. Zum einen hatte das Unternehmen für den Bau von Lagerhallen und Infrastruktur viel zu hohe Summen ausgegeben. Zum anderen gab es massive Serviceprobleme. Kunden berichteten von Wartezeiten von bis zu sieben Monaten. In der Zeit können sogar viel beschäftigte Menschen zehnmal zum Möbelhaus am Stadtrand fahren.

·  Homepage von Furniture.com

2001 gründeten mehrere Ex-Mitarbeiter das Unternehmen neu. Das Geschäftskonzept wurde überarbeitet. Die Webseite Furniture.com soll ab sofort als Informationsportal fungieren, über das klassische Möbelhändler ihre Waren feilbieten können. Ganze zwei Partner konnte das Dot.com bereits akquirieren. Findet der Kunde sein Traumsofa, kann er sich auf der Webseite auch gleich den Spediteur aussuchen, der es anliefert.

Vielleicht liegt Möbelanalystin Whelan ja falsch, und es klappt beim zweiten Anlauf. Laut Forrester Research sind in den USA Online-Verkäufe von Möbeln im vierten Quartal 2001 im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um etwa 30 Prozent auf 211 Millionen Dollar angestiegen.


Der Video-Milchmann


Netflix vermietet Videos über das Internet. Auf den ersten Blick wirkt diese Geschäftsidee reichlich gaga - dennoch scheint sie zu funktionieren.

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CEO Reed Hastings: "Regelmäßige Lieferungen - wie Milch oder die Zeitung"
 
Netflix ist nicht das erste Unternehmen, das versucht, Videos über das Internet zu vermieten - und wäre auch nicht das erste, das damit in die Grütze geht. Ähnliche Projekte wie etwa Express.com kämpfen derzeit ums Überleben.
Netflix setzt nicht auf Breitbandtechnologie oder Stream-Formate. Die Videos kommen ganz schnöde als DVD per Post zum Kunden. Das klingt zunächst nicht sehr überzeugend: Wer will schon tagelang auf eine CD warten?

Eine ganze Menge Leute. Netflix hat nach eigenen Angaben bereits 300.000 Kunden in den USA und anderen Ländern, Tendenz rapide steigend. Der Clou des Konzepts: Mitglieder zahlen eine Pauschalgebühr von 20 Dollar pro Monat. Dafür dürfen sie eine unbegrenzte Anzahl an Filmen ausleihen und diese so lange behalten wie sie möchten.
 
·  Homepage von Netflix

Einzige Beschränkung. Kein Kunde darf mehr als drei Filme auf einmal haben. Das Verfahren erinnert entfernt an einen Lesezirkel: Der Kunde trägt auf der Netflix-Webseite ein, welche Filme er gerne sehen möchte. Nachdem er eine der konsumierten DVDs per vorfrankiertem, mitgeliefertem Umschlag an Netflix zurückgeschickt hat, erhält er einen neuen Streifen aus seiner Wunschliste.

Ursprünglich glich Netflix einer normalen Videothek, es gab keine Pauschalpreise. Das alte Geschäftsmodell trieb das Unternehmen beinahe in den Ruin. "Uns war klar, dass es einer grundlegenden Änderung bedurfte", so CEO Reed Hastings. "Jetzt sind wir eher wie HBO als wie Amazon, mit einer Prise AOL."


Gruß    
Happy End
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Happy End:

Back At The Table

 
25.04.02 11:40
By Dick Kelsey, Newsbytes
WALTHAM, MASSACHUSETTS, U.S.A.,

The restoration of Furniture.com is like transforming an overstuffed chair into a sleek, simplistic design befitting the dot-com nouveau of 2002.
Furniture.com, among hundreds of dot-coms crumbled by massive losses and consumer disenchantment, will be back Wednesday, free of the Internet-only approach that killed off so many online retailers.

This time Furniture.com will be vastly different than the original, starting out slowly with a very big partner - Levitz Home Furnishings - owner of the giant Levitz and Seaman retail furniture store chains.

Carl Prindle, the president of the new company and a former vice president of the old Furniture.com, said he and a few former co-workers were encouraged enough by the performance of the dot-com to pursue a modified version of the idea.

"One of the things we had been looking at was possibly to combine the ability to sell furniture online with established brands and the distribution capability of large retailers," Prindle told Newsbytes today. "It probably makes a lot more sense ... to take advantage of systems that are already there. Levitz and Seaman's deliver several thousands of orders of furniture every day."

He purchased the Furniture.com URL and other licenses last October, and plans a "soft launch" on Wednesday. The company filed Chapter 11 bankruptcy in November 2000.

Prindle said Furniture.com provides merchandising and customer service systems, can sell furniture on the Internet and allows customers to track their orders online.

Levitz and Seaman's will market Furniture.com with existing print and broadcast advertising, which will drive traffic to the Web site and generate new customers for retail stores, Prindle said.

The new "ZIP code based" effort will initially be limited to just one market with more to be rolled out over time. Customers enter the type of furniture they're shopping for and their ZIP code, and the site determines what's available for delivery.

Furniture will be delivered seven to 10 days after orders are placed, Prindle said.  
Happy End:

Making money on Netflix

 
25.04.02 13:22
Finally -- an Internet IPO that makes sense.
By Adam Lashinsky


SAN FRANCISCO (CNN/Money.com) - In Woody Allen's 1980 film "Stardust Memories," Allen plays a filmmaker intent on making serious films. His fans liked the previous, funny, ones, however, and implore him to return to his comical roots.

Similarly, this column always has aimed at skepticism, the idea being that it's Wall Street's job to cheerlead while the journalist's job is raise red flags. But every now and then there's an opportunity to be hopeful...

And so here's an Internet IPO that actually looks enticing: Netflix, the mail-order DVD company.

Netflix just filed its documents to go public last week, so the IPO is months off. And because companies file pricing information only after an SEC review, it's impossible to know how audacious Netflix's bankers will be in the valuation they set.

Having said that, there's a lot to like in what Netflix does. For $19.95 a month, subscribers get the privilege of keeping three DVDs as long as they like. When they return a DVD -- in the easy-to-deal-with return envelope -- Netflix send out the next film on the subscriber's Web-based wish list.

Its 2001 revenues of $76 million reflect real demand, much of it in the San Francisco Bay area, where Netflix reports that 2.6 percent of all households are subscribers. Nationwide, subscribers totaled 456,000 in 2001, up from 292,000 the year before.

Neat stuff in Netflix's financial picture include its relatively low costs: The gross profit margin of 34 percent reflects potentially profitable purchasing deals with several Hollywood studios, who, naturally, have a small equity stake in Netflix. This company is losing money, of course. But the idea is that scale will make up for the modest fixed costs.

Also worth noting is that Netflix last year adopted more conservative accounting practices. By choosing to "expense" the purchase cost of its films, Netflix's operating results take an immediate hit, as they should. This slows the push to profitability, but investors don't have to worry about huge writedowns of inventory a few years (or quarters) down the road.

So is this a slam dunk? Of course not. Friends report their love of the service, and I think if I were to buy a DVD player I'd likely sign up. But the Wall Street Journal reported Monday that of 381 Internet IPOs between 1999 and 2001, only 56 trade above their offering price. And the competition will be intense and the thrill may wear off.

Yes, it's very cool that Netflix will keep a list of movies I want to see and mail them out on a regular basis. But buying books from Amazon also was a lot cooler a few years ago than today. I was an enthusiastic Amazon customer in 1997. Today, if I need a book, I'm just as likely to go to the book store.  
Zick-Zock:

Neues zu PayPal

 
09.05.02 23:05
DOT.COM-REVIVAL 659462stockcharts.com/def/servlet/...0!b200][vc60][iub14!la12,26,9]" style="max-width:560px" >

Der Chart erinnert uns an alte Zeiten oder? Angeblich ist immer noch nicht bekannt, wie PayPal jemals Geld verdienen will (Siehe HE Posting 1). Den gemeinen Anleger scheints nicht zu interessieren.....
Happy End:

Tja, manche lernen´s nie.........

 
10.05.02 05:58
Eskimato:

Netflix haussiert.

 
27.02.03 19:43
Ist Euch bestimmt auch aufgefallen.

Gruss E.

chart.bigcharts.com/bc3/quickchart/...20&mocktick=1&rand=9030"
Eskimato:

Schade, mein VK-Limit liegt bei 20 Dollar.

 
20.03.03 23:32
Höchstkurs war 19,96 heute. Mir reichts dann, hab was Neues im Auge.

Gruss E.
Eskimato:

Verkauft zu 20,20.

 
27.03.03 05:21
Ob es richtig war? Auf jeden Fall satten Gewinn eingestrichen.

Gruss E.
Eskimato:

Ich Trollo, Schlusskurs 21,30.

 
28.03.03 05:58
Eskimato:

Ich Trollo, Schlusskurs 40 Dollar.

 
03.10.03 07:03
Es war nicht richtig zu verkaufen, manche lernens nie. Eigentlich kann ich Gewinne laufen lassen, manchmal brennt allerdings die Sicherung zu früh durch.

Gruss E.
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