"Deutschland ist Bremsklotz der europäischen Konjunktur"
Das Herbstgutachten der sechs führenden deutschen Wirtschaftsinstitute zur Lage in Deutschland gibt gerne Anlass zur allgemeinen Debatte. Nicht zuletzt dadurch, dass alle wesentlichen Politiker oftmals Ergänzungen, Interpretationen oder schlichtweg harsche Kritik anzumelden haben. Das diesjährige Herbstgutachten sieht Deutschland am Rand zur Rezession und errechnet für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von lediglich 0,7 Prozent und für das Jahr 2002 ein Wachstum von 1,3 Prozent. Fünf Institute empfehlen zudem das Vorziehen der für 2003 geplanten Steuerreform. Aus den Reihen der Regierung kommt erwartungsgemäß leichte Kritik an den pessimistischen Aussichten für die deutsche Wirtschaft. Bundeskanzler Gerhard Schröder erwartet keine Rezession und warnt davor, „sie herbeizureden“. Er rechnet für das Jahr 2002 wieder mit einem Wachstum wie im Durchschnitt der 90er Jahre, das ergibt einen Wert zwischen 1,0 und 1,5 Prozentpunkten. Bundeswirtschaftminister Werner Müller stößt ins selbe Horn und verweist darauf, die Prognosen seien für ihn kein Anlass, nun „Staatsgelder, die wir leihen müssen, in die Wirtschaft zu pumpen“. Auch Finanzminister Hans Eichel zeigt sich zunächst unbeeindruckt. „Wir werden nicht in höhere Schulden ausweichen“, stellt er am Dienstag gegenüber der BILD-Zeitung fest. Von konjunkturellen Stützungsprogrammen hält der Minister wenig. Man gehe jetzt durchs Tal, aber im nächsten Jahr werde es wieder aufwärts gehen, davon ist Eichel überzeugt. Von einem Vorziehen der 2003 geplanten Steuerreform zur Konjunkturbelebung hält er nichts.
Naturgemäß sieht die Opposition dies naturgemäß etwas anders. Der mittelstandspolitische Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion Hansjürgen Doss sieht in der Reaktion der Regierung auf das Gutachten seine Meinung bestätigt, dass sich „rot grün gegenüber qualifizierten Empfehlungen als absolut beratungsresistent“ erweise. Er unterstellt der Regierung eine Bunkermentalität und warnt vor den negativen Aussichten für den deutschen Mittelstand. Auch die CDU-Vorsitzende Merkel hält das Gutachten für ein „vernichtendes Zeugnis“ der Wirtschaftspolitik Schröders. Sie wirft Schröder vor, mit viel zu ruhiger Hand zuzusehen, wie die deutsche Wirtschaft abstürzt. Es sei jetzt schon fast zu spät, um etwas gegen die drohende Rezession zu tun. Merkel fordert das Vorziehen der Steuerreform auf 2002, ein Aussetzen der Ökosteuer, keine Erhöhung der Tabak- und Versicherungssteuer und vor allem die Förderung des Niedrig-Lohn-Sektors für mehr Beschäftigung. Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag Michael Glos wirft der Regierung vor, man scheine zu glauben, Wirtschaftspolitik sei verglichen mit der internationalen Lage nur noch zweitrangig. Ihm zu Folge ist Deutschland, wie das Gutachten beweise, längst das Wachstumsschlusslicht in Europa. Man sei zum „Bremsklotz der europäischen Konjunktur“ geworden. Der Präsident der Bundesanstalt Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) Dieter Hundt betrachtet ein Vorziehen der Steuerreform ebenfalls als mögliches positives Signal. Wichtiger ist seiner Meinung nach jedoch das Aufrechterhalten der Stabilitätskultur und dafür sei ein Abweichen vom Kurs des Schuldenabbaus ungeeignet. Alles in allem sieht er sich durch das Gutachten der Institute in seinen Warnungen bestätigt. Ein Vorziehen der Steuerreform befürwortet auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Deren Vorsitzender Michael Rogowski bewertet die Aussagen der Institute als realistisch und fordert, man müsse nun endlich „den Tatsachen nüchtern ins Auge sehen“ und aufhören, mit der „Gesundbeterei letzlich nur zur weiteren Verunsicherung der Märkte beizutragen“.
Meine Meinung:
Fakt ist, daß in Deutschland Handlungsbedarf besteht. Allerdings nicht anhand von Konjunkturprogrammen, wie jetzt darüber lautstark nachgedacht wird.
Wichtig ist - das zeigt sich momentan mehr denn je -, daß die deutsche Regierung endlich die Verkrustungen in der deutschen Wirtschaftslandschaft aufbricht, die immer noch bestehen. Dazu gehört für mich vorrangig die Senkung der Steuern und die Senkung der Lohnnebenkosten.
Denn was bringt denn die ganze Rumwurschtelei: Das Ansteigen der Beiträge wird nur verzügert, und die Unternehmen investieren eh schon weniger in Deutschland. Osteuropa boomt, und das zu Recht. Und nur weil BMW jetzt in Leipzig fertigt, ändert sich nichts: BMW wird ordentlich Steuervergünstigungen bekommen haben. Anders sind diese Unternehmen nicht mehr in Deutschland zu halten.
Ich selber würde dann auch ins Ausland gehen. Und das alte Argument, das die deutschen hervorragend ausgebildet sind, zieht auch schon lange nicht mehr. Es ist vielleicht 5 Wochen her, da schrieb die FAZ einen Artikel über Studenten in Tschechien. Die sind genauso gut ausgebildet wie wir!!!!
Was ist denn so Eure Meinung?
So long,
Calexa
Das Herbstgutachten der sechs führenden deutschen Wirtschaftsinstitute zur Lage in Deutschland gibt gerne Anlass zur allgemeinen Debatte. Nicht zuletzt dadurch, dass alle wesentlichen Politiker oftmals Ergänzungen, Interpretationen oder schlichtweg harsche Kritik anzumelden haben. Das diesjährige Herbstgutachten sieht Deutschland am Rand zur Rezession und errechnet für das laufende Jahr ein Wirtschaftswachstum von lediglich 0,7 Prozent und für das Jahr 2002 ein Wachstum von 1,3 Prozent. Fünf Institute empfehlen zudem das Vorziehen der für 2003 geplanten Steuerreform. Aus den Reihen der Regierung kommt erwartungsgemäß leichte Kritik an den pessimistischen Aussichten für die deutsche Wirtschaft. Bundeskanzler Gerhard Schröder erwartet keine Rezession und warnt davor, „sie herbeizureden“. Er rechnet für das Jahr 2002 wieder mit einem Wachstum wie im Durchschnitt der 90er Jahre, das ergibt einen Wert zwischen 1,0 und 1,5 Prozentpunkten. Bundeswirtschaftminister Werner Müller stößt ins selbe Horn und verweist darauf, die Prognosen seien für ihn kein Anlass, nun „Staatsgelder, die wir leihen müssen, in die Wirtschaft zu pumpen“. Auch Finanzminister Hans Eichel zeigt sich zunächst unbeeindruckt. „Wir werden nicht in höhere Schulden ausweichen“, stellt er am Dienstag gegenüber der BILD-Zeitung fest. Von konjunkturellen Stützungsprogrammen hält der Minister wenig. Man gehe jetzt durchs Tal, aber im nächsten Jahr werde es wieder aufwärts gehen, davon ist Eichel überzeugt. Von einem Vorziehen der 2003 geplanten Steuerreform zur Konjunkturbelebung hält er nichts.
Naturgemäß sieht die Opposition dies naturgemäß etwas anders. Der mittelstandspolitische Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion Hansjürgen Doss sieht in der Reaktion der Regierung auf das Gutachten seine Meinung bestätigt, dass sich „rot grün gegenüber qualifizierten Empfehlungen als absolut beratungsresistent“ erweise. Er unterstellt der Regierung eine Bunkermentalität und warnt vor den negativen Aussichten für den deutschen Mittelstand. Auch die CDU-Vorsitzende Merkel hält das Gutachten für ein „vernichtendes Zeugnis“ der Wirtschaftspolitik Schröders. Sie wirft Schröder vor, mit viel zu ruhiger Hand zuzusehen, wie die deutsche Wirtschaft abstürzt. Es sei jetzt schon fast zu spät, um etwas gegen die drohende Rezession zu tun. Merkel fordert das Vorziehen der Steuerreform auf 2002, ein Aussetzen der Ökosteuer, keine Erhöhung der Tabak- und Versicherungssteuer und vor allem die Förderung des Niedrig-Lohn-Sektors für mehr Beschäftigung. Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag Michael Glos wirft der Regierung vor, man scheine zu glauben, Wirtschaftspolitik sei verglichen mit der internationalen Lage nur noch zweitrangig. Ihm zu Folge ist Deutschland, wie das Gutachten beweise, längst das Wachstumsschlusslicht in Europa. Man sei zum „Bremsklotz der europäischen Konjunktur“ geworden. Der Präsident der Bundesanstalt Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) Dieter Hundt betrachtet ein Vorziehen der Steuerreform ebenfalls als mögliches positives Signal. Wichtiger ist seiner Meinung nach jedoch das Aufrechterhalten der Stabilitätskultur und dafür sei ein Abweichen vom Kurs des Schuldenabbaus ungeeignet. Alles in allem sieht er sich durch das Gutachten der Institute in seinen Warnungen bestätigt. Ein Vorziehen der Steuerreform befürwortet auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Deren Vorsitzender Michael Rogowski bewertet die Aussagen der Institute als realistisch und fordert, man müsse nun endlich „den Tatsachen nüchtern ins Auge sehen“ und aufhören, mit der „Gesundbeterei letzlich nur zur weiteren Verunsicherung der Märkte beizutragen“.
Meine Meinung:
Fakt ist, daß in Deutschland Handlungsbedarf besteht. Allerdings nicht anhand von Konjunkturprogrammen, wie jetzt darüber lautstark nachgedacht wird.
Wichtig ist - das zeigt sich momentan mehr denn je -, daß die deutsche Regierung endlich die Verkrustungen in der deutschen Wirtschaftslandschaft aufbricht, die immer noch bestehen. Dazu gehört für mich vorrangig die Senkung der Steuern und die Senkung der Lohnnebenkosten.
Denn was bringt denn die ganze Rumwurschtelei: Das Ansteigen der Beiträge wird nur verzügert, und die Unternehmen investieren eh schon weniger in Deutschland. Osteuropa boomt, und das zu Recht. Und nur weil BMW jetzt in Leipzig fertigt, ändert sich nichts: BMW wird ordentlich Steuervergünstigungen bekommen haben. Anders sind diese Unternehmen nicht mehr in Deutschland zu halten.
Ich selber würde dann auch ins Ausland gehen. Und das alte Argument, das die deutschen hervorragend ausgebildet sind, zieht auch schon lange nicht mehr. Es ist vielleicht 5 Wochen her, da schrieb die FAZ einen Artikel über Studenten in Tschechien. Die sind genauso gut ausgebildet wie wir!!!!
Was ist denn so Eure Meinung?
So long,
Calexa