Die digital advertising AG bietet Dienstleistungen und selbstentwickelte Software-Produkte im Bereich
E-Marketing (electronic marketing) an. Unter E-Marketing wird die konsequente Umsetzung von
Marketing-Zielen und -Inhalten unter Ausnutzung der Möglichkeiten moderner digitaler Medien verstanden.
digital advertising sieht sich als einer der Pioniere auf diesem Gebiet. Seit seiner Gründung im Jahre 1993 hat
sich das Unternehmen zu einem der führenden deutschen Anbieter von komplexen Lösungen in diesem Marktsegment entwickelt.
Zu den Hauptkunden der Gesellschaft zählen BetaFilm, die CSU, die Deutsche Börse, EM.TV, Microsoft, RTL, die Schober Direktmarketing-Gruppe, die Schörghuber Unternehmensgruppe, Siemens und die Stadtsparkasse München. Strategische Ziel der Gesellschaft ist es, ihre nach eigener Einschätzung
bislang im deutschen Markt bestehende Qualitätsführerschaft in den Bereichen E-Marketing national wie
international zu erweitern und von dieser Basis aus ihre führende Position auszubauen.
Im Geschäftsfeld Dienstleistungen tritt digital advertising als Fullservice-Multimedia-Agentur auf, die ihren
Kunden für E-Marketing-Projekte komplette Unternehmenslösungen in Form einer integrativen
Wertschöpfungskette anbietet. Diese Wertschöpfungskette reicht von der Beratung und kreativen Konzeption
über die redaktionelle Gestaltung von medienspezifischen Inhalten, die vollständige technologische
Realisierung bis hin zur weiteren Betreuung. Im Arbeitsgebiet Produkte entwickelt und vermarktet digital
advertising standardisierte E-Marketing-Softwareprodukte. Schwerpunkt sind hierbei Produkte zum Speichern,
Pflegen, Verwalten, Strukturieren und Publizieren von Text, Bild und Ton in digitalen Netzen (sogenannte
Content-Management-Systeme kurz CMS). Der Know-how-Transfer zwischen den Sparten Dienstleistungen
und Produkte gibt den Angaben zufolge die entscheidenden Impulse zur Sicherung der strategischen
Wettbewerbsvorteile. Die Gesellschaft realisiert zusätzliche Synergien, indem auch wechselseitig
Vertriebskanäle genutzt werden.
Organisatorisch ist digital advertising in zwei Unternehmensbereiche aufgeteilt, und zwar den
Dienstleistungsbereich mit der Bezeichnung dja.newMedia und den Produktbereich mit der Bezeichnung
dja.net-Products. da.newMedia steht für die Erbringung individueller und komplexer E-Marketing-Projekte, die für
(Groß-)Kunden im Rahmen langfristiger Partnerschaften erbracht werden. Diese Leistungen stellen das
typische Projektgeschäft einer kreativen E-Marketing-Agentur dar, das die Entwicklung, Umsetzung und Pflege
von Lösungen für Kunden auf qualitativ hohem Niveau ermöglicht. Darüber hinaus bietet digital advertising dem
Kunden die technische Plattform für komplexe Internet-Auftritte (wie Web-Hosting) an. Der Bereichsumsatz
wuchs im Geschäftsjahr 1999/2000 kräftig auf 4,78 (i.V. 3,44) Mill. DM.
Der Unternehmensbereich dja.netProducts entwirft standardisierte Software-Produkte, mit denen marktnah
wiederkehrende Kundenbedürfnisse adressiert werden. Bisher sind auf diese Weise die
Content-Management-Software "da.com" sowie "dja.screen" entwickelt und im Markt eingeführt worden. Bei
"da.com" handelt es sich um eine modular aufgebaute Web-Content-Management-Software (WCMS), die es
dem Kunden ermöglicht, ohne HTML-Programmierkenntnisse Inhalte seiner Web-Sites selbst zu gestalten, zu
aktualisieren, Texte und Bilder zu verwalten, neue Seiten einzustellen oder auch die Navigationsstruktur zu
verändern. Bei "dja.screen" handelt es sich um ein Lokales Content-Management-System für die Archivierung,
Recherche und Darbietung umfangreichen Filmmaterials in hervorragender digitaler Bildqualität. Mit
"dja.screen" können mehrere Nutzer gleichzeitig auf ein vielstündiges Film- bzw. Trailerarchiv zugreifen. Der
Umsatz legte im Berichtsjahr auf 1,93 (0,56) Mill. DM zu.
Insgesamt stieg der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 1999/2000 auf 7,45 (4,26) Mill. DM - damit wurden die
Erwartungen (7,1 Mill. DM) übertroffen. Im Hinblick auf die Ertragsentwicklung hebt digital advertising die
Vorleistungen für das geplante dynamische Wachstum hervor. So seien für dieses Wachstum die personellen
Grundlagen geschaffen worden, heißt es. Die Personalaufwendungen haben sich in der Folge deutlich
überproportional zum Umsatz auf 4,22 (2,15) Mill. DM erhöht. Für Marketing und Vertrieb wurden 1999/2000
insgesamt 0,23 (0,06) Mill. DM ausgegeben. Kräftig zugenommen haben ferner die Materialaufwendungen auf
1,39 (0,69) Mill. DM. Vor diesem Hintergrund verschlechterte sich das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit auf minus 0,6 (plus 0,22) Mill. DM. Nach ao. Aufwand für den Börsengang von 4,74 Mill. DM
stellte sich der Jahresfehlbetrag auf 5,37 (Überschuss 0,06) Mill. DM).
Gegründet wurde die Gesellschaft am 14. Dezember 1993 unter der Firma Digital Advertising Gesellschaft für
audiovisuelle Medien mbH durch Raimund Alt und Angelika Regler, die ihren Anteil übergangsweise
treuhänderisch für Kamilo Kolarz hielt, mit einem Stammkapital von zunächst 150.000 DM. Durch
Gesellschafterbeschluß vom 17. Dezember 1998 wurde Grundkapital auf 237.000 DM erhöht und die Firma in
Digital Advertising Gesellschaft für interaktive Medien mbH geändert. Durch Vertrag vom 9. März 1999
übertrugen einzelne Gesellschafter Anteile auf die plenum AG, wofür sie im Gegenzug plenum-Aktien erhielten.
Die Gesellschafterversammlung am 7. September 1999 hat die Umwandlung und anschließend zur Glättung
eine Herabsetzung des Grundkapitals auf 121.100 Euro beschlossen. Desweiteren wurde das Stammkapital
um 3,523 Mill. auf 3,644 Mill. Euro erhöht. Zudem erfolgte eine Kapitalerhöhung um 356.300 auf letztlich 4,0 Mill.
Euro. Ebenfalls durch Beschluß vom 7. September 1999 wurde die Umwandlung in digital advertising AG
beschlossen.
Mit Beschluß der HV vom 8. Oktober 1999 wurde eine Anhebung des Grundkapitals um 1,25 Mill. auf 5,25 Mill.
Euro in die Wege geleitet. Diese 1,25 Mill. Aktien wurden zusammen mit 215.000 Aktien aus dem Besitz der
Altaktionäre und weiteren bis zu 146.500 Aktien aus einer noch durchzuführenden Kapitalerhöhung
(Greenshoe) in der Zeit vom 20. bis 26. Oktober 1999 einer breiten Öffentlichkeit zur Zeichnung angeboten. Die
Bookbuilding-Spanne lautete auf 11,50 bis 14,50 Euro. Als Emissionspreis wurden 12,50 Euro errechnet. Der
erste Kurs am Neuen Markt wurde am 29. Oktober 1999 mit 12,50 Euro festgestellt. Durch den Börsengang
flossen der Gesellschaft frische Mittel von brutto rund 31 Mill. DM (ohne Greenshoe) zu. (AfU)