Die Sensation, Kurswchsel in Berlin

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Nassie:

Die Sensation, Kurswchsel in Berlin

 
21.12.02 17:51
Berlin - Unions-Fraktionsvize Horst Seehofer (CSU) hat das Strategiepapier aus dem Kanzleramt über weitgehende Sozialreformen begrüßt. "Das ist doch unser Regierungsprogramm", sagte Seehofer dem Berliner "Tagesspiegel". "Es war fällig, dass die Regierung mal auf die Union zukommt." Er bot der rot-grünen Regierungskoalition Gespräche dazu an. Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD) sei "mit dieser Ohrfeige des Kanzlers entmachtet worden".

"Absenkung der Steuer- und Abgabenbelastung"

In dem Strategiepapier, das am Freitag bekannt geworden war, räumt das Kanzleramt eine "Vertrauens- und Wachstumskrise" in Deutschland ein. Mehr Vertrauen und Beschäftigung sei nur durch eine Absenkung der Steuer- und Abgabenbelastung zu schaffen. Das Papier sei aber nur Diskussionsgrundlage und solle nicht mit der Planungsrunde mit Schmidt und der Rürup-Kommission konkurrieren. Es müsse auch im Kanzleramt erlaubt sein, sich offen Gedanken über "das alles beherrschende innenpolitische Reformthema" zu machen.

Krankenversicherung mit Selbstbeteiligung?

Das Ideen-Papier aus dem Kanzleramt zieht mehr Selbstbeteiligung bei der Gesundheitsvorsorge und Einschnitte bei den Rentnern in Erwägung und drängt Ministerin Schmidt zu einem Kurswechsel. So sollten Krankenversicherte künftig Tarife mit Selbstbeteiligung wählen können. Schmidts Sprecher bewertete das Papier als Grundlage für möglicherweise nützliche "Sandkastenspiele".

"Es wird keine Revolution geben"

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) sagte in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin": "Ich glaube, es wird keine Revolution geben." Jedoch sei klar, dass der Reformprozess im Gesundheitswesen und in anderen Bereichen fortgesetzt werden müsse. Bei der Zusammenlegung von Sozial- und Arbeitslosenhilfe werde letztere "ein Stück weit" sinken. Es gebe zwar Veränderungen, aber dies seien "keine Drohungen, die wir ausstoßen müssen".

DGB nicht begeistert

DGB-Vize Ursula Engelen-Kefer zeigte sich im "Tagesspiegel" wenig begeistert von den Vorschlägen. "Es sollten jetzt keine Schnellschüsse abgegeben werden", forderte sie. "Wir wissen, dass es bei den Sozialversicherungen zu unangenehmen Anpassungen kommen wird. Wir werden darauf achten, dass das sozial gerecht geschieht."

"Weniger Staat, mehr Eigenverantwortung"

Nach Ansicht von Handelskammerpräsident Ludwig Georg Braun widerspricht das Papier der bisherigen Politik der Regierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), aber, "die Philosophie des Papiers - weniger Staat, mehr Eigenverantwortung - ist richtig", sagte Braun dem "Tagesspiegel". (sa/dpa/AFP)
   
calexa:

Das der DGB nicht begeistert ist, war klar

 
21.12.02 19:00
Alles Pappnasen. Die sind von Vorgestern, nur dummerweise hat das mittlerweile auch der Bürger auf der Straße gemerkt, daß die nur behindern. Hoffentlich bleibt diesmal der Kanzler hart und knickt nicht wieder vorschnell ein....

So long,
Calexa
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mikelandau:

Ich glaubs nicht ...

 
21.12.02 20:36
hat Gott etwa jetzt zur Weihnachtszeit endlich einen Kübel Erkenntnis über die Sozis ausgeschüttet, oder ist das nur der letzte verzweifelte Versuch Schröders, an der Macht zu bleiben??

Übrigens stammen alle diese Vorschläge von einem Staatssekretär, der schon unter Kohl in diesem Amt saß...diese Vorschläge waren Schröder schon kurz nach der Wahl bekannt, zu diesem Zeitpunkt wollte er aber noch nichts davon wissen...
calexa:

Schröder

 
21.12.02 21:01
muß gegen Clement endlich wieder zeigen, daß auch er (Schröder) ein Macher ist. Denn momentan heißt es aus Regierungskreisen, daß eher Clement der starke Mann ist (so zumindest die FAZ): Vermögenssteuer vom Tisch, Mini-Jobs, Hartz-Konzept - geht alles auf Clements Konto.

So long,
Calexa
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SchwarzerLor.:

Kurswechsel von SPDGB glaube ich noch nicht! o. T.

 
22.12.02 10:38
maxperforma.:

bin gespannt ob sich Schröder

 
22.12.02 11:44
nachhaltig der reformwilligen Gruppe um Clement
anschließt und
die gewerkschaftshörigen Betonköpfe wie Münte und Scholz
sowie Vollflaschen wie Ulla Schmidt entmachtet.

Dann könnte es wirklich wieder aufwärts gehen
MJJK:

Ich glaube nicht an Reformen!

 
22.12.02 12:04
Seit Jahren wird an dem Gesamtsystem in Deutschland nur hilflos herumgedoktort. Reformen gab es nicht, soweit ich zurückdenken kann, und ich kann mich noch an dehr viele Kohl-Jahre erinnern, nur mit Helmut Schmidt tu ich mich etwas schwer.

Wer räumt denn mal mit unseren Steuersystem auf, das nur Herden von Leuten unproduktiv beschäftigt: Die einen schreiben irgendwelche Steuererklärungen und die anderen rechnen das ganze nach. Im Endeffekt kommt dabei aber nichts raus. Wenn jeder einen gewissen und geringen Steuersatz für seine Einnahmen zahlt und dabei nichts abschreiben kann, ändert sich in der Summe dann doch nichts und alles wäre wesentlich einfacher. Insbesondere die Kleinverdiener ohne beauftragten Steuerexperten würden in der Summe gewinnen, weil sie keine Schlupflöcher verlieren würden...

Wer räumt denn mal mit unseren Krankenkassensystem auf, wo sich viele um ein paar Gesunde und Junge und Gutverdiener streiten, um dann später durch den Ausgleich wieder über einen Kamm geschert zu werden. Dabei muß aber eine vielfache Verwaltung bezahlt werden...

...

Es gäb da bestimmt noch viele Punkte...

Auch dies Regierung wird nur an den Symptomen feilen!

Timchen:

Das ist wohl ein wenig zu viel der Euphorie

 
22.12.02 13:56
Ich sehe nur dass versucht wird das Gemurkse von dem
ehemaligen Fliesenleger Riester rückgängig zu machen. Da von einem
Kurswechsel zu sprechen ist noch zu früh, das kann auch der
berühmte Schröder Schlingerkurs sein, der zufällig mal in die richtige
Richtung geht.
Im Krankenversicherungsbereich und im Rentenversicherungsbereich
ist ja noch gar nichts zu sehen nicht mal ansatzweise,
was mit der ehemaligen Aushilfsbardame Schmitt auch nicht zu erwarten
ist.  
calexa:

Wenn die Schmerzen zu groß werden

 
22.12.02 15:29
kommen die Reformen von allein. Es ist nur die Frage, ob die Schmerzen schon groß genug sind....

So long,
Calexa
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