Technologieaktien bieten nach hohen Kursverlusten selektiv Einstiegschancen
Zwar deuten die Konjunkturindikatoren auf eine moderate Erholung hin, diese genügt jedoch nicht, den Margendruck bei den Unternehmen zu stoppen. Auch die Sorge um weitere Bilanzmanipulationen sowie Firmenpleiten wie Worldcom führen zu dem anhaltenden Kursverfall an den Aktienmärkten.
Die Erträge der Unternehmen können in der Breite noch nicht überzeugen. So bleiben eine Vielzahl der bisher veröffentlichten Halbjahresergebnisse in den USA und Europa hinter den Erwartungen zurück. Dies sowie die weiterhin verhaltenen Aussichten für die Entwicklung der Unternehmensergebnisse lassen eine unmittelbare Trendwende nicht zu. Die optimistischen Gewinnprognosen bergen Revisionspotenzial nach unten, wie ein Blick auf die Erwartungen zeigt. Um das in den Marktprognosen enthaltene KGV von 15,4 zu erreichen, ist nahezu eine Verdopplung der Gewinne von 2002 notwendig. Wir raten Anlegern von Käufen in der Breite ab und empfehlen weiterhin die Fokussierung auf ertragssichere und niedrig bewertete Einzelwerte.
Unabhängig von der Anlage, sei es in Immobilien, Tulpenzwiebeln, Edelmetallen oder Aktien, folgten Bewertungsblasen immer einem gleichen Muster. Nach dem immensen Kursanstieg Ende der 90er Jahre und dem anschließenden Kursverfall, bleibt die Frage, in welchem Stadium der Bewertungsblase sich die Aktienmärkte derzeit befinden. Aus der Historie heraus können fünf klassische Phasen ausgemacht werden:
Zuerst erfolgt eine Ablösungsphase. Hier lösen neue Entwicklungen traditionelle Industriezweige ab. Bei der Betrachtung der letzten Bewertungsblase des Aktienmarktes ist dies sicherlich mit dem Internet gleichzusetzen, welches erhebliches Wachstum versprach. Danach folgt die Phase der Kreditexpansion, die in den neunziger Jahren besonders in den USA vorzufinden war, als die Notenbank mit der expansiv ausgerichteten Geldpolitik die Unternehmen sowie den Aktienmarkt reichlich mit Liquidität versorgte. Die Phase der Euphorie stellt den Hochpunkt des Bewertungsaufbaus dar. In diesem Stadium sind die Erwartungen für das zukünftige Wachstum am größten. Interessant ist, dass in dieser Boomphase die Unternehmen mittels sehr hoher Verschuldung die hochgesteckten Erwartungen erfüllen wollen. Am Bewertungshochpunkt stellen sich dann vermehrt Verkäufe von Insidern (Altaktionäre, Vorstände, etc.) ein. Zudem beginnt die hohe Verschuldung, die Unternehmensergebnisse zu belasten. Damit wird die Phase der finanziellen Verzerrungen eingeleitet, die gleichzeitig von hohen Umsätzen begleitet wird. Aktuell überwiegen noch die Verkäufe gegenüber den Käufen von Insidern, sodass dies den Schluss zulässt, dass sich der Aktienmarkt nach wie vor in diesem vierten Stadium befindet. Das Ende einer Bewertungsblase zeichnet sich durch die generelle Abneigung aus, Engagements (in diesem Fall in Aktien) einzugehen bzw. zu halten. Dieses Stadium ist jedoch noch nicht eingetreten, da die Abwärtsbewegung zum einen noch von hohen Umsätzen und zum anderen von der anhaltenden Präsenz vieler Optimisten begleitet wird.
Unter der aktuellen Schwäche haben besonders Aktien aus der Finanzbranche zu leiden. Die Sorge wegen hoher Engagements an den Kapitalmärkten führt zu Verkaufsdruck. Bei Versicherungsaktien empfehlen wir bereits eine Untergewichtung im Aktienportfolio. Nun lässt auch die relative Stärke von Bank- sowie Finanzdienstleistungsaktien nach, weshalb wir die Branchen ebenfalls untergewichten.
Im Gegenzug erhöhen wir den Anteil bei Aktien aus dem Bereich Konsum (zyklisch) sowie bei Technologieaktien auf eine Neutralgewichtung. Diese Branchen zeigten zuletzt relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt. Innerhalb der Branche Konsum (zyklisch) favorisieren wir den Sportartikelhersteller adidas-Salomon, der gegen den Hauptkonkurrenten Nike zunehmend Marktanteile gewinnt und in Europa bereits ausgezeichnet positioniert ist.
Nach dem immensen Verkaufsdruck bei Technologieaktien hat die Abwärtsdynamik zuletzt spürbar nachgelassen. Die Kursverluste beim technologielastigen Nasdaq fallen mittlerweile geringer aus als bei den Standardindizes wie Dow Jones oder Euro Stoxx 50. Wir tragen diesem Umstand Rechnung und stufen Technologie-Aktien von stark Untergewichten auf Neutral. Aufwärtspotenzial sehen wir bei Siemens. Das Unternehmen ist breit diversifiziert und daher weniger anfällig gegenüber einzelnen Branchentrends.
Gruß Pichel
Zwar deuten die Konjunkturindikatoren auf eine moderate Erholung hin, diese genügt jedoch nicht, den Margendruck bei den Unternehmen zu stoppen. Auch die Sorge um weitere Bilanzmanipulationen sowie Firmenpleiten wie Worldcom führen zu dem anhaltenden Kursverfall an den Aktienmärkten.
Die Erträge der Unternehmen können in der Breite noch nicht überzeugen. So bleiben eine Vielzahl der bisher veröffentlichten Halbjahresergebnisse in den USA und Europa hinter den Erwartungen zurück. Dies sowie die weiterhin verhaltenen Aussichten für die Entwicklung der Unternehmensergebnisse lassen eine unmittelbare Trendwende nicht zu. Die optimistischen Gewinnprognosen bergen Revisionspotenzial nach unten, wie ein Blick auf die Erwartungen zeigt. Um das in den Marktprognosen enthaltene KGV von 15,4 zu erreichen, ist nahezu eine Verdopplung der Gewinne von 2002 notwendig. Wir raten Anlegern von Käufen in der Breite ab und empfehlen weiterhin die Fokussierung auf ertragssichere und niedrig bewertete Einzelwerte.
Unabhängig von der Anlage, sei es in Immobilien, Tulpenzwiebeln, Edelmetallen oder Aktien, folgten Bewertungsblasen immer einem gleichen Muster. Nach dem immensen Kursanstieg Ende der 90er Jahre und dem anschließenden Kursverfall, bleibt die Frage, in welchem Stadium der Bewertungsblase sich die Aktienmärkte derzeit befinden. Aus der Historie heraus können fünf klassische Phasen ausgemacht werden:
Zuerst erfolgt eine Ablösungsphase. Hier lösen neue Entwicklungen traditionelle Industriezweige ab. Bei der Betrachtung der letzten Bewertungsblase des Aktienmarktes ist dies sicherlich mit dem Internet gleichzusetzen, welches erhebliches Wachstum versprach. Danach folgt die Phase der Kreditexpansion, die in den neunziger Jahren besonders in den USA vorzufinden war, als die Notenbank mit der expansiv ausgerichteten Geldpolitik die Unternehmen sowie den Aktienmarkt reichlich mit Liquidität versorgte. Die Phase der Euphorie stellt den Hochpunkt des Bewertungsaufbaus dar. In diesem Stadium sind die Erwartungen für das zukünftige Wachstum am größten. Interessant ist, dass in dieser Boomphase die Unternehmen mittels sehr hoher Verschuldung die hochgesteckten Erwartungen erfüllen wollen. Am Bewertungshochpunkt stellen sich dann vermehrt Verkäufe von Insidern (Altaktionäre, Vorstände, etc.) ein. Zudem beginnt die hohe Verschuldung, die Unternehmensergebnisse zu belasten. Damit wird die Phase der finanziellen Verzerrungen eingeleitet, die gleichzeitig von hohen Umsätzen begleitet wird. Aktuell überwiegen noch die Verkäufe gegenüber den Käufen von Insidern, sodass dies den Schluss zulässt, dass sich der Aktienmarkt nach wie vor in diesem vierten Stadium befindet. Das Ende einer Bewertungsblase zeichnet sich durch die generelle Abneigung aus, Engagements (in diesem Fall in Aktien) einzugehen bzw. zu halten. Dieses Stadium ist jedoch noch nicht eingetreten, da die Abwärtsbewegung zum einen noch von hohen Umsätzen und zum anderen von der anhaltenden Präsenz vieler Optimisten begleitet wird.
Unter der aktuellen Schwäche haben besonders Aktien aus der Finanzbranche zu leiden. Die Sorge wegen hoher Engagements an den Kapitalmärkten führt zu Verkaufsdruck. Bei Versicherungsaktien empfehlen wir bereits eine Untergewichtung im Aktienportfolio. Nun lässt auch die relative Stärke von Bank- sowie Finanzdienstleistungsaktien nach, weshalb wir die Branchen ebenfalls untergewichten.
Im Gegenzug erhöhen wir den Anteil bei Aktien aus dem Bereich Konsum (zyklisch) sowie bei Technologieaktien auf eine Neutralgewichtung. Diese Branchen zeigten zuletzt relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt. Innerhalb der Branche Konsum (zyklisch) favorisieren wir den Sportartikelhersteller adidas-Salomon, der gegen den Hauptkonkurrenten Nike zunehmend Marktanteile gewinnt und in Europa bereits ausgezeichnet positioniert ist.
Nach dem immensen Verkaufsdruck bei Technologieaktien hat die Abwärtsdynamik zuletzt spürbar nachgelassen. Die Kursverluste beim technologielastigen Nasdaq fallen mittlerweile geringer aus als bei den Standardindizes wie Dow Jones oder Euro Stoxx 50. Wir tragen diesem Umstand Rechnung und stufen Technologie-Aktien von stark Untergewichten auf Neutral. Aufwärtspotenzial sehen wir bei Siemens. Das Unternehmen ist breit diversifiziert und daher weniger anfällig gegenüber einzelnen Branchentrends.
Gruß Pichel