So wie das ausschaut, werden die Taliban in der nächsten Zeit genug mit der Opposition im eigenen Land zu tun haben.
K A B U L
Afghanen setzen US-Botschaft in Brand
In der afghanischen Hauptstadt Kabul haben Tausende Demonstranten gegen die USA protestiert und die verlassene US-Botschaft in Brand gesetzt. Die Nordallianz der Taliban-Gegner meldet unterdessen überraschende militärische Erfolge.
DPA
Kabul: Schon vor zwei Tagen warfen wütende Afghanen Steine gegen die US-Botschaft
Kabul - Der arabische TV-Sender "Al-Dschasira" zeigte am Morgen Live-Bilder aus Kabul, auf denen große Rauchschwaden zu sehen waren. Der Vorgang wurde auch von der in Pakistan ansässigen Nachrichtenagentur Afghanische Islamische Presse (AIP) gemeldet.
Für die Taliban-Kämpfer an der Nordfront ist die Lage an der Nordfront angeblich aussichtslos. Das ergebe sich aus abgehörten Funksprüchen der selbsternannten "Gotteskrieger". Die Truppen der Nordallianz stehen 30 Kilometer vor der Millionenstadt Masar-i-Scharif im Norden Afghanistans und 50 Kilometer vor Kabul, berichtet Abed Nadjib, Botschaftsrat der Taliban-Gegenregierung in Berlin. Die Nordallianz vertritt den zentralasiatischen Staat offiziell in der Uno und den meisten europäischen Hauptstädten.
Die 30.000 Soldaten hätten gute Chancen, in Kürze die Hauptstadt einzunehmen, sagte Nadjib gegenüber SPIEGEL ONLINE. "Kabul wird in zwei Tagen fallen", vermutet der Diplomat. Die internationale Gemeinschaft solle jedoch unbedingt das afghanische Volk wirtschaftlich und politisch unterstützen.
Die Nordallianz besteht aus der tadschikischen und usbekischen Minderheit in Afghanistan. Ihr Anführer, Ahmed Schah Massud, wurde vor gut zwei Wochen in einen Hinterhalt gelockt und ermordet. Indizien deuten darauf hin, dass der Auftrag von den Taliban oder Osama Bin Laden kam. "Nach dem Tod von Massud hat sich der Widerstand gefestigt", berichtete der Botschaftsvertreter. Hunderte von Freiwilligen hätten sich seitdem zum Militärdienst gemeldet.
Funksprüche der Taliban, die die Nordallianz in den letzten Tagen abhörte, belegen angeblich, dass die Gotteskrieger sich auf dem Rückzug befinden. Danach sollen Taliban-Kämpfer in der nordafghanischen Millionenstadt Masar-i-Scharif an die Zentrale in der Stadt Kandahar per Funk berichtet haben, dass ihre Lage aussichtslos sei. Sie könnten nicht einmal mehr fliehen, teilten sie den Taliban-Kommandeuren in Kandahar mit. Angeblich soll auch der geistige Führer der Taliban, Mullah Mohammed Omar, die Stadt Kandahar verlassen haben.
Der General der usbekischen Minderheit, Dostam, hatte bereits vor einigen Tagen Vorstöße seiner Söldner auf die Stadt Masar-i-Scharif gemeldet. Er hatte den USA militärische Hilfe bei der Jagd auf Bin Laden angeboten.
Kämpfe jetzt auch im Westen
Milizenführer Ismail Khan von der Nordallianz habe in der Provinz Badghis im Westen Afghanistans angegriffen, sei aber zurückgeschlagen worden, behauptete Taliban-Gouverneur Chairullah Chairchwa nach Angaben der in Pakistan ansässigen afghanischen Nachrichtenagentur AIP.
Quelle: Der Spiegel
K A B U L
Afghanen setzen US-Botschaft in Brand
In der afghanischen Hauptstadt Kabul haben Tausende Demonstranten gegen die USA protestiert und die verlassene US-Botschaft in Brand gesetzt. Die Nordallianz der Taliban-Gegner meldet unterdessen überraschende militärische Erfolge.
DPA
Kabul: Schon vor zwei Tagen warfen wütende Afghanen Steine gegen die US-Botschaft
Kabul - Der arabische TV-Sender "Al-Dschasira" zeigte am Morgen Live-Bilder aus Kabul, auf denen große Rauchschwaden zu sehen waren. Der Vorgang wurde auch von der in Pakistan ansässigen Nachrichtenagentur Afghanische Islamische Presse (AIP) gemeldet.
Für die Taliban-Kämpfer an der Nordfront ist die Lage an der Nordfront angeblich aussichtslos. Das ergebe sich aus abgehörten Funksprüchen der selbsternannten "Gotteskrieger". Die Truppen der Nordallianz stehen 30 Kilometer vor der Millionenstadt Masar-i-Scharif im Norden Afghanistans und 50 Kilometer vor Kabul, berichtet Abed Nadjib, Botschaftsrat der Taliban-Gegenregierung in Berlin. Die Nordallianz vertritt den zentralasiatischen Staat offiziell in der Uno und den meisten europäischen Hauptstädten.
Die 30.000 Soldaten hätten gute Chancen, in Kürze die Hauptstadt einzunehmen, sagte Nadjib gegenüber SPIEGEL ONLINE. "Kabul wird in zwei Tagen fallen", vermutet der Diplomat. Die internationale Gemeinschaft solle jedoch unbedingt das afghanische Volk wirtschaftlich und politisch unterstützen.
Die Nordallianz besteht aus der tadschikischen und usbekischen Minderheit in Afghanistan. Ihr Anführer, Ahmed Schah Massud, wurde vor gut zwei Wochen in einen Hinterhalt gelockt und ermordet. Indizien deuten darauf hin, dass der Auftrag von den Taliban oder Osama Bin Laden kam. "Nach dem Tod von Massud hat sich der Widerstand gefestigt", berichtete der Botschaftsvertreter. Hunderte von Freiwilligen hätten sich seitdem zum Militärdienst gemeldet.
Funksprüche der Taliban, die die Nordallianz in den letzten Tagen abhörte, belegen angeblich, dass die Gotteskrieger sich auf dem Rückzug befinden. Danach sollen Taliban-Kämpfer in der nordafghanischen Millionenstadt Masar-i-Scharif an die Zentrale in der Stadt Kandahar per Funk berichtet haben, dass ihre Lage aussichtslos sei. Sie könnten nicht einmal mehr fliehen, teilten sie den Taliban-Kommandeuren in Kandahar mit. Angeblich soll auch der geistige Führer der Taliban, Mullah Mohammed Omar, die Stadt Kandahar verlassen haben.
Der General der usbekischen Minderheit, Dostam, hatte bereits vor einigen Tagen Vorstöße seiner Söldner auf die Stadt Masar-i-Scharif gemeldet. Er hatte den USA militärische Hilfe bei der Jagd auf Bin Laden angeboten.
Kämpfe jetzt auch im Westen
Milizenführer Ismail Khan von der Nordallianz habe in der Provinz Badghis im Westen Afghanistans angegriffen, sei aber zurückgeschlagen worden, behauptete Taliban-Gouverneur Chairullah Chairchwa nach Angaben der in Pakistan ansässigen afghanischen Nachrichtenagentur AIP.
Quelle: Der Spiegel