Deutschland hat extreme Mitschuld an der Eurokrise

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Libuda:

Deutschland hat extreme Mitschuld an der Eurokrise

 
24.01.12 23:18
denn hier kommt jetzt exakt die Argumentation, die Ihr bisher nur bei Libuda lesen konntet:

wirtschaft.t-online.de/...-an-der-euro-krise/id_53432310/index
Libuda:

Über die Rechhaber mit dem Riesen-Balken im Auge

 
24.01.12 23:30
Deutschland ist der größte Währungsunionsünder in Sachen Wettbewerbsfähigkeit, wenn man davon ausgeht, dass 1999 ein Status Quo in Sachen Wettbewerbsfähigkeit geherrscht habe.

In der folgende Tabelle (Quelle: Eurostat) werden die Steigerungen der Lohnstückkosten wiedergegeben. Implizit ist in einer Währungsunion die Prämisse enthalten, dass sich Lohnsteigerungen (in %) auf längere Sicht aus der Addition von Produktivitätssteigerungen und Zielinflationsrate der Notenbank ergeben. Die Lohnstückkosten würden dann in dem Maß ansteigen, wie die Zielinflationsrate ansteigt - in den 11 Jahren von 1999 hätten das dann 1,02 hoch 11 minus 1 sein müssen = 1,243 = 24.3%.

Und hier die Tabelle der Steigerungen der Lohnstückkosten in % von 1999 bis 2010:

Deutschland + 4,8%

Österreich + 14,8%

Euroraum (Durchschnitt) + 21,0%

Finnland + 22,5%

Belgien + 23,1%

Frankreich  + 24,5%

Niederlande + 27,2%

Malta + 28,5%

Portugal + 30,9%

Italien + 32,1%

Irland + 32,9%

Spanien + 33,0%

Luxemburg 34,9%

Zypern + 35,3%

Griechenland + 37,2%

Slowakei +45,1%

Slowenien + 63,4%

Estland + 69,8%




Welche kriminelle Beggar-my-neighbour-Politik die deutschen Tarifpartner betrieben haben, wird hier besonders deutlich, denn sie haben weit mehr gegen die Benchmark von 24,3%, ohne die eine Währungsunion nicht funktionieren kann, gesündigt als Griechenland in die andere Richtung. Die Sonderfälle Slowakei, Slowenien und Estland lasse ich hier einmal außen vor, denn die sind sicher nicht mit einem angemessenen Status-Quo-Lohn-Niveau in die Währungsunion gestartet. Und selbst wenn man das in die andere Richtung auch für Deutschland in Anspruch nimmt, vielleicht 5% bis 10% durch einen falschen Umrechungskurs beim Start, sind die Abweichungen Deutschlands nicht gerechtfertigt und eine der Hauptursachen für die momentanen Turbulenzen.
Mathou:

Das stimmt so nicht

2
24.01.12 23:35
Du hast lediglch die Lohnstückkosten in Europa verglichen. Mach mal den Vergleich Weltweit. Da hat Deutschland sogar Aufholbedarf. Der Punkt ist eher, warum sind die aufgeführten EU-Länder noch teurer.
Börsenfan:

wir sollten alle streiken, aber wir malochen

2
24.01.12 23:52
munter weiter, wir sind selbst Schuld wir blöden Deutschen !
...den wahren Charakter eines Menschen erkennst Du, indem Du ihm Macht gibst...
Börsenfan:

Wir sind Meckerstaat Nummer Eins, aber beim

 
24.01.12 23:56
umsetzen sind wir einfach schlecht ! Hier wird gemosert, geschimpft "..alles Scheiße hier..." was weiß ich, aber geht einer auf die Straße ?? Nee, nicht wirklich. Gerade in meiner Heimat, da keinn ich im Prinzip keinen der mault (Thüringen), verstehe es zwar, aber naja, wirklich schlecht geht es ja keinen hier, oder ?
...den wahren Charakter eines Menschen erkennst Du, indem Du ihm Macht gibst...
karass:

tja, Osteuropäer

 
25.01.12 00:01

arbeiten eben auch nicht mehr für 300 Euronen/Monat.

War doch klar wie das laufen wird, wir gehen runter und die anderen hoch, in der Mitte trifft man sich.

Aber hört doch auf zu jammern, anscheinend gehts uns doch allen gut. Laut Bildzeitung (heute)

hat jeder deutsche 58.000 Euro. Leider nützt diese Statistik nur den wenigsten.

Libuda:

Es sind diese Stammtischweisheiten

 
25.01.12 11:48
mit denen unfähige Schwätzer wie z.B. der Sinn die Bevölkerung verblöden und mit denen die Deutschen ganz kräftig mitgeholfen haben, die Eurozone in die Scheisse zu reiten.

Falsch ist zunächsst einmal, dass jede Lohnsteigerung auch zu Preissteigerungen führt. Richtig ist, dass jede Lohnsteigerung, die unter der Produktivitätssteigerungen liegt, wenn keine anderen zusätzlichen Einflüsse vorliegen, zu Preisenkungen führt. Preissenkungen über alle Güter hinweg (also im Durchschnitt) sind aber fatal, weil sie zu Kaufzurückhaltung führen, diese wieder zu sinkenden Preisen usw. - das ist die Abstiegsspirale, die wir aus den 30er Jahren kennen.

Daraus hat man Schlussfolgerungen gezogen und strebt heute nicht einmal mehr eine Preissteigerungsrate von 0 an, sondern in der Eurozone sind es 2% - bei den Amis wohl eher 2,5%, obwohl sie offiziell so etwas wie eine angestrebte Preissteigerungsrate nicht haben. Warum man nicht 0% anstrebt? - Nun die Inflationsrate ist immer ein Durchschnittswert (gewogener) aus Preissteigerungsraten vieler Güter. Wurde man genau 0 anstreben, würde die Häfte der Güter Preissteigerungen haben und die andere Hälfte im Preis sinken (ungefährt). Aber wenn auch nur die Hälfte der Güter im Preis fallen würde, könnte die oben schon angedeutete "Todesspirale" leicht in Gang gesetzt werden - bei einer Preissteigerungsrate von im Durchschnitt 2% werden dagegen nur wenige Güter im Preis sinken.

Daraus folgt nun wiederum, dass man in etwa diese gewollten Preissteigerungen von 2% erreicht, wenn die Löhne um die Steigerungsrate der Produktivität und diese 2% steigen. Dagegen haben die Tarifpartner in Deutschland in den letzten 10 Jahren massiv gesündigt und eine dreiste Beggar-My-Neighbour-Politik gegenüber den anderen Euro-Ländern betrieben. Besonders dreist ist, wenn jetzt dieses Schmarotzertum auch noch als vorbildlich herausgestellt wird.
Libuda:

In den letzten Monaten war Libuda allerdings

 
25.01.12 11:53
hier nicht mehr allein der einsame Rufer in der Wüste:


www.ftd.de/wirtschaftswunder/...p;articleId=2759&blogId=10
asdf:

Lohnentwichlung Deutschland

 
25.01.12 12:25
Würde mal Behaupten das in der export Industrie die Gehälter geradezu nach oben explodiert sind die solten sich mal zurückhalten. Das Problem liegt eher bei den Zuliefern weil es jedes Jahr nur darum geht wieviel werdet ihr billiger. Da hat schon seit Ende der 90 mit der Eu Erweiterung und der Globaliesierung eine Abwertsspirale mit den Gehältern (Brutto) eingesetzt und das Gleiche gilt für den Dienstleistungsbereich. Ganz abgesehen von den Arbeitsstunden pro Woche wo oftmals 2-4 Stunden pro Woche ohne Lohnausgleich länger gearbeitet wird. Und genau im diesem Bereich währe es wichtig das dort der Gesetztgeber einschreitet, und dort wo es nicht um den Export geht Mindestlöhne einführt, die Mindestens bei 12-13 Euro liegen. Dann würden auch die Wirschaft in Deutschland wieder in Fahrt kommen. Das Problem ist nur das dann auf dauer ein Handelsdefizit entstehen würde aber kurzfriestig würde es der EU helfen.

Auf dauer bin ich sowieso der Meinung das der Euro und US Dollar masiv abwerten und der Yen und die Rupie die neue Leitwärung werden. Und wir in Europa und denn USA mehr und mehr verarmen und zu den Zulieferer werden von den Schwellenländern bis die sich dann wieder um umkehrschluss sich so hoch verschuldet haben bis es wieder dreht.
Libuda:

Resultat von Schnabl

 
25.01.12 13:26
"Resultat: Weil der Export deutschen Kapitals ins Ausland riskant ist, wären höhere Löhne und eine expansive Fiskalpolitik im besonderen Interesse der deutschen Sparer und Steuerzahler."
Libuda:

Europa lernt schlechtes Deutsch

 
25.01.12 14:21
heißt eine Kolumne des FTD-Chefredakteurs, der fast so früh wie Libuda auf die Folgen der deutschen Lohnpolitik für Europa hinwies:

www.ftd.de/politik/europa/...-schlechtes-deutsch/60133830.html
Libuda:

Ein gefährlicher Denkfehler

 
07.02.12 13:44
"Der gefährlichere Denkfehler liegt darin zu glauben, dass es nicht unser Problem sei, wenn andere nicht wettbewerbsfähig und deshalb defizitsündig sind; und dass die das jetzt selbst lösen müssten. "

Das soll kein Votum dafür sein, dass die korrupten griechischen Eliten ihr Geld behalten dürfen und die unberechtigen Rentenzahlungen nicht zurückgeholt werden sollen, sondern dafür einen längeren Atem zu haben.
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