ftd.de, Mi, 19.6.2002, 13:42
Deutsche Wirtschaft kämpft gegen Rekordpleitewelle
Über die deutsche Wirtschaft rollt die größte Pleitewelle der Nachkriegszeit. Im Handel und bei den Dienstleistungen gab es besonders viele Insolvenzen.
Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland wird nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunft Creditreform bis zum Jahresende auf 40.000 klettern. Allein im ersten Halbjahr 2002 hat es bundesweit 18.800 Unternehmensinsolvenzen gegeben. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet das einen Anstieg von 25,2 Prozent, teilte der Verband Creditreform am Mittwoch in Düsseldorf mit. Die höchsten Zuwachsraten von mehr als 30 Prozent wurden im Handel und im Dienstleistungssektor ermittelt. Rund 600.000 Arbeitsplätze würden im Jahresverlauf durch Unternehmensinsolvenzen vernichtet. Die Zahl der ostdeutschen Handelspleiten stieg um 57,5 Prozent.
Selbst eine Verbesserung der Konjunktur werde fast ohne Einfluss auf die Zahl der Unternehmens-Zusammenbrüche in Deutschland bleiben, "da die Pleiten der Konjunktur immer hinterherlaufen", sagte Rödl weiter. Eine Konjunkturbesserung in der zweiten Jahreshälfte 2002 würde sich somit erfahrungsgemäß erst einige Monate später, also im Jahr 2003, auswirken. Als Gründe für die Pleitewelle werden neben der schwachen Konjunktur die Kaufzurückhaltung und die mangelnde Eigenkapitalausstattung mittelständischer Firmen gesehen. Mit dem Zusammenbruch von Konzernen stünden Zulieferer vor dem Aus. "Die Mega-Pleiten sind in den Schlagzeilen. Der Mittelstand stirbt still und heimlich", so Rödl.
© 2002 Financial Times Deutschland
Deutsche Wirtschaft kämpft gegen Rekordpleitewelle
Über die deutsche Wirtschaft rollt die größte Pleitewelle der Nachkriegszeit. Im Handel und bei den Dienstleistungen gab es besonders viele Insolvenzen.
Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland wird nach Einschätzung der Wirtschaftsauskunft Creditreform bis zum Jahresende auf 40.000 klettern. Allein im ersten Halbjahr 2002 hat es bundesweit 18.800 Unternehmensinsolvenzen gegeben. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet das einen Anstieg von 25,2 Prozent, teilte der Verband Creditreform am Mittwoch in Düsseldorf mit. Die höchsten Zuwachsraten von mehr als 30 Prozent wurden im Handel und im Dienstleistungssektor ermittelt. Rund 600.000 Arbeitsplätze würden im Jahresverlauf durch Unternehmensinsolvenzen vernichtet. Die Zahl der ostdeutschen Handelspleiten stieg um 57,5 Prozent.
Selbst eine Verbesserung der Konjunktur werde fast ohne Einfluss auf die Zahl der Unternehmens-Zusammenbrüche in Deutschland bleiben, "da die Pleiten der Konjunktur immer hinterherlaufen", sagte Rödl weiter. Eine Konjunkturbesserung in der zweiten Jahreshälfte 2002 würde sich somit erfahrungsgemäß erst einige Monate später, also im Jahr 2003, auswirken. Als Gründe für die Pleitewelle werden neben der schwachen Konjunktur die Kaufzurückhaltung und die mangelnde Eigenkapitalausstattung mittelständischer Firmen gesehen. Mit dem Zusammenbruch von Konzernen stünden Zulieferer vor dem Aus. "Die Mega-Pleiten sind in den Schlagzeilen. Der Mittelstand stirbt still und heimlich", so Rödl.
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