UMFRAGE - Deutsche Fonds bei Aktien weiter zurückhaltend~
- Von Peggy Kropmanns -
Frankfurt, 20. Feb (Reuters) - Deutsche Fondsgesellschaften
haben ihre Anlage in Aktien wegen der anhaltenden Angst vor
einem Irak-Krieg weiter leicht verringert. Entsprechend gesucht
waren weiterhin sichere Anlageformen wie festverzinsliche
Papiere.
Mit einer Kurserholung der Aktienmärkte wird nach Aussagen
der befragten Gesellschaften erst nach einer Lösung der
angespannten weltpolitischen Lage gerechnet. Gleichwohl werde
2003 voraussichtlich kein Jahr der Anleihen, da deren Kursniveau
bereits sehr hoch sei und auf Jahressicht mit einer Erholung der
Aktienkurse gerechnet werde, sagten Portfoliomanager. Die
Anlagestrategen rechnen auch weiterhin damit, dass
Dividendentitel besser abschneiden als Staatsanleihen. Somit
überwiegt noch der Aktienanteil in den Portfolios.
Wie die Februar-Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters zur
"Asset Allocation" ergab, verringerte sich der durchschnittliche
Anteil von Aktien in den Portfolios leicht auf 52,12 Prozent
nach 53,62 Prozent im Vormonat. Der Anteil festverzinslicher
Papiere erhöhte sich leicht auf 44,86 Prozent von 43,64 Prozent.
ENTWICKLUNG HÄNGT VON DAUER DES IRAK-KONFLIKTS AB
Die Entwicklung der Aktienbörsen hänge in erster Linie von
der Dauer des Irak-Konfliktes ab, sagte Frankfurt-Trust-Sprecher
Wolfgang Straub. "Sollte es tatsächlich zum Krieg kommen,
dürften die Aktienmärkte weiter unter Druck geraten, wenngleich
in den Aktienkursen ein derartiges Szenario weitgehend
eingepreist sein dürfte." Frankfurt Trust rechnet erst in der
zweiten Jahreshälfte mit einer nachlassenden Volatilität an den
Aktienbörsen. Positive Impulse sollten von einem
Konjunkturaufschwung in den USA ausgehen, der sich auch auf
Europa auswirken würde.
Die befragten Gesellschaften gehen weiter davon aus, dass
sich mit Aktien mittelfristig mehr Geld verdienen lässt als mit
festverzinslichen Papieren. "Aktien sind im Vergleich zu
Anleihen nicht nur moderat, sondern signifikant unterbewertet",
sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt bei Invesco.
Bernd Karstedt, Fondsmanager von Union Investment, sagte,
wegen der höheren Volatilität sei weiter von einem höheren
Ertragspotenzial von Aktien auszugehen. "Auf Grund der stark
gefallenen Aktienmärkte hat sich die Bewertung der Aktienanlagen
deutlich, auch im Vergleich zu Renten, verbessert." Insbesondere
die Dividendenrenditen erstklassiger börsennotierter Unternehmen
erschienen mittlerweile als sehr attraktiv.
COMINVEST: FLUCHT AUS AKTIEN KÖNNTE BALD NACHLASSEN
Die zur Commerzbank gehörende Cominvest sieht ebenfalls
weiterhin positive Perspektiven für Aktien. Bei einer Lösung der
Irak-Krise sollte sich die hohe Risikoscheu des internationalen
Anlagekapitals normalisieren, sagte ein Cominvest-Sprecher. Ein
Teil der Fluchtbewegung in risikoarme Anlagealternativen wie
Geld,- Rentenmarkt,- Gold- und Immobilienanlagen sollte sich in
Folge dessen umkehren und die Gelder verstärkt wieder in Aktien
fließen. Institutionelle Anleger wären erfahrungsgemäß schneller
als allgemein erwartet gezwungen, wieder in Qualitätsaktien mit
gesicherter und relativ hoher Dividendenrendite zu investieren.
Ihre Bargeldbestände haben die befragten
Investmentgesellschaften im Durchschnitt leicht auf 3,78 Prozent
von zuvor 3,42 Prozent angehoben. "Angesichts der hohen
Volatilität haben wir in unserem Musterportefeuille etwas mehr
Liquidität geschaffen, um bei Übertreibungen im Zuge der
Irak-Unsicherheit die sich daraus resultierenden Chancen nutzen
zu können", sagte Jürgen Callies, Leiter der Research-Abteilung
bei der Münchener Fondsgesellschaft MEAG. Die hohe Bargeldquote
von zehn Prozent bei Invesco resultiert nach deren Angaben nicht
durch den physischen Verkauf von Aktien, sondern dadurch, dass
die Aktienbestände mit Hilfe von Futures abgesichert wurden und
sich somit eine "synthetische Kasse" ergeben habe.
An der Februar-Umfrage basierend auf Daten vom Januar nahmen
insgesamt sechs Investmentgesellschaften teil. Da Activest nach
eigenen Angaben die Datengrundlage und die Bezugsquelle
verändert hat, kann ein Vergleich zu den Daten im Vormonat nur
eingeschränkt vorgenommen werden.
Die Tabelle mit der ausführlichen statistischen Auswertung
der Umfrage erhalten Sie durch Doppelklick auf [nL1913821]
peg/jcs/ban
- Von Peggy Kropmanns -
Frankfurt, 20. Feb (Reuters) - Deutsche Fondsgesellschaften
haben ihre Anlage in Aktien wegen der anhaltenden Angst vor
einem Irak-Krieg weiter leicht verringert. Entsprechend gesucht
waren weiterhin sichere Anlageformen wie festverzinsliche
Papiere.
Mit einer Kurserholung der Aktienmärkte wird nach Aussagen
der befragten Gesellschaften erst nach einer Lösung der
angespannten weltpolitischen Lage gerechnet. Gleichwohl werde
2003 voraussichtlich kein Jahr der Anleihen, da deren Kursniveau
bereits sehr hoch sei und auf Jahressicht mit einer Erholung der
Aktienkurse gerechnet werde, sagten Portfoliomanager. Die
Anlagestrategen rechnen auch weiterhin damit, dass
Dividendentitel besser abschneiden als Staatsanleihen. Somit
überwiegt noch der Aktienanteil in den Portfolios.
Wie die Februar-Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters zur
"Asset Allocation" ergab, verringerte sich der durchschnittliche
Anteil von Aktien in den Portfolios leicht auf 52,12 Prozent
nach 53,62 Prozent im Vormonat. Der Anteil festverzinslicher
Papiere erhöhte sich leicht auf 44,86 Prozent von 43,64 Prozent.
ENTWICKLUNG HÄNGT VON DAUER DES IRAK-KONFLIKTS AB
Die Entwicklung der Aktienbörsen hänge in erster Linie von
der Dauer des Irak-Konfliktes ab, sagte Frankfurt-Trust-Sprecher
Wolfgang Straub. "Sollte es tatsächlich zum Krieg kommen,
dürften die Aktienmärkte weiter unter Druck geraten, wenngleich
in den Aktienkursen ein derartiges Szenario weitgehend
eingepreist sein dürfte." Frankfurt Trust rechnet erst in der
zweiten Jahreshälfte mit einer nachlassenden Volatilität an den
Aktienbörsen. Positive Impulse sollten von einem
Konjunkturaufschwung in den USA ausgehen, der sich auch auf
Europa auswirken würde.
Die befragten Gesellschaften gehen weiter davon aus, dass
sich mit Aktien mittelfristig mehr Geld verdienen lässt als mit
festverzinslichen Papieren. "Aktien sind im Vergleich zu
Anleihen nicht nur moderat, sondern signifikant unterbewertet",
sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt bei Invesco.
Bernd Karstedt, Fondsmanager von Union Investment, sagte,
wegen der höheren Volatilität sei weiter von einem höheren
Ertragspotenzial von Aktien auszugehen. "Auf Grund der stark
gefallenen Aktienmärkte hat sich die Bewertung der Aktienanlagen
deutlich, auch im Vergleich zu Renten, verbessert." Insbesondere
die Dividendenrenditen erstklassiger börsennotierter Unternehmen
erschienen mittlerweile als sehr attraktiv.
COMINVEST: FLUCHT AUS AKTIEN KÖNNTE BALD NACHLASSEN
Die zur Commerzbank gehörende Cominvest sieht ebenfalls
weiterhin positive Perspektiven für Aktien. Bei einer Lösung der
Irak-Krise sollte sich die hohe Risikoscheu des internationalen
Anlagekapitals normalisieren, sagte ein Cominvest-Sprecher. Ein
Teil der Fluchtbewegung in risikoarme Anlagealternativen wie
Geld,- Rentenmarkt,- Gold- und Immobilienanlagen sollte sich in
Folge dessen umkehren und die Gelder verstärkt wieder in Aktien
fließen. Institutionelle Anleger wären erfahrungsgemäß schneller
als allgemein erwartet gezwungen, wieder in Qualitätsaktien mit
gesicherter und relativ hoher Dividendenrendite zu investieren.
Ihre Bargeldbestände haben die befragten
Investmentgesellschaften im Durchschnitt leicht auf 3,78 Prozent
von zuvor 3,42 Prozent angehoben. "Angesichts der hohen
Volatilität haben wir in unserem Musterportefeuille etwas mehr
Liquidität geschaffen, um bei Übertreibungen im Zuge der
Irak-Unsicherheit die sich daraus resultierenden Chancen nutzen
zu können", sagte Jürgen Callies, Leiter der Research-Abteilung
bei der Münchener Fondsgesellschaft MEAG. Die hohe Bargeldquote
von zehn Prozent bei Invesco resultiert nach deren Angaben nicht
durch den physischen Verkauf von Aktien, sondern dadurch, dass
die Aktienbestände mit Hilfe von Futures abgesichert wurden und
sich somit eine "synthetische Kasse" ergeben habe.
An der Februar-Umfrage basierend auf Daten vom Januar nahmen
insgesamt sechs Investmentgesellschaften teil. Da Activest nach
eigenen Angaben die Datengrundlage und die Bezugsquelle
verändert hat, kann ein Vergleich zu den Daten im Vormonat nur
eingeschränkt vorgenommen werden.
Die Tabelle mit der ausführlichen statistischen Auswertung
der Umfrage erhalten Sie durch Doppelklick auf [nL1913821]
peg/jcs/ban
Gruß Pichel