Der Rallye geht die Puste aus

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Der Rallye geht die Puste aus

 
28.10.02 08:49
Die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen ist ins Stocken geraten. Und nun steht in den kommenden Tagen ausgerechnet die schwächelnde Konjunktur auf der Tagesordnung.

New York - "Ready to Roll" heißt die aktuelle Titelgeschichte des Finanzblattes "Barron's". Darin wird verkündet, dass die Optimisten an der Wall Street endlich wieder Oberhand gewonnen hätten. Die großen Fondsmanager seien überzeugt, so die Zeitung, dass eine triumphale Rückkehr der Bullen bevorstünde.

Klingt zunächst plausibel, schließlich steigt der Dow Jones seit drei Wochen. Beim Lesen des Artikels jedoch kommen bald Zweifel auf: Die Zeitung "belegt" ihre These damit, dass 43 Prozent von über hundert befragten Top-Fondsmanagern sich selbst als "bullish" oder "very bullish" einstuften.

43 Prozent - seit wann ist das eine Mehrheit? Vollends irreführend erscheint die Schlagzeile spätestens dann, als die Autoren anmerken, dass bei der gleichen Befragung vor einem Jahr noch 67 Prozent der Befragten "bullish" gewesen waren. Korrekterweise sollte man also eher von einem Rückzug als von einer Rückkehr der Bullen sprechen.

Konjunktur: Die Börse bibbert

Sicher, die Rallye hat einige Hoffnungen gesät. Doch viel bemerkenswerter ist das anhaltende Misstrauen der Börsianer. Immer noch warnen viele davor, dass der Rallye die Puste ausgehen werde. Vergangene Woche hat der Aufwärtsdrang der Indizes bereits nachgelassen. Der Dow Jones legte nach einigen durchwachsenen Tagen 1,5 Prozent zu, der Nasdaq Composite beendete die Woche 3,4 Prozent höher.

Auch diese Woche erwarten Beobachter nur magere Zuwächse - wenn überhaupt. Denn zum ersten Mal seit Wochen stehen nicht die Quartalszahlen, sondern die Konjunktur im Mittelpunkt. Und bei denen hat es zuletzt nur Enttäuschungen gegeben. Das Verbrauchervertrauen ist auf dem tiefsten Stand seit Monaten, die Auftragseingänge sind deutlich zurückgegangen, der Einzelhandel beklagt die schwache Nachfrage.

Am meisten zittern die Börsianer vor zwei entscheidenden Berichten am Freitag. Da ist zum einen der Arbeitsmarktbericht mit voraussichtlich unerfreulichen Details: Die Arbeitslosenrate soll im Oktober von 5,6 auf 5,8 Prozent gestiegen sein. Und Ökonomen erwarten, dass nur 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden.

Die zweite düstere Nachricht kommt von den Einkaufsmanagern: Der ISM-Index soll von 49,5 auf 49 Prozent gefallen sein. Ein Wert unter 50 signalisiert Schrumpfung der industriellen Produktion.

Ende des Kaufrausches

Der doppelte Dämpfer wird voraussichtlich nicht nur die Stimmung am Freitag vermiesen, sondern schon in den Tagen davor für verhaltenen Handel sorgen. Daneben wird die Bekanntgabe der neuesten Wachstumszahlen am Donnerstag verblassen: Die US-Wirtschaft soll im dritten Quartal um 3,7 Prozent gewachsen sein - nach 1,1 Prozent im zweiten Quartal. Das ist ein stolzer Wert, der beruhigend wirken könnte. Doch Börsianer tendieren dazu, nach vorn zu blicken. Und was sie da sehen, versetzt sie in Unruhe.

Denn der Turbo hinter dem 3,7-Prozent-Wachstum waren die Rekord-Autoverkäufe des Sommers. Im Juli und August befanden sich die Amerikaner im Kaufrausch. Im September jedoch liefen die günstigen Finanzierungsangebote aus - und prompt sackte die Nachfrage weg. Wie sich im Oktober entwickelt hat, wird am Freitag bekannt gegeben. Unter anderem auf Grund der schwächeren Auto-Nachfrage erwarten Ökonomen, dass die Wirtschaft im vierten Quartal nur um 1,9 Prozent wachsen wird.

Normalerweise, wenn die Konjunktur schwächelt, richten sich die Augen auf die Federal Reserve. Wird sie die Zinsen senken, um die Investitionen anzukurbeln? So auch jetzt: Am 6. November trifft sich der Offenmarktausschuss der Notenbank, frisch unter dem Eindruck der neuen Arbeitslosenzahlen. Allerdings glauben diesmal die wenigsten Ökonomen an einen Zinsschritt. Die Fed wolle kein Paniksignal senden, heißt es übereinstimmend.

Die Unternehmen spielen diese Woche nur die zweite Geige. Immerhin gibt es Quartalsberichte von Giganten wie American Express , ExxonMobil  und ChevronTexaco . Doch sie werden von den Konjunkturängsten überschattet. Laut Standard and Poor's fährt die US-Wirtschaft derzeit im dritten Gang, "nicht super, könnte aber schlimmer sein". Allerdings scheine sie, anders als man vor wenigen Monaten noch gedacht habe, zum Jahresende nicht in den vierten Gang zu schalten, sondern runter in den zweiten. Kein Wunder also, dass die Börsianer vorsichtig bleiben.

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Besser.verdie.:

alter hut!

 
28.10.02 08:50
gruss
tinchen
altmeister:

bestimmt nicht!

 
28.10.02 10:38
das hätten die gerne!
die börse wird das machen was ich sage und zwar bis ende februar in der dendenz eher steigen!
die grummelnden stimmen sind nicht dabei und das ist gut so.

mfg altmeister
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