Ungeschliffener Diamant unter den Schwellenländern
Inside Südafrika
von Mark Mobius
Südafrika gehörte in den vergangenen Jahren zu den interessantesten Schwellenländern. Das Land am Kap verfügt über die weltweit größten Reserven an Platin und Mangan sowie über einen großen Teil der weltweiten Vorkommen an Diamanten, Kohle, Eisenerz und anderen Mineralien. Die südafrikanische Wirtschaft ist stark exportorientiert. Zu den wichtigsten Exportgütern zählen, neben Rohstoffen, Industriegüter wie zum Beispiel Kraftfahrzeuge. Südafrikas Haupthandelspartner sind die USA, Großbritannien und Deutschland.
Ursprünglich sind viele südafrikanische Unternehmen um die Bergbauindustrie herum entstanden. Mit der Reife der Wirtschaft entwickelten sie sich weiter. Seit 1994 haben sich viele Unternehmen von Randbereichen getrennt und sich mehr auf Kernbereiche konzentriert. Durch eine Verbesserung der Effizienz gehören heute beispielsweise Südafrikas Banken und Versicherungen zu den am besten entwickelten der Welt. Sie zeichnen sich durch ein kompetentes Management sowie durch eine gute Corporate Governance aus und können es im Wettbewerb durchaus mit den besten Unternehmen der Welt aufnehmen.
In Südafrika finden wir Unternehmen und die Infrastruktur der Ersten Welt, gleichzeitig aber auch eine Bevölkerung, die zum großen Teil von Einkommen und zu Lebensbedingungen der Dritten Welt lebt. Zu den größten Problemen des Landes gehören die hohe Kriminalität, Aids und die Abwertung des Rand. Die Regierung in Pretoria ist sich der Probleme durchaus bewusst. Polizei- und Justizapparat werden reformiert. Durch verschiedene Maßnahmen hat sich die Kriminalität mittlerweile stabilisiert, wenn auch auf hohem Niveau. Allerdings bewegt sich Südafrika hier durchaus im Einklang mit anderen Schwellenländern. Wirtschaftlich schwerwiegender könnte sich hingegen die Aids-Epidemie entwickeln. Schätzungen gehen davon aus, dass zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung HIV-positiv sind. Da die Altersgruppe der 25- bis 55-Jährigen besonders betroffen ist, werden der Wirtschaft möglicherweise bald Arbeitskräfte und Konsumenten fehlen.
Der südafrikanische Rand wurde in den vergangenen Jahren massiv abgewertet. 1994 kostete ein US-Dollar 3,65 Rand, heute sind es 9,76 Rand. Für die südafrikanische Wirtschaft hat die Abwertung negative, aber auch positive Folgen. Unternehmen mit kapitalintensiver Produktion werden mit höheren Kosten konfrontiert. Gleichzeitig sind aber die Arbeitskosten im weltweiten Vergleich stark gesunken, die Unternehmen werden damit international wettbewerbsfähiger. Davon profitieren vor allem exportorientierte Unternehmen. Südafrika hat in den vergangenen Jahren einen Handelsbilanzüberschuss aufgebaut. Eine große Rolle spielt dabei die Automobilindustrie. Internationale Automobilunternehmen wie BMW, Daimler-Chrysler, Volkswagen und Toyota exportieren Autos aus Südafrika.
Trotz der Probleme bietet Südafrika ausländischen Investoren attraktive Gelegenheiten. Sie profitieren von der freundlichen Steuerpolitik und der effizienten Zentralbank. Der Aktienmarkt genießt auf Grund seiner Regulierungsstrukturen einen guten Ruf.
Der Autor ist Emerging-Markets-Experte bei Templeton Asset Managment.
Inside Südafrika
von Mark Mobius
Südafrika gehörte in den vergangenen Jahren zu den interessantesten Schwellenländern. Das Land am Kap verfügt über die weltweit größten Reserven an Platin und Mangan sowie über einen großen Teil der weltweiten Vorkommen an Diamanten, Kohle, Eisenerz und anderen Mineralien. Die südafrikanische Wirtschaft ist stark exportorientiert. Zu den wichtigsten Exportgütern zählen, neben Rohstoffen, Industriegüter wie zum Beispiel Kraftfahrzeuge. Südafrikas Haupthandelspartner sind die USA, Großbritannien und Deutschland.
Ursprünglich sind viele südafrikanische Unternehmen um die Bergbauindustrie herum entstanden. Mit der Reife der Wirtschaft entwickelten sie sich weiter. Seit 1994 haben sich viele Unternehmen von Randbereichen getrennt und sich mehr auf Kernbereiche konzentriert. Durch eine Verbesserung der Effizienz gehören heute beispielsweise Südafrikas Banken und Versicherungen zu den am besten entwickelten der Welt. Sie zeichnen sich durch ein kompetentes Management sowie durch eine gute Corporate Governance aus und können es im Wettbewerb durchaus mit den besten Unternehmen der Welt aufnehmen.
In Südafrika finden wir Unternehmen und die Infrastruktur der Ersten Welt, gleichzeitig aber auch eine Bevölkerung, die zum großen Teil von Einkommen und zu Lebensbedingungen der Dritten Welt lebt. Zu den größten Problemen des Landes gehören die hohe Kriminalität, Aids und die Abwertung des Rand. Die Regierung in Pretoria ist sich der Probleme durchaus bewusst. Polizei- und Justizapparat werden reformiert. Durch verschiedene Maßnahmen hat sich die Kriminalität mittlerweile stabilisiert, wenn auch auf hohem Niveau. Allerdings bewegt sich Südafrika hier durchaus im Einklang mit anderen Schwellenländern. Wirtschaftlich schwerwiegender könnte sich hingegen die Aids-Epidemie entwickeln. Schätzungen gehen davon aus, dass zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung HIV-positiv sind. Da die Altersgruppe der 25- bis 55-Jährigen besonders betroffen ist, werden der Wirtschaft möglicherweise bald Arbeitskräfte und Konsumenten fehlen.
Der südafrikanische Rand wurde in den vergangenen Jahren massiv abgewertet. 1994 kostete ein US-Dollar 3,65 Rand, heute sind es 9,76 Rand. Für die südafrikanische Wirtschaft hat die Abwertung negative, aber auch positive Folgen. Unternehmen mit kapitalintensiver Produktion werden mit höheren Kosten konfrontiert. Gleichzeitig sind aber die Arbeitskosten im weltweiten Vergleich stark gesunken, die Unternehmen werden damit international wettbewerbsfähiger. Davon profitieren vor allem exportorientierte Unternehmen. Südafrika hat in den vergangenen Jahren einen Handelsbilanzüberschuss aufgebaut. Eine große Rolle spielt dabei die Automobilindustrie. Internationale Automobilunternehmen wie BMW, Daimler-Chrysler, Volkswagen und Toyota exportieren Autos aus Südafrika.
Trotz der Probleme bietet Südafrika ausländischen Investoren attraktive Gelegenheiten. Sie profitieren von der freundlichen Steuerpolitik und der effizienten Zentralbank. Der Aktienmarkt genießt auf Grund seiner Regulierungsstrukturen einen guten Ruf.
Der Autor ist Emerging-Markets-Experte bei Templeton Asset Managment.