"Der Bärenmarkt ist erst 2018 zu Ende"

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das Zentrum d.:

"Der Bärenmarkt ist erst 2018 zu Ende"

 
10.03.03 08:02
Die Technische Analyse findet immer mehr Anhänger. Dies mag daran liegen, daß technische Analysten sich in der Baisse besser geschlagen haben als viele, die Kursziele mit prognostizierten künftigen Gewinnen der Unternehmen zu untermauern suchen. Viele Analysten haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. Sie haben die Leistungsfähigkeit der Unternehmen nicht nur in der Baisse regelmäßig überschätzt; sie wollten auch auf dem Höhepunkt der Hausse ihr Handwerkszeug über Bord werfen.

Mit traditionellen Bewertungskennziffern wie Kurs-Gewinn-Verhältnissen und Dividendenrenditen ließen sich die hohen Kurse nicht rechtfertigen. Deshalb mußten neue erfunden werden. Dies hat dem Berufsstand den Ruf von "Gesundbetern" eingetragen.

Damit haben technische Analysten nicht zu kämpfen; sie gelten als Außenseiter. Ihre Grundregel (“der Trend ist dein Freund") war in der Baisse erfolgreich. Der Dax ist seit Monaten im intakten Abwärtstrend - entsprechend ließ sich mit Wetten auf fallende Kurse Geld verdienen.

Elliott-Wellen gewinnen an Bedeutung

Vom Grundrezept abweichend, haben viele Techniker den Ehrgeiz, Trendwenden vorherzusagen. Die Wahrscheinlichkeit für Wenden erhöht sich aus technischer Sicht, wenn Kurse sich sogenannten Unterstützungen nähern. Inzwischen ist der Dax so tief gefallen, daß die horizontalen Unterstützungen aus den Jahren 1993 bis 1995 stammen, als er zuletzt auf dem derzeitigen Niveau lag. Ihre Aussagekraft gilt als begrenzt, weil diese Unterstützungen ihre tiefere Bedeutung daraus gewinnen, daß sich Anleger daran erinnern, daß sie zum damaligen Kurs gekauft oder verkauft haben. Die meisten haben ihren Einstandskurs aber inzwischen vergessen (siehe Interview auf dieser Seite.)

Da die Prognose von Trendwenden mit Unterstützungen immer schwieriger wird, erhält ein Werkzeug der Technischen Analyse immer größere Bedeutung: die Theorie der Elliott-Wellen und die Berechnung von Wendepunkten mit Hilfe sogenannter Fibonacci-Retracements (siehe Erklärung im Kasten). Ein Experte auf diesem Gebiet ist Heribert Müller, der sich nach zehn Jahren als Geschäftsführer bei der damaligen Salomon Brothers Kapitalanlagegesellschaft selbständig gemacht hat. Er hat die Kursentwicklung des deutschen Aktienmarktes zurückgerechnet bis zum Jahr 1850.

Erst seit 1988 gibt es den Dax, für die vorangehenden Jahre mußte sich Müller mit Vorgängerindizes und Daten des Statistischen Bundesamtes behelfen, was die Genauigkeit und Aussagekraft der nebenstehenden Graphik einschränkt. Dennoch ist Müller verblüfft, glaubt er das Gesetz der Elliott-Wellen (fünfteiliger Aufwärtstrend von 1922 bis 2000; siehe Graphik) bestätigt zu sehen und genaue Prognosen ableiten zu können.

Drei Hauptszenarien

Erstens: Der seit März 2000 laufende Abwärtstrend endet im Jahr 2018. Bis dahin stürzt der Dax auf 1.806, möglicherweise sogar bis auf 1.026 Punkte. Von 1922 bis 2000 war ein nach der Elliott-Theorie kompletter Aufwärtstrend, der jetzt korrigiert wird. Das prognostizierte zeitliche Ausmaß des Abwärtstrends von 18 Jahren ergibt sich, indem 78 Jahre mit dem Fibonacci-Retracement von 23,6 Prozent multipliziert werden. Das erste Kursziel (Unterstützung) von 2.921 Punkten (61,8-Prozent-Retracement auf den 78 Jahre langen Aufwärtstrend nach Fibonacci) hat der Dax schon durchstoßen. Nächstes Ziel (für die immer noch laufende erste Korrekturwelle (A) ist 1.806 Punkte (76,4-Prozent-Retracement).

Zweitens: Ab 2005 kommt es zu einer Erholung im Abwärtstrend (B-Welle). Müller macht die zeitliche Prognose an den Fibonacci-Zahlen 55 (im Oktober 2004 sind so viele Monate seit März 2000 vergangen) und 5 (im ersten Quartal 2005 jährt sich die Baisse) fest. Die Aufwärtsbewegung könnte den Dax im optimistischen Falle bis auf rund 5.400 Punkte führen (den Abstand zwischen März-2000-Hoch und erstem Kursziel multipliziert mit 0,618 und dem ersten Kursziel von 1.800 Punkten hinzuaddiert).

Drittens: Auf diese Erholung folgt eine letzte Abwärtswelle (C), die im Jahr 2018 endet. Sollte das erste Kursziel von 1.806 im Zuge dieser dritten Abwärtswelle durchstoßen werden (das Durchstoßen dieses Niveaus könnte auch schon in der A-Welle passieren, allerdings mißt Müller diesem Risiko eine geringe Wahrscheinlichkeit bei), sagt Müller für den Dax einen Sturz bis auf 1.026 Punkte voraus. Mit Gewichtung vom Februar 2003 ergibt sich dieses Dax-Niveau, wenn alle Aktien des Dax 89 (Fibonacci-Zahl) Prozent ihres historischen Höchststandes verlieren, wie es bereits einige Werte vollzogen haben.

Der Bärenmarkt ist erst 2018 zu Ende 965081
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2003, Nr. 56 / Seite 21
Bildmaterial: F.A.Z.
der Tolle:

ich halte nicht viel davon

 
10.03.03 08:27
außerden muss die zeitskala verschoben sein, sonst war der 2.WK ja von 44-50 ???
Slater:

der Tolle?

 
10.03.03 08:32
da steht doch kein Börsenhandel von August 1943 bis Dezember 1949
Happy End:

Guten Morgen, FAZ

 
10.03.03 08:40
http://www.ariva.de/board/120744/

Na ja, obwohl, doch länger noch als 14 Jahre? ;-)
Sahne:

Wo stehen wir dann 2018?

 
10.03.03 09:22
Dax twelve points?

das Zentrum d.:

DAX 1800 ? o. T.

 
10.03.03 09:59
der Tolle:

2.wk 39-45

 
10.03.03 10:13
aber trotzdem finde ich nicht, dass man den nachkriegsstand = vorkriegsstand setzen sollte...
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