Der Dax zur Weihnachtszeit
Dax scheitert knapp an 6 200 Punkten" hieß es in der "Berliner Zeitung" vom 21. Juli 1998. Gerade hatte der Aktienindex ein neues Allzeithoch erreicht. "Markt kurzfristig verunsichert", lautete die Schlagzeile am nächsten Tag, "Börse durch schlechte Vorgaben belastet" am übernächsten und mit diesen ominösen "Verunsicherungen" und "Belastungen" ging es monatelang ins Ungewisse hinab.
Eineinhalb Jahre und einen schleichenden Börsencrash später ist der Dax wieder am selben Punkt angelangt: Von seinem Tiefstand im Oktober, als der Dax unter 4 000 Punkte gefallen war, hat er sich wieder erholt und dümpelt nun um die Bestmarke vom Sommer 1998. Die Frage ist wieder, ob dieses Hoch ein kurz- oder langfristiges sein wird. Kurzfristige Gründe für einen Anstieg der Dax-Werte gibt es zum Jahresende ohnehin. Dann greifen die Großinvestoren, das heißt Fondsgesellschaften, Banken und Versicherungen, noch einmal tief in die Tasche. Denn was an Liquidität vorhanden ist, muß spätestens bis zum 17. Dezember noch angelegt werden. Auf diesen Tag fällt der Verfallstermin für Optionen und Futures an der Terminbörse Eurex, und der steht traditionell für das Ende größerer Engagements.
Diesmal aber ist diese Jahresendrallye zugleich eine Jahrtausendendrallye. Und aus Angst vor dem Jahr-2000-Problem haben sich die Großinvestoren bisher zurückgehalten. Es scheint aber, als hätten sie ihre große Vorsicht nun abgelegt und würden ihre Bücher etwas später schließen als sonst. Dass Aktien wie die der Softwarefirma SAP zum Wochenanfang zulegen konnten, zeugt nicht gerade von großer Sorge vor einem Jahr-2000-Problem.
Wie immer es um die Jahresendrallye steht ein langfristiges Dax-Hoch kann sie allein nicht herbeiführen. Für einen langfristigen Anstieg des Index spricht der erwartete Aufschwung in Europa, der auf höhere Unternehmensgewinne hoffen läßt, und die wachsende Bereitschaft der Deutschen, ihr Geld in Aktien anzulegen. Fragt sich nur: in welchen Aktien? Der kräftige Anstieg des Dax in den letzten Wochen wurde bloß von wenigen Werten getragen. Das ist anders als beim Dow-Jones-Index gut möglich, weil Dax-Mitglieder mit ihrer Marktkapitalisierung gewichtet werden. So geht allein der Kurs von Mannesmann, der wegen des Übernahmeangebots von Vodafone in die Höhe geschossen ist, mit zehn Prozent in die Berechnung ein. Ein breiterer Aufschwung am Akteinmarkt aber ist noch nicht in Sicht.
Artikel vom 8.12.99
---> das waren noch Sorgen! (-:
Dax scheitert knapp an 6 200 Punkten" hieß es in der "Berliner Zeitung" vom 21. Juli 1998. Gerade hatte der Aktienindex ein neues Allzeithoch erreicht. "Markt kurzfristig verunsichert", lautete die Schlagzeile am nächsten Tag, "Börse durch schlechte Vorgaben belastet" am übernächsten und mit diesen ominösen "Verunsicherungen" und "Belastungen" ging es monatelang ins Ungewisse hinab.
Eineinhalb Jahre und einen schleichenden Börsencrash später ist der Dax wieder am selben Punkt angelangt: Von seinem Tiefstand im Oktober, als der Dax unter 4 000 Punkte gefallen war, hat er sich wieder erholt und dümpelt nun um die Bestmarke vom Sommer 1998. Die Frage ist wieder, ob dieses Hoch ein kurz- oder langfristiges sein wird. Kurzfristige Gründe für einen Anstieg der Dax-Werte gibt es zum Jahresende ohnehin. Dann greifen die Großinvestoren, das heißt Fondsgesellschaften, Banken und Versicherungen, noch einmal tief in die Tasche. Denn was an Liquidität vorhanden ist, muß spätestens bis zum 17. Dezember noch angelegt werden. Auf diesen Tag fällt der Verfallstermin für Optionen und Futures an der Terminbörse Eurex, und der steht traditionell für das Ende größerer Engagements.
Diesmal aber ist diese Jahresendrallye zugleich eine Jahrtausendendrallye. Und aus Angst vor dem Jahr-2000-Problem haben sich die Großinvestoren bisher zurückgehalten. Es scheint aber, als hätten sie ihre große Vorsicht nun abgelegt und würden ihre Bücher etwas später schließen als sonst. Dass Aktien wie die der Softwarefirma SAP zum Wochenanfang zulegen konnten, zeugt nicht gerade von großer Sorge vor einem Jahr-2000-Problem.
Wie immer es um die Jahresendrallye steht ein langfristiges Dax-Hoch kann sie allein nicht herbeiführen. Für einen langfristigen Anstieg des Index spricht der erwartete Aufschwung in Europa, der auf höhere Unternehmensgewinne hoffen läßt, und die wachsende Bereitschaft der Deutschen, ihr Geld in Aktien anzulegen. Fragt sich nur: in welchen Aktien? Der kräftige Anstieg des Dax in den letzten Wochen wurde bloß von wenigen Werten getragen. Das ist anders als beim Dow-Jones-Index gut möglich, weil Dax-Mitglieder mit ihrer Marktkapitalisierung gewichtet werden. So geht allein der Kurs von Mannesmann, der wegen des Übernahmeangebots von Vodafone in die Höhe geschossen ist, mit zehn Prozent in die Berechnung ein. Ein breiterer Aufschwung am Akteinmarkt aber ist noch nicht in Sicht.
Artikel vom 8.12.99
---> das waren noch Sorgen! (-: