I N T E R N E T A K T I E N - N e w s l e t t e r
2. Jahrgang - Ausgabe 86 (04.09.2001)
Erscheinungsweise: E-Mail, woechentlich zwischen Montag 16
Uhr und Dienstag 14 Uhr (keine Gewaehr), Abonnenten: 40.723
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MARKTUMFELD & KONJUNKTUR
1. EDITORIAL / Marktkommentar, Inhalt, Ausblick
2. INDIZES / Entwicklung der wichtigsten Indizes
3. KONJUNKTUR * MARKTSENTIMENT * WOCHENRUECKBLICK
4. WOCHENAUSBLICK / Fusion HP und COMPAQ befluegelt
MOMENTANALYSEN & HANDELSANREGUNGEN
5. NEWS-FLASH / Motorola, HP & COMPAQ, AMD, SUN MICRO, Corning ..
6. HP & COMPAQ / Kostensynergien von etwa 2,5 MRD USD erwartet
7. DELL / als Kostenfuehrer langfristiges PC-Basisinvestment
8. E*TRADE / interessanter Ueberraschungskandidat fuer 2002
9. DENDREON / hochspekulativer, aber chancenreicher Biotechwert
TERMINE & STATISTIK & HINWEISE
10. US-TERMINE / Unternehmen, Wirtschaft, Tradingtermine
11. US-RATING-Veraenderungen / Upgrades and Downgrades
12. DISCLAIMER / Haftungsausschluss und Risikohinweise
13. HINWEISE zu den Newslettern von Aktienservice.de
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1. EDITORIAL / Marktkommentar, Inhalt, Ausblick
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Liebe Leserinnen und Leser,
Aufgrund des gestrigen US-Feiertages Labour Day genoss unsere US-
Redaktion einen freien Tag. Vor diesem Hintergrund erscheint die
aktuelle Ausgabe nun am heutigen Dienstag.
Im Vordergrund steht heute die Meldung ueber die Fusion zwischen
HEWLETT PACKARD und COMPAQ, welche zumindest am Berichtstag die
Technologiewerte deutlich befluegeln koennte. Darueber hinaus
koennte sich diese positive Meldung auch als Impulsgeber einer
technischen Aufwaertsreaktion im Wochenverlauf erweisen.
In der gesamten Technologiebranche sehen wir ueberfaelligen Kon-
solidierungs- und Konzentrationsbedarf. Durch HP angestossen,
koennte die Phantasie im Technologiesektor kurzfristig zurueck-
kehren. Positionstrader sollten Kursgewinne jedoch restriktiv
nach unten absichern, da gerade aus technischer Sicht weiteres
Rueckschlagspotential besteht.
Lesen Sie unter Menuepunkt 3 und 4 auch, weshalb wir die jueng-
sten Konjunkturdaten positiv beurteilen ...
Und nun wuenschen wir unseren Lesern viel Erfolg bei Ihren Dispo-
sitionen und viel Spass beim Lesen der aktuellen Ausgabe des US-
Aktien-Newsletters.
INDIZES / Entwicklung der wichtigsten Indizes
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Index 31.08/03.09. % Vortag 12-M.hoch % AT-Hoch % 2001
DJIA 9.949 +0,30 % 11.401 -15,4 % - 8,2 %
NASDAQ 1.805 +0,77 % 4.259 -65,1 % -27,0 %
DAX 30 5.094 -1,81 % 7.456 -37,3 % -21,1 %
NEMAX ALL 1.045 -3,03 % 5.861 -87,6 % -62,3 %
EUROSTOXX 50 3.691 -1,42 % 5.398 -33,2 % -22,7 %
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3. KONJUNKTUR * MARKTSENTIMENT * WOCHENRUECKBLICK
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MARKTBERICHT - WOCHENRUECKBLICK:
Insgesamt war die letzte Boersenwoche alles andere als erfreu-
lich. Nachfolgend fassen wir die wichtigsten Ereignisse der
letzten Woche kurz zusammen. Dieser Ueberblick ist fuer Anleger
wichtig, um die aktuelle Stimmung, sowie die weitere Entwicklung
abschaetzen zu koennen:
MONTAG
Nachdem die US-Maerkte am Freitag der vorletzten Woche durch ei-
nen positiven Geschaeftsausblick des US-Netzwerkausruesters CISCO
Systems deutliche Zuwaechse verzeichnen konnten, gaben sie in der
zurueckliegenden Boersenwoche wieder deutlich nach. Am Montag
vorige Woche konsolidierten die Maerkte jedoch zunaechst die
deutlichen Gewinne des vorangegangenen Freitags aus. Zu diesem
Zeitpunkt rechnete die Mehrzahl der Marktteilnehmer damit, dass
sich die Aufwaertsbewegung vom Freitag in der neuen Woche fort-
setzen oder im schlimmsten Falle eine Seitwaertsbewegung bevor-
stuende - doch es sollte ganz anders kommen:
DIENSTAG
Die am Dienstag um 14:30 Uhr veroeffentlichten US-Konjunkturzah-
len loesten eine Kettenreaktion aus: so sank der am Dienstag vor
Marktstart veroeffentlichte Index fuer das US-Verbrauchervertrau-
en auf 114,3 Punkte, nachdem er im Juli noch bei revidierten
116,3 lag. Hierbei macht sich insbesondere der negativ tendieren-
de Arbeitsmarkt bemerkbar, auch impliziert ein ruecklaeufiges
Verbrauchervertrauen ruecklaeufige Konsumentenausgaben, was der
Hoffnung auf eine baldige US-Konjunkturerholung zunaechst wider-
spricht.
Darueber hinaus befuerchten Marktteilnehmer am letzten Dienstag
angesichts des ruecklaeufigen US-Verbrauchervertrauens auch eine
negative Ueberraschung hinsichtlich der am Mittwoch zur Veroef-
fentlichung stehenden revidierten US-BIP-Zahlen. Diese koennten -
so die Befuerchtungen vom Dienstag - ein negatives Wachstum auf-
weisen. Wuerde fuer das laufende Quartal dann nochmals ein nega-
tives, sequenziell ruecklaeufiges BIP-Wachstum ausgewiesen, bewe-
gen wir uns per Definition in einem Rezessions-Umfeld. Dies be-
lastete den Dienstagshandel sowie den fruehen Mittwochshandel an
den weltweiten Aktienmaerkten natuerlich erheblich.
Die weltweite Konjunkturbaisse zieht die gesamten Aktienmaerkte
weltweit stark und anhaltend in Mitleidenschaft: in Japan ver-
kehrte der NIKKEI nach Bekanntgabe katastrophaler Arbeitslosen-
zahlen erstmals seit 17 Jahren bzw. seit dem Jahr 1984 wieder
unter der 11.000er-Marke und auch der deutsche DAX geriet nach
fuenf Gewinntagen in Folge wieder deutlich unter Druck.
MITTWOCH
Der Verkaufsdruck setzte sich auch am Mittwoch fort. Schliesslich
lag am Mittwoch das vor US-Marktstart veroeffentlichte US-BIP-
Wachstum revidiert mit einem Plus von 0,2% ueber den Erwartungen
der Wirtschaftsexperten - diese waren von einem Null- bzw. einem
negativen Wachstum ausgegangen, jedoch konnte auch dies den Markt
nicht unterstuetzen, was das extrem depressive Marktsentiment
hinreichend dokumentiert.
DONNERSTAG
Am Donnerstag schlossen die massgeblichen US-Indizes deutlich un-
terhalb wichtiger psychologischer Chartmarken. So beendete der
DJIA den Donnerstagshandel deutlich unter 10.000 Punkten, dem
tiefsten Stand seit Mitte April. Auch die NASDAQ naeherte sich
dem Jahrestief und schloss auf dem tiefsten Stand seit Beginn
April. Die negative Tagesperformance der US-Maerkte vom Donners-
tag ist unter anderem auf eine Reihe von schlechten Unternehmens-
nachrichten aus dem Technologiesektor zurueckzufuehren. Zudem
fielen auch die am Donnerstag Mittag veroeffentlichten US-Kon-
junkturdaten heterogen aus, so stiegen die Privatausgaben im Juli
lediglich noch mit 0,1% - deutlich weniger, als von Analysten er-
wartet.
Der geringste BIP-Zuwachs seit 8 Jahren, viele schlechte Unter-
nehmensnachrichten und die in einigen Tagen anstehende Gewinnwar-
nungssaison belastete das Marktsentiment am Donnerstag stark. Die
Kurseinbrueche vom Donnerstag wurden von hohen Handelsvolumina
begleitet. Somit fiel der DJIA am Donnerstag den dritten Tag in
Folge jeweils mehr als 100 Punkte, was zum letzten Mal im April
geschah.
FREITAG
Nach den durch zunehmenden Konjunkturpessimismus und einer Reihe
von schlechten Unternehmensnachrichten horrenden Abgaben im Wo-
chenverlauf konnten sich die US-Maerkte am letzten Freitag zum
Wochenende hin stabilisieren. Die leichten Aufschlaege sind dabei
vornehmlich auf die besser als erwartet ausgefallenen Konjunktur-
zahlen zurueckzufuehren. So stiegen die Auftragseingaenge der US-
Industrie ueberraschend um 0,1 Prozent, nachdem sie sich im Vor-
monat noch um 2,9 Prozent reduzierten.
Wirtschaftsexperten hatten hingegen mit einem Rueckgang um 0,8
Prozent gerechnet. Auch der NAPM-Einkaufsmanagerindex hatte im
August ueberraschend auf 43,5 Punkte nach 38,0 Punkte im Juli zu-
gelegt. Dies untermauert die Hoffnung, dass die konjunkturelle
Talsohle entweder bereits erreicht, oder zumindest nicht mehr
fern ist.
4. WOCHENAUSBLICK / Fusion von HP und COMPAQ befluegelt
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Am Donnerstag der neuen Boersenwoche findet der Conference-Call
bei dem weltweit groessten PC-Microprozessor INTEL statt. Fuer
die Technologiewerte schlaegt zu diesem Zeitpunkt die Stunde der
Wahrheit. INTEL wird hierbei einen Ausblick auf den Verlauf des
dritten Quartals gewaehren. Sollte dieser eher negativ ausfallen,
koennte dies kurzfristig eine Sogwirkung nach sich ziehen.
Am Freitag stehen die Arbeitsmarktdaten an. Hierbei bleibt zu
hoffen, dass der Arbeitsmarkt die juengsten Positivtendenzen bei
den US-Konjunkturzahlen bestaetigt. Sollte der Arbeitslosen-Zu-
wachs hingegen ueber den Erwartungen ausfallen, besteht zum Wo-
chenausklang Rueckschlagspotential.
Insgesamt bestehen, unterstuetzt durch ueberwiegend ueber den Er-
wartungen liegenden Konjunkturdaten, nach den heftigen Kursrueck-
schlaegen der letzten Wochen und insbesondere der letzten Boer-
senwoche technische Aufwaertschancen. Die juengsten US-Konjunk-
turzahlen belegen unserer Einschaetzungen nach, dass die Talsohle
der Konjunkturbaisse entweeder bereits durchschritten oder zumin-
dest nicht mehr weit entfernt ist.
Wir gehen daher davon aus, dass die US-Konjunktur bis zum Jahres-
ende Stabilisierungstendenzen aufweist. Im ersten Halbjahr 2002
koennte die US-Konjunktur dann wieder zaghaft anspringen. Kurz-
fristig besteht jedoch insbesondere aus technischer Sicht weite-
res Rueckschlagspotential. Auch in markttechnischer Hinsicht se-
hen wir im Vorfeld der in knapp 7 Tagen beginnenden US-Gewinnwar-
nungssaison latentes Rueckschlagspotential.
Am Montag bleiben die US-Boersen aufgrund des Feiertages Labour
Day geschlossen. Im Hinblick auf die Ankuendigung der Fusion zwi-
schen den US-Computerherstellern COMPAQ und HEWLETT PACKARD
koennte der Technologiesektor deutlich von widerauflebenden Kurs-
phantasien profitieren. Dies koennte das erhoffte Szenario einer
technischen Gegenbewegung in der laufenden Woche unterstuetzen.
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5. NEWS-FLASH / Motorola, HP & COMPAQ, AMD, SUN MICRO, Corning ..
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COMPAQ UND HEWLETT PACKARD FUSIONIEREN
Die US-Computerhersteller Hewlett-Packard und Compaq wollen fu-
sionieren. Wie Hewlett-Packard mitteilte, betraegt das Transak-
tionsvolumen in Form eines Aktientausches rund 25 Mrd. USD. Das
neue Unternehmen soll einen Umsatz von 87 Mrd USD aufweisen und
von Carly Fiorina, bisherige Chefin von Hewlett-Packard, gelei-
tet werden. das neue Unternehmen wird in 160 Laendern praesent
sein und ca.145.000 Mitarbeiter beschaeftigen. HP und COMPAQ lit-
ten beide deutlich unter dem intensivierten Wettbewerb und der
anhaltend schwachen Konjunktur. Gemeinsam werden Kostensynergien
und Groessenvorteile realisiert, was den Aktienkursen der Unter-
nehmen zunaechst Auftrieb verleihen koennte. Wir erwarten ferner,
dass diese Meldung zunaechst auf den gesamten Technologiesektor
uebergreift und neue Phantasien weckt, da ein Konzentrationspro-
zess in der Technologiebranche allgemein ueberfaellig ist. Bei-
spielsweise sehen wir bei der HP-Compaq-Fusion jaehrliche Kosten-
synergien in Hoehe von mehr als 2 MRD USD.
MOTOROLA
Heute koennten auch die Aktien des US-Mobilfunk-Herstellers- und
Ausruesters MOTOROLA Kursaufschlaege verzeichnen, da das Wall
Street Journal in seiner heutigen Dienstagsausgabe berichtet,
dass es dem Unternehmen nach jahrelanger Forschung nunmehr ge-
lungen sei, Silizium- und Verbundtechnologie zu kombinieren. Da-
raus koennte eine signifikante Einsparung bei HighSpeed-Chips re-
sultieren. Motorola erwartet eine Kostensenkung in der Herstel-
lung der bspw. bei Mobiltelefonen, DVD-Playern und in optischen
Netzwerken verwendeten Chips um bis zu 90%. Dies koennte dem Un-
ternehmen mittelfristig Wettbewerbsvorteile verschaffen.
AMD RECHNET MIT UMSATZRUECKGANG VON 15%
Der INTEL-Konkurrent AMD gab am Donnerstag bekannt, im laufenden
Quartal voraussichtlich einen Umsatzrueckgang in Hoehe von 15%
hinnehmen zu muessen. Das Papier ermaessigte sich daraufhin um
ueber 6%, nachdem am Vortag bereits ein Kursrueckgang um 4% hin-
genommen werden musste.
SUN MICRO ERWARTET RUECKLAEUFIGE UMSAETZE UND OPERATIVE VERLUSTE
Der Serverhersteller SUN Micro gab am Mittwoch nachboerslich be-
kannt, im laufenden Quartal wahrscheinlich deutliche Umsatzein-
bussen sowie vor diesem Hintergrund auch einen operativen Verlust
hinnehmen zu muessen. Das Papier ermaessigte sich daraufhin am
Donnerstag um knapp 18%.
CORNING MIT UMSATZWARNUNG
Der Glasfaserkabel-Produzent CORNING teilte am Mittwoch Abend
mit, dass der Umsatz im 2. Halbjahr voraussichtlich unter dem
Vorjahreswert liegen wird. Im Gesamtjahr rechnet man nun nicht
mehr damit, das geplante Umsatzwachstum von 15% realisieren zu
koennen. Dass CORNING nochmals 1.000 Stellen streicht, dokumen-
tiert die anhaltend schwache Nachfragesituation des Glasfaser-
sektors. Die CORNING-Aktie brach daraufhin um ueber 17% ein.
ALTERA BEKRAEFTIGT NEGATIVEN OUTLOOK
Der US-Hersteller programmierbarer Mikrochips bekraeftigte am
Mittwoch Abend erneut seinen schlechten Geschaeftsausblick und
warnte vor weiteren Umsatzrueckgaengen.
BROADVISION MIT KURSVERLUSTEN NACH S&P-HERAUSNAHME
Nachdem die BroadVision-Aktie zum Wochenende aus dem S&P 500
herausgenommen wurde, trennten sich auch die letzten Institu-
tionellen Investoren in grossem Stil von dem Papier.
WORLDCOM & TK-ZULIEFERER-SEKTOR
Die TK-Ausruester leiden weiterhin unter der enormen Investi-
tionszurueckhaltung der grossen TK-Konzerne. So gab WORLDCOM
am letzten Mittwoch bekannt, dass die Unternehmensinvestitio-
nen nun um weitere 1 MRD USD gekuerzt werden sollen. Da die
Netzbetreiber, die sich derzeit meist in einer prekaeren Li-
quiditaetssituation befinden, ihre Neuinvestitionen anhaltend
reduzieren, sehen wir den TK-Ausruestungssektor weiterhin belas-
tet.
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6. DELL / als Kostenfuehrer langfristiges Basisinvestment
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Bereits fruehzeitig im aktuellen Jahr empfahlen wir DELL antizy-
klisch bei unter 20 USD zum Kauf. Jetzt, knapp ein dreiviertel
Jahr spaeter, notiert DELL wieder bei 21,5 USD, nachdem das Pa-
pier im Jahresverlauf bereits deutlich hoeher notierte. Damit
hat sich die DELL-Aktie (+8%) seit unserer Empfehlung wesentlich
besser als die NASDAQ (-28%) entwickelt.
Mit einem weltweiten Marktanteil von 13% ist der Computerherstel-
ler und PC-Direktvermarkter DELL weltweit die NR 2. Die Vice-
Weltmarktfuehrerschaft alleine rechtfertigt jedoch noch keine po-
sitive Kurserwartung. Was aber eine positive Kurserwartung bei
DELL rechtfertigt, ist der Umstand, dass DELL ebenso unangefoch-
tener Kostenfuehrer ist. In Bezug auf die anhaltende Marktberei-
nigung- und Marktkonsolidierung bedeutet dies, dass DELL auch in
Phasen erhoehten Preisdrucks nicht nur gewinnbringend, sondern
auch noch die Preissteuerung uebernehmen kann.
Mit Hilfe dieses Preisdiktats, das DELL nachhaltig aber auch sehr
dezent betreibt, generiert DELL gerade in diffizilen Marktphasen
auf Kosten der Konkurrenz erhebliche Marktanteilszugewinne. In
baissierenden Konjunkturzyklen macht sich dies zwar weniger in
absoluten Umsatzzuwaechsen bemerkbar, schlaegt sich dafuer jedoch
deutlich in der Vergleichsbewertung nieder und wird sich vor
allem in der von uns zum 1. Halbjahr 2002 stattfindenden Konjunk-
turerwartung stark manifestieren. So gelang es DELL, den Umsatz
waehrend der letzten 12 Monate um 19% zu steigern, waehrend die
weltweite Nachfrage im PC-Bereich im selben Zeitraum um 3% zu-
rueckging.
Von allen PC-Herstellern halten wir DELL in fundamentaler Hin-
sicht am empfehlenswertesten. DELL waechst ueberdurchschnittlich
in Umsatz und Ertrag und wird aufgrund ihres weltweit und einzig-
artigen Direktvermarktungssystems auch den aktuellen Preiskampf
mit bspw. COMPAQ und anderen Herstellern gewinnen. Durch dieses
hocheffiziente Direktvermarktungssystem gelingt es DELL zuneh-
mend, auch in andere, hochmargigere Produktsegmente schnell und
ergebnisvertraeglich vorzustossen.
Insgesamt halten wir bis in 2006 einen Marktanteil von 30% (der-
zeit 13%) bei DELL fuer realisierbar. Die etablierte Kostenfueh-
rerschaft und die Marktdominanz erleichtern es dem Unternehmen,
die Umsaetze in neutralen oder positiven Konjunkturphasen mit-
tels Vertriebskooperationen und Allianzen mit anderen Unternehmen
zu potenzieren. Ferner sollte ab 2003 die Nachfrage nach PCs und
LapTops mit Blick auf neue Technologien im Bereich Breitband und
mobile Internet-Communication wieder deutlich steigen.
Die im Branchenvergleich hohen Margen lassen sich zum Grossteil
auf drei Faktoren zurueckfuehren, so zum einen auf das nahezu
ausschliesslich organische Wachstum, wobei hohe Integrationskos-
ten wegfallen und auf das effiziente Direktvermarktungssystem,
was dem Unternehmen zu einer hohen Kosteneffizienz verhilft, so-
wie auf die indirekt damit im Zusammenhang stehende hohe Ebusi-
ness-Penetration der internen Geschaeftsprozesse (weitgehende Di-
gitalisierung der Unternehmensablaeufe).
Mit einem 02e-KGV von 26 (01e-KGV 31), einer 02e-Umsatzmultiple
von knapp 1,5 und einer PEG-Ratio von nur knapp unter 1 ist der
PC-Hersteller und Direktvermarkter DELL auch in rein fundamenta-
ler Hinsicht in Anbetracht der dominanten Marktposition in Ver-
bindung mit der branchenweiten Kostenfuehrung und den vielver-
sprechenden Entwicklungsperspektiven unserer Einschaetzung nach
mittel- sowie langfristig kaufenswert. DELL bleibt darueber hi-
naus weiterhin unser Sektor-Favorit. Im Rahmen des aktuell weiter
suspekten Marktumfeldes sollten Engagements jedoch adaequat nach
unten abgesichert werden.
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7. HP & COMPAQ / Kostensynergien von 2,5 MRD USD erwartet
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Nach Ankuendigung der ueberraschenden Fusion zwischen HEWLETT
PACKARD und COMPAQ beurteilen wir die Aussichten des fusionierten
Unternehmens fuer wesentlich besser. So rechnen wir bei der HP-
Compaq-Fusion mit jaehrlichen Kostensynergien in Hoehe von rund
2,5 MRD USD. Auf Nachfrage verkuendet HP, dass die Fusion im Ver-
lauf der ersten Jahreshaelfte 2002 abgeschlossen sein soll.
Die Fusion steht naturgemaess unter dem Genehmigungsvorbehalt der
Aktionaere und der Kartellbehoerden. Nach der Fusion wird der
neue Computerkonzern unter dem Namen Hewlett-Packard firmieren.
Die HP-Anteilseigner werden im Rahmen eines Aktientausches im
Transaktionsvolumen von rund 25 MRD USD mit rund 64% die Mehrheit
am neuen Unternehmen halten.
Das neue Unternehmen wird auf Basis der Einzelprognosen der bei-
den Unternehmen einen Umsatz von ueber 87 Mrd USD aufweisen und
von Carly Fiorina, bisherige Chefin von Hewlett-Packard, geleitet
werden. Das fusionierte Unternehmen wird in 160 Laendern praesent
sein und ca. 145.000 Mitarbeiter beschaeftigen. HP und COMPAQ
litten beide deutlich unter dem intensivierten Wettbewerb und der
anhaltend schwachen Konjunktur. Gemeinsam werden Kostensynergien
und Groessenvorteile realisiert, was den Aktienkursen der Unter-
nehmen in markttechnischer Hinsicht zunaechst Auftrieb verleihen
sollte.
Auch in fundamentaler Hinsicht beurteilen wir eine Fusion der
beiden Computer-Hersteller sehr positiv. Da sich die Produktport-
folios beider Unternehmen gut ergaenzen und vergleichsweise wenig
Ueberschneidungen aufweisen, sehen wir neue Wachstumschancen und
im Rahmen der gestiegenen Einkaufsmacht und Groessenvorteile eine
deutlich verbesserte Kosteneffizienz. Wie bereits erwaehnt, las-
sen sich die die isolierten Kostensynergien schaetzungsweise auf
mindestens 2 MRD USD taxieren.
Vor diesem Hintergrund sehen wir fuer den spekulativen Investor
vielversprechende Tradingchancen bei COMPAQ und HP.
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8. E*TRADE / interessanter Ueberraschungskandidat 2002
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Lange Zeit gehoerte der Online-Discountbroker E*TRADE (ET), der
seit Februar nunmehr an der NYSE notiert ist, zu den gefragtesten
NASDAQ-Aktien. Gerade zu Zeiten der Technologie- und Internet-
hypes, die bis Maerz 2000 andauerten, profitierte E*TRADE als
Discountbroker unmittelbar von den immensen Handelsvolumina waeh-
rend der NASDAQ-Hochphase. Inzwischen, nach einer knapp 18 Monate
andauernden Boersenbaisse, wobei sich insbesondere die Technolo-
giewerte belastet zeigen, reduzierte sich der Aktienkurs von weit
ueber 50 USD auf knapp 6 USD.
Investmentchancen erkennen wir nun, da sich die hemmungslose Ue-
berbewertung von einst mittlerweile im Hinblick auf unsere 2002-
EPS-Prognosen in eine Unterbewertung gewandelt hat. Waehrend wir
im laufenden Jahr von einem EPS von lediglich 6-8 Cent ausgehen,
erwarten wir unter der Massgabe einer in 2002 von uns an der
Boerse und in der Wirtschaft erwarteten Erholungstendenz ein EPS
von wieder deutlich ueber 0,25 USD.
Aufgrund der nachhaltig betriebenen Einsparungspolitik und der
weiteren Kostensynergien aus Akquisitionseffekten sehen wir in
2002 unter der Massgabe einer moderaten Konjunkturerholung sogar
weiteres EPS-Potential bis auf 0,30-0,34 USD. Somit ist E*TRADE
mit einem 02e-KGV von rund 18-24 in Anbetracht der vielversprech-
enden Entwicklungsperspektiven guenstig bewertet.
Hierbei ist E*TRADE nach der zweite Online-Discountbroker in den
USA, der die Zeichen der Zeit erkannt hat und zur Generierung
zusaetzlicher Umsaetze und zur besseren Nutzung der Kundenbasis
zusaetzliche Finanzdienstleistungen rund ums Depot (E*TRADE Mort-
gage) anbietet, anstatt wie viele andere (bspw. Ameritrade) die
Gebuehren bis ins Defizitaere zu senken.
Wir halten es vor dem Hintergrund der von uns fuer 2002 erwarte-
ten Konjunkturerholung fuer wahrscheinlich, dass die Boersenum-
saetze in 2002 wieder deutlch anziehen. Hiervon sollte E*TRADE
ueberproportional profitieren. Wir halten E*TRADE daher unter
spekulativen Gesichtspunkten fuer kaufenswert. Aufgrund der wei-
terhin suspekten Boersenlage sollten Investoren eventuelle Enga-
gements jedoch nur unter Beachtung einer restriktiven Limittech-
nik eingehen.
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9. DENDREON / hochspekulativer, aber chancenreicher Biotechwert
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Unser Interesse zog der biopharmazeutische Medikamentenentwickler
DENDREON erstmals im Mai diesen Jahres auf sich, als das Unterneh-
men in einem Artikel in der Maiausgabe von "Cancer Research" ei-
nen aufsehenerregenden Forschungserfolg dokumentierte. So ent-
deckten die Dendreon-Forscher ein neues Krebs-Gen, welches in
verschiedenen verbreiteten Krebsarten vorkommt, aber nicht in ge-
sundem Gewebe. Das Gen heisst trp-p8. Die Fortschritte des Unter-
nehmens seit Entdeckung von trp-p8 hinsichtlich Auftreten und
Klonen dieses Gens in verschiedenen Krebsarten wie Lungen-,
Brust-, Prostata- oder Lungenkrebs halten wir angesichts des
fruehen Forschungsstadiums fuer extrem vielversprechend.
Allerdings wuerde die Entdeckung von trp-p8 noch keinesfalls aus-
reichen, ein Investment zu rechtfertigen. Darueber hinaus ver-
fuegt das Unternehmen jedoch ueber mehrere Medikamentenkandida-
ten, die sich in Phase I und II befinden. Der in der klinischen
Testphase II befindliche Wirkstoff Provgene, der zur Behandlung
von Prostatakrebs zum Einsatz kommen soll, geniesst unserer Ein-
schaetzung nach hervorragende Erfolgschancen, dies zumindest im-
plizieren die bisherigen Ergebnisse.
Fuer diesen Wirkstoff erwarten wir bei weiterhin erfolgreichem
Durchlaufen der klinischen Studien fuer 2004 die FDA-Zulassung.
Zu diesem Zeitpunkt wuerde das Medikament unseren Berechnungen
zufolge ein Marktvolumen von wenigsten 600 Mio USD p.a. aufwei-
sen. Die aktuellen Medikamentenkandidaten des Unternehmens sind
umfassend patentiert und weisen unserer Einschaetzung nach eine
hohe Erfolgsquote auf.
Branchenueblich erwirtschaftet das forschungsorientierte Unter-
nehmen noch Verluste, dies wird sich bis zur erhofften Marktein-
fuehrung von Provgene auch nicht aendern. Dennoch ist eine posi-
tive Tendenz der Geschaeftsentwicklung zu beobachten, so redu-
zierte sich der Verlust im bisherigen Jahresverlauf deutlich bei
vervielfachtem Umsatz. Insgesamt gehen wir davon aus, dass das
finanzielle Standing des Unternehmens fuer eine erfolgreiche
Fortfuehrung der forschungsorientierten, operativen Taetigkeit
der Gesellschaft bis 2007 ausreicht.
Da realistische Hoffnungen auf eine FDA-Zulassung von Provgene
in 2004 bestehen, und auch andere vielversprechende Medikamente
des Unternehmens gegen 2005 auf den Markt kommen koennten, sehen
wir ein angemessenes Chancen/Risiken-Verhaeltnis. Unter Berueck-
sichtigung branchenueblicher Anlagerisiken halten wir DNDN fuer
angemessen bewertet und fuer ein langfristig chancenreiches In-
vestment. Aufgrund der speziellen Risiken sollte jedoch eine
restriktive Limittechnik beherzigt werden.
DENDREON (NASDAQ: DNDN)
Hinweis: Diese Anzeige ist ein Angebot der southventure GmbH
10. US-TERMINE / Unternehmen, Wirtschaft, Tradingtermine
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DIENSTAG, 04. September
- Bauausgaben Juli
- Einkaufsmanager-Index NAPM August
- Celltech Group PLC Quartalszahlen
- CorVel Corp. Splittermin
- Courier Corp. Splittermin
- Fiserv Inc. Splittermin
- Movie Gallery Inc Splittermin
MITTWOCH, 05. September
- Produktivitaetszahlen 2.Quartal
- Samsonite Quartalszahlen 05.09.01
DONNERSTAG, 06. September
- woechentliche Erstantraege auf Arbeitslosenhilfe
- NAMP Services
FREITAG, 07. September
- Elizabeth Arden Quartalszahlen
Alle Angaben ohne Gewaehr und ohne Anspruch auf Vollstaendigkeit
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11. US-RATING-Veraenderungen / Upgrades & Downgrades
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Die wichtigsten Ups & Downgrades ab 30.08. beruecksichtigt
UPGRADES
Titel Symbol Investmentbank Rating neu Rating alt
Broadwing BRW AG Edwards Buy Accumulate
Aff. Managers AMG Dresd Klnwrt Wass Add Hold
Applebee's APPB First Union Sec Strong Buy Buy
Bay View Cap BVC Dain Rauscher Wess Buy Neutral
E*TRADE ET Dt. Bc Alex.Br Buy Mkt Perf.
Ethan Allen ETH UBS Warburg Buy Hold
Han.Comprssr HC Banc of Americ.Sec Strong Buy Mkt Perf.
Homestore.com HOMS Jolson MP Strong Buy LT Buy
Lands' End LE Buckingham Res. Accumulate Neutral
Loudcloud LDCL Morgan Stanley Outperform Neutral
Martin Mariet. MLM BB&T Capital Mkts Strong Buy LTerm Buy
Mead Corp MEA ABN AMRO Add Hold
Michaels Stor. MIKE Hoak Breedlove Wes Strong Buy Buy
Michaels Stor. MIKE AG Edwards Buy Accumulate
Tech Data TECD Buckingham Res. Accumulate Neutral
Tech Data TECD Raymond James Strong Buy Buy
W.W. Grainger GWW Bear Stearns Buy Attractive
DOWNGRADES
Titel Symbol Investmentbank Rating neu Rating alt
Airborne Fr. ABF WF Van Kasper Mkt Perform Buy
Cor.Col.COCO USB Piper Jaffray Buy Strong Buy
Equifax EFX SunTrustRbsn Humph.Outperform Buy
Hayes Lemmerz HAZ Credit Lyon. Sec Hold Buy
Juniper Netw. JNPR USB Piper Jaffray Neutral Buy
Novellus NVLS Robertson Stephens Buy Strong Buy
Pall Corp PLL Robert W. Baird Mkt Perform Mkt Outp.
Prime Grp Real.PGE Friedman Billings Mkt Perform Accumulate
Telefonica Mov.TEM Morgan Stanley Neutral Outperform
Vodafone PLC VOD Morgan Stanley Neutral Outperform
Westvaco W JP Morgan LT Buy Buy
A.H. Belo BLC Dresd. Klnwrt Wass Hold Add
CIENA Corp CIEN Chapman Company Hold Buy
Concord EFS CEFT Dain Rausch. Wess. Buy Strong Buy
Cooper Cos COO Robert W. Baird Mkt Perform Mkt Outp.
Corning Inc GLW SoundView Tech. Hold Buy
Extended Stay ESA Robertson Stephens Mkt Perform Buy
Guidant Corp GDT Wedbush Morgan LT Attractive Buy
Instinet Group INET W.R. Hambrecht Buy Strong Buy
Ivex Packaging IXX Lehman Brothers Mkt Perform Buy
Lexingt. Corp. LXP Friedman Billings Mkt Perform Accumulate
Merix Corp MERX Thomas Weisel Buy Strong Buy
Southern Co SO AG Edwards Maint. Position Accumulate
TTM Tech TTMI Thomas Weisel Mkt Perform Strong Buy
Take-Two TTWO UBS Warburg Hold Buy
* Abkuerzungen: Perf=Performer; Str=Strong; Mkt=Market;
Agr=Aggressive; NT=NearTerm; LT=LongTerm;
Pos=Position; Spec=Speculative;
Alle Angaben ohne Gewaehr und ohne Anspruch auf Vollstaendigkeit.
Es werden nur die wichtigsten US-Rating hier abgebildet.
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12. DISCLAIMER / Haftungsausschluss und Risikohinweise
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Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewaehrleis-
tung muss trotz akkuratem Research und der Sorgfaltspflicht ver-
bundener Prognostik kategorisch ausgeschlossen werden. Insbeson-
dere gilt dies fuer Leser, die das Depot nachbilden. So stellt
das Musterdepot in keiner Weise einen Aufruf zur individuellen
oder allgemeinen Nachbildung dar. Die Redaktion bezieht Informa-
tionen aus Quellen, die sie als vertrauenswuerdig erachtet. Eine
Gewaehr hinsichtlich Qualitaet und Wahrheitsgehalt dieser Infor-
mationen muss dennoch kategorisch ausgeschlossen werden. Dieser
Newsletter darf keinesfalls als persoenliche oder auch allgeme-
ine Beratung aufgefasst werden, da wir mittels veroeffentlichter
Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflektieren. Weit-
erhin kann nicht ausgeschlossen werden, dass Redaktionsmitglie-
der sich im Besitz von Wertpapieren befinden, ueber die wir im
Rahmen unserer Newsletter oder anderweitig Bericht erstatten.
Leser, die aufgrund der in diesem Newsletter veroeffentlichten
Inhalte Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durch-
fuehren, handeln vollstaendig auf eigene Gefahr. Die in unseren
Newslettern oder anderweitig damit im Zusammenhang stehenden
Informationen begruenden somit keinerlei Haftungsobligo.
Ausdruecklich weisen wir auf die im Wertpapiergeschaeft immer
vorhandenen erheblichen Risiken hin. Aktieninvestitionen sowie
Optionsscheingeschaefte, der Handel mit derivativen Finanzpro-
dukten als auch Anlagen in Investmentfonds beinhalten das Risiko
enormer Wertverluste. Insbesondere gilt dies auch im Zusammen-
hang mit dem boerslichen und vorboerslichen Handel von Neuemis-
sionen und speziell bei Anlagen in nicht boersennotierte Unter-
nehmen, wie dies bei Venture Capital-Anlagen der Fall ist. Ein
Totalverlust des eingesetzten Kapitals kann dabei keineswegs
ausgeschlossen werden. Eigenverantwortliche Anlageentscheidungen
im Wertpapiergeschaeft darf der Anleger nur bei eingehender
Kenntnis der Materie in Erwaegung ziehen, in jedem Falle aber
ist die Inanspruchnahme einer persoenlichen Beratung der Haus-
und/oder Depotbank unbedingt zu empfehlen.