Das ist doch nicht mehr rational nachvollziehbar!

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Das ist doch nicht mehr rational nachvollziehbar!

 
14.08.04 15:05

Das ist doch nicht mehr rational nachvollziehbar! 1609717Prof. Otte-Kolumne:

 

 

 

Prof. Otte-Kolumne: Das ist doch nicht mehr rational nachvollziehbar!
Das ist doch nicht mehr rational nachvollziehbar! 160971713.08.2004 13:50:00
Das ist doch nicht mehr rational nachvollziehbar! 1609717
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Diese Woche rief mich ein Investor mit einem durchaus stattlichen Depot an. "Was derzeit passiert, ist doch nicht mehr rational nachvollziehbar! Jeden Tag geht mein Depot um 3.000 Euro runter!" Bei dem Mann - einen sehr geduldigen, methodischen und rationalen Anleger - lagen die Nerven blank.

Leider ist es rational nachvollziehbar, was derzeit an der Börse passiert. Ich habe auch mehrfach darüber geschrieben. Der Investor hat ein Depot, in dem sich Werte wie Intel, Nokia, Coca Cola, General Electric und Bombardier befinden, also die großen amerikanischen Blue Chips. Diese Werte sind nach dem Kurseinbruch von 2000 - 2003 und der Erholung 2003 - 2004 bestenfalls fair bewertet und keinesfalls "billig". In den Jahren der Blase haben wir ALLE etwas zu optimistisch gerechnet. Selbst Warren Buffett hat mehrfach zugegeben, dass er sich hier geirrt hat. Fehler macht jeder! Für den ernsthaften Investor stellt aber die Frage, ob man die Fehler halbwegs heil überlebt hat, was man daraus lernt, und wie es weitergeht.

Zur Erklärung: nach den meisten spekulativen Blasen folgt eine schnelle Erholung, eine so genannte "Echo-Blase". Danach geht es meistens noch einmal runter. Technologie und Internet haben sich ab Herbst 2002 gut erholt - zumindest die einigermaßen soliden Werte. Die breiten Marktindizies wie DAX, MDAX und S&P 500 erholten sich dann ab Frühjahr 2003. Nun stehen wir vor dem Phänomen, dass viele dieser Werte fair bewertet sind, obwohl sie noch weit unter dem Stand von 2000 notieren. Es überrascht mich zum Beispiel gar nicht, dass es bei Cisco derzeit ganz rapide bergab geht und die Aktie bei 15 Euro notiert. Den Inneren Wert von Cisco habe ich schon im Frühjahrt 2004 mit 13,06 Euro berechnet.

Besonders hart trifft es die Hoffungsträger unter den kleineren Unternehmen, insbesondere im Internet-Bereich. Seit Anfang Juli sind folgende Kursverluste eingetreten: Yahoo: - 26 Prozent, eBay (die ich weiter halte): -16 Prozent; STADA (seit Anfang Juni): - 36 Prozent, United Internet: -35 Prozent. Zumeist waren es keine Katastrophen, sondern einfach leicht gesenkte Wachstumsprognosen, welche der Kurs zusammenbrechen ließen. Die meisten dieser Werte sind durchaus gut. Sie waren nur einfach zu teuer.

Mit Ausnahme von freenet.de. Seitdem ich am 9.6.2004 auf der Hauptversammlung vor meiner Meinung nach unseriösen Geschäftspraktiken des Managements gewarnt hatte und dafür sehr harte persönliche Angriffe in Kauf nehmen musste, brach der Kurs um 62 Prozent ein. Mitten im Kursverfall lösten die beiden Vorstände Eckhard Spoerr und Axel Krieger noch über 100.000 Aktienoptionen ein und verkauften schleunigst ihre Aktien. Keiner kann sagen, ob das Unternehmen nun fair bewertet ist: der drittgrößte Anbieter von DSL könnte leicht im Preiskampf mit der Telekom aufgerieben werden. Wenn nun die für diesen Preiskampf dringend benötigten 140 Mio. Euro Barmittel auch noch für Aktienrückkaufprogramme eingesetzt werden, ist aus meiner Sicht offensichtlich, was das Management vor hat: man will nicht das Geschäft aufbauen, sondern den Aktienkurs so lange stützen, bis Vorstand und Führungskräfte weiteren Optionen los werden. Das Nachsehen haben - wieder einmal - die Aktionäre.

Ein anderer Investor fragte, ob die technische Verfassung des Marktes denn soweit sei, dass man wieder in größerem Umfang einsteigen könne. Ich nenne das nicht "technische Verfassung", sondern lieber "den Einbruch, den wir fast jeden Sommer erleben". Neuengagements im breiten Stil würde ich nach heutiger Kenntnis erst Ende Oktober angehen. Ich kann nur sagen: "Hold your fire!" Mein Wachstumsportfolio hat 25 Prozent liquide Mittel.

Natürlich gibt es auch in diesem Umfeld einige gute Unternehmen, die sich vom Trend abkoppeln. Amgen hat nach unserer Ansicht nach einer mehrjährigen Kursruhepause die Fusion mit Immunex gut verdaut und dürfte bald nicht mehr so billig wie jetzt zu haben sein. Der von mir am 16.07.2004 als Kauf empfohlene Schweizer Sanitärspezialist Geberit ist gegen den Trend um 6 Prozent gestiegen und notiert immer noch unter seinem Inneren Wert.

Zuletzt: es gibt zwei Arten von Rationalität. Manche Dinge lassen sich im Nachhinein sehr gut erklären. ("Hinterher ist man immer klüger.") So ist es meiner Meinung nach mit dem Börsengeschehen von 1997 bis heute. Dennoch haben wir alle - einschließlich Warren Buffett - in diesen Jahren Fehler gemacht. Es ist nämlich viel schwieriger, wenn man in der Situation des Handelnden steht und seine aktuellen Entscheidungen rational treffen will.. Keiner von uns kennt die Zukunft. Dann müssen wir unter den Bedingungen der eingeschränkten Rationalität handeln, wie es die Ökonomen nennen.

Ich rechne damit, dass wir frühestens 2005 ein "normales" Börsenumfeld bekommen, in dem die Schwankungen nicht mehr so hoch sind. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen rationalen und entspannten Sommer!

Es grüßt Sie herzlich,

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Geschäftsführender Gesellschafter der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH. Ziel des Instituts ist die Aktienanalyse und die Entwicklung von Aktienstrategien für Privatanleger.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Das ist doch nicht mehr rational nachvollziehbar! 1609717

Hartz5:

Mann o Mann, ist der Otte auch wieder unterwegs.

 
14.08.04 15:13
Naja und freenet und Otte sind auch so eine Sache!
310367a:

der otte

 
14.08.04 15:24

macht einen auf cool bei freenet...he he he.

hört sich fast so an , als ob er zuständig für den "absturz" wäre.

Seitdem ich am 9.6.2004 auf der Hauptversammlung vor meiner Meinung nach unseriösen Geschäftspraktiken des Managements gewarnt hatte und dafür sehr harte persönliche Angriffe in Kauf nehmen musste, brach der Kurs um 62 Prozent ein

und dann die sache mit dem rückkaufprogramm nur wegen der vorstände.

Wenn nun die für diesen Preiskampf dringend benötigten 140 Mio. Euro Barmittel auch noch für Aktienrückkaufprogramme eingesetzt werden, ist aus meiner Sicht offensichtlich, was das Management vor hat: man will nicht das Geschäft aufbauen, sondern den Aktienkurs so lange stützen, bis Vorstand und Führungskräfte weiteren Optionen los werden. Das Nachsehen haben - wieder einmal - die Aktionäre.

obs da nicht noch eine rtourkutsche gibt dafür"ggg"


gruss


310367a

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