Die US-Märkte haben ihrenA bwaertstrend
mit erhoehter Dynamik fortgesetzt. Nunmehr droht die NASDAQ
wieder in Richtung der alten Tiefstaende von Anfang April zu-
rueckzufallen. Mit Unterschreiten der 2.000er-Marke koennte sich
diese Befuerchtung konkretisieren. Grund fuer den fortgesetzten
Abwaertstrend sowohl bei den Technologiewerten als auch bei den
Standardwerten sind die unzaehligen Gewinnwarnungen der letzten
Wochen in Verbindung mit Wirtschaftsindikatoren, die noch kei-
nerlei Anzeichen einer bevorstehenden Wirtschaftserholung er-
kennen lassen.
Tatsache ist, dass die Erwartung einer bevorstehenden Konjunk-
turerholung derzeit lediglich von der Hoffnung getragen wird.
Zwar ist es wahrscheinlich, dass die massiven Zinssenkungen der
US-FED in Verbindung mit den rueckwirkenden Steuersenkungen der
Bush-Administration eine signifikant erhoehte Liquiditaet
bedeuten, deren Konjunkturstimulans sich im 1. Halbjahr 2002
auch auf der Unternehmensseite manifestieren sollte - der
wahrscheinlichste Fall tritt jedoch nicht immer ein.
So bleibt zunaechst abzuwarten, inwiefern weitere Zinssenkungen
und die eingangs erwaehnten Steuersenkungen ausreichen, um in
den USA die gleichzeitig stark gestiegenen Benzin- und Energie-
preise zu ueberkompensieren. Denn eines ist sicher: Die bisheri-
gen Zinssenkungen spuelten keine zusaetzliche Liquiditaet in die
Maerkte, sondern glichen lediglich diesen Teuerungseffekt aus.
Dass die statistische Inflationsgroesse in den USA dennoch nicht
beaengstigend hoch ausfaellt, liegt lediglich an der Tatsache,
dass in den USA die Kernrate als massgeblich betrachtet wird.
Die Kernrate berechnet sich aus Preisauftrieb ex Energie- und
Lebensmittelpreisen. Das ist jedoch ein zweischneidiges Schwert,
denn zum einen trifft es zwar meist zu, dass Energiepreise und
Lebensmittelpreise eine stark Volatilitaet aufweisen und daher
als wenig repraesentativ zu betrachten sind, zum anderen sind
die Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln durchaus
realwirtschaftlich und damit vom Verbraucher zu bezahlen, der
diese Inflation sehr wohl in seinem Geldbeutel spuert.
Die Hoffnungen vieler Analystenhaeuser auf eine Wirtschaftserho-
lung basieren grob betrachtet gleichermassen auf einer erhoehten
Liquiditaet durch Zins- und Steuersenkungen sowie auf der Er-
wartung fallender Energiepreise. An dieser Stelle sei die Frage
gestellt, was denn passiert, wenn die Energiepreise nicht, nicht
genuegend oder ueberhaupt nicht fallen? Diese Frage ist gerade
in den USA sehr naheliegend, denn die Vereinigten Staaten be-
finden sich inmitten einer Energiekrise, die ungeachtet des
Energiefoerderungs-Programms der Bush-Administration noch einige
Jahre anhalten wird.
Die Energieknappheit in den USA geht sogar schon soweit, dass
europaeische Stromversorger in Erwartung von jahrelang hohen
Margen verstaerkt in die USA expandieren. Der zweite Kernfaktor
ist der Rohoelpreis. Auch hier sehen wir es als keineswegs
selbstverstaendlich an, dass der Rohoelpreis wieder signifikant
und anhaltend unter die 15 Dollar je Barrel faellt. Ein Oelpreis
von unter 15 USD entspricht dem Niveau, auf dem der Wirtschafts-
boom bis 2000 in den USA stattfand.
Derzeit liegen wir deutlich ueber 25 USD und Anzeichen einer
Preisnormalisierung sind nicht zu erkennen. Hierbei kommt er-
schwerend hinzu, dass die Verknappung der fossilen Brennstoffe
unaufhaltsam voranschreitet. Dies ist auch deutlich daran zu
erkennen, dass die Oelexplorationsgesellschaften in den letzten
Jahren beaengstigend wenig Erfolge bei der Entdeckung neuer
Oelquellen hatten.
Als ob dies noch nicht genug waere, kommt weiter erschwerend
hinzu, dass gerade in den USA in den letzten 11 Jahren aufgrund
des bis 1999 sehr niedrigen Oelpreises keinerlei Investitionen
in neue oder rationalisierte Raffinerieanlagen getaetigt wurden.
Vor diesem Hintergrund wird es selbst unter der Voraussetzung
einer nachhaltigen Erhoehung der Foerdermenge lange Zeit dauern,
bis die zusaetzlichen Rohoelmengen entsprechend verarbeitet
werden koennen.
Doch auf der Inflationsseite ist die Situation auf dem Energie-
markt zwar ein schwerwiegender Belastungsfaktor, er stellt aber
keineswegs die einzige beunruhigende Entwicklung dar. In den USA
als auch in Euroland wird nunmehr ersichtlich, dass die durch
den harten Wettbewerb bedingten Minimalgebuehren bei Kommunika-
tionsdiensten nicht mehr aufrechtzuerhalten sind. Verbindungsge-
buehren fuer Telefongespraeche und somit auch fuer die Internet-
nutzung steigen. Auch dies schlaegt sich sowohl in einer gerin-
geren Kaufkraft der Konsumenten als auch in etwas schwaecherem
Ausmass in einer geringeren Investitionsbereitschaft der Unter-
nehmen nieder.
Hierbei ist die Frage von wesentlicher Bedeutung, ab welchem
Leitzinssatz zu welchem Zeitpunkt die zusaetzliche Liquiditaet
die Teuerungseffekte ueberkompensiert. Hinzu kommt die Steuer-
senkung in den USA, ab Herbst werden hier die ersten Payback-
Checks verschickt. Alleinstehende erhalten eine pauschale
Steuerrueckverguetung von 300 USD, Verheiratete von 600 USD.
Hierbei wird ersichtlich, dass sich auch diese Hoffnung eher in
Grenzen haelt, denn ein alleinstehender US-Buerger kann mit 300
USD die seit 1999 drastisch gestiegenen Energie- und vor allem
Benzinpreise nicht amortisieren. In jedem Fall ist dies jedoch
ein willkommener Konjunkturstimulans. Ob sie isoliert betrachtet
jedoch ausreicht, der Konjunktur zu einem nachhaltigen Turna-
round zu verhelfen, muss zunaechst abgewartet werden.
Wir wollen vorgenannten Risikofaktoren nicht die Bedeutung eines
Einstiegs in die Rezession einraeumen, wir wollen dabei ledig-
lich auf das Risiko hinweisen, dass sich die fuer Ende 01/Beginn
02 fest erwartete und von den Kapitalmaerkten dringend benoetig-
te Konjunkturerholung nicht zwangslaeufig auch tatsaechlich Ende
01/Beginn 02 vollziehen muss. Ein spaeterer Zeitpunkt der Er-
holung erscheint aus heutiger Sicht zumindest wahrscheinlich.
Vor diesem Hintergrund scheint die Frage, in welcher Hoehe die
FED auf ihrer am jetzigen Mittwoch stattfindenden FOMC-Sitzung
ueber eine weitere Zinssenkung befinden wird, vergleichsweise
unerheblich.
Aufgrund vorgenannter Faktoren rechnen wir nicht damit, dass die
Maerkte in den naechsten Wochen eine signifikante Trendwende
vollziehen werden und empfehlen dem Privatanleger weiterhin die
Einnahme einer abwartenden Haltung. Kurzfristig sehen wir in den
naechsten Tagen und Wochen jedoch Chancen auf eine Stabilisie-
rungsphase, da sich die US-Gewinnwarnungssaison nach mehr als
1.000 Gewinn-/ bzw. Umsatzwarnungen nunmehr ihrem Ende naehert.
Dann wird von Analystenseite wieder zu vernehmen sein, dass
nunmehr alle schlechten Nachrichten eingepreist sind und daher
deutliches Aufwaertspotential bestehe.
Anleger werden sich hiernach richten und eine kurzfristige Er-
holung an den Aktienmaerkten ausloesen. Die fuehrenden Ana-
lysten- und Brokerhaeuser, die diese Zwischenrallye nach auf-
gefuehrtem Strickmuster initiiert haben, werden natuerlich
bereits im Vorfeld investiert sein. Fuer tradingorientierte
Anleger koennten sich somit in absehbarer Zeit kurzfristige
Chancen ergeben. Was aber geschieht vor diesem Hintergrund im
Vorfeld der Drittquartalszahlen?!
mit erhoehter Dynamik fortgesetzt. Nunmehr droht die NASDAQ
wieder in Richtung der alten Tiefstaende von Anfang April zu-
rueckzufallen. Mit Unterschreiten der 2.000er-Marke koennte sich
diese Befuerchtung konkretisieren. Grund fuer den fortgesetzten
Abwaertstrend sowohl bei den Technologiewerten als auch bei den
Standardwerten sind die unzaehligen Gewinnwarnungen der letzten
Wochen in Verbindung mit Wirtschaftsindikatoren, die noch kei-
nerlei Anzeichen einer bevorstehenden Wirtschaftserholung er-
kennen lassen.
Tatsache ist, dass die Erwartung einer bevorstehenden Konjunk-
turerholung derzeit lediglich von der Hoffnung getragen wird.
Zwar ist es wahrscheinlich, dass die massiven Zinssenkungen der
US-FED in Verbindung mit den rueckwirkenden Steuersenkungen der
Bush-Administration eine signifikant erhoehte Liquiditaet
bedeuten, deren Konjunkturstimulans sich im 1. Halbjahr 2002
auch auf der Unternehmensseite manifestieren sollte - der
wahrscheinlichste Fall tritt jedoch nicht immer ein.
So bleibt zunaechst abzuwarten, inwiefern weitere Zinssenkungen
und die eingangs erwaehnten Steuersenkungen ausreichen, um in
den USA die gleichzeitig stark gestiegenen Benzin- und Energie-
preise zu ueberkompensieren. Denn eines ist sicher: Die bisheri-
gen Zinssenkungen spuelten keine zusaetzliche Liquiditaet in die
Maerkte, sondern glichen lediglich diesen Teuerungseffekt aus.
Dass die statistische Inflationsgroesse in den USA dennoch nicht
beaengstigend hoch ausfaellt, liegt lediglich an der Tatsache,
dass in den USA die Kernrate als massgeblich betrachtet wird.
Die Kernrate berechnet sich aus Preisauftrieb ex Energie- und
Lebensmittelpreisen. Das ist jedoch ein zweischneidiges Schwert,
denn zum einen trifft es zwar meist zu, dass Energiepreise und
Lebensmittelpreise eine stark Volatilitaet aufweisen und daher
als wenig repraesentativ zu betrachten sind, zum anderen sind
die Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln durchaus
realwirtschaftlich und damit vom Verbraucher zu bezahlen, der
diese Inflation sehr wohl in seinem Geldbeutel spuert.
Die Hoffnungen vieler Analystenhaeuser auf eine Wirtschaftserho-
lung basieren grob betrachtet gleichermassen auf einer erhoehten
Liquiditaet durch Zins- und Steuersenkungen sowie auf der Er-
wartung fallender Energiepreise. An dieser Stelle sei die Frage
gestellt, was denn passiert, wenn die Energiepreise nicht, nicht
genuegend oder ueberhaupt nicht fallen? Diese Frage ist gerade
in den USA sehr naheliegend, denn die Vereinigten Staaten be-
finden sich inmitten einer Energiekrise, die ungeachtet des
Energiefoerderungs-Programms der Bush-Administration noch einige
Jahre anhalten wird.
Die Energieknappheit in den USA geht sogar schon soweit, dass
europaeische Stromversorger in Erwartung von jahrelang hohen
Margen verstaerkt in die USA expandieren. Der zweite Kernfaktor
ist der Rohoelpreis. Auch hier sehen wir es als keineswegs
selbstverstaendlich an, dass der Rohoelpreis wieder signifikant
und anhaltend unter die 15 Dollar je Barrel faellt. Ein Oelpreis
von unter 15 USD entspricht dem Niveau, auf dem der Wirtschafts-
boom bis 2000 in den USA stattfand.
Derzeit liegen wir deutlich ueber 25 USD und Anzeichen einer
Preisnormalisierung sind nicht zu erkennen. Hierbei kommt er-
schwerend hinzu, dass die Verknappung der fossilen Brennstoffe
unaufhaltsam voranschreitet. Dies ist auch deutlich daran zu
erkennen, dass die Oelexplorationsgesellschaften in den letzten
Jahren beaengstigend wenig Erfolge bei der Entdeckung neuer
Oelquellen hatten.
Als ob dies noch nicht genug waere, kommt weiter erschwerend
hinzu, dass gerade in den USA in den letzten 11 Jahren aufgrund
des bis 1999 sehr niedrigen Oelpreises keinerlei Investitionen
in neue oder rationalisierte Raffinerieanlagen getaetigt wurden.
Vor diesem Hintergrund wird es selbst unter der Voraussetzung
einer nachhaltigen Erhoehung der Foerdermenge lange Zeit dauern,
bis die zusaetzlichen Rohoelmengen entsprechend verarbeitet
werden koennen.
Doch auf der Inflationsseite ist die Situation auf dem Energie-
markt zwar ein schwerwiegender Belastungsfaktor, er stellt aber
keineswegs die einzige beunruhigende Entwicklung dar. In den USA
als auch in Euroland wird nunmehr ersichtlich, dass die durch
den harten Wettbewerb bedingten Minimalgebuehren bei Kommunika-
tionsdiensten nicht mehr aufrechtzuerhalten sind. Verbindungsge-
buehren fuer Telefongespraeche und somit auch fuer die Internet-
nutzung steigen. Auch dies schlaegt sich sowohl in einer gerin-
geren Kaufkraft der Konsumenten als auch in etwas schwaecherem
Ausmass in einer geringeren Investitionsbereitschaft der Unter-
nehmen nieder.
Hierbei ist die Frage von wesentlicher Bedeutung, ab welchem
Leitzinssatz zu welchem Zeitpunkt die zusaetzliche Liquiditaet
die Teuerungseffekte ueberkompensiert. Hinzu kommt die Steuer-
senkung in den USA, ab Herbst werden hier die ersten Payback-
Checks verschickt. Alleinstehende erhalten eine pauschale
Steuerrueckverguetung von 300 USD, Verheiratete von 600 USD.
Hierbei wird ersichtlich, dass sich auch diese Hoffnung eher in
Grenzen haelt, denn ein alleinstehender US-Buerger kann mit 300
USD die seit 1999 drastisch gestiegenen Energie- und vor allem
Benzinpreise nicht amortisieren. In jedem Fall ist dies jedoch
ein willkommener Konjunkturstimulans. Ob sie isoliert betrachtet
jedoch ausreicht, der Konjunktur zu einem nachhaltigen Turna-
round zu verhelfen, muss zunaechst abgewartet werden.
Wir wollen vorgenannten Risikofaktoren nicht die Bedeutung eines
Einstiegs in die Rezession einraeumen, wir wollen dabei ledig-
lich auf das Risiko hinweisen, dass sich die fuer Ende 01/Beginn
02 fest erwartete und von den Kapitalmaerkten dringend benoetig-
te Konjunkturerholung nicht zwangslaeufig auch tatsaechlich Ende
01/Beginn 02 vollziehen muss. Ein spaeterer Zeitpunkt der Er-
holung erscheint aus heutiger Sicht zumindest wahrscheinlich.
Vor diesem Hintergrund scheint die Frage, in welcher Hoehe die
FED auf ihrer am jetzigen Mittwoch stattfindenden FOMC-Sitzung
ueber eine weitere Zinssenkung befinden wird, vergleichsweise
unerheblich.
Aufgrund vorgenannter Faktoren rechnen wir nicht damit, dass die
Maerkte in den naechsten Wochen eine signifikante Trendwende
vollziehen werden und empfehlen dem Privatanleger weiterhin die
Einnahme einer abwartenden Haltung. Kurzfristig sehen wir in den
naechsten Tagen und Wochen jedoch Chancen auf eine Stabilisie-
rungsphase, da sich die US-Gewinnwarnungssaison nach mehr als
1.000 Gewinn-/ bzw. Umsatzwarnungen nunmehr ihrem Ende naehert.
Dann wird von Analystenseite wieder zu vernehmen sein, dass
nunmehr alle schlechten Nachrichten eingepreist sind und daher
deutliches Aufwaertspotential bestehe.
Anleger werden sich hiernach richten und eine kurzfristige Er-
holung an den Aktienmaerkten ausloesen. Die fuehrenden Ana-
lysten- und Brokerhaeuser, die diese Zwischenrallye nach auf-
gefuehrtem Strickmuster initiiert haben, werden natuerlich
bereits im Vorfeld investiert sein. Fuer tradingorientierte
Anleger koennten sich somit in absehbarer Zeit kurzfristige
Chancen ergeben. Was aber geschieht vor diesem Hintergrund im
Vorfeld der Drittquartalszahlen?!