CHART-KOLUMNE: Bund-Future markiert neues Hoch | |
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isht.comdirect.de/common/images/t.gif" style="max-width:560px" > | HAMBURG (S-T Systemtrade) - Seit vier Handelstagen tritt der Bund-Future auf hohem Niveau (über 120) unter Schwankungen auf der Stelle. Dieser Sachverhalt signalisiert ein temporär ausgeglichenes Verhältnis zwischen der Angebots- und Nachfrageseite, eine Entwicklungsphase, die für sich genommen nicht kritisch ist und in Trendphasen immer wieder auftritt. Kritisch ist jedoch immer wieder, dass in solchen Konsolidierungsphasen die Schwungkraft schwindet, damit Stabilität und Zuverlässigkeit einer Impulsbewegung nachlässt und das Reaktionsrisiko steigt. Obwohl dieser Prozess innerhalb eines sich ausbildenden Staubereiches im Grunde immer wieder identisch auftritt, ist das reale Reaktionsrisiko in der Regel jedoch nicht immer gleich hoch. Naturgemäß nahe einmal aufgetretener Chartmarken (junge Widerstände, junge Unterstützungen), extremer noch nahe bestätigter Angebots- oder Nachfrageüberhänge, ist dieses Risiko besonders hoch - und steigt, je länger eine Konsolidierung anhält. Dieser Sachverhalt liegt uns im Kursverlauf des Bund-Future aktuell vor. Nach der Überwindung der definierten Triggermarke bei 118.25 am 31. März, entwickelte sich der Renten-Future recht kontinuierlich in Richtung des definierten Kurs-Zieles bei 120, resultierend aus dem vorangegangenen Hoch im Februar diesen Jahres. Wir hielten zu dieser Zeit fest, dass der 120er Bereich der nächst sinnvoll herleitbare Widerstand wäre, naturgemäß als sinnvolles Kurs-Ziel interpretiert werden sollte und dass eine Überwindung dieser Hürde dem Bund-Future ein widerstandsfreies Potential auf der Oberseite eröffnen würde. Doch gerade diese Niveaus sind naturgemäß kritisch, weil sie auch Neuland sind für jeden Marktteilnehmer. Ohne wirklich guter Rahmenbedingungen, die Kursentwicklungen in solche Bereiche hinein rechtfertigen und stützen, beschränkt sich die Phantasie der Marktteilnehmer. In der Konsequenz ist der Bund-Future aktuell genau in einer solchen Marktverfassung. Er tritt auf der Stelle, schwankt vergleichsweise heftig, ohne nennenswert Boden gutmachen zu können und baut an Schwungkraft ab. Fassen wir diese vier letzten Handelstage noch als Kombinationskerze zusammen, bildet sich eine Art schwarzer shooting-star aus - kein sehr zuverlässiges Verkaufssignal, aber immerhin, Anlass zur Vorsicht gibt es alle mal. Somit behalten wir unsere Aussage der letzten Tage bei: sichern Sie sich per Stop-Kurs bestehende Long-Positionen ab, da wir mit einer Reaktion rechnen. Natürlich steht immer die Frage nach dem "wieweit wird sie führen?" und "was kommt danach?". Bevor wir die "Münze werfen" bleiben uns auch für den Bund-Future zwei Aspekte, welche sich im Aktienbereich immer wieder als recht treffsicher erweisen: das Errechnen der Reaktionspotentiale und die Erwartungshaltung, abgeleitet aus dem Reaktionsergebnis. Bezogen auf die Wegstrecke des bisherigen Aufschwungs, lassen sich folgende Potentiale berechnen: 119.39 / 119.29 Minimumkorrektur 118.87 Normalkorrektur 118.51 / 118.36 Maximumkorrektur Legen wir hier ähnliche Maßstäbe an, wie im Bezug auf Aktienkursentwicklungen (und die bisherige Vergangenheit zeigte, dass dies in diesem Falle durchaus zu rechtfertigen ist), sollte gelten: korrigiert der Bund-Future nur bis auf die errechnete Minimumkorrektur (oder dreht bereits früher wieder nach oben hin ab), sollte dies noch als "problemlos" im Sinne der allgemeinen Trendtendenz gelten und eine akzeptabel hohe Wahrscheinlichkeit vorliegen, dass der Future wieder Fahrt nach oben hin aufnimmt, mit einem neuen Bewegungshoch in der Konsequenz. Unterschreitet der Bund die Minimumkorrektur, sinkt die Wahrscheinlichkeit auf eine rasche Wiederaufnahme des Aufwärtstrends deutlich ab. Somit sollten folgende Gedankengänge Orientierungspunkte sein: - streng trading-orientiert, ist ein engmaschiges Stop-Kurs-Management zwingend. Hier wartet man Minimumkorrekturen etc. nicht ab, sondern sichert, was man hat; - etwas weiterführende Positionsausrichtungen, sollten sich durchaus an der jeweiligen Minimumkorrektur orientieren. Hier empfiehlt es sich durchaus, den Stop-Kurs knapp unterhalb der Minimumkorrektur zu platzieren; - strategische Positionierungen sollten auch nicht (!) tiefer per Stop-Kurs abgesichert werden, da ein Unterschreiten der Minimumkorrektur tatsächlich und statistisch belegbar, eine kurzfristige Trendgefährdung im Sinne der laufenden Trenddefinition darstellt. Im aktiv gehandelten Bund-Future-Zertifikat (WKN: ABN04A) sind wir noch immer long positioniert (in sieben von acht Handelssystemen). Diese Positionierungen wurden bereits im März eröffnet, innerhalb der Umkehrformation bzw. unmittelbar bei bzw. kurz nach Ausbruch über die 118.25. Somit lassen die Stop-Kurse der Position Spielraum, bevor eine ernsthafte Trendgefährdung eintritt, denn es gibt hier ausreichend Profit-Spielraum. AKTIEN-INDIZES Auf der Aktienseite bleibt das Thema Konsolidierung / Reaktion ein "Thema". Im Handelsverlauf vom Donnerstag sahen wir eine erste, zum Teil wirklich beeindruckende Gegenbewegung, die zwar von ihrem bisherigen Ausmaß, gemessen zur Wegstrecker des jüngsten Abschwungs, nur marginal ins Gewicht fällt, dennoch erstmals wieder eine Nachfrageseite auch über den Tag hinweg hat durchhalten lassen. Beide auf EUREX gehandelten Aktien-Index-Futures (FDAX und FESX), schlossen am bzw. in unmittelbarer Nähe ihrer Tageshochs, die Minuten vor der Schlussauktion um 20:00 Uhr zeigten noch einmal ein richtiges kleines Kauffeuerwerk. In den US-Indizes setzte sich die Nachfrageseite ebenfalls durch, somit liegt uns aktuell tatsächlich, auch im Sinne der Definition, eine technische Korrektur vor. Von den Randmärkten her gibt es derzeit keine wirklichen Verwerfungen, somit sollten sich von dort kommende Irritationen in Grenzen halten. Hier achten wir nur auf den Öl-Preis, der noch auf hohem Niveau liegt. Dennoch, beachten Sie bitte: wir haben es nur mit einer Reaktion zu tun, um einen nachhaltigen Richtungswechsel unterstellen zu wollen, dafür ist es einfach noch zu früh. In der Konsequenz hilft uns hier auch nur wieder: (ERSTENS) berechnen der Korrekturpotentiale, (ZWEITENS) Ausmaß der Reaktion abwarten und (DRITTENS) an den Reaktionspotentialen die Tagesmuster auswerten. Kurzfristig haben wir somit im Grunde noch Platz auf der Oberseite. DAX Widerstände: 4275 (u), 4413 (u), 4435 (u), 4483 (O); Unterstützungen: 4160 (u), 4101 (O) Aktuell angepasste Korrekturpotentiale, bezogen auf die Wegstrecke des vorangegangenen Abwärtsimpulses: 4246 / 4259 Minimumkorrektur 4290 Normalkorrektur 4322 / 4334 Maximumkorrektur Im Donnerstag Tagestief zur Markteröffnung notierte der deutsche Aktien-Index DAX bei 4259,95, somit fast punktgenau auf dem 4160er Niveau, welches der Index im Januar im Zuge einer intraday-Kursabschwächung markierte. Die daraus resultierende Orientierungsmarke, bestätigte sich damit in eine untergeordnete Unterstützung aus dem Kursverlauf heraus. Bezogen auf den kompletten Abschwung der letzten Tage, befindet sich der DAX aktuell in einer Konsolidierungsphase, hinzu kommend, in unmittelbarer Nähe einer technischen Unterstützung. Damit sind die Voraussetzungen für eine Fortsetzung einer Stabilisierung unverändert interessant (ähnlich wie im Bund-Future zum aktuellen Zeitpunkt - eben nur richtungsverkehrt). Ungeachtet aller sich nun theoretisch ergebenen Möglichkeiten der Kursentwicklung, können wir uns nur an den IST – Fakten festhalten: (1) der übergeordnete Abwärtstrend ist intakt und wird sowohl chart-, als auch markttechnisch bestätigt. (2) Dynamik und Schwungkraft sind hoch, gemessen über Indikatoren sogar Tendenz steigend. (3) ein wirkliches Bild über tatsächliches, temporäres Dynamik- und Schwungkraftverhalten können wir uns erst machen, wenn wir das Reaktionsverhalten des Marktes sehen. (4) somit gilt: solange der DAX die 4259 nicht überschreitet, bleibt es eine Reaktion "in Kinderschuhen", deren Ende zu einer Wiederaufnahme des Abschwungs führen könnte / sollte. Die bisherige Wahrscheinlichkeit / Trefferquote für diesen Sachverhalt, liegt bei etwa 70 Prozent, wobei die "Testbedingung" bereits erfüllt wäre, wenn der DAX nach Abschluss der Reaktion einmal kurz unter die 4159,95 tauchen würde. Daraus ziehen wir nun folgende Schlussfolgerungen: wir halten eine Fortsetzung der laufenden Reaktion durchaus für realistisch, folgen dieser auch mit engem Stop-Kurs. Kurs-Ziel bleibt zunächst großzügig die 4260 im DAX-Index. Scheitert der DAX im Vorfeld, werden wir zumindest auf der Long-Seite reagieren und die Position schließen. --- Uwe Wagner --- |