Letzter Tag für Kabel New Media am Neuen Markt
Die Aktie des Internet-Dienstleisters Kabel New Media wird ab dem kommenden Montag nicht mehr am Neuen Markt gehandelt. Die neuen Delisting-Regeln der Deutschen Börsen, die seit 1. Oktober gelten, verschafften dem einstigen Börsenliebling, der in der Spitze - im März 2000 - 80 Euro kostete, den unrühmlichen Rauswurf aus dem Wachstumssegment. Damit ist Kabel New Media der erste Titel der New Economy, der vom Kurszettel des Wachstumssegments verschwindet. Ein Insolvenzverfahren, das am 1. September eröffnet wurde und Verstöße gegen Börsenregeln veranlassten die Betreiber des Neuen Marktes zum Rauswurf von Kabel New Media.
Grundsätzlich muss ein Unternehmen nicht unbedingt insolvent sein, um des Segments verwiesen zu werden. Es reicht auch, an 30 aufeinander folgenden Tagen eine zu geringe Marktkapitalisierung (unter 20 Mio. Euro) gepaart mit Aktienkurs, der im Tagesdurchschnitt unter einem Euro liegen muss. Wird diese Grenze innerhalb der nächsten drei Monate nicht an 15 aufeinander folgenden Tagen übersprungen, heißt es Abschied nehmen von Nemax und Co.
Hochgelobt und tief gefallen, so läßt sich die Entwicklung des Unternehmens kurz zusammenfassen. Am 15. Juni 1999 ging Kabel New Media zu einem Emissionspreis von 6,15 Euro an die Börse. Im März 2000 kostete das Papier satte 80 Euro. Von da an ging es mit dem Kurs bergab. Inzwischen ist er bei 8 Cent angekommen.
Nach einem desaströsen Geschäftsverlauf wurde am 1. September das Insolvenzverfahren eröffnet. Der Vorstandsvorsitzende, Peter Kabel - einst als einziger Deutscher als World Entrepreneur of the Year 2001 nominiert und zum "Pionier des e-business " oder "e-Consulter der ersten Stunde" hochgejubelt -, trat am 31. August zurück.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft durchsuchte Büros und Privaträume der insolventen Multimedia-Agentur. Grund: Verdacht auf betrügerischen Bankrott. Kabel New Media erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr bei einem Umsatz von rund 100 Millionen Euro einen Verlust von 115 bis 130 Millionen Euro. (dpa-AFX)
Die Aktie des Internet-Dienstleisters Kabel New Media wird ab dem kommenden Montag nicht mehr am Neuen Markt gehandelt. Die neuen Delisting-Regeln der Deutschen Börsen, die seit 1. Oktober gelten, verschafften dem einstigen Börsenliebling, der in der Spitze - im März 2000 - 80 Euro kostete, den unrühmlichen Rauswurf aus dem Wachstumssegment. Damit ist Kabel New Media der erste Titel der New Economy, der vom Kurszettel des Wachstumssegments verschwindet. Ein Insolvenzverfahren, das am 1. September eröffnet wurde und Verstöße gegen Börsenregeln veranlassten die Betreiber des Neuen Marktes zum Rauswurf von Kabel New Media.
Grundsätzlich muss ein Unternehmen nicht unbedingt insolvent sein, um des Segments verwiesen zu werden. Es reicht auch, an 30 aufeinander folgenden Tagen eine zu geringe Marktkapitalisierung (unter 20 Mio. Euro) gepaart mit Aktienkurs, der im Tagesdurchschnitt unter einem Euro liegen muss. Wird diese Grenze innerhalb der nächsten drei Monate nicht an 15 aufeinander folgenden Tagen übersprungen, heißt es Abschied nehmen von Nemax und Co.
Hochgelobt und tief gefallen, so läßt sich die Entwicklung des Unternehmens kurz zusammenfassen. Am 15. Juni 1999 ging Kabel New Media zu einem Emissionspreis von 6,15 Euro an die Börse. Im März 2000 kostete das Papier satte 80 Euro. Von da an ging es mit dem Kurs bergab. Inzwischen ist er bei 8 Cent angekommen.
Nach einem desaströsen Geschäftsverlauf wurde am 1. September das Insolvenzverfahren eröffnet. Der Vorstandsvorsitzende, Peter Kabel - einst als einziger Deutscher als World Entrepreneur of the Year 2001 nominiert und zum "Pionier des e-business " oder "e-Consulter der ersten Stunde" hochgejubelt -, trat am 31. August zurück.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft durchsuchte Büros und Privaträume der insolventen Multimedia-Agentur. Grund: Verdacht auf betrügerischen Bankrott. Kabel New Media erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr bei einem Umsatz von rund 100 Millionen Euro einen Verlust von 115 bis 130 Millionen Euro. (dpa-AFX)