Börsenhistorie/Der Nasdaq-Chart erinnert..........

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proxicomi:

Börsenhistorie/Der Nasdaq-Chart erinnert..........

 
10.03.01 12:14
Börsenhistorie
Der Nasdaq-Chart erinnert verdächtig an den Nikkei

Börsenhistorie/Der Nasdaq-Chart erinnert.......... 288631
Beim Crash 1987, als der Dow Jones-Index ein einem Tag 22,6 Prozent verlor und insgesamt in zwei Monaten 36 Prozent einbüßte, waren die korrigierten Kurse durchaus Kaufkurse. Knapp zwei Jahre später hatte der Dow Jones wieder sein vorheriges Niveau erreicht und marschierte von da aus munter weiter nach oben. Auch nach dem Mini-Crash 1989 hätte sich ein Einstieg gelohnt. Knapp sieben Monate später hatte das amerikanische Börsenbarometer wieder sämtliche Verluste wettgemacht. Aber halt, jetzt  nicht gleich losrennen und blindlings die geschlachteten Technologiewerte kaufen. Denn die Geschichte liefert auch anderer Beispiele:

Nicht jede Korrektur lädt zum Einstieg ein
Börsenhistorie/Der Nasdaq-Chart erinnert.......... 288631
Die Erholung im legendären Crash von 1929 verlief ziemlich anders. Nachdem sich der Dow Jones-Index auf 200 Punkte halbiert hatte, konnte er sich im darauffolgenden Frühjahr zwar wieder bis auf 300 Punkte erholen, rutschte dann aber in einer zweiten Abwärtswelle bis auf 41 Punkte im Jahr 1932. Ein vermeintlicher Schnäppchenjäger, der im November 1929 eingestiegen ist und im Frühjahr den Ausstieg verpasste, hat erst 1936 seine Einstandskurse wieder gesehen. Den Höchststand des Dow Jones Index von 1929 sahen die Investoren gar erst ein Vierteljahrhundert später wieder.

Für den Nasdaq-Index, den es erst seit 1971 gibt, liefert die Historie kein Vorbild für die derzeitige Marktlage. Der Anstieg von Oktober 1998 um 250 Prozent und die anschließende Korrektur von 58 Prozent ist einmalig. Charttechniker machen jedoch eine bedenkliche Ähnlichkeit mit dem Nikkei-Index von 1989 bis 1991 aus, als der japanische Aktienmarkt kollabierte. Weiterdrehen möchten die Charttechniker diese Parallele jedoch nicht, denn die sich nach dem steilen Rutsch angeschlossene Depression in Japan dauert derweil mehr neun Jahren an, und gerade scheint der Nikkei-Index vor einer neuen Abwärtswelle zu stehen.

Ängstlicher Blick auf den Nikkei-Index

Aussichten, die natürlich niemand für die Nasdaq propagieren möchte. „Es ist jedoch relativ unwahrscheinlich, dass die folgenden neun Jahre ähnlich deprimierend wie in Japan verlaufen werden. Der Indexeinbruch von über 55 Prozent hat die Kursübertreibungen besonders im Technologie- und Internetsektor bereits und offeriert bereits wieder interessante Kaufchancen“, meint Börsenguru Heiko Thieme dann auch in seinem jüngsten Brief. Worauf er seinen Optimismus fußt, bleibt jedoch der Fantasie der Anleger überlassen.

Eine Eigenschaft haben die historischen Crashs gemeinsam: Ihnen gingen Kursübertreibungen voraus. Im Vorfeld des Schwarzen Montags 1929 hatte sich die Wall Street bereits reich gerechnet. Anleger kauften auf Pump Aktien, denn mit den erwarteten Kursgewinnen sollten sich die Zinsen leicht begleichen lassen. Auch zum Ende der zwanziger Jahre waren es Technologieaktien, die den Dow nach oben zogen. So kletterten Wright Aeronautic von 69 auf 290 Dollar. Die Aktien von Radio Corporation standen für die kommende Mediengeneration und erhöhten sich von 85 auf 420 Dollar. „Die Euphorie war im vergangenen Jahr sicherlich mit der in den zwanziger Jahren vergleichbar“, meint Klaus Tafferner, Analyst bei Concord Effekten. Die Bewertungen seien einfach aus den Fugen geraten und klassische Ansätze wie Kurs-Gewinn-Verhältnisse außer Acht gelassen worden.

Liquidität fördert Blasenbildung

Auslöser für spekulative Blasen sehen Analysten vor allem in der Geldpolitik. Edgar van Tuyll, Analyst bei Pictet, hebt hervor, dass sich in der Vergangenheit nur Blasen bilden konnten, weil zuvor die Notenbanken die Märkte mit ausreichend Liquidität versorgt hatten. So hätten sich die Übertreibungen bei der Eisenbahnaktien 1873, bei den Auto- und Zulieferindustrien 1929 und bei den japanischen Aktien 1989 nicht ohne ausreichende Liquidität aufbauen können. Fallen die Zinsen, befürchten die Kapitalmärkte langfristig Inflation, so dass die Zinsen am langen Ende steigen. „Da sich der Zinsanstieg mehrheitlich negativ auf die Wirtschaftssektoren auswirkt, steigt nur der Aktienkurs einer beschränkten Anzahl von Gesellschaften weiter“, erklärt Tuyll. Die Markttiefe nimmt ab und immer mehr Investoren schichten ihr Geld in die Gewinnerbranche um.

Platzt die Blase, so stehen weit reichende Korrekturen an, die mit Konkursen der Firmen einhergehen. Mit Gigabell und Micrologica haben sich bereits die ersten Technologieunternehmen wieder vom Neuen Markt verabschiedet. Die täglichen Gewinnwarnungen deuten darauf hin, dass diese Bereinigungsphase noch nicht abgeschlossen ist.

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9. März 2001 Auf Schnäppchenjagd begeben sich Anleger gerne. Rein in vermeintlich billige Kurse in der Hoffnung, dass die Aktie bald wieder in die zuvor gekannten Höhen vordringt. Angesichts der Rückschläge seit einem Jahr bietet sich dem Investor eine breites Feld von Werten, die sich um bis zu 90 Prozent verbilligt haben. Der Knackpunkt ist jedoch, dass niemand so recht weiß, wann denn die Tiefstkurse erreicht sind.

Beim Crash 1987, als der Dow Jones-Index ein einem Tag 22,6 Prozent verlor und insgesamt in zwei Monaten 36 Prozent einbüßte, waren die korrigierten Kurse durchaus Kaufkurse. Knapp zwei Jahre später hatte der Dow Jones wieder sein vorheriges Niveau erreicht und marschierte von da aus munter weiter nach oben. Auch nach dem Mini-Crash 1989 hätte sich ein Einstieg gelohnt. Knapp sieben Monate später hatte das amerikanische Börsenbarometer wieder sämtliche Verluste wettgemacht. Aber halt, jetzt  nicht gleich losrennen und blindlings die geschlachteten Technologiewerte kaufen. Denn die Geschichte liefert auch anderer Beispiele:

Nicht jede Korrektur lädt zum Einstieg ein

Die Erholung im legendären Crash von 1929 verlief ziemlich anders. Nachdem sich der Dow Jones-Index auf 200 Punkte halbiert hatte, konnte er sich im darauffolgenden Frühjahr zwar wieder bis auf 300 Punkte erholen, rutschte dann aber in einer zweiten Abwärtswelle bis auf 41 Punkte im Jahr 1932. Ein vermeintlicher Schnäppchenjäger, der im November 1929 eingestiegen ist und im Frühjahr den Ausstieg verpasste, hat erst 1936 seine Einstandskurse wieder gesehen. Den Höchststand des Dow Jones Index von 1929 sahen die Investoren gar erst ein Vierteljahrhundert später wieder.

Für den Nasdaq-Index, den es erst seit 1971 gibt, liefert die Historie kein Vorbild für die derzeitige Marktlage. Der Anstieg von Oktober 1998 um 250 Prozent und die anschließende Korrektur von 58 Prozent ist einmalig. Charttechniker machen jedoch eine bedenkliche Ähnlichkeit mit dem Nikkei-Index von 1989 bis 1991 aus, als der japanische Aktienmarkt kollabierte. Weiterdrehen möchten die Charttechniker diese Parallele jedoch nicht, denn die sich nach dem steilen Rutsch angeschlossene Depression in Japan dauert derweil mehr neun Jahren an, und gerade scheint der Nikkei-Index vor einer neuen Abwärtswelle zu stehen.

Ängstlicher Blick auf den Nikkei-Index

Aussichten, die natürlich niemand für die Nasdaq propagieren möchte. „Es ist jedoch relativ unwahrscheinlich, dass die folgenden neun Jahre ähnlich deprimierend wie in Japan verlaufen werden. Der Indexeinbruch von über 55 Prozent hat die Kursübertreibungen besonders im Technologie- und Internetsektor bereits und offeriert bereits wieder interessante Kaufchancen“, meint Börsenguru Heiko Thieme dann auch in seinem jüngsten Brief. Worauf er seinen Optimismus fußt, bleibt jedoch der Fantasie der Anleger überlassen.

Eine Eigenschaft haben die historischen Crashs gemeinsam: Ihnen gingen Kursübertreibungen voraus. Im Vorfeld des Schwarzen Montags 1929 hatte sich die Wall Street bereits reich gerechnet. Anleger kauften auf Pump Aktien, denn mit den erwarteten Kursgewinnen sollten sich die Zinsen leicht begleichen lassen. Auch zum Ende der zwanziger Jahre waren es Technologieaktien, die den Dow nach oben zogen. So kletterten Wright Aeronautic von 69 auf 290 Dollar. Die Aktien von Radio Corporation standen für die kommende Mediengeneration und erhöhten sich von 85 auf 420 Dollar. „Die Euphorie war im vergangenen Jahr sicherlich mit der in den zwanziger Jahren vergleichbar“, meint Klaus Tafferner, Analyst bei Concord Effekten. Die Bewertungen seien einfach aus den Fugen geraten und klassische Ansätze wie Kurs-Gewinn-Verhältnisse außer Acht gelassen worden.

Liquidität fördert Blasenbildung

Auslöser für spekulative Blasen sehen Analysten vor allem in der Geldpolitik. Edgar van Tuyll, Analyst bei Pictet, hebt hervor, dass sich in der Vergangenheit nur Blasen bilden konnten, weil zuvor die Notenbanken die Märkte mit ausreichend Liquidität versorgt hatten. So hätten sich die Übertreibungen bei der Eisenbahnaktien 1873, bei den Auto- und Zulieferindustrien 1929 und bei den japanischen Aktien 1989 nicht ohne ausreichende Liquidität aufbauen können. Fallen die Zinsen, befürchten die Kapitalmärkte langfristig Inflation, so dass die Zinsen am langen Ende steigen. „Da sich der Zinsanstieg mehrheitlich negativ auf die Wirtschaftssektoren auswirkt, steigt nur der Aktienkurs einer beschränkten Anzahl von Gesellschaften weiter“, erklärt Tuyll. Die Markttiefe nimmt ab und immer mehr Investoren schichten ihr Geld in die Gewinnerbranche um.

Platzt die Blase, so stehen weit reichende Korrekturen an, die mit Konkursen der Firmen einhergehen. Mit Gigabell und Micrologica haben sich bereits die ersten Technologieunternehmen wieder vom Neuen Markt verabschiedet. Die täglichen Gewinnwarnungen deuten darauf hin, dass diese Bereinigungsphase noch nicht abgeschlossen ist.

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