Börsen Up to Date
Nachdem sich die Wellen um die Berichtssaison des dritten Quartals gelegt haben und trübe Nachrichten von der Konjunkturfront vorerst verdaut sind, schauen die Märkte in dieser Woche vor allem auf die anstehende Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag. Impulse soll sie bringen, jedenfalls wenn man sich der Prognose von Morgan Stanley anschließt. Da hier die Strategen mit einer sich wieder abkühlenden Wirtschaft im vierten Quartal rechnen, halten sie es für wahrscheinlich, dass die EZB die Zinsen um 25 Basispunkte senkt.
Dies wäre zumindest ein kleiner Lichtblick. Auch wenn ein solcher Zinsschritt die Diskussion, ob Deutschland einer Dauerrezession à la Japan entgegensteuert, nicht beenden wird. Das Credit-Research-Team der HVB Group ist jedoch ohnehin der Meinung, dass die Parallelen zu Japan (unzureichende Reformen, verkrustete Strukturen, Aktienblase) nicht weit genug gehen. So gebe es in Deutschland keine "Immobilienblase", keine Überinvestitionskrise, keine konterkarierende Aufwertung, sondern wieder steigende Wettbewerbsfähigkeit. Eine Dauerrezession wie in Japan sei daher nicht zu erwarten, wohl aber ein schwacher mittelfristiger Wachstumstrend.
Die Experten diskutieren derzeit auch über die Aussichten von Siemens. Ebenfalls am Donnerstag hat der Konzern seine Bilanzpressekonferenz. Mit Überraschungen ist dort wohl nicht mehr zu rechnen, da Siemens am 13. November bereits sein vorläufiges Ergebnis des Geschäftsjahres '01/02 vorgelegt hat. Die Analysten interpretieren die vorgelegten Zahlen sichtlich anders. Bei JP Morgan steht der Wert auf der "Overweight"-Liste. Die Analysten glauben daran, dass Siemens gut positioniert ist, um die Herausforderungen der Zukunft richtig zu meistern. Allerdings sehen sie kurzfristig nur wenig gute Nachrichten. Daher machen sie sich auch Sorgen um die Zahlen des ersten Quartals, die Siemens um den 23. Januar 2003 vorlegen will. Im Vorfeld dieses Quartalsberichts raten sie Anlegern, Gewinne bei Kursen über 50 Euro mitzunehmen.
Die Bankgesellschaft Berlin rät, Siemens zu halten. Für sie hat der Konzern den Status eines sicheren Hafens unter den Kommunikationsgeräte-Aktien. Allerdings werde der Ausblick für den restlichen Jahresverlauf von den allgemein schwierigen Marktbedingungen überschattet, einem weiteren Rückgang der Investitionsausgaben der Telekombetreiber, einem zyklischen Gewinnrückgang im Bereich Power Generation sowie höheren Pensionskosten.
Handy-Geschäft macht Sorgen
Die Banc of America Securities sagt denn auch ganz klar: "Underperform". Ihr Kursziel liegt bei 36 Euro. Vor allem das Handy-Geschäft macht den Analysten Sorgen. Für das gerade angelaufene Geschäftsjahr '02/03 erwarten sie einen Gewinn je Aktie von 2,70 Euro, der dann im darauf folgenden Jahr auf 3,10 Euro steigen sollte.
Am Dienstag legt die britische Brauerei Scottish & Newcastle ihren Halbjahresbericht vor. Schroder Salomon Smith Barney erwartet, dass die Zahlen Verbesserungen bei der Kostenreduzierung vorweisen werden. Gleichzeitig spüren die Briten jedoch auch den Preisdruck durch Carlsberg. In Europa sei das Geschäft auf Grund eines relativ schlechten Sommers nicht wie erwartet gelaufen, das Wachstum in Russland habe sich verlangsamt, prognostizieren die Analysten. Sie geben ein "Neutral"-Rating mit einem Kursziel von 500 Pence.
Ebenfalls in Großbritannien wird am Donnerstag die Hotel-und Pubkette Six Continents ihre vorläufigen Ergebnisse für '01/02 vorlegen. Die Deutsche Bank erwartet einen Gewinn je Aktie von 42,8 Pence (minus 29 Prozent). Gleichzeitig halten die Analysten das Wertpapier für unterbewertet. Sie geben daher eine Kaufempfehlung mit dem Kursziel von 700 Pence.
Schließlich erwartet die Londoner City am Dienstag die Geschäftszahlen für das Jahr '01/02 von Sage. Das Software-Unternehmen wird nach Ansicht der BNP Paribas einen Umsatz von 557 Millionen Pfund und einen Gewinn je Aktie von 7,26 Pence vorweisen können. Das Investmenthaus bleibt bei seiner "Outperform"-Empfehlung mit einem Kursziel von 160 Pence. Das Unternehmen müsse allerdings Investoren überzeugen, dass es trotz der starken Konkurrenz in den USA starkes organisches Wachstum liefern kann.
Nachdem sich die Wellen um die Berichtssaison des dritten Quartals gelegt haben und trübe Nachrichten von der Konjunkturfront vorerst verdaut sind, schauen die Märkte in dieser Woche vor allem auf die anstehende Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag. Impulse soll sie bringen, jedenfalls wenn man sich der Prognose von Morgan Stanley anschließt. Da hier die Strategen mit einer sich wieder abkühlenden Wirtschaft im vierten Quartal rechnen, halten sie es für wahrscheinlich, dass die EZB die Zinsen um 25 Basispunkte senkt.
Dies wäre zumindest ein kleiner Lichtblick. Auch wenn ein solcher Zinsschritt die Diskussion, ob Deutschland einer Dauerrezession à la Japan entgegensteuert, nicht beenden wird. Das Credit-Research-Team der HVB Group ist jedoch ohnehin der Meinung, dass die Parallelen zu Japan (unzureichende Reformen, verkrustete Strukturen, Aktienblase) nicht weit genug gehen. So gebe es in Deutschland keine "Immobilienblase", keine Überinvestitionskrise, keine konterkarierende Aufwertung, sondern wieder steigende Wettbewerbsfähigkeit. Eine Dauerrezession wie in Japan sei daher nicht zu erwarten, wohl aber ein schwacher mittelfristiger Wachstumstrend.
Die Experten diskutieren derzeit auch über die Aussichten von Siemens. Ebenfalls am Donnerstag hat der Konzern seine Bilanzpressekonferenz. Mit Überraschungen ist dort wohl nicht mehr zu rechnen, da Siemens am 13. November bereits sein vorläufiges Ergebnis des Geschäftsjahres '01/02 vorgelegt hat. Die Analysten interpretieren die vorgelegten Zahlen sichtlich anders. Bei JP Morgan steht der Wert auf der "Overweight"-Liste. Die Analysten glauben daran, dass Siemens gut positioniert ist, um die Herausforderungen der Zukunft richtig zu meistern. Allerdings sehen sie kurzfristig nur wenig gute Nachrichten. Daher machen sie sich auch Sorgen um die Zahlen des ersten Quartals, die Siemens um den 23. Januar 2003 vorlegen will. Im Vorfeld dieses Quartalsberichts raten sie Anlegern, Gewinne bei Kursen über 50 Euro mitzunehmen.
Die Bankgesellschaft Berlin rät, Siemens zu halten. Für sie hat der Konzern den Status eines sicheren Hafens unter den Kommunikationsgeräte-Aktien. Allerdings werde der Ausblick für den restlichen Jahresverlauf von den allgemein schwierigen Marktbedingungen überschattet, einem weiteren Rückgang der Investitionsausgaben der Telekombetreiber, einem zyklischen Gewinnrückgang im Bereich Power Generation sowie höheren Pensionskosten.
Handy-Geschäft macht Sorgen
Die Banc of America Securities sagt denn auch ganz klar: "Underperform". Ihr Kursziel liegt bei 36 Euro. Vor allem das Handy-Geschäft macht den Analysten Sorgen. Für das gerade angelaufene Geschäftsjahr '02/03 erwarten sie einen Gewinn je Aktie von 2,70 Euro, der dann im darauf folgenden Jahr auf 3,10 Euro steigen sollte.
Am Dienstag legt die britische Brauerei Scottish & Newcastle ihren Halbjahresbericht vor. Schroder Salomon Smith Barney erwartet, dass die Zahlen Verbesserungen bei der Kostenreduzierung vorweisen werden. Gleichzeitig spüren die Briten jedoch auch den Preisdruck durch Carlsberg. In Europa sei das Geschäft auf Grund eines relativ schlechten Sommers nicht wie erwartet gelaufen, das Wachstum in Russland habe sich verlangsamt, prognostizieren die Analysten. Sie geben ein "Neutral"-Rating mit einem Kursziel von 500 Pence.
Ebenfalls in Großbritannien wird am Donnerstag die Hotel-und Pubkette Six Continents ihre vorläufigen Ergebnisse für '01/02 vorlegen. Die Deutsche Bank erwartet einen Gewinn je Aktie von 42,8 Pence (minus 29 Prozent). Gleichzeitig halten die Analysten das Wertpapier für unterbewertet. Sie geben daher eine Kaufempfehlung mit dem Kursziel von 700 Pence.
Schließlich erwartet die Londoner City am Dienstag die Geschäftszahlen für das Jahr '01/02 von Sage. Das Software-Unternehmen wird nach Ansicht der BNP Paribas einen Umsatz von 557 Millionen Pfund und einen Gewinn je Aktie von 7,26 Pence vorweisen können. Das Investmenthaus bleibt bei seiner "Outperform"-Empfehlung mit einem Kursziel von 160 Pence. Das Unternehmen müsse allerdings Investoren überzeugen, dass es trotz der starken Konkurrenz in den USA starkes organisches Wachstum liefern kann.