BÖRSE am MORGEN

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Happy End:

BÖRSE am MORGEN

 
28.02.02 08:05

Leichtere Kurse erwartet



Die Marke von 5.000 Punkten, die der Dax am Mittwoch kurz überwand, dürfte am Donnerstag zunächst nicht mehr zur Disposition stehen. Denn die Wall Street interpretierte nach dem europäischen Börsenschluss die Aussagen von Greenspan doch negativer als in der ersten Reaktion. Zwar nahm der Fed-Chairman den Börsianern die Angst vor steigenden Zinsen, allerdings dämpfte er auch den Konjunkturoptimismus.

Renten profitieren von Greenspan

Der vorsichtige Ton von Alan Greenspan dürfte am Donnerstag die Renten stützen. Der Fed-Chairman hat zudem die Ängste genommen, dass die Fed bald wieder die Zinsschraube fester zieht. Dennoch bleibt das Bild für den Bund-Future kritisch. Am Mittwoch legte der Bund-Future 17 Basispunkte auf 107,53 Prozent zu.

Euro in Asien wenig verändert

Wenig verändert zeigt sich der Euro am Donnerstagmorgen im asiatischen Handel. Gegen 7.20 Uhr MEZ notiert die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,8652 Dollar nach 0,8655 Dollar am Mittwochabend in New York. Gegenüber dem Yen geht der US-Dollar mit 133,98 Yen um nach 134,31 Yen im späten New Yorker Geschäft am Mittwoch.

Aktien Tokio schließen gut behauptet

Gut behauptet haben die Aktienkurse in Tokio am Donnerstag den Handel verlassen. Der Nikkei-225-Index erhöhte sich um 0,1 Prozent auf 10.587,83 Yen. Der Topix kletterte um 0,7 Prozent auf 1.013,80 Punkte. Die jüngsten Gewinne des Nikkei basierten jedoch hauptsächlich auf Glattstellungen von Leerverkäufen im Vorfeld der erwarteten strengeren Richtlinien, heißt es. Der Index werde es kaum schaffen, den wichtigen psychologischen Widerstand bei 11.000 Yen nachhaltig zu überwinden, wenn nicht langfristig orientierte institutionelle Anleger einsteigen, sagt ein Broker. Vor allem die Titel der Banken verzeichneten  Kursgewinne.

Aktien Hongkong am Mittag sehr schwach

Mit sehr schwacher Tendenz präsentieren sich die Aktienkurse am Donnerstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index (HSI) reduziert sich bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte um 1,7 Prozent bzw 178,32 Punkte auf 10.470,39. Die Verluste ziehen sich durch zahlreiche Branchen, wobei die Aktien der Immobilien- und Bausparte erneut die deutlichsten Verluste verzeichnen. Die Stimmung sei nicht sehr gut und kurzfristig sei ein weiterer Fall in Richtung der 10.000 Punkte möglich, sagt ein Händler. Jedoch könne es am Nachmittag auch zu Schnäppchenkäufen kommen, fügt er hinzu.

Nach US-Börsenschluss

Mit leichten Kursgewinnen zeigten sich die Technologiewerte am Mittwoch nachbörslich. Der Nasdaq-100-Index legte 1,90 auf 1.380,38 Punkte zu und verringerte damit seinen Verlust von 22,71 Punkte im regulären Handel. Die am meisten gehandelste Aktie war Oracle. Der Wert stieg zwei Cents auf 16,39 Dollar. Intel legten vier Cents auf 29,93 Dollar zu, während Cisco um vier Cents auf 14,20 Dollar nachgaben. Imclone bauten ihre Gewinne weiter aus und verteuerten sich um 1,07 Dollar auf 21,60, nachdem deas Biotech-Unternehmen neue Hoffnung auf eine Zulassung von Erbitux versprühte.

Wall Street gibt Anfangsgewinne nach Greenspan-Rede ab

Der "verhalten optimistische" Konjunkturausblick von US-Notenbankchef Alan Greenspan wurde am Mittwoch an der Wall Street zusammen mit den günstigen Auftragseingängen langlebiger Güter zunächst eher positiv interpretiert. Am Ende waren die Anfangsgewinne aber weitgehend aufgezehrt.

Der Technologiesektor wurde außerdem von den Kursverlusten der Cisco-Aktie nach der Reduzierung der Gewinnprognosen für das Unternehmen durch ein Brokerhaus belastet. Zeitweise waren die Kurse um durchschnittlich mehr als ein Prozent gestiegen. Der Dow Jones schloss 0,12 Prozent höher auf 10.127,58 Punkten. Der Nasdaq-Index endete 0,85 Prozent im Minus auf 1.751,91 Punkten, der breiter gefasste S&P 500 lag mit einem Plus von 0,05 Prozent auf 1.109,89 Zählern wenig verändert.

„Die Leute merken allmählich, dass die Erholung nicht so rasch eintreten wird", sagte Howard Kornblue, Portfolio Manager bei ING Pilgrim. Greenspan hatte vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses gesagt, die Wirtschaftsaktivität nehme wieder zu. Allerdings werde die Erholung wohl moderat ausfallen. Diese Äußerung dämpfte Befürchtungen der Marktteilnehmer, dass die Notenbank die Zinsen bald anheben könne, um möglichen Inflationsgefahren zu begegnen.

Die Aktien des Netzwerkausrüsters Cisco verloren rund acht Prozent auf 14,24 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq. Händler erklärten die Kursverluste mit der Reduzierung der Gewinnprognosen für das Unternehmen durch das Borkerhaus Wachovia Securities. Die Titel des Konkurrenten Juniper Networks gaben 6,67 Prozent auf 9,51 Dollar ab. Die Aktien von Intel verloren 0,43 Prozent auf 29,89 Dollar.

Den Blue Chips hätten Kursgewinne unter anderem der Titel von United Technologies zu einem knappen Plus verholfen, sagten Händler. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, die Tochter Pratt & Whitney habe einen Auftrag von der Boeing-Finanzsparte und einer Flugzeug-Leasingfirma Ansett Worldwide im Volumen von 185 Millionen Dollar erhalten. Die Aktien von United Technologies gewannen 1,6 Prozent auf 72,95 Dollar. Die Aktien der Biotechfirma Imclone legten kräftig um 32,28 Prozent auf 20,53 Dollar zu. Imclone hatte mitgeteilt, die US-Gesundheitsbehörde FDA werde den Zulassungsantrag der Firma für das Krebsmittel „Erbitux“ womöglich noch einmal überprüfen.

US-Anleihen schließen sehr fest - Greenspan-Rede beflügelt

Sehr fest haben sich die Notierungen der US-Anleihen am Mittwoch im späten New Yorker Handel gezeigt. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent gewannen 24/32 auf 100-11/32 und rentierten mit 4,827 Prozent nach 4,911 Prozent am Dienstag. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent stieg um 27/32 auf 100-3/32. Die Rendite sank von 5,409 auf 5,366 Prozent. Händler bezeichneten die Rede von Fed-Chairman Alan Greenspan als sehr “ausgewogen“. Einerseits habe er auf die positiven Signale für eine konjunkturelle Erholung in den USA verwiesen, gleichzeitig aber auch davor gewarnt, dass diese schwächer als erwartet ausfallen könnte.

Zunächst hatten sowohl der Aktien- als auch der Anleihemarkt in positivem Terrain gelegen, doch haben sich die Kursaufschläge an Wall Street gegen Handelsende wieder deutlich reduziert. Während der Aktienmarkt mit etwas optmistischeren Aussagen von Greenspan gerechnet habe, sei der Anleihemarkt “froh gewesen, dass Greenspan ein solch vorsichtigen Ton gefunden habe“, hieß es weiter. “Das ist nicht der Mann, der in drei Monaten die Zinsen anheben wird“, erklärte Anthony Karydakis, Analyst bei Banc One Capital Markets. Er hält einen Zinsschritt im August für wahrscheinlicher.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters

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Medienschau


Unternehmensnachrichten

AMD bekräftigt Prognosen für das erste Quartal

Der US-Computerchip-Hersteller AMD hat seine Finanzprognosen für das erste Quartal 2002 bekräftigt. Das Unternehmen erwarte „einen geringen Nettoverlust“ und Nettoumsätze in Höhe von 900 Millionen Dollar, teilte Finanzchef Robert Rivet am Mittwoch mit. Von Thomson Financial/First Call befragte Analysten rechnen für das erste Quartal im Schnitt mit einem Verlust von sechs Cent je Aktie und einem Umsatz von 901,5 Millionen Dollar. Das Unternehmen sehe sich im Plan, im zweiten Quartal die Gewinnschwelle zu erreichen und auch im Gesamtjahr schwarze Zahlen schreiben zu können, teilte Rivet weiter mit. (Reuters)

Kirch-Banken stellen sich gegen Dresdner Bank

Die Gläubigerbanken der Kirch-Gruppe sind Zeitungsberichten zufolge weit entfernt von einer gemeinsamen Lösung für deren Zahlungsschwierigkeiten. Nach der Deutschen Bank sei nun auch die Dresdner Bank weitgehend isoliert, schreibt die “Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Donnerstagausgabe). In einem Schreiben an Kirch sollen die übrigen Gläubigerbanken wie Bayerische Landesbank, HypoVereinsbank, Commerzbank und DZ Bank die Rechtswirksamkeit von erstrangigen Sicherheiten der Dresdner Bank in Frage gestellt haben. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Deutsche Bank bleibt hart bei Kirch-Sanierung

Die Deutsche Bank will sich bei der Sanierung der Kirch-Gruppe einem Zeitungsbericht zufolge nicht an einer Pool-Lösung mit anderen Banken beteiligen. Der künftige Vorstandssprecher der Bank, Josef Ackermann, und Firmengründer Leo Kirch hätten sich am vergangenen Freitag nur zufällig am Rande einer Veranstaltung in München getroffen, hieß es in einem Vorabbericht der „Financial Times Deutschland“ vom Mittwoch. Von einer Mission zur Lösung der gespannten Beziehungen könne keine Rede sein. Die Deutsche Bank wolle als Großaktionär von DaimlerChrysler vielmehr den Finanzdruck auf Kirch vor allem dazu nutzen, um Zugriff auf den Formel-1-Veranstalter SLEC zu bekommen, bei dem Kirch seit März 2001 die Mehrheit habe. Die Deutsche Bank könne noch diese Woche ein Angebot vorlegen, nach dem knapp 50 Prozent der SLEC an die Autohersteller gehen sollen, berichtete die Zeitung weiter. (FTD, S. 5)

Heineken stellt Kaufpläne in Deutschland zurück

Heineken hat die Kaufpläne in Deutschland zurückgestellt. “Die Preise in Deutschland sind derzeit verdorben. Wir warten ab, bis sich das wieder beruhigt hat. Derzeit stehen wir vor keiner Kaufentscheidung“, sagte der designierte Vorstandsvorsitzende Anthony Ruys, der Ende April Karel Vuursteen ablösen wird, der “Financial Times Deutschland“. Seit dem Kauf der Bremer Brauerei Beck durch die Interbrew für knapp 1,8 Milliarden Euro denke jeder deutscher Brauer, er sei Milliardär und verlange entsprechend hohe Preise, sagte Ruys. (FTD, S. 3)

Millionen-Skandal bei Klöckner & Co

Der Skandal um die verschwundenen Millionen des Duisburger Stahlhandelskonzerns Klöckner & Co AG nimmt nach einem Bericht der Tageszeitung “Die Welt“ (Donnerstagausgabe) immer dramatischere Ausmaße an. Nach Informationen des Blatts fehlen in den Konzernkassen des Vorstandsvorsitzenden Raimund Müsers mittlerweile 200 Millionen bis 250 Millionen Euro.  Bisher sollen rund 120 Millionen Euro vermisst worden sein. Hochrangige Wirtschaftsmanager an der Ruhr seien sich sicher, dass es sich um “den Versuch einer Ausplünderung“ durch den britischen Großaktionär Balli Group handelt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG arbeite daran, den Verbleib der Summe zu klären, schreibt die Zeitung. (Die Welt, S.1/11)

Baader verzeichnet Gewinneinbruch für 2001

Die im MDax gelistete Baader Wertpapierhandelsbank hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Das Ergebnis nach Steuern habe minus 47,2 Millionen Euro nach plus 32,4 Millionen im Vorjahr betragen, teilte das Finanzhaus am Mittwochabend in einer Pflichtveröffentlichung mit. Der Verlust sei im Wesentlichen bedingt durch eine Zuführung zur Risikovorsorge in Höhe von 39,7 (Vorjahr: 33) Millionen Euro. Baader nannte ein bereinigtes vorläufiges DVFA-Ergebnis je Aktie für 2001 von minus 2,81 Euro nach plus 1,50 Euro im Vorjahr. (Ad-hoc)

Marktforscher GfK verzeichnet 2001 Gewinneinbruch

Die Marktforschungsgruppe GfK hat 2001 wegen Sonderabschreibungen und anderen einmaligen Faktoren einen Gewinneinbruch erlitten, will aber ihr Beteiligungsportfolio auch im laufenden Jahr ausbauen. Der Jahresüberschuss sei um 41 Prozent auf 14,8 Millionen Euro eingebrochen, teilte die GfK am Mittwochabend in Nürnberg mit. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern einschließlich Beteiligungserträgen (Ebit) habe sich um 14,5 Prozent auf 45,1 Millionen Euro verbessert. Das operative Ergebnis soll den Planungen zufolge in diesem Jahr um rund zwölf Prozent auf über 50 Millionen Euro zulegen. (Reuters)

SoftM AG verzeichnet Umsatzplus und Vorsteuergewinn

SoftM hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz um mehr als ein Drittel gesteigert und vor Steuern die Gewinnzone erreicht. Das Ergebnis vor Steuern (Ebt) habe rund eine Million Euro betragen nach einem Verlust von 1,2 Millionen Euro im Jahr 2000, teilte das am Neuen Markt gelistete Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss in einer Pflichtveröffentlichung mit. Der Umsatz stieg den Angaben zufolge um 37 Prozent auf 62 Millionen Euro. Auf Grund der guten Auftragslage hatte das Unternehmen bereits im November seine Gewinnprognose auf Ebt-Basis für das Gesamtjahr 2001 auf eine Million von zuvor 0,5 Millionen Euro nach oben geschraubt. (Ad-hoc)

Deutsche Börse schließt Biodata und Lobster vom Neuen Markt aus

Die Deutsche Börse schließt Biodata und Lobster wegen der Eröffnung von Insolvenzverfahren vom Neuen Markt aus. Die Beendigung der Zulassung der Aktien beider Unternehmen zum Wachstumssegment werde mit Ablauf des 27. März wirksam, teilte die Börse am Mittwochabend mit. Die Zulassung der Titel zum Geregelten Markt bleibe unberührt. (Reuters)


Wirtschaftsnachrichten

Japans Zentralbank lockert erneut Geldpolitik

Die japanische Zentralbank hat zur Bekämpfung des andauernden Preisverfalls die Geldpolitik noch stärker gelockert. Die Bank von Japan entschied am Donnerstag, die monatlichen Aufkäufe von langfristigen Regierungsanleihen von gegenwärtig 800 Milliarden Yen auf eine Billion Yen (8,5 Milliarden Euro) zu erhöhen. Die in Finanzkreisen erwartete Maßnahme erfolgte einen Tag nach Vorlage eines Anti-Deflationspakets der Regierung, in der sie die Zentralbank zu verstärkten Maßnahmen zur Bekämpfung des Preisverfalls aufforderte. (dpa)

Argentinische Regierung und Provinzen unterzeichnen Abkommen

Die argentinische Regierung und die Gouverneure der 24 Provinzen haben am Mittwochabend ein Abkommen zur Regelung der staatlichen Währungspolitik und der Verpflichtungen unterzeichnet. Damit erfüllte das hoch verschuldete Land eine der Bedingungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) für neue Finanzhilfen. Das Abkommen soll bereits Anfang März in Kraft treten. Präsident Eduardo Duhalde dankte den Gouverneuren nach der Unterzeichnung für ihre “patriotische Haltung“. Wirtschaftsminister Jorge Remes Lenicov sagte, gemäß der neuen Vereinbarung würden die Provinzen vom Staat Zahlungen nach einem bestimmten Prozentsatz erhalten. Gleichzeitig forderte er die Provinzen zum deutlichen Abbau ihrer Schulden auf. (vwd)

Greenspan sieht moderate US-Konjunkturerholung

Die US-Wirtschaft steht nach Einschätzung von US-Notenbank-Chef Alan Greenspan vor dem Ende der seit fast einem Jahr dauernden Rezession. Die Erholung werde aber voraussichtlich moderat ausfallen, sagte Greenspan am Mittwoch in Washington. Trotz der Unterbrechungen durch die Anschläge vom 11. September nähmen die Wirtschaftsaktivitäten zu, sagte der Fed-Chef in einer an den Finanzmärkten mit großer Spannung erwarteten Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses. Eine Reihe von Sonderfaktoren könnte aber das Tempo der erwarteten Erholung bremsen. Greenspan bekräftigte nach Angaben von Analysten Erwartungen auf eine Phase unveränderter Zinsen. (FAZ.NET)

Vorentscheidung im Streit um VW-Gesetz bis Mai

In der Auseinandersetzung um das Volkswagen-Gesetz und ein neues EU-Übernahmerecht wird schon vor der Bundestagswahl eine wichtige Entscheidung fallen, schreibt die “Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in ihrer Donnerstagausgabe. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) werde voraussichtlich bis Ende Mai Urteile zu drei Musterverfahren über die Zulässigkeit “goldener Aktien“ und anderer Sonderregeln zur Verhinderung feindlicher Unternehmensübernahmen verkünden. Das habe eine EuGH-Sprecherin der Zeitung bestätigt. “Wenn der EuGH in unserem Sinne entscheidet, werden wir ein Vertragsverletzungsverfahren gegen das Volkswagen-Gesetz einleiten, wird ein Mitarbeiter von Binnenmarktkommissar Frits Bolkestein zitiert. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Gruß
Happy End
Happy End:

Nur Bares ist Wahres in den USA

 
28.02.02 08:26
Es hätte der Anfang einer neuen Rally sein können, wenn da nicht die Gewinnabgreifer gewesen wären. Die US-Börsen legten am Mittwoch kräftig zu, nachdem US-Notenbankchef Alan Greenspan die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Rezession bestärkte. Zahlreiche Anleger machten sich die Kursanstiege zunutze und verwandelten sie lieber in Bares. Das Resultat: Der Industrieindex Dow Jones büßte den Großteil der ursprünglichen Gewinne ein, blieb aber mit mit 0,1 Prozent im Plus. Die Technologiebörse Nasdaq verabschiedete sich mit 0,85 Prozent im Minus.  

Die  Rede von Greenspan hat zwar Mut gemacht, aber dennoch ist Vorsicht geboten. Die Tatsache, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Notenbank bald wieder die Zinsen erhöhen will, kann auch anders ausgelegt werden. Es deutet nämlich darauf hin, dass die Wirtschaft bei weitem noch nicht so weit ist, dass sich ein klarer Aufschwung und eine größere Investitionswilligkeit bemerkbar machen.

Am Mittwoch jedoch reichte die Rede, um das Blut der Börsianer wieder in Wallungen zu bringen. Im Handelsverlauf legte der Dow Jones um mehr als 1,2 Prozent zu und die Technologiebörse Nasdaq meldete einen Anstieg von 1,4 Prozent. Greenspan stärkte die Hoffnung, dass die Trendwende in greifbarer Nähe ist, warnte aber gleichzeitig, dass die Erholung moderat ausfallen werde.

Imclone bekommt einen neuen Versuch

Bei den Aktien war das Bild gemischter. Das Biotech-Unternehmen  Imclone war deutlich auf der Gewinnerseite. Um mehr als 36 Prozent legte die Aktie zu, nachdem der Konzern erklärte, er werde enger mit der US-Gesundheitsbehörde FDA zusammenarbeiten, um doch noch die Zulassung für sein Krebsmedikament Erbitux zu bekommen. Neben den eigenen klinischen Forschungsdaten sollen die des deutschen Kooperationspartners  Merck KGaA das Bild ergänzen.

Weiter in den Abgrund stürzte die Aktie der Bekleidungskette  Gap . Schon seit geraumer Zeit kämpft das Unternehmen mit rückläufigen Umsatz- und Gewinnzahlen. Die erneute Ankündigung eines Verlustes und die mehr als trüben Aussichten sorgten dafür, dass die Aktie erneut nachgab.

Der Mischkonzern United Technologies fand sich am Mittwoch auf der Gewinnerseite. Das Tochterunternehmen Pratt & Whitney hat einen 185-Millionen-Dollar-Auftrag von Ansett Worldwide erhalten, einer Tochter des Flugzeugbauers Boeing. Die Aktien von beiden Mutterkonzernen legten zu.

Technologiewerte fallen in Ungnade

Weniger gut sah es dafür bei den Technologiewerten aus. Durch die Bank weg verbuchten Cisco, Juniper und Intel Kursabschläge. Bei den Netzwerkausrüstern Cisco und Juniper war daran die Ankündigung vom Konkurrenten Caspian Networks schuld, er wolle aggressiv daran arbeiten, den beiden Unternehmen Marktanteile streitig zu machen. Cisco bekam noch zusätzlich eins drauf, nachdem Investmenthaus Wachovia die Gewinnschätzung für den Konzern gesenkt hatte. Die Cisco-Aktie verlor teilweise mehr als 7,4 Prozent.

Für die Microsoft-Aktie verlief der Tag etwas besser. Das Papier legte um teilweise knapp 1,3 Prozent zu. Microsft hatte beim Gericht darum gebeten, dass kartellrechtliche Sanktionen in einigen US-Staaten wieder aufgehoben werden.  

 
Die Rede von Greenspan mag im ersten Moment für Euphorie gesorgt haben. Nach einigen Überlegungen wird aber klar, dass sich die Erholung noch in die Länge ziehen kann und dass es bei weitem nicht so gut aussieht, wie man im ersten Moment versucht war zu glauben. Hoffnung ist zwar gut für den Markt, aber nur wenn diese auch durch Taten unterstützt wird. Auf jeden fall sollte sich die Stimmung in den kommenden Tagen etwas aufhellen.  

Stox Dude:

Greenspan rechnet mit einem Wachstum

 
28.02.02 08:33
zwischen 2.5 - 3.0% fuers Jahr 2002.

Was will man mehr ?

Das sind genau die Zahlen die ich erwartet hatte.

Ein anderer wichtiger Punkt der waehrend des Senate Hearing angesprochen
wurde ist die Arbeitlosenquote und der Impact. Dazu liess A.G. nichts
negatives verlauten, er meinte das selbst bei einem weiteren kleinen
Anstieg das Wirtschaftswachstum dadurch nicht beeinflusst wird.
Pichel:

Morning News

 
28.02.02 08:35
DJII: 10.127,58 (+ 12,32)
   Nasdaq:§  1.751,88 (-  14,98)

US-Markt: Gewinnmitnahmen nach Greenspan-Rede. Cisco verliert rd. 8%, nachdem Wachovia Securities die Gewinnprognosen reduzierte. Juniper Networks gaben 6,67% ab. AMD bekräftigt Finanzprognose für das 1Q, sieht sich im Plan, die Gewinnschwelle im 2Q zu erreichen und auch für das GJ schwarze Zahlen zu schreiben. Gateway mit Gewinnwarnung (CNBC)

                                                  §
  Termine:          §-Linde GJ 01-Zahlen gegen 08:30 Uhr erwartet
                              §-Audi Bilanz-PK
                              §-BHF Bank vorläufige GJ 01-Zahlen
                              §-Babcock Borsig 1Q-Zahlen

                              §-Singulus 4Q und GJ 01-Zahlen
                              §-SCM Microsystems GJ 01 und 4Q-Zahlen
                              §-Secunet Security 4Q-Zahlen
                              §-Analytik Jena 1Q-Zahlen
                              §-Articon Integralis GJ 01-Zahlen
                              §-Technotrans Bilanz-PK
                    §-Trintech Bilanz-PK
                    §
Technologies:
-0-
Financials:
         ·§Baader 2001 mit Verlust=47,2 Mio € (+32,4)
Telecoms:
         ·§Freenet (MOB) verschiebt Breitbandpläne, Technologiepartner Streamgate meldet Insolvenz an.  Freenet will das Festnetz von MOB übernehmen, das verzögert sich jetzt. (FTD)
Automotive:
         ·§Kögel hat das GJ 01 mit einem Verlust vor Steuern in Höhe von 15 Mio € abgeschlossen, Umsatz 304 Mio € (-3%)
Chemical:
         ·§Bayer plant nach einem Bericht „Die Welt“ die Reorganisation ihrer Konzernstruktur unter einer Holding und auch die Straffung des Konzern-Managements. Am 7.März  wird dem AR eine Planung vorgelegt. Keine Kommentare.
Airlines:
         ·§Russland droht Lufthansa mit Sperrung des Luftraums, falls besonders „laute“ Maschinen der russischen Linie Pulkovo Airlines deutsche Flughäfen nicht mehr anfliegen dürfen. (Bild)
Media:
         ·§Deutsche Bank arbeitet offensichtlich an einem Plan, den Automobilherstellern 50% der Formel-1Anteile (SLEC) von Kirch zu offerieren. Kirch will bisher nur 25% anbieten. (FT) Darüberhinaus will sich die Deutsche Bank nicht an einer Pool-Lösung der Banken bei Kirch beteiligen. Die Banken seien noch weit von einer Lösung bei Kirch entfernt (FAZ/FTD)
         ·§Kirch räumt Panne beim Verkauf der Fernsehrechte aus Fußball WM ein, Verluste können bis zu 15 Mio € betragen.
Mdax:
         ·§GFK verzeichnete 2001 einen um 14% rückläufigen Gewinn auf 14,8 Mio €. Abschreibungen auf US-Beteiligung Jupiter Media und Kosten für Entlassungen im aussendienst belasten. Expansionskurs 2002 soll jedoch fortgesetzt werden. Operativ soll das Ergebnis um 12% auf über 50 Mio € zulegen, Umsatz soll auf 570 Mio € (534) steigen.

Neuer Markt:
         ·§Biodata und Lobster werden vom Neuen Markt ausgeschlossen=27.03.2002.
         ·§SoftM mit Umsatzsteigerung um 37% auf 62 Mio € für 2001, EBIT 1 Mio € (-1,2), gute Auftragslage.
         ·§1-Swing will trotz Umsatz- und Gewinnrückgang im 1HJ seine Prognose für das GJ einhalten.
         ·§MPC-Capital  steigert JÜ um 30%
         ·§Energiekontor  mit vorl. Zahlen 2001, EBIT 9 Mio € (10,58), Umsatz +43,5% auf 101,27 Mio €), EBIT liegt etwas unterhalb der Prognosen, Umsatz höher.
         ·§Syngenta Gewinn vor Restrukturierungskosten 223 Mio $ (222), Synergieziel übertroffen=165 Mio $, Dividende 0,8 SFR
         ·§Micronas will eine Kapitalerhöhung in Betracht ziehen.

Unternehmensdaten:

         ·§Linde GJ 01-Zahlen (e): (Vorjahr): Konsens:    Aktuell:
    EBITDA§        811 - 860 Mio € (775) 828
      EBIT                 704         -       740§Mio € (668) 718
      GvSt                 500         -       532§Mio € (481) 512
      GnSt                 287         -       298§Mio € (274) 294
         ·§Singulus 4Q-Zahlen (e):
    Umsatz                44,2         -      49,2§Mio € (105,1) 47,7       49,7
Auftragseingang        50         -        80§Mio € (38,3) 58,3            51,5
      EBIT                 3,5         -       6,5§Mio € (20,2) 5,3
         ·§Singulus GJ 01-Zahlen (e):
    Umsatz               213,6         -       225§Mio € (375,7)
220,7            
Auftragseingang       200         -       260§Mio € (331,7) 221,7
225,1
      EBIT                39,2         -      42,9§Mio € (93,4) 41      
GvSt  27,9(höher)
         ·§Sun Microsystems 4Q-Zahlen (e):
    Umsatz                  46         -        47§Mio $ (52,5) 46,6
      EBIT                -3,2         -      -3,6§Mio $ (-12,1) -3,4
   Verlust                -1,3         -      -2,6§Mio $ (-6,2) -2,1
       EPS               -0,07         -     -0,11         $   (-0,41)               -0,09§
         ·§Sun Microsystems GJ 01-Zahlen (e):
    Umsatz               184,2         -     185,2§Mio $ (157,8) 184,9
      EBIT               -31,9         -     -32,3§Mio $ (-14) -32
   Verlust               -26,5         -     -28,3§Mio $ (-4,7) -27,4
       EPS               -1,71         -     -1,84         $   (-0,32)          §-1,79


1Mio.€:

Danke Pichel heute wieder 2 weniger! Gruss

 
28.02.02 08:37
Stox Dude:

@pichel: 774967 gestern fuer 0.08 verkauft

 
28.02.02 08:38
vega2000:

Das Wachstum könnte sich als Blase

 
28.02.02 08:39
herausstellen.
In den USA sind in den letzten Monaten die Lager der grossen Unternehemen (insbesondere die der Autohersteller) mit grossen Preisnachlässen geräumt worden. Das Auffüllen dieser Lager wird in den nächsten drei bis sechs Monaten einen Aufschwungen bringen, keine Frage. Sollte sich aber die Zurückhaltung der Konsumenten in den USA nicht ändern, wären die 2-3% Wachstum nur kurzfristig zu sehen.
Tatanka-Yotan.:

Die ganz tollen Nachrichten sind das ja nicht!

 
28.02.02 08:55
außer vielleicht Nestle, die machen Kohle ohne Ende, weil alle so verfressen sind. Linde wird dem Dax auch keinen Impuls geben können. Und der Neue Markt
na ja auf jeden Fall wird der jetzt überschaubarer
zit1:

Good Morning!

 
28.02.02 09:05
Die Tage geht es abwärts, oder? ;-)
Favorisiere weiterhin DAX-put. Ich finde Alan hat die Hosen voll.
Stox, was macht die Party? Hast Du Antwort von Ktheblackone bekommen oder mit Matrix-Leuten geredet?
Allen einen schönen D-Day bzw. Dax,
Zit

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