Im Gegensatz zu anderen Hightech-Branchen ist das grosse Firmensterben im Biotech-Sektor bis anhin ausgeblieben.
Gelder fliessen noch immer, wenn auch spärlicher, und auch die Zahl der Firmengründungen ist bis anhin noch nicht zurückgegangen. Eine Konsolidierung zeichnet sich allerdings ab.
Die Schweizer Biotech-Szene boomt noch immer. Dies obwohl auch die
beiden am SWX New Market kotierten Vorzeigeunternehmen Actelion und
Modex sowie die Nummer eins in Europa, Serono, im Soge des
Hightech-Abschwungs empfindliche Kursverluste hinnehmen mussten.
Gemäss dem soeben publizierten dritten «Swiss Biotechnology Industry
Guide» des Schweizer Nationalfonds ist die Anzahl der Schweizer
Biotechfirmen seit 1998 von 177 auf 259 angestiegen. 120 davon sind reine
Biotechfirmen, 120 solche mit teilweisen Aktivitäten im Biotech-Bereich
und 19 Consulting-Unternehmen mit Spezialgebiet Biotechnologie. Im
europäischen Vergleich liegt die Schweiz damit gemäss dem European Life
Science Report 2001 von Ernst & Young hinter Deutschland, England,
Frankreich, Schweden und Israel auf Rang fünf.
80% der Biotechfirmen befinden sich in den Regionen Basel, Genfersee
und Zürich. Vor allem die Universitäten in Zürich und in Genf sowie die ETH
in Zürich und in Lausanne haben sich zu eigentlichen Brutstätten für
Biotech-Unternehmen entwickelt.
Obwohl es noch immer schwierig ist, professionelle und in Start-ups
erfahrene Manager zu finden, die helfen, Forschungsresultate von
Hochschulen in kommerzielle Produkte umzuwandeln, scheint sich auch
der noch junge Geist der Entrepreneurship durch die stetigen Wirbel im
Technologiesektor nicht vertreiben zu lassen. Die rund 40 gegründeten
Start-ups während der letzten fünf Jahre sind wohl Zeugnis genug.
Allein im letzten Jahr verhalf die universitäre Technologietransfer-Stelle
Unitectra sechs Jungfirmen zum Start. «Das Jahr 2000 war das beste Jahr
für den Biotechsektor», bestätigt denn auch Adrian Siegrist von Unitectra
Zürich. Dies gilt nicht nur für die Schweiz, sondern weltweit. So lagen die
Biotech-Aktien im Jahr 2000 beidseits des Atlantiks weit über den
führenden Indizes, und gemäss den Experten von Ernst & Young flossen
weltweit rund 39 Mrd Dollar in die Biotech-Industrie. Sechs Milliarden
entfallen auf die europäischen Gesellschaften. Offensichtlich werden die
Gelder, die bis anhin in IT-Projekte geflossen sind, zunehmend in
Biotechfirmen investiert.
Während Deutschland und Frankreich seit Jahren milliardenschwere
Staatssubventionen in den Biotech-Bereich pumpen und somit die
Gründung von Start-ups nach dem Giesskannenprinzip fördern, setzt die
Schweiz auf Eigeninitiative und die Schaffung von guten
Rahmenbedingungen. Und auf Venture Capital.
Allerdings sind die Risikokapitalisten seit der IT-Pleite etwas vorsichtiger
geworden. «Der Biotech-Sektor profitiert zwar vom IT-Abschwung, doch
auch in der vor dem totalen Zusammenbruch verschont gebliebenen
Branche klären wir heute noch genauer ab, bevor wir investieren», bestätigt
etwa New-Venturetec-CEO Peter Friedli.
Noch kein Konkurs
Dass es schwieriger geworden ist, an Geld heranzukommen, spürt auch
Dominik Escher, CEO der vor drei Jahren gegründeten Esbatech. Während
die erste Finanzierungsrunde dank dem Novartis Venture Fund nicht nur
Geld, sondern auch Beziehungen zur Pharmaindustrie brachte, verläuft die
zweite Finanzierungsrunde nun eher harzig.
«Geld gibt es schon, doch gutes Geld, sprich renommierte Fonds und
Risikokapitalisten mit Erfahrung im Biotechsektor und bei Börsengängen,
sind sehr zurückhaltend geworden.» Zudem ist er davon überzeugt, dass
sich viele Investoren zurzeit vor Early Stage Investments fürchten. «Steht
der Börsengang bereits vor der Tür, dann liegt ihnen das Geld aber nach
wie vor locker in der Tasche.»
Sowohl Jungunternehmer Dominik Escher wie auch Peter Friedli gewinnen
dieser Entwicklung trotz allem viel Positives ab. Während Letzterer von
einem Lernprozess spricht, der mittelfristig endlich zu einer seriösen
Risikokapital-Kultur führen werde, zeichnet sich für den Esbatech-CEO
eine Qualitätssteigerung ab. «Die schärfer gewordenen Auswahlkriterien
verhelfen dazu, ein ähnliches Debakel, wie es die IT-Branche erlebt hat, zu
verhindern.» Ein solches ist in der Schweiz bis anhin tatsächlich
ausgeblieben. Gemäss Unitectra-Manager Adrian Siegrist musste bis
heute noch keine der Jungfirmen ihre Bilanz deponieren.
Trotzdem wird es auch in der Schweiz zu einer Konsolidierung in der
Biotech-Branche kommen. Überleben wird nur, wer genügend Produkte auf
den Markt bringt und vor allem über genügend Geld verfügt, diese auch zu
vermarkten. «In den kommenden Jahren werden wir 40% unseres
Forschungsbudgtes für externe Allianzen verwenden; heute sind es 18%.»
Die Aussage von Serono-Boss Ernesto Bertarelli macht deutlich, woher der
Wind weht.
Gelder fliessen noch immer, wenn auch spärlicher, und auch die Zahl der Firmengründungen ist bis anhin noch nicht zurückgegangen. Eine Konsolidierung zeichnet sich allerdings ab.
Die Schweizer Biotech-Szene boomt noch immer. Dies obwohl auch die
beiden am SWX New Market kotierten Vorzeigeunternehmen Actelion und
Modex sowie die Nummer eins in Europa, Serono, im Soge des
Hightech-Abschwungs empfindliche Kursverluste hinnehmen mussten.
Gemäss dem soeben publizierten dritten «Swiss Biotechnology Industry
Guide» des Schweizer Nationalfonds ist die Anzahl der Schweizer
Biotechfirmen seit 1998 von 177 auf 259 angestiegen. 120 davon sind reine
Biotechfirmen, 120 solche mit teilweisen Aktivitäten im Biotech-Bereich
und 19 Consulting-Unternehmen mit Spezialgebiet Biotechnologie. Im
europäischen Vergleich liegt die Schweiz damit gemäss dem European Life
Science Report 2001 von Ernst & Young hinter Deutschland, England,
Frankreich, Schweden und Israel auf Rang fünf.
80% der Biotechfirmen befinden sich in den Regionen Basel, Genfersee
und Zürich. Vor allem die Universitäten in Zürich und in Genf sowie die ETH
in Zürich und in Lausanne haben sich zu eigentlichen Brutstätten für
Biotech-Unternehmen entwickelt.
Obwohl es noch immer schwierig ist, professionelle und in Start-ups
erfahrene Manager zu finden, die helfen, Forschungsresultate von
Hochschulen in kommerzielle Produkte umzuwandeln, scheint sich auch
der noch junge Geist der Entrepreneurship durch die stetigen Wirbel im
Technologiesektor nicht vertreiben zu lassen. Die rund 40 gegründeten
Start-ups während der letzten fünf Jahre sind wohl Zeugnis genug.
Allein im letzten Jahr verhalf die universitäre Technologietransfer-Stelle
Unitectra sechs Jungfirmen zum Start. «Das Jahr 2000 war das beste Jahr
für den Biotechsektor», bestätigt denn auch Adrian Siegrist von Unitectra
Zürich. Dies gilt nicht nur für die Schweiz, sondern weltweit. So lagen die
Biotech-Aktien im Jahr 2000 beidseits des Atlantiks weit über den
führenden Indizes, und gemäss den Experten von Ernst & Young flossen
weltweit rund 39 Mrd Dollar in die Biotech-Industrie. Sechs Milliarden
entfallen auf die europäischen Gesellschaften. Offensichtlich werden die
Gelder, die bis anhin in IT-Projekte geflossen sind, zunehmend in
Biotechfirmen investiert.
Während Deutschland und Frankreich seit Jahren milliardenschwere
Staatssubventionen in den Biotech-Bereich pumpen und somit die
Gründung von Start-ups nach dem Giesskannenprinzip fördern, setzt die
Schweiz auf Eigeninitiative und die Schaffung von guten
Rahmenbedingungen. Und auf Venture Capital.
Allerdings sind die Risikokapitalisten seit der IT-Pleite etwas vorsichtiger
geworden. «Der Biotech-Sektor profitiert zwar vom IT-Abschwung, doch
auch in der vor dem totalen Zusammenbruch verschont gebliebenen
Branche klären wir heute noch genauer ab, bevor wir investieren», bestätigt
etwa New-Venturetec-CEO Peter Friedli.
Noch kein Konkurs
Dass es schwieriger geworden ist, an Geld heranzukommen, spürt auch
Dominik Escher, CEO der vor drei Jahren gegründeten Esbatech. Während
die erste Finanzierungsrunde dank dem Novartis Venture Fund nicht nur
Geld, sondern auch Beziehungen zur Pharmaindustrie brachte, verläuft die
zweite Finanzierungsrunde nun eher harzig.
«Geld gibt es schon, doch gutes Geld, sprich renommierte Fonds und
Risikokapitalisten mit Erfahrung im Biotechsektor und bei Börsengängen,
sind sehr zurückhaltend geworden.» Zudem ist er davon überzeugt, dass
sich viele Investoren zurzeit vor Early Stage Investments fürchten. «Steht
der Börsengang bereits vor der Tür, dann liegt ihnen das Geld aber nach
wie vor locker in der Tasche.»
Sowohl Jungunternehmer Dominik Escher wie auch Peter Friedli gewinnen
dieser Entwicklung trotz allem viel Positives ab. Während Letzterer von
einem Lernprozess spricht, der mittelfristig endlich zu einer seriösen
Risikokapital-Kultur führen werde, zeichnet sich für den Esbatech-CEO
eine Qualitätssteigerung ab. «Die schärfer gewordenen Auswahlkriterien
verhelfen dazu, ein ähnliches Debakel, wie es die IT-Branche erlebt hat, zu
verhindern.» Ein solches ist in der Schweiz bis anhin tatsächlich
ausgeblieben. Gemäss Unitectra-Manager Adrian Siegrist musste bis
heute noch keine der Jungfirmen ihre Bilanz deponieren.
Trotzdem wird es auch in der Schweiz zu einer Konsolidierung in der
Biotech-Branche kommen. Überleben wird nur, wer genügend Produkte auf
den Markt bringt und vor allem über genügend Geld verfügt, diese auch zu
vermarkten. «In den kommenden Jahren werden wir 40% unseres
Forschungsbudgtes für externe Allianzen verwenden; heute sind es 18%.»
Die Aussage von Serono-Boss Ernesto Bertarelli macht deutlich, woher der
Wind weht.