Bilanzen dämpfen Konjunkturhoffnung an der Wall St

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Bilanzen dämpfen Konjunkturhoffnung an der Wall St

 
17.07.01 21:29
Dienstag 17. Juli 2001, 18:45 Uhr  
Bilanzen dämpfen Konjunkturhoffnung an der Wall Street


New York, 17. Juli (Reuters) - Die jüngsten Quartalsbilanzen aus verschiedenen Branchen haben die Hoffnung der Anleger an der Wall Street auf eine rasche Konjunkturerholung in den USA nach Händlerangaben zunächst gedämpft. Die Investoren wägten die Nachrichten aus der "Old Economy" und der "New Economy" gegeneinander ab, hieß es im Geschäftsverlauf an der Wall Street. Die Quartalszahlen des weltgrößten Baumaschinenherstellers Caterpillar Inc hätten die Aktie beflügelt und dem Dow-Jones-Index zu leichten Gewinnen verholfen. Dagegen stünden negative Nachrichten des Dow-Wertes und weltgrößten Automobilherstellers General Motors (Frankfurt: 850000.F - Nachrichten) sowie einiger Technologie- und Finanzunternehmen. Auch die Konjunkturdaten zeigten ein uneinheitliches Bild, hieß es weiter. Der Dow-Jones-Index notierte gegen 18.15 Uhr MESZ mit 0,47 Prozent im Plus auf 10.521,35 Punkten, während der technologielastige Nasdaq-Index 0,05 Prozent niedriger auf 2027,82 Zählern lag.
"Die Welt sieht immer noch ziemlich hässlich aus", sagte Donna Van Vlack, Director of Trading bei Brandywine Asset Management. "Das ist die wichtigste Woche für die Bilanzen. Der Markt prescht nach vorne, und dann verläuft es im Sande. Es gibt nichts, was dieses Muster ändern könnte. Jeder versucht herauszufinden, wo er sich positionieren soll." Nach Börsenschluss wurden unter anderem die Geschäftszahlen des weltgrößten Chip-Herstellers Intel und des Computerherstellers Apple erwartet.

Caterpillar hatte zuvor mitgeteilt, der Gewinn im zweiten Quartal sei um 14 Prozent gefallen. Damit habe das Unternehmen jedoch die Erwartungen der Analysten übertroffen, sagten Händler. Die Aktie des Dow-Wertes kletterte kräftig um 7,39 Prozent auf 54,09 Dollar. Bei den übrigen Blue Chips konnten General Motors (Frankfurt: 850000.F - Nachrichten) die Verluste vom frühen Geschäft wieder wettmachen und notierten mit sechs Cents leicht im Plus auf 67,06 Dollar. Der Konzern hatte zuvor einen Gewinneinbruch im zweiten Quartal von 74 Prozent bekannt gegeben, dabei aber ein besseres Ergebnis ausgewiesen als von Analysten erwartet. Der Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson steigerte nach eigenen Angaben im zweiten Quartal seinen Gewinn, lag damit aber unter den Erwartungen der Analysten. Die Aktie tendierte nach vorherigen Verlusten im Verlauf um vier Cents höher auf 53,77 Dollar. Der US-Fotoausrüster und Kamerahersteller Eastman Kodak hatte im zweiten Quartal 2001 nach eigenen Angaben zwar 37 Prozent weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Dies habe aber im Rahmen der Erwartungen der Analysten gelegen, sagten Händler. Die Aktie stieg um 2,2 Prozent auf 45,65 Dollar. Die Titel des US-Chipherstellers Novellus System Inc erholten sich von ihren starken Verlusten und notierten 0,7 Prozent auf 46,10 Dollar niedriger. Novellus hatte über einen Gewinnrückgang von 24 Prozent im zweiten Quartal berichtet. Die Aktien der Großbank Wells Fargo erholten sich ebenfalls von ihren Verlusten und notierten unverändert auf 46,03 Dollar. Das Unternehmen verbuchte nach eigenen Angaben einen Verlust von 87 Millionen Dollar im zweiten Quartal.

Die am Dienstag vorgelegten Konjunkturdaten hätten kein eindeutiges Bild über die Lage der Wirtschaft geliefert, sagten Börsianer. Die US-Notenbank hatte mitgeteilt, die Industrieproduktion in den USA sei im Juni um 0,7 Prozent zurückgegangen nach einem Minus von 0,5 Prozent im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet. Die Kapazitätsauslastung sei auf 77,0 von 77,6 Prozent gefallen. Von Reuters befragte Analysten hatten 76,9 Prozent erwartet. "Es ist im Grunde das, was man auch in den Zeitungen liest. Ich glaube, die Lage ist noch nicht stabil. Dies sind keine verbraucherfreundlichen Zahlen", sagte Donna Van Vlack.

evs/mer
 



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Analysten & Fondsmanager raten zum Einstieg

 
17.07.01 21:49
17.07. 18:53  
Analysten & Fondsmanager raten zum Einstieg
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(©BörseGo - www.boerse-go.de)

Lara Rhame von Brown Brothers Harriman sieht eine weiter anhaltende Schwäche im herstellenden Sektor in den USA, eine Erholung sei nicht in Sicht.

David Simon von Twin Capital Management ist der Meinung, dass der Markt „Higher Highs und Lower Lows“ ausbilde, eine Erholung sei erst ab dem ersten Quartal des Kalenderjahres 2002 zu sehen.

Peter Henderson von Fleet Meehan Specialists sieht es als Fehler an, dass sich die Investoren zur Zeit zu sehr auf die Earnings konzentrieren. Die meisten Unternehmen, die mit Warnungen vor Wochen vor die Öffentlichkeit traten, hätten „ihre Geschichte“ bereits erzählt. Doch weist Henderson darauf hin, dass jegliche Earnings-Überraschungen als positive angesehen werden sollten.

Der interessanteste Teil dieser Earnings-Saison seien die großen Unternehmen wie Microsoft und General Electric, so Henderson weiter. Diese Unternehmen hätten im aktuellen Marktumfeld einen extremen Vorteil kleineren Firmen gegenüber, die von Konkurrenz, Margendruck und anderen Belastungen nur schwer für Überraschungen gut sind.

Aber auch Henderson sieht die nächsten negativen Quartale bereits in den Aktienkursen eingepreist.

Charles Blood von Brown Brothers Harriman sieht die Zeit gekommen, wo sich die Investoren von Anleihen verabschieden sollten. Das Kapital sei nun sicherer im Aktienmarkt, hieß es. Blood empfiehlt, in allen zyklischen Sektoren einzukaufen, dazu gehört u.a. der Einzelhandel und der Technologie-Sektor.

Bob Turner, Fondsverwalter bei Vanguard Growth Equity wird da genauer. Sollte das Vertrauen der US-Konsumenten in die Wirtschaft wieder zurückkehren – und zur Zeit sind wir auf dem besten Wege dorthin – dann wird auch die Nachfrage wieder erheblich anziehen. Unternehmen wie Siebel Systems und Veritas sollten davon überdurchschnittlich profitieren können, so Turner. Investoren sollten im Tech-Sektor investiert sein, denn dieser wird überdurchschnittlich von einem Aufschwung der Konjunktur profitieren können.

Turner´s Fund hat Halbleiter- und PC-Aktien in seinem Fonds übergewichtet, da diese die ersten Unternehmen sein werden, die von einer Erholung der Wirtschaft profitieren können. Die stärksten Unternehmen seien Dell, Apple, Micron Technology, Analog Devices und Texas Instruments.

Lara Rhame sieht des weiteren eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes in den USA, trotzdem habe der starke Dollar einen negativen psychologischen Effekt auf die US-Wirtschaft.

Einen schwächeren Ausblick auf die Zukunft im Halbleitersektor gab heute das Analystenhaus ABN Amro, das das erwartete Wachstum von über 19% im Jahr 2002 auf eine einstellige Wachstumsziffer herabsetzte. In der Folge stufte man die Aktien von AMAT, CYMI, KLAC, LRCX, and NVLS von "buy" auf "add" herab.

Die Nasdaq fällt zur Stunde um 6.76 auf 2022.36 Zähler, ein Minus von 0.33%. Der Dow Jones gewinnt 39.87 Punkte auf 10511.99 Zähler, ein Plus von 0.38%

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