Nach wie vor sitzt Berkshire auf einem milliardenschweren Cashberg. Gestern zog ich mir den neuesten Upload von Daniel Pronk unter youtu.be/GrJ1w9EmHW4 (EN; Unteritel verfügbar) rein - er ist erklärtermaßen ein großer Anhänger von Warren Buffet und seine Gedankengänge ähneln den meinen sehr, was die aktuelle Marktsituation betrifft und wie er sich schon jetzt für den nächsten Börsencrash wappnet. Pronk betont hier mehrfach, wie wichtig ihm das Vorhalten von Cash erscheint und zitiert auch die gute alte Börsenweisheit, daß man ängstlich sein soll, wenn andere gierig sind und umgekehrt.
Ich denke gerade an den Cashberg von Berkshire Hathaway und stelle mir vor, morgen liefert irgendein Ereignis Anlaß zur Panik und es kommt zu einem Schwarzen Freitag reloaded. Das Unternehmen wäre perfekt positioniert, sich zu Schnäppchenpreisen mit neuen Positionen einzudecken. Und selbst wenn sein eigener Aktienkurs erst mal mit in den Keller fahren sollte, so wäre sogar das noch eine Gelegenheit, nämlich die für Aktienrückkäufe. In 2020 hat Berkshire Hathaway von dieser Option Gebrauch gemacht und u.a. auch damit eine ordentliche Kurspflege betreiben können. Wieviel eigene Anteile könnte es aber erst im Fall eines Crashs rückkaufen? Und wie wertvoll würde es aus der Hausse hervorgehen, die so einer Baisse unweigerlich irgendwann folgt?
Berkshire Hathaway ist bekanntlich eine Holding und beschäftigt selbst gerade mal 25 Mitarbeiter: de.wikipedia.org/wiki/Berkshire_Hathaway. Die übrigen sind bei den Unternehmen angestellt, deren Anteile Berkshire Hathaway im Depot hat. Im Fall einer mehrjährigen Baisse können Buffet, Munger und ihr Team die Dürrejahre also relativ locker aussitzen und gemütlich ihr Cash investieren. Jeder Baisse folgt eine Hausse, das ist eine reine Zeitfrage - wer hier langfristig denkt, kann sich an drei Fingern ausrechnen, wo der Kurs von Berkshire Hathaway in 10, 15, 20 Jahren stehen wird, GERADE wenn es jetzt tatsächlich in absehbarer Zeit knallen und die Anteile vom Markt mit in den Keller gezogen werden sollten.
IMO kann man mit dieser Aktie so gesehen nicht viel falsch machen, jedenfalls solange man ein konservativer Langfristinvestor ist, der es wie Kostolany hält und die Aktien erst mal für ein paar Jahre vergißt, nachdem er sie sich ins Depot gelegt hat.
Keine Kaufempfehlung, nur meine ganz persönlichen Gedanken dazu.