Erschreckendes aus der Börsenzeitung:
Es war ein ordentlicher Schreck gleich nach der Eröffnung des Börsenhandels in New York. Der Dow Jones Industrial Average fiel unter die psychologisch wichtige Marke von 10 000 Punkten zurück. Er sank damit auf den niedrigsten Stand seit dem 18. Oktober 2000. Es waren gestern neben den Technologietiteln auch die Aktien der Old Economy, die unter erheblichen Druck gerieten. Selbst die traditionellen Branchen stellen ganz offensichtlich nicht mehr den sicheren Hafen dar, in den die enttäuschten Technologieinvestoren fliehen können.
Das Beunruhigende an den exorbitanten Verlusten zu Handelsbeginn ist die Tatsache, dass es zumindest aus den USA keine Hiobsbotschaften in Form neuer Gewinnwarnungen gab, die die verstärkte Nervosität ausgelöst haben. Zwar spielt die Krise in Japan eine nicht unbedeutende Rolle. An Wall Street macht man sich Sorgen, dass japanische institutionelle Anleger ihre auf dem amerikanischen Kapitalmarkt investierten Mittel abziehen und dass Kredite und Engagements amerikanischer Banken notleidend werden könnten. Ferner spielte wohl auch eine Rolle, dass Hedge Funds gestern aggressiv Short-Positionen bezogen haben. Diese Erklärungsansätze greifen jedoch zu kurz.
Es deutet vieles darauf hin, dass derzeit ein tief greifender Wertewandel stattfindet. Der Markt hat sich darauf besonnen, dass Aktienkurse ihre Fundamente in realwirtschaftlichen Entwicklungen haben. Zu erwarten ist daher, dass der Markt letztlich zu Bewertungen zurückkehrt, die den langjährigen Durchschnitten entsprechen. Bestenfalls erscheinen aufgrund der in den letzten Jahren erreichten Produktivitätsgewinne im historischen Vergleich leicht höhere Niveaus denkbar. Erst wenn diese erreicht sind und die US-Konjunktur wieder Tritt gefasst hat, ist ein moderater Aufwärtstrend drin.
In der gegenwärtigen psychologischen Verfassung ist auch kaum damit zu rechnen, dass die Zinssenkung der Fed in der nächsten Woche mehr als ein kurzes Strohfeuer auslöst - wenn es überhaupt dazu kommt. 50 Basispunkte sind längst vom Markt vorweggenommen. Sollte sich Greenspan stattdessen zu 75 Basispunkten durchringen, so wäre die Botschaft eine klar negative. Der Zinsschritt wäre nämlich als Signal zu interpretieren, dass die Fed die US-Volkswirtschaft auf dem Weg in eine echte Rezession sieht.
Es empfiehlt sich bis auf weiteres, den Bullen an Wall Street, die den Markt für überverkauft halten, keinen Glauben zu schenken. Bis sich eine wirklich günstige Gelegenheit zum Einstieg bietet, könnten noch mehrere Monate vergehen.
Es war ein ordentlicher Schreck gleich nach der Eröffnung des Börsenhandels in New York. Der Dow Jones Industrial Average fiel unter die psychologisch wichtige Marke von 10 000 Punkten zurück. Er sank damit auf den niedrigsten Stand seit dem 18. Oktober 2000. Es waren gestern neben den Technologietiteln auch die Aktien der Old Economy, die unter erheblichen Druck gerieten. Selbst die traditionellen Branchen stellen ganz offensichtlich nicht mehr den sicheren Hafen dar, in den die enttäuschten Technologieinvestoren fliehen können.
Das Beunruhigende an den exorbitanten Verlusten zu Handelsbeginn ist die Tatsache, dass es zumindest aus den USA keine Hiobsbotschaften in Form neuer Gewinnwarnungen gab, die die verstärkte Nervosität ausgelöst haben. Zwar spielt die Krise in Japan eine nicht unbedeutende Rolle. An Wall Street macht man sich Sorgen, dass japanische institutionelle Anleger ihre auf dem amerikanischen Kapitalmarkt investierten Mittel abziehen und dass Kredite und Engagements amerikanischer Banken notleidend werden könnten. Ferner spielte wohl auch eine Rolle, dass Hedge Funds gestern aggressiv Short-Positionen bezogen haben. Diese Erklärungsansätze greifen jedoch zu kurz.
Es deutet vieles darauf hin, dass derzeit ein tief greifender Wertewandel stattfindet. Der Markt hat sich darauf besonnen, dass Aktienkurse ihre Fundamente in realwirtschaftlichen Entwicklungen haben. Zu erwarten ist daher, dass der Markt letztlich zu Bewertungen zurückkehrt, die den langjährigen Durchschnitten entsprechen. Bestenfalls erscheinen aufgrund der in den letzten Jahren erreichten Produktivitätsgewinne im historischen Vergleich leicht höhere Niveaus denkbar. Erst wenn diese erreicht sind und die US-Konjunktur wieder Tritt gefasst hat, ist ein moderater Aufwärtstrend drin.
In der gegenwärtigen psychologischen Verfassung ist auch kaum damit zu rechnen, dass die Zinssenkung der Fed in der nächsten Woche mehr als ein kurzes Strohfeuer auslöst - wenn es überhaupt dazu kommt. 50 Basispunkte sind längst vom Markt vorweggenommen. Sollte sich Greenspan stattdessen zu 75 Basispunkten durchringen, so wäre die Botschaft eine klar negative. Der Zinsschritt wäre nämlich als Signal zu interpretieren, dass die Fed die US-Volkswirtschaft auf dem Weg in eine echte Rezession sieht.
Es empfiehlt sich bis auf weiteres, den Bullen an Wall Street, die den Markt für überverkauft halten, keinen Glauben zu schenken. Bis sich eine wirklich günstige Gelegenheit zum Einstieg bietet, könnten noch mehrere Monate vergehen.