Auswirkungen der IT-Flaute

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maxperforma.:

Auswirkungen der IT-Flaute

 
01.08.01 08:47
Systems 2001

Auch das Münchener Branchenbarometer spürt die IT-Flaute
Noch zu Beginn des Jahres lag die Ausstellernachfrage bei der Systems gegenüber dem Vorjahr mit rd. 40% im Plus. Doch mittlerweile gibt es gerade bei kleineren Anbietern „heftige Bewegungen“. Auch Stornierungen sind zurzeit ein Thema. Zusätzlich sorgen Pleiten und Fusionen für weniger Nachfrager. Die geschätzte Ausstellerzahl der Veranstaltung, die vom 15. bis 19.10. stattfindet, soll sich nun zwischen 3 200 und 3 500 einpendeln, so die Messe München.
Die ursprünglich angepeilten rd. 3 500 sind damit wohl passé. Die IT-Bäume wachsen nicht mehr steil gen Himmel.
Eine Bank sind in der bayerischen Landeshauptstadt nach wie vor die großen Hauptaussteller, die sich nicht die Blöße geben wollen. Schließlich könnte ein Fernbleiben als Schwäche interpretiert werden. Für das Gewinnen von
Neukunden und die Vertrauensbildung in unsicher gewordenen Zeiten ist ein Messeauftritt wohl unerlässlich. Trotz des Wegfalls mancher kleinerer Anbieter gibt es allerdings noch eine Warteliste, die lt. Messe nun systematisch abgear-beitet werde. Vom Hype des vergangenen Jahres sind die Bayern jedoch meilenweit entfernt.
Die wichtigsten Trends, die auf der Systems zu sehen sein werden, sind bei der Software die internetbasierten Lösungen für die Geschäftsabwicklung und die CRM-Lösungen. Große Hoffnungen setzen die Bayern auf die Sonderschau
zum E-Government, denn die Anforderungen an die staatlichen Stellen nehmen ständig zu. Schließlich setzt sich Bundeskanzler Gerhard Schröder für die flächendeckende Kommunikationsmöglichkeit via Internet mit den Verwaltungen
bis 2005 ein. Für diese Forderung aus der Politik muss es jetzt Möglichkeiten zur Umsetzung geben.

Im Telekommunikations-Bereich spielen die mobilen Services eine große Rolle. Auch die breitbandigen Netze(UMTS, GPRS) werden ausführlich vorgestellt. Zeit für eine schnelle Einführung wird es auf jeden Fall. Nach den horrenden
Ausgaben der Telekommunikationsunternehmen für die Lizenzen müssen nun die Ausgaben erst einmal verdient werden. Immerhin mussten allein in Deutschland rd. 100 Mrd. DM für die Lizenzen berappt werden.
Nun sollte vor allem der Netzaufbau in die Puschen kommen. In spätestens 2 Jahren soll der Aufbau abgeschlossen sein. Allein mit dem Ersatzgeschäft lässt sich inzwischen nämlich kein Blumentopf mehr gewinnen. Neue, ertragreiche
Geschäftsfelder sind erforderlich, um die prognostizierten Wachstumsraten auch erfüllen zu können. So prognostiziert der europäische Verband EITO ein Marktwachstum von 11% in 2001 und von 7,2% in ‘02.
Ein Thema lässt auch die Systems nicht los, die Sicherheit. In Zeiten von fast schon wöchentlichen Virenmeldungen oder Hackerangriffen ein Wachstumsmarkt par excellence. In München hat sich denn auch die Zahl der Aussteller in
diesem Segment nahezu verdoppelt. Auch die Powerline-Angebote, die den gebeutelten klassischen Internet-Providern zusätzliche Konkurrenz machen, werden sich erstmals auf einem eigenen PLC-Treffpunkt präsentieren. Für Datenübertragung über Stromleitungen sollen bis zum Oktober die Ergebnisse der größeren Feldversuche auf dem Tisch liegen.
Eine ganz andere Sorge plagt derzeit viele Fachkräfte aus der IT- und Telekommunikationsbranche. Fast täglich werden neue Zahlen über Stellenstreichungen verkündet. Nachdem 2000 die Job-Brisanz zu Greencard-Lösungen u.ä. geführt hat, stehen in diesem Jahr viele Fachkräfte auf der Abschussliste. Auf der Systems wird es wieder einen Jobtag
geben, allerdings in 2001 mit anderen Vorzeichen. Eine Plattform für die freigesetzten, früher verhätschelten Fachkräfte soll Kontakte zu neuen Arbeitgebern ermöglichen. Denn eines ist sicher: Gute Leute werden nach wie vor gesucht.

Aus dem Platow Brief 01.08.01
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