Ausblick auf die Märkte ... oder wie gehts weiter?

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MaMoe:

Ausblick auf die Märkte ... oder wie gehts weiter?

2
12.08.04 21:25
Nicht von mir aber von einem Mann, den ich sehr schätze ... wer auf der Futures-Expo war sollte ihn gesehen haben ... hier hereinkopiert ...

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Posted: Aug. 10 2004,21:49  

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Mit dem Bruch wichtiger Unterstützungen in den massgebenden Indizes (3.700 im DAX, 2.650 im EuroSTOXX 50 und 1075 im S+P 500) hat sich die charttechnische Lage an den Aktienmärkten deutlich verschlechtert. Die folgende Analyse soll klären, ob es sich hierbei um eine mittelfristige Trendwende handelt oder ob der weitere Jahresverlauf doch noch bessere Kurse verspricht.

Stellvertretend für die genannten Indizes wird im Folgenden der EuroSTOXX 50 eingehend betrachtet. Der erste Blick gilt dem Chart. Hier fallen zwei wichtige Themen auf. Erstens befindet sich der Markt seit seinem Top Anfang März in einer mittelfristigen Korrekturbewegung, die bislang als Flaggenkonsolidierung einzustufen ist. Limitiert wird diese Formation durch eine obere Trendbegrenzung bei 2.800 Punkten und einen unteren Trendsupport bei 2.580 Punkten. Das zweite wichtige charttechnische Thema ist der inzwischen gebrochene Support bei 2.650 Punkten. Dieser bildete sich aus den Tiefpunkten der Korrekturbewegungen im Mai und Juli diesen Jahres sowie aus den Tops vom September und November des letzten Jahres. Insgesamt sechs Auflagepunkte klassifizieren dieses Niveau als entscheidende Wegmarke; ein Bruch muss deshalb als Signal einer potentiellen Trend-umkehr verstanden werden.

Somit haben wir zwei gegensätzliche charttechnische Themen: eine Flaggenkonsolidierung, die einen bullishen mittelfristigen Ausblick begründet und die gebrochene Unterstützung, die dem Markt Umkehrcharakter verleiht. Die Schlussfolgerung hieraus: werden 2.570/80 nach unten gebrochen, ist das Thema „Flaggenkonsolidierung“ durch und eine Trendumkehr ist auch charttechnisch bestätigt. Gelingt dagegen ein Rebreak der 2.650 und in der Folge ein Anstieg über 2.720 (letztes Zwischenhoch) ist das Flaggenthema positiv bestätigt mit der Folge eines entsprechend positiven Ausblicks auf den weiteren Jahresverlauf.

Eine abwartende Haltung ist zwar eine plausible, aber nicht für jeden Anleger opportune Massnahme. So zeigte die jüngste sentix-Umfrage zu den Aktieninvestitionsgraden der institutionellen Anleger zwar eine Reduzierung der durchschnittlichen Investitionsquoten, aber eine relativ große Gruppe von rund 16% gab an, noch immer über der jeweiligen Benchmark investiert zu sein. Zudem scheinen die Anleger in festverzinslichen Wertpapieren stark unterinvestiert zu sein. Von der aktuellen Marktentwicklung (Aktien in der Korrektur, Renten im Aufwind) sind einige institutionelle Investoren damit doppelt negativ betroffen. Die Frage lautet deshalb: kann man den Ausgang des oben beschriebenen charttechnischen Endspiels antizipieren?

Um vernünftige Wahrscheinlichkeiten für den weiteren Marktverlauf schätzen zu können, benötigen wir Informationen, die uns eine Prognose künftiger Handlungen der Investoren ermöglichen. Solche Informationen lassen sich zum Beispiel aus der Sentimentanalyse und unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der Behavioral Finance gewinnen.

Positiv ist hierbei zu vermelden, dass gemäß den sentix-Indizes auf kurze Sicht der Pessimismus auf dem Vormarsch ist. Mit –32% (auf einer Skala von –100% bis +100%) liegen wir nicht weit von Extrempunkten entfernt, welche in der Vergangenheit zumindest kurzfristige Aufwärtsreaktionen begünstigten. Mittelfristig sieht die Sache dagegen anders aus: hier werden aktuell gerade die Perspektiven zurückgenommen. Obwohl der sentix-Risiko Aversions Index einen neuen Tiefstand erreicht hat und damit eine hohe Risikoaversion anzeigt, haben die Anleger anscheinend noch nicht auf „defensiv“ umgeschaltet. Im relativen Vergleich sitzt die Angst den Bonds gegenüber noch immer tiefer als zu den Aktien. Dies mag darin begründet sein, dass die Anleger noch keine endgültige Vorstellung gewonnen haben, warum die Aktienmärkte so stark korrigieren und seit nunmehr fast fünf Monaten per saldo fallen. Vordergründig stellen die hohen Ölpreise das einfachste Erklärungsmuster bereit. Dieses Thema ist jedoch aus Sicht der Sentimentanalyse als absolut reif zu betrachten. So titelt zum Beispiel der aktuelle Focus: „Ölkrise – schlimmer als 1973“. Auch das mittelfristige sentix-Sentiment ist negativ divergent. Unglücklicherweise sind gegen Ende eines langen Trends die stärksten Intermarketwirkungen zu verspüren und ein finaler Anstieg des Ölpreises auf 47-50 US-Dollar würde nochmals die Aktienmärkte treffen. Aber diese Bewegung wäre wahrscheinlich kurzlebig und die daraus resultierende Gesamttendenz eher kompatibel mit dem Szenario einer positiv bestätigten Flaggenkonsolidierung.

Bedeutender ist es, ob aus der jüngsten Aktienschwäche – mit oder ohne Ölpreisargumentation – eine Revision der mittelfristigen Konjunkturperspektiven erwächst. Hierfür haben wir bislang noch keine Hinweise erhalten. Die Breite des Abschwunges, die Beteiligung so unterschiedlicher Branchen wie Technologie, Banken, Industriegüter und Konsum dürfte aber vermehrt kritische Stimmen in dieser Richtung begünstigen. Ein Einbruch in den Konjunkturerwartungen wäre ein schlechtes Zeichen. Eine Anpassung der Portfolien auf ein wesentlich defensiveres Setup wäre dann sehr wahrscheinlich und deutlich tiefere Kurse am Aktien- und höhere Preise am Rentenmarkt wohl die Folge. Es bleibt also unter Einbeziehung der zusätzliches Faktoren aus der Sentimentanalyse bei dem Ergebnis, dass sich der Aktienmarkt (gemessen am EuroSTOXX 50) zwischen 2.580 und 2.650 im Niemandsland befindet.

Investoren bieten sich deshalb aktuell vor allem zwei Alternativen: Verkaufen und bei positiver Klärung der Lage (Bestätigung des Flaggenszenarios) wieder investieren. Oder prozyklische Massnahmen planen, um bei aufkommendem Verkaufsdruck, der sich aus einer Änderung der mittelfristigen Konjunkturperspektiven ergeben kann, sofort reagieren zu können. So oder so ist ein konsequentes, diszipliniertes Vorgehen empfehlenswert.


Manfred Hübner
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Und ab an die Bar ...

MaMoe ...
chrisonline:

nun ja...

 
12.08.04 21:42
...könnte man nicht annehmen, dass es umso weniger funktioniert, desto mehr es so machen? Und das wird er auch wissen - warum schreibt er es dann und behält es nicht für sich? Wird schon seinen Grund haben!  
Kritiker:

Lieber Manfred Hübner,

 
12.08.04 22:02
ich soll also: wenn es sich "ergibt", sofort reagieren und zwar "konsequent und diszipliniert". - Wär' ich nicht d'rauf gekommen. Ächt! - Kritiker.
Twinson_99:

@ Mamoe sehr lesenswert.

 
12.08.04 22:30
lehna:

Also,ich drücks mal so aus:

 
13.08.04 00:43
Haltet jetzt möglichst 100% Cash.
Macht Party,nehmt Schlaftabletten oder macht ne Weltreise.
Und nach dem 15. September kauft wieder Papiere,natürlich mit Stop.
Das ist momentan mein Anlagephilosophie und die wird durchgezogen,basta....
rapido:

Wieso

 
13.08.04 02:25
15.09. und nicht 25.08.?Da sehe ich die Chancen!
Aber eins ist klar,immo geht nix.
rapido
lehna:

Ganz einfach,rapido...

 
13.08.04 10:56
Es ist momentan keine Gegenwehr zum Abwährtstrend zu erkennen.
Und bei mieser Börsenstimmung sollte man historisch gesehen bis Ende September warten.
Vielleicht gehen einem dann einige Prozent durch die "Lappen".
Das wär dann auch kein Beinbruch...
54reab:

dax prallt an der baer45-marke ab

 
13.08.04 12:11
im dezember 2003 hatte baer45, nachdem er sich laufend über die vorhersagen der analysten geärgert hatte, nach zwei flaschen rotwein und einigen cognacs, den mut

eigene vorhersagen


zu machen. als jahrestief für den dax wurde, bei jeglicher ignorierung der charttechnik -  3621 vorhergesagt. dies haben wir heute praktisch erreicht und damit die wende eingeläutet. es wird jetzt - zwar etwas verspätet - der us-präsidentenwahlzyklus zum wirken kommen und den dax auf die prognostizierten 4621 bringen. nach der wahlenttäuschung und wegen ausfallendem weihnachtsgeld bei den alg2-empfängern wird er auf 4321 abstürzen.


 Ausblick auf die Märkte ... oder wie gehts weiter? 1608694


p.s. die analyse ist bierernst gemeint.
lehna:

54,wer Rotwein schlürft...

 
15.08.04 13:20
sollte nicht bierernst posten....
Mal im ernst:
Deine 3621 sind eingetroffen.Gratulation.
Ich würde momentan aber keinen Cent drauf wetten,ob die 3600 halten.
Denn kein vernünftiger Spekulant wird jetzt mittelfristig einsteigen.
Obwohl Pessimisten fast wieder auftrumpfen wie im April 03 dürfte der Boden noch nicht erreicht sein.
Nicht für Geld und gute Wort könnte ich jetzt einsteigen.
PS:Vorhersagen von Analysten sollten eher der allgemeinen Belustigung dienen,also nicht mehr drüber ärgern...

MaMoe:

Und weiter schreibt er ...

 
15.08.04 18:22

Die abgelaufene Woche war geprägt vom Kampf um die 2.580 im EuroSTOXX 50. Vergleichbar die

Situation im S&P 500. Zum Wochenende präsentieren sich die Märkte, mit Ausnahme des DAX, noch

oberhalb der in der vorgenannten Analyse bezeichneten Unterstützungsniveaus. Im kurzfristigen

Sentiment hat sich der Pessimismus behauptet, so dass wir inzwischen erste Contrarian-Signale

empfangen.

Vor allem der sehr niedrige Wert im kurzfristigen sentix-Neutrality Index, also der Anzahl neutraler

und damit unentschiedener Teilnehmer, stimmt für die kommende Woche zuversichtlich. Der Markt ist

kurzfristig ängstlich und eher „short“ positioniert. Es ist damit zu erwarten, dass der Markt einen ernsthaften Rebound-Versuch startet.

Fraglich ist allerdings, ob er sich damit gänzlich aus den „Bärenklauen“ befreien kann. Hierzu müsste

er, wie beschrieben, die 2.650 und danach die 2.720 im EuroSTOXX 50 nach oben überschreiten.

Zudem können wir auf mittelfristige Sicht noch kein klassisches Contrarian-Setup feststellen. Dieses

müsste sich unserer Meinung nach aus den Assetklassenpräferenzen ergeben.

 

Grafik 3: Die Angst vor Bonds ist noch immer größer als vor Aktien

Es zeigt sich, dass die Angst vor den Bonds noch immer tiefer sitzt, als vor den Aktien. Das heißt, der

grundsätzliche konjunkturelle Optimismus ist noch nicht verflogen. Bislang werden vor allem die

unverändert steigenden Ölpreise als Belastungsfaktor für die Aktien angeführt, ohne aber die

Rückwirkung auf die Konjunkturerwartungen vorzunehmen.

Deshalb lohnt es sich derzeit besonders, die anstehenden Konjunkturdaten zu verfolgen. Vor allem die

umfragebasierten Erwartungsindizes, wie der ZEW oder der Konjunktur-sentix, stehen jetzt im Fokus.

 

Ein „Spill over“ der Aktienschwäche in die Konjunkturerwartungen wäre der Startschuss für eine

nachhaltige Aktienschwäche und eine Fortsetzung der freundlichen Rentenmarkttendenz. Bleibt dieser

aus, könnte der Aktienmarkt in der abgelaufenen Woche sein Low gesehen haben.

Da die thematische, „rationale“ Verarbeitung der Marktgeschehnisse in Anbetracht der noch immer

positiven Erwartungswerte für Aktien und der Skepsis gegenüber den Renten schwierig ist (kognitive

Dissonanz), bleiben die in der Börsen-Zeitung-Analyse vom 11.08.2004 genannte n Chartmarken

weiterhin gültig und ein Unterschreiten induziert einen mentalen Präferenzwechsel!

 

Sonderthema Öl

Zitat aus der letzten sentix-Analyse: „Vielleicht wird ein nochmaliger Anstieg im Ölpreis zum

entscheidenden Grund für ein Sell-off am Aktienmarkt herangezogen. Eine Beobachtung

der Schlagzeilen in der Tagespresse wird nun zur Pflicht !“

Gibt es eine bessere Dokumentation der Bedeutung von Sentimentanalyse und verhaltensorientiertem

Research? Die Presse titelte wie gewünscht und die Märkte zeigten die erwartete Verunsicherung.

Der Ölpreis dürfte demnach sein Maximum in den Intermarketwirkungen erreicht haben. Jetzt kommt

es darauf an, ob die Märkte die Witterung auf die „Zweitrunden-Effekte “, hier vor allem die

konjunkturdämpfende Wirkung, aufnehmen.

(...)

Manfred Hübner

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Zu sehen ist Hr. Hübner am 19.08.04 um 12:35 Uhr auf Bloomberg-TV ...

 

So long

MaMoe .........

 

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