Auch Fonds profitieren von Riester
Von Matthias Dezes, Frankfurt
Die Fondsgesellschaften haben die erste Runde im Kampf gegen die Versicherungen um die Riester-Rente verloren. Gleichwohl geben sie den Kampf nicht auf und gewinnen der Rentenreform sogar positive Seiten ab.
So stellt nach Einschätzung von Manfred Laux, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Investmentgesellschaften (BVI), die Altersvorsorge nach dem Riester-Modell keinen Rückschlag für die Kapitalanlagegesellschaften dar. "Die Versicherungsbranche ist nicht der alleinige Gewinner der Reform. Die reinen Investmentprodukte werden im zweiten Anlauf kommen", meint Laux. Außerdem werde das den Versicherungen zufließende Kapital überwiegend in Spezialfonds verwaltet, die in erster Linie von BVI-Gesellschaften gemanagt weden.
Durch die von Berlin auferlegten Restriktionen haben es die BVI-Gesellschaften im Wettbewerb um Mittelzuflüsse im Publikumsgeschäft im Vergleich zu den Versicherungen schwer. Denn neben der beschränkten Wahlfreiheit nach Auszahlung schreibt das Riester-Modell allen Anbietern eine Zusage auf Rückzahlung der geleisteten Beiträge vor. Das Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen (BAKred) prüft zurzeit, wie viel Kapital die Investmentfondsgesellschaften vorhalten müssen, wenn ihre Produkte zur Altersvorsorge, die so genannten AS-Fonds, in den Genuss der steuerlichen Förderung kommen sollen. Die Versicherungen dagegen haben mit derartigen Engagements keinerlei Probleme und garantieren sogar bestimmte Summen.
AS-Fonds
Zudem sind Versicherungen im Vergleich zu den so genannten AS-Fonds das weniger erklärungsbedürftige Produkt. So hat die DGZ Deka-Bank erst in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass es in der ersten Vertriebsphase keine reinen Investmentprodukte geben wird.
Anstelle von AS-Fonds bietet die Sparkassen-Organisation ihren Kunden bundesweit ein einheitliches Kombiprodukt aus Rentenversicherung und Fondsanlage an. Das bestätigt zwar die These von BVI-Geschäftsführer Laux, dass die von den Anlegern getätigten Investments letztlich doch bei den Fondsgesellschaften landen. Gleichwohl werden die Fondsgesellschaften im prestigeträchtigen Geschäft mit den Publikumsfonds "auf Grund der versicherungsähnlichen Produktgestaltung der staatlich geförderten Altersvorsorge" hinter den Versicherungen zurückbleiben, wie das Analysehaus M.M. Warburg schreibt. Belegt wird diese These durch die BVI-Zahlen für das erste Quartal 2001: den AS-Fonds flossen mit 121,8 Mio. Euro deutlich weniger Mittel zu als im Vorjahreszeitraum.
Ganz kampflos will Laux den Versicherungen das Neugeschäft in einem Markt, dessen Volumen die Volkswirte der DGZ Deka-Bank auf 170 Mrd. Euro bis zum Jahr 2008 schätzen, allerdings nicht überlassen. So setzt sich Laux vehement für das so genannte 10-20-40-Kriterium als Vergleichsmaßstab zwischen den Vorsorgeprodukten ein.
Problematisch
Nach diesem Maßstab muss ein 25-Jähriger, der monatlich einen bestimmten Betrag in ein Alterssicherungssystem einzahlt, mit 65 das zehnfache, ab 75 Jahren das 20-fache und ab einem Lebensalter von 85 Jahren das 40-fache seines Beitrages an monatlicher Auszahlung erwarten können. "Die AS-Investmentrente erfüllt diese Erwartungen", sagt Laux.
Außerdem hält Laux den Vergleich von Investment- mit Versicherungsprodukten aus zwei Gründen für problematisch: Zum einen, weil die Nettoverzinsung von Lebensversicherungen anders berechnet werde als die von Fonds. Zum anderen, weil für den Sparer das langfristige Anlageergebnis relevant sei und nicht die Entwicklung eines einzelnen Jahres.
Mit dem geänderten Altersvermögensgesetz ist Laux ebenfalls nicht einverstanden: "Die Arbeitnehmer verzichten auf Konsum, können aber in der Auszahlungsphase nicht frei über ihr Kapital verfügen", wirft Laux den Regierenden vor. "Dies verstößt gegen die Interessen der Arbeitnehmer."
Von Matthias Dezes, Frankfurt
Die Fondsgesellschaften haben die erste Runde im Kampf gegen die Versicherungen um die Riester-Rente verloren. Gleichwohl geben sie den Kampf nicht auf und gewinnen der Rentenreform sogar positive Seiten ab.
So stellt nach Einschätzung von Manfred Laux, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Investmentgesellschaften (BVI), die Altersvorsorge nach dem Riester-Modell keinen Rückschlag für die Kapitalanlagegesellschaften dar. "Die Versicherungsbranche ist nicht der alleinige Gewinner der Reform. Die reinen Investmentprodukte werden im zweiten Anlauf kommen", meint Laux. Außerdem werde das den Versicherungen zufließende Kapital überwiegend in Spezialfonds verwaltet, die in erster Linie von BVI-Gesellschaften gemanagt weden.
Durch die von Berlin auferlegten Restriktionen haben es die BVI-Gesellschaften im Wettbewerb um Mittelzuflüsse im Publikumsgeschäft im Vergleich zu den Versicherungen schwer. Denn neben der beschränkten Wahlfreiheit nach Auszahlung schreibt das Riester-Modell allen Anbietern eine Zusage auf Rückzahlung der geleisteten Beiträge vor. Das Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen (BAKred) prüft zurzeit, wie viel Kapital die Investmentfondsgesellschaften vorhalten müssen, wenn ihre Produkte zur Altersvorsorge, die so genannten AS-Fonds, in den Genuss der steuerlichen Förderung kommen sollen. Die Versicherungen dagegen haben mit derartigen Engagements keinerlei Probleme und garantieren sogar bestimmte Summen.
AS-Fonds
Zudem sind Versicherungen im Vergleich zu den so genannten AS-Fonds das weniger erklärungsbedürftige Produkt. So hat die DGZ Deka-Bank erst in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass es in der ersten Vertriebsphase keine reinen Investmentprodukte geben wird.
Anstelle von AS-Fonds bietet die Sparkassen-Organisation ihren Kunden bundesweit ein einheitliches Kombiprodukt aus Rentenversicherung und Fondsanlage an. Das bestätigt zwar die These von BVI-Geschäftsführer Laux, dass die von den Anlegern getätigten Investments letztlich doch bei den Fondsgesellschaften landen. Gleichwohl werden die Fondsgesellschaften im prestigeträchtigen Geschäft mit den Publikumsfonds "auf Grund der versicherungsähnlichen Produktgestaltung der staatlich geförderten Altersvorsorge" hinter den Versicherungen zurückbleiben, wie das Analysehaus M.M. Warburg schreibt. Belegt wird diese These durch die BVI-Zahlen für das erste Quartal 2001: den AS-Fonds flossen mit 121,8 Mio. Euro deutlich weniger Mittel zu als im Vorjahreszeitraum.
Ganz kampflos will Laux den Versicherungen das Neugeschäft in einem Markt, dessen Volumen die Volkswirte der DGZ Deka-Bank auf 170 Mrd. Euro bis zum Jahr 2008 schätzen, allerdings nicht überlassen. So setzt sich Laux vehement für das so genannte 10-20-40-Kriterium als Vergleichsmaßstab zwischen den Vorsorgeprodukten ein.
Problematisch
Nach diesem Maßstab muss ein 25-Jähriger, der monatlich einen bestimmten Betrag in ein Alterssicherungssystem einzahlt, mit 65 das zehnfache, ab 75 Jahren das 20-fache und ab einem Lebensalter von 85 Jahren das 40-fache seines Beitrages an monatlicher Auszahlung erwarten können. "Die AS-Investmentrente erfüllt diese Erwartungen", sagt Laux.
Außerdem hält Laux den Vergleich von Investment- mit Versicherungsprodukten aus zwei Gründen für problematisch: Zum einen, weil die Nettoverzinsung von Lebensversicherungen anders berechnet werde als die von Fonds. Zum anderen, weil für den Sparer das langfristige Anlageergebnis relevant sei und nicht die Entwicklung eines einzelnen Jahres.
Mit dem geänderten Altersvermögensgesetz ist Laux ebenfalls nicht einverstanden: "Die Arbeitnehmer verzichten auf Konsum, können aber in der Auszahlungsphase nicht frei über ihr Kapital verfügen", wirft Laux den Regierenden vor. "Dies verstößt gegen die Interessen der Arbeitnehmer."