Es ist ein eisiger Dienstag in New York, doch drinnen im "Imperial Ballroom" des Sheraton Hotels herrscht Stimmung wie bei einem Familienfest. Es ist "AOL Day", und alle Time-Warner-Fürsten sind gekommen, um ihre Unterstützung zu zeigen.
Die bösen Gerüchte über Spannungen zwischen AOL und Time Warner - alles Quatsch, hier sitzt AOL-Gründer Steve Case zusammen mit den Old-Media-Veteranen Don Logan und Roger Ames in der ersten Reihe. "Wir sind ein Team", beschwört Richard Parsons, das Familienoberhaupt mit dem Spitznamen "Teddybär", in seiner Begrüßungsrede.
Der Saal ist voll, die halbe Wall Street sitzt an den langen Tischen. Seit Monaten warten die Analysten und Anleger auf den Turnaround-Plan für das Sorgenkind AOL. Vieles ist in den letzten Tagen bereits durchgesickert, die Zeitungen haben sich gegenseitig darin überboten, jedes Häppchen schon vorher zu verbreiten.
Nichtsdestotrotz dauert der "AOL Day" fünf Stunden. Vizepräsident folgt auf Vizepräsident, in epischer Breite wird das angeschlagene Unternehmen durchleuchtet. Der neue AOL-Chef Jonathan Miller spricht gleich mehrmals. Er ist ein schwacher Redner, ohne jede Leidenschaft liest er vom Blatt.
AOL soll wieder cool werden
Miller redet von einer "neuen Haltung", einem "neuen Tag". Er verspricht, AOL "wieder cool zu machen". An der aktuellen Lage will er nichts beschönigen, im Gegenteil, er malt schwarz.
Der Modem-Markt sei gesättigt, die Werbeeinnahmen katastrophal eingebrochen: Dieses Jahr um 50 Prozent, nächstes Jahr um weitere 50 Prozent. Daher werde es nächstes Jahr kein Umsatzwachstum geben, und der Vorsteuergewinn (Ebitda) werde um 15 bis 25 Prozent fallen. Die AOL-Time-Warner-Aktie bricht nach diesen Hiobsbotschaften ein.
Doch Miller ist vor allem hier, um Optimismus zu verbreiten. Schließlich ist er jetzt von Amtes wegen der Haupt-Cheerleader. Er redet von einer "Übergangsphase" und dass 2003 der Boden erreicht sei. Danach gehe es wieder aufwärts. Er weiß, dass die Analysten vor allem eine Frage haben: Wo kommt das neue Wachstum her?
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Die bösen Gerüchte über Spannungen zwischen AOL und Time Warner - alles Quatsch, hier sitzt AOL-Gründer Steve Case zusammen mit den Old-Media-Veteranen Don Logan und Roger Ames in der ersten Reihe. "Wir sind ein Team", beschwört Richard Parsons, das Familienoberhaupt mit dem Spitznamen "Teddybär", in seiner Begrüßungsrede.
Der Saal ist voll, die halbe Wall Street sitzt an den langen Tischen. Seit Monaten warten die Analysten und Anleger auf den Turnaround-Plan für das Sorgenkind AOL. Vieles ist in den letzten Tagen bereits durchgesickert, die Zeitungen haben sich gegenseitig darin überboten, jedes Häppchen schon vorher zu verbreiten.
Nichtsdestotrotz dauert der "AOL Day" fünf Stunden. Vizepräsident folgt auf Vizepräsident, in epischer Breite wird das angeschlagene Unternehmen durchleuchtet. Der neue AOL-Chef Jonathan Miller spricht gleich mehrmals. Er ist ein schwacher Redner, ohne jede Leidenschaft liest er vom Blatt.
AOL soll wieder cool werden
Miller redet von einer "neuen Haltung", einem "neuen Tag". Er verspricht, AOL "wieder cool zu machen". An der aktuellen Lage will er nichts beschönigen, im Gegenteil, er malt schwarz.
Der Modem-Markt sei gesättigt, die Werbeeinnahmen katastrophal eingebrochen: Dieses Jahr um 50 Prozent, nächstes Jahr um weitere 50 Prozent. Daher werde es nächstes Jahr kein Umsatzwachstum geben, und der Vorsteuergewinn (Ebitda) werde um 15 bis 25 Prozent fallen. Die AOL-Time-Warner-Aktie bricht nach diesen Hiobsbotschaften ein.
Doch Miller ist vor allem hier, um Optimismus zu verbreiten. Schließlich ist er jetzt von Amtes wegen der Haupt-Cheerleader. Er redet von einer "Übergangsphase" und dass 2003 der Boden erreicht sei. Danach gehe es wieder aufwärts. Er weiß, dass die Analysten vor allem eine Frage haben: Wo kommt das neue Wachstum her?
So long,
Calexa
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