Angenommen Kyoto scheitert

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kleiner Fisch:

Angenommen Kyoto scheitert

 
17.07.01 15:45
und danach sieht es doch zurzeit aus. Welche Werte sind die Gewinner, wer die Verlierer.

Die Umweltaktien sind sicherlich nicht die Gewinner:
aus World Online:

Windenergie: Streit um Kyoto-Abkommen belastet Kurse
 
Scheitern die Verhandlungen um das Abkommen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes, wäre dies ein Rückschritt für die regenerative Energie
 
Die Kurse von Plambeck, Umweltkontor und der Wettbewerber stehen seit einiger Zeit unter Druck. Vergessen scheint die Euphorie des zweiten Halbjahres 2000, in dem die Aktien Rekordhöhen erreichten. Ein fundamentalen Grund für den Rückgang der Kurse auszumachen, erscheint schwierig. Die Unternehmen erfüllen ihre Prognosen und die Analysten schätzen die Aktien oftmals als langfristigen Kauf ein.

Trotzdem ist in der Branche nicht alles Gold, was glänzt. Aktuell machen vor allem die Verhandlungen um da Kyoto-Protokoll Sorgen. In dem 1997 geschlossenen Abkommen ist vereinbart, weltweit den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, die für die globale Erderwärmung verantwortlich gemacht werden.

Wurde das Abkommen anfangs noch als großer Erfolg gewertet, macht sich mittlerweile Ernüchterung breit. Das Protokoll soll bis 2002 in Kraft treten. Dafür muss es von mindestens 55 Staaten ratifiziert werden, die zusammen für mindestens 55% der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind. Die USA – alleine für mehr als 25% der CO2-Emissionen verantwortlich – stellen sich quer, ebenso Kanada, Australien und Japan.

Ein Scheitern der Verhandlungen, die diese Woche in Bonn begonnen haben, wird unter Experten als wahrscheinlich angesehen. Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) und auch der Chef der UN-Umweltbehörde, Klaus Töpfer, sehen den Bonner Verhandlungen mit Zweifeln entgegen.

Keine guten Nachrichten für die Branche der regenerativen Energie. Vor allem die großen Unternehmen wollen klare Rahmenbedingungen, was auch Friedrich Rausch fordert, ein Sprecher der Umweltinitiative „e-mission 55“, der unter anderem die Deutsche Telekom angehört. Das Kyoto-Abkommen könnte diesen Rahmen geben, sofern es einmal in Kraft treten sollte.

Neben Gesetzen ähnlich dem deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in europäischen Staaten, unter anderem Frankreich, wäre ein ratifiziertes Kyoto-Protokoll vor allem außerhalb der Europäischen Union eine weitere Triebfeder für Windenergie, Solarenergie, Biomasse und eingeschränkt auch die Wasserkraft. Ein Scheitern der Verhandlungen würde zwar kein Scheitern des Trend zu Windkraft und Co. bedeuten, aber einen Rückschritt.

Das Kyoto-Protokoll sieht unter anderem eine massive Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen vor. Dies soll auch durch einen verstärkten Einsatz von regenerativen Energien in der Strom- und Wärmeproduktion zu Lasten von Öl- und Kohlekraftwerken geschehen. Wohl auch ein Grund, weshalb US-Präsident George Bush das Abkommen torpediert: Immerhin kommt Bush aus Texas und hat massiv Wahlkampfhilfe von der US-Ölindustrie erhalten.




Dennoch denke ich das auch Sicht von ein paar Jahren die Umweltaktien eine sehr gute Chance haben. Insbesondere die die sich mit Energie beschäftigen.


Nur wer wird kurzfristig auf der Gewinnerseite stehen.
Dies könnten ersteinmal die Ölaktien sein, dennoch bin ich ein wenig skeptisch, das sich diese deutlich bewegen werden. Die sind letztes Jahr schon durch den hohen Ölpreis recht gut gelaufen und sind nicht gerade bekannt für übertrieben hohe Bewertungen. Insbesondere liegt darin keine große Phantasie für die Zukunft.

Gibt es nicht auch kleinere Werte die deutlicher durch das Kyoto scheitern profitieren werden??
Bei denen auch eine deutliche Kursbewegung zu erwarten ist??

 
juliusamadeus:

USA

 
02.02.03 13:32
Für manche ist alles ganz einfach. Für die League of Conservation Voters, einen der wichtigsten amerikanischen Umweltverbände, gibt es im November nur eine Wahl: Al Gore. Der texanische Gouverneur und Republikanische Kandidat George W. Bush sei einfach keine Alternative. Gore sei die treibende Kraft gewesen, neue Gebiete als Nationalparks auszuweisen. Er sei für verpflichtende Richtlinien zur Luftreinhaltung, gegen die Suche nach Öl in den arktischen Schutzgebieten, für eine Verschärfung der bestehenden Grenzwerte bei der Wasserverschmutzung. Und Al Gore habe als erster Politiker in den USA vor den Gefahren des Treibhauseffektes gewarnt und ein generelles Umdenken in der Klimapolitik gefordert.

 
   
Dagegen die Bilanz von George W. Bush: mies. Beispiel Luftverschmutzung: Houston/Texas hat die dreckigste Luft der Vereinigten Staaten. Dennoch ist Bush strikt gegen den Clean Air Act, der die Abgaswerte von Autos senken soll und die Industrie verpflichtet, Kraftwerke nachzurüsten oder zu schließen, wenn sie bestimmten Umweltstandards nicht mehr genügen. Bush plädiert hingegen für freiwillige Lösungen – so wie er es seit 1995 in Texas vorexerziert. Was haben die gebracht? Der Sierra Club, eine der größten Umweltorganisationen, zieht folgendes Resümee: Texas sei der Staat, in dem allgemein die meisten Umweltgifte freigesetzt würden, in dem es die größte industrielle Luftverschmutzung sowie die meisten Unfälle mit giftigen Chemikalien gäbe und in dem die höchste Quote an Krebs erregenden Umweltgiften zu messen sei.
 
 
   

  Wen wundert’s, Bush machte schließlich auch Dracula zum Leiter der Blutbank: Zum Chef der staatlichen Umweltbehörde ernannte er 1995 Ralph Marquez, der 30 Jahre für den Chemieriesen Monsanto gearbeitet hatte und Vorsitzender der Umweltkommission der texanischen Chemieindustrie war. Kaum im Amt vereitelte Marquez einen Plan, der die Einwohner Houstons vor besonders hohen Ozonwerten warnen sollte. Für ihn war das logisch, denn wie sagte er Ende 1995: „Im Grunde ist Ozon nicht giftig oder krebserregend. Es ist ein vergleichsweise harmloser Schadstoff, verglichen mit anderen Umweltgiften.“

 
   
Der Grund für die blamable Umweltbilanz? Spendengelder. Public Research Works, eine Bürgerrechts- und Forschungsgruppe in der texanischen Hauptstadt Austin, weist penibel nach, dass die Bush-Regierung allein im letzten Halbjahr mehr als 300.000 Dollar von Unternehmen wie Amoco, Dow Chemical, Exxon, Gulf States und Union Carbridge erhielt. Kleine Geschäfte unter Freunden, denn die Bush-Familie machte schließlich ihre Millionen überwiegend im Ölgeschäft.
 
 
   
   
 Immerhin hat Bush jetzt zugegeben, dass es den Treibhauseffekt wirklich gibt (ein Fortschritt) und dieser ein wirkliches Problem sei (zweiter Fortschritt). Lange hatten er und seine republikanischen Berater diesen als eine Erfindung Al Gores bezeichnet. George Bush senior, sein Vater und früherer Präsident, hatte 1992 im Wahlkampf gegen Bill Clinton dessen Vize Al Gore noch als „the ozone man“ geschmäht. Heute noch bezeichnen republikanische Wahlkampfmanager den zweiten Mann in Washington als „Umwelt-Extremisten“. Die Washington Post zitiert aus einem Papier der Republikaner: „Wenn Gore schreibt, dass wir die Rettung der Umwelt zum Ausgangspunkt und Ziel unseres Handels machen müssen, sagt er in Wirklichkeit damit, dass er als Präsident nicht vorrangig Arbeitsplätze schaffen und neue Technologien fördern würde.“

Quelle: www.greenpeace-magazin.de/archiv/hefte00/5_00/weltmeister.html
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