Börse up to date - Der Analystenausblick
Anleger werden in dieser Woche sehr beschäftigt sein. Vor allem in den Vereinigten Staaten gibt es eine Flut an Unternehmenszahlen. In Deutschland laden Infineon, Siemens und Porsche ihre Anteilseigner zur Hauptversammlung (HV) ein. Über den Zustand der heimischen Wirtschaft sollen am Dienstag der Preisindex für den Großhandel sowie die Umsätze des verarbeitenden Gewerbes und der Produzentenpreisindex am Freitag Auskunft geben.
Heute, einen Tag vor der Hauptversammlung, legt Infineon Zahlen für das erste Quartal vor. Lehman Brothers erwartet einen Umsatz von 1,55 Milliarden Euro, einen EBIT-Verlust von 63 Millionen Euro und einen Verlust je Aktie von 0,10 Euro. Die Analysten stufen die Aktie mit "Equal Weight" ein und geben ein Kursziel von 9,50 Euro. Derzeit notiert der Wert bei gut acht Euro. Optimistischer ist Lehman Brothers für Konkurrenztitel wie ARC International und STMicroelectronics, denen die Analysten ein "Overweight"-Rating geben.
Siemens lädt die Aktionäre am Donnerstag zur Hauptversammlung ein. Die Stimmung wird nicht ausgelassen sein, denn nach Ansicht von etwa Schroder Salomon Smith Barney (SSSB) hat Siemens immer noch schwierige Zeiten vor sich. Noch zeichnet sich in den Industrien, in denen Siemens tätig ist, keine nachhaltige Erholung ab. Auch wenn SSSB an das langfristige Restrukturierungspotential von Siemens glaubt, haben sie die Gewinnschätzungen nach unten korrigiert. Danach erwarten die Analysten für 2002 nun einen Gewinn je Aktie von 2,30 (vorher: 2,40) Euro, für 2003 dann 1,93 (2,12) Euro. Das Rating für das Wertpapier lautet "In-line" mit einem Kursziel von 45 Euro.
Knapp 100 Prozent Potenzial
Die Aussichten für Porsche - das Unternehmen hat am Freitag HV - sehen nach Meinung von Lehman Brothers dagegen rosiger aus. Sie haben das Unternehmen auf der "Overweight"-Liste mit einem Kursziel von 760 Euro. Bei dem derzeitigen Kursniveau von rund 385 Euro ergibt sich ein Potential von knapp 100 Prozent. Die Analysten sind der Meinung, dass der Markt den Automobilhersteller momentan zu negativ sieht. Ihrer Meinung nach sollten Investoren honorieren, dass Porsche 2003 trotz zurückgehender US-Nachfrage einen Gewinn je Aktie von geschätzten 38 Euro vorlegen wird - ein Plus von über 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
In Deutschland legt am Dienstag MAN vorläufige Daten zur Auftragslage vor. Nach enttäuschenden Ergebnissen für das dritte Quartal sind die schlechten News nun nach Ansicht von Dresdner Kleinwort Wasserstein im Aktienkurs eingepreist. Nach Ansicht der Analysten ist es nun wichtig, dass MAN eigene Gewinnaussichten für 2003 vorstellt. Schätzungen von Analysten für das Gruppen-EBIT 2003 reichen von 320 bis 420 Millionen Euro. Dresdner Kleinwort Wasserstein erwartet 339 Millionen Euro und hält alles über 370 Millionen Euro für "total unrealistisch".
Die Analysten empfehlen den Wert auf 12-Monatssicht zum Kauf mit einem Kursziel von 21,90 Euro. Allerdings raten die Strategen, aufgrund der kurzfristigen Perspektiven des europäischen Industriesektors Gewinne bei 16 Euro mitzunehmen. Bei einem derzeitigen Kurs von knapp 15 Euro sollten Anleger also für ein Engagement zunächst auf schwache Börsentage warten.
Gute Aussichten bei IDS Scheer
Die Berenberg Bank ist für das Software-Unternehmen IDS Scheer bullish. Am Mittwoch legt die Firma vorläufige Zahlen für das Gesamtjahr 2002 vor. Die Analysten gehen davon aus, dass es IDS Scheer gelingt, die eigenen Prognosen für das Gesamtjahr (Umsatz plus 15 Prozent, EBIT-Marge acht Prozent) zumindest beim EBIT deutlich zu übertreffen. Die Bank empfiehlt die Aktien mit einem Kursziel von acht Euro zum Kauf - ein momentanes Kurspotential von gut 30 Prozent.
Nach Ansicht der Analysten sind derzeit weder die marktführende Positionierung im Bereich der Software für das Geschäftsprozessmanagement, noch die hohe Beratungskompetenz im SAP- und Geschäftsprozessumfeld ausreichend im Kurs reflektiert. Die Unterbewertung manifestiere sich zudem aufgrund des noch immer zweistelligen, profitablen Wachstums in einem KGV von 10.
Im Ausland wird gleich eine Vielzahl an Unternehmen Zahlen vorlegen. Darunter sind Schwergewichte, die die Weltbörsen erschüttern könnten: Nokia, Motorola, Novartis oder Johnson & Johnson (Merrill Lynch: Buy mit Kursziel von 66 Dollar).
Die Prognosen für die Schwergewichte
Enskilda Securities erwartet, dass Nokia einen pro forma Gewinn je Aktie für das vierte Quartal von 0,24 Euro vorlegen wird. Das Kursziel geben die Analysten mit 18 Euro an, das Anlageurteil lautet: "Accumulate". Für Motorola rechnen die Experten von Lehman Brothers mit einem Gewinn je Aktie von 0,10 Dollar im vierten Quartal. Der Gewinn je Anteilsschein für das Gesamtjahr 2002 sollte ebenfalls bei 0,10 Dollar liegen. Lehman Brothers gibt eine "Neutral"-Empfehlung mit einem Kursziel von 10 Dollar.
Am Donnerstag stehen ebenfalls die Zahlen des vierten Quartals von Novartis an. Die BNP Paribas erwartet, dass die Umsätze auf vergleichbarer Basis um zehn Prozent steigen. Der Gewinn je Aktie sollte bei 0,65 Schweizer Franken liegen, ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die BNP Paribas erwartet keine größeren Ankündigen aus dem Unternehmen. Zudem sei die Wachstumsrate von Novartis relativ langsam. "Underperform" lautet daher das Rating mit einem Kursziel von 55 Schweizer Franken.
Anleger werden in dieser Woche sehr beschäftigt sein. Vor allem in den Vereinigten Staaten gibt es eine Flut an Unternehmenszahlen. In Deutschland laden Infineon, Siemens und Porsche ihre Anteilseigner zur Hauptversammlung (HV) ein. Über den Zustand der heimischen Wirtschaft sollen am Dienstag der Preisindex für den Großhandel sowie die Umsätze des verarbeitenden Gewerbes und der Produzentenpreisindex am Freitag Auskunft geben.
Heute, einen Tag vor der Hauptversammlung, legt Infineon Zahlen für das erste Quartal vor. Lehman Brothers erwartet einen Umsatz von 1,55 Milliarden Euro, einen EBIT-Verlust von 63 Millionen Euro und einen Verlust je Aktie von 0,10 Euro. Die Analysten stufen die Aktie mit "Equal Weight" ein und geben ein Kursziel von 9,50 Euro. Derzeit notiert der Wert bei gut acht Euro. Optimistischer ist Lehman Brothers für Konkurrenztitel wie ARC International und STMicroelectronics, denen die Analysten ein "Overweight"-Rating geben.
Siemens lädt die Aktionäre am Donnerstag zur Hauptversammlung ein. Die Stimmung wird nicht ausgelassen sein, denn nach Ansicht von etwa Schroder Salomon Smith Barney (SSSB) hat Siemens immer noch schwierige Zeiten vor sich. Noch zeichnet sich in den Industrien, in denen Siemens tätig ist, keine nachhaltige Erholung ab. Auch wenn SSSB an das langfristige Restrukturierungspotential von Siemens glaubt, haben sie die Gewinnschätzungen nach unten korrigiert. Danach erwarten die Analysten für 2002 nun einen Gewinn je Aktie von 2,30 (vorher: 2,40) Euro, für 2003 dann 1,93 (2,12) Euro. Das Rating für das Wertpapier lautet "In-line" mit einem Kursziel von 45 Euro.
Knapp 100 Prozent Potenzial
Die Aussichten für Porsche - das Unternehmen hat am Freitag HV - sehen nach Meinung von Lehman Brothers dagegen rosiger aus. Sie haben das Unternehmen auf der "Overweight"-Liste mit einem Kursziel von 760 Euro. Bei dem derzeitigen Kursniveau von rund 385 Euro ergibt sich ein Potential von knapp 100 Prozent. Die Analysten sind der Meinung, dass der Markt den Automobilhersteller momentan zu negativ sieht. Ihrer Meinung nach sollten Investoren honorieren, dass Porsche 2003 trotz zurückgehender US-Nachfrage einen Gewinn je Aktie von geschätzten 38 Euro vorlegen wird - ein Plus von über 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
In Deutschland legt am Dienstag MAN vorläufige Daten zur Auftragslage vor. Nach enttäuschenden Ergebnissen für das dritte Quartal sind die schlechten News nun nach Ansicht von Dresdner Kleinwort Wasserstein im Aktienkurs eingepreist. Nach Ansicht der Analysten ist es nun wichtig, dass MAN eigene Gewinnaussichten für 2003 vorstellt. Schätzungen von Analysten für das Gruppen-EBIT 2003 reichen von 320 bis 420 Millionen Euro. Dresdner Kleinwort Wasserstein erwartet 339 Millionen Euro und hält alles über 370 Millionen Euro für "total unrealistisch".
Die Analysten empfehlen den Wert auf 12-Monatssicht zum Kauf mit einem Kursziel von 21,90 Euro. Allerdings raten die Strategen, aufgrund der kurzfristigen Perspektiven des europäischen Industriesektors Gewinne bei 16 Euro mitzunehmen. Bei einem derzeitigen Kurs von knapp 15 Euro sollten Anleger also für ein Engagement zunächst auf schwache Börsentage warten.
Gute Aussichten bei IDS Scheer
Die Berenberg Bank ist für das Software-Unternehmen IDS Scheer bullish. Am Mittwoch legt die Firma vorläufige Zahlen für das Gesamtjahr 2002 vor. Die Analysten gehen davon aus, dass es IDS Scheer gelingt, die eigenen Prognosen für das Gesamtjahr (Umsatz plus 15 Prozent, EBIT-Marge acht Prozent) zumindest beim EBIT deutlich zu übertreffen. Die Bank empfiehlt die Aktien mit einem Kursziel von acht Euro zum Kauf - ein momentanes Kurspotential von gut 30 Prozent.
Nach Ansicht der Analysten sind derzeit weder die marktführende Positionierung im Bereich der Software für das Geschäftsprozessmanagement, noch die hohe Beratungskompetenz im SAP- und Geschäftsprozessumfeld ausreichend im Kurs reflektiert. Die Unterbewertung manifestiere sich zudem aufgrund des noch immer zweistelligen, profitablen Wachstums in einem KGV von 10.
Im Ausland wird gleich eine Vielzahl an Unternehmen Zahlen vorlegen. Darunter sind Schwergewichte, die die Weltbörsen erschüttern könnten: Nokia, Motorola, Novartis oder Johnson & Johnson (Merrill Lynch: Buy mit Kursziel von 66 Dollar).
Die Prognosen für die Schwergewichte
Enskilda Securities erwartet, dass Nokia einen pro forma Gewinn je Aktie für das vierte Quartal von 0,24 Euro vorlegen wird. Das Kursziel geben die Analysten mit 18 Euro an, das Anlageurteil lautet: "Accumulate". Für Motorola rechnen die Experten von Lehman Brothers mit einem Gewinn je Aktie von 0,10 Dollar im vierten Quartal. Der Gewinn je Anteilsschein für das Gesamtjahr 2002 sollte ebenfalls bei 0,10 Dollar liegen. Lehman Brothers gibt eine "Neutral"-Empfehlung mit einem Kursziel von 10 Dollar.
Am Donnerstag stehen ebenfalls die Zahlen des vierten Quartals von Novartis an. Die BNP Paribas erwartet, dass die Umsätze auf vergleichbarer Basis um zehn Prozent steigen. Der Gewinn je Aktie sollte bei 0,65 Schweizer Franken liegen, ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die BNP Paribas erwartet keine größeren Ankündigen aus dem Unternehmen. Zudem sei die Wachstumsrate von Novartis relativ langsam. "Underperform" lautet daher das Rating mit einem Kursziel von 55 Schweizer Franken.