Analysten rechnen mit Rückschlägen am Aktienmarkt

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Dixie:

Analysten rechnen mit Rückschlägen am Aktienmarkt

 
05.10.01 08:03
Analysten rechnen mit Rückschlägen am Aktienmarkt


Dax und Nemax 50 werden nach Ansicht einiger technischer Analysten auf kurze Sicht ihre Erholung fortsetzen, bis zum Jahresende jedoch erneut Rückschläge verzeichnen.

Reuters FRANKFURT. Die Stimmung bei den Anlegern dürfte sich bis zum Jahresende nicht wesentlich aufhellen, so dass der übergeordnete Abwärtstrend intakt bleibe, sagten charttechnische Analysten der Nachrichtenagentur. Eine nachhaltige Trendumkehr sei bei den Indizes noch nicht zu erkennen. Einige Analysten gehen sogar davon aus, dass sowohl der Blue Chip-Index Dax wie auch der Auswahlindex Nemax50 des Neuen Marktes noch einmal neue Tiefs testen könnten.

Die Erholung der 30 Blue Chip-Werte des Dax dürfte über die kommenden beiden Wochen anhalten, so dass der Dax auf bis 4 700 Punkte ansteigen könne, sagte Markus Drengner, Analyst beim Bankhaus Delbrück. Dafür müsste der gegenwärtig bei rund 4470 Zählern notierende Dax allerdings zunächst den Widerstand bei 4 528 Punkte überspringen.

Dax hat kurzfristig Luft bis 4700

Dann bestehe auf kurze Sicht Luft bis 4 700 Zähler, sagte Drengner. An dieser Marke sollte der Index dann jedoch abprallen. Bis Jahresende sieht der Analyst erhebliches Rückschlagpotenzial. Der Dax könne durchaus noch die Marke von 3500 Punkte testen und damit sein bisheriges Jahrestief von 3539 Zählern unterbieten. Ende 2001 wird der Index seiner Ansicht nach bei rund 4500 Punkte liegen.

Auch für die Wachstumswerte am Neuen Markt rechnet der Analyst kurz- bis mittelfristig nicht mit einer nachhaltigen Erholung. Der aktuelle Aufschwung des gegenwärtig bei rund 850 Zählern liegenden Nemax 50 dürfte mit dem Erreichen der charttechnische Widerstandslinie von 868 Punkten beendet sein, sagte Drengner.


Nemax 50 vor neuem Jahrestief ?

Dann sollte der Index in den kommenden 14 Tage bis auf 760 Punkte einbrechen. Sollte dieser Widerstand ebenfalls nach unten durchbrochen werden, dann könne der Auswahlindex des Neuen Marktes sogar unter sein bisheriges Jahrestief von 643 Zähler fallen. Drengner zeigte sich skeptisch, dass der Nemax50 bis Jahresende die 1000-Punkte-Marke überwinden könne. "Wir werden wahrscheinlich zwischen 850 bis 900 Punkten pendeln", sagte er.

Keine Bodenbildung beim Dax

Stefan Schilbe, Analyst bei Trinkaus & Burkhardt, kann derzeit keine Bodenbildung beim Dax erkennen. Zwar könne der Deutsche Aktienindex auf kurze Sicht bis auf 4600 Zähler ansteigen. "Die Marke sollte jedoch nicht ohne weiteres durchbrochen werden", sagte Schilbe.

Er geht ebenfalls davon aus, dass der Dax bis Jahresende nochmals unter die Marke von 4000 Punkte fallen werde, allerdings ohne neue Tiefs zu markieren. Sollte allerdings ein militärischer Gegenschlag der Amerikaner auf die Anschläge in New York und Washington erfolgen, "kann sich das von einer auf die andere Minute ändern". Bis Jahresende erwarte Schilbe einen Dax-Stand von 4300 Punkten.

Portfoliobereinigungen am Neuen Markt

Die Aufwärtsbewegung beim Nemax 50 wird nach Ansicht von Schilbe an seinem fünf Monate altem Abwärtstrend (derzeit bei 937 Punkte) auslaufen. "Die primären Trends sind ganz klar Abwärts gerichtet", sagte Schilbe. Er hält ein erneutes Abrutschen bis auf 700 Punkte für durchaus realistisch. Besonderen Druck dürften die Schwergewichte am Neuen Markt von Portfoliobereinigungen einiger Fonds erfahren.

Viele Fonds hätten Aktien in ihren Portfolios, die in den vergangenen Monaten sehr schlecht gelaufen seien, sagte Schilbe. Aus bilanztechnischer Sicht dürften sie sich daher bis zum Jahresende von diesen Titel teilweise trennen und damit Druck auf den Gesamtmarkt ausüben. Schilbe rechnet bis Jahresende mit einer Range beim Nemax 50 von 700 bis 900 Punkten.

Volatiler Dax und Bodenbildung beim Nemax

Nach Ansicht von Martin Siegert, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LB-BW), besitzt der Dax in den kommenden 14 Tagen Aufwärtspotenzial bis auf 4800 Punkte. Bis Jahresende sollte der deutsche Blue Chip-Index sogar bis auf 5200 Punkte steigen, allerdings nicht ohne zwischendurch noch einmal die Marke von 4000 Zählern zu testen.

Beim Nemax 50 rechnet Siegert für die kommenden beiden Wochen mit einem Anstieg bis auf 930 Punkte. Danach sollten die Schwergewichte des Neuen Marktes aber wieder unter Abgabedruck geraten, um bei 730 Zählern erneut eine Unterstützung zu finden. Bis Jahresende rechnet Siegert mit einem Nemax50-Stand von 1100 Punkten. Der Boden habe sich gebildete, so dass langfristig Potenzial nach oben bestehe, sagte er.

Am Donnerstagnachmittag lag der Dax mit 1,33 % im Plus bei 4497 Stellen, der Nemax 50-Index gewann 3,56 % auf 851 Zähler.


HANDELSBLATT, Donnerstag, 04. Oktober 2001

Dixie:

High-Tecn Firmen vor magerem Herbst

 
05.10.01 08:07
High-Tech-Firmen vor magerem Herbst


In die düsteren Prophezeiungen hat die deutsche Computer- und Telekommunikationsbranche lange nicht einstimmen wollen. Doch die Nachfrage schwächelt mehr als erwartet, und Unternehmen geben weniger für neue Geräte aus. Der Verband Bitkom hat nun seine Wachstumsprognose gegenüber dem Jahresanfang halbiert.


HANDELSBLATT, 5.10.2001
jojo/tnt MÜNCHEN/FRANKFURT. Die erfolgsverwöhnte deutsche Informationstechnik- und Telekommunikationsbranche (ITK) muss mit einem deutlich gebremsten Wachstum klarkommen. Im vergangenen Jahr hatte die Branche noch um 10,7 % zugelegt und gehofft, das Tempo in etwa auch 2001 beibehalten zu können. Doch nach der aktuellen Einschätzung des Branchenverbandes Bitkom, dem mehr als 1 200 Unternehmen der Branche angehören, wird der IT- und Telekommunikationsmarkt in diesem Jahr nur noch um 4,6 % wachsen.

Vor allem die unerwartet starke Abkühlung der Konjunktur, die Terroranschläge in den USA und die Krise wichtiger Bereiche wie der Hardware-Hersteller und der Telekommunikations- Ausrüster haben das Wachstum gedrückt. Für Deutschland erwarte Bitkom jetzt einen Umsatz von 254 Mrd. DM nach 243 Mrd. im vergangenen Jahr, sagte Verbandspräsident Volker Jung gestern in München. Auch für das nächste Jahr sieht der Siemens-Vorstand keine Besserung und geht von einem Wachstum „zwischen vier und fünf Prozent“ aus.

Der deutsche Markt sei im europäischen Vergleich „besonders schwach“. Weltweit werde die ITK-Branche im laufenden Jahr vermutlich um 7 % zulegen. „Die für das vierte Quartal erwartete Belebung verschiebt sich“, nahm Jung jede Hoffnung auf bessere Verkäufe im Weihnachtsgeschäft.

Noch im Sommer hatten die meisten Unternehmen auf ein starkes Geschäft zum Jahresende gesetzt, das u.a. durch das neue Microsoft- Betriebssystem Windows XP angekurbelt werden sollte. Daran glaubt nach den Attacken in den USA fast niemand mehr.

„Rund 1,5 Prozent Wachstum werden die IT-Branche die Terroranschläge in den USA weltweit kosten“, schätzt Wafa Moussavi-Amin, Analyst des Marktforschers IDC. Dabei taxiert Moussavi-Amin das globale Marktvolumen der Informationstechnologie (IT) auf rund eine Billion Dollar. Für den größten IT-Markt USA erwarten die IDC-Analysten nach den Terroranschlägen noch ein Wachstum in der Größenordnung von drei Prozent. Der Analyst betont aber, dass diese Prognosen auf so genannten „Worst- Case-Szenarien“ beruhen, die sich am unteren Ende der konjunkturellen Erwartungen orientieren. Für Westeuropa erwartet IDC ein Wachstum zwischen 7 und 8 %. „Das liegt vor allen Dingen daran, dass Europa sowohl bei der Nachfrage als auch bei der Kostenentwicklung auf Seiten der Anbieter weniger zyklisch reagiert als die USA“, so der IDC-Analyst.

Ob auch der deutsche Markt wieder stärker wächst, hängt vom Mobilfunk ab. Insbesondere auf dem Markt für Handys sei die Situation derzeit schwierig, räumte Bitkom-Präsident Jung ein. „Hier müssen wir einen Umsatzrückgang von 25 Prozent hinnehmen.“ Eine Belebung erhofft sich die Industrie für 2002 insbesondere vom Start des neuen Mobilfunk-Standards UMTS. Mit dessen neuen technischen Möglichkeiten soll dem Internet endlich auch auf dem Gebiet des Mobiltelefons der Durchbruch gelingen.

Ganz sicher ist sich die Industrie ihrer Sache freilich nicht: Denn Sorge bereitet ihr die in Deutschland verbreitete Angst vor elektromagnetischen Feldern, die von Mobilfunk-Anlagen ausgehen. Um UMTS flächendeckend anbieten zu können, müssen im ganzen Land neue Sendeanlagen gebaut werden. In ganz Deutschland wehren sich die Menschen aber immer heftiger gegen neue Sendeanlagen.

Jung zeigte sich besorgt, dass UMTS hier zu Lande um Jahre verzögert werde, wenn die zahlreicher werdenden Bürgerinitiativen vor Gericht zögen. Angesichts der Milliarden, die die Telekom-Unternehmen in Lizenzen für neue Mobilfunknetze investiert und für die Entwicklung neuer Geräte ausgegeben hätten, wäre eine Verzögerung durch eine Prozesswelle der Albtraum der Industrie. „Bei UMTS können wir uns keinen Flop leisten“, warnt Jung.

Doch gibt es neben den von Preisverfall und Nachfragerückgang gebeutelten Segmenten wie den Computerherstellern auch boomende Bereiche. So treiben Internet- und Onlinedienste das Wachstum mit einem voraussichtlichen Plus von rund 40 %. Auch der immer größer werdende Bereich IT-Dienstleistungen wird im laufenden Jahr nach Bitkom-Schätzungen voraussichtlich um 10 % auf 36 Mrd. DM wachsen.


HANDELSBLATT, Freitag, 05. Oktober 2001



Dixie:

Portfoliobereinigungen?

 
05.10.01 09:18
Da gibt bei Biodata aber jetzt einiges zu bereinigen! :-(((
Dixie:

Arbeitsmarktdaten Amerika - Rezession?

 
05.10.01 09:22
ARBEITSMARKTDATEN könnten Amerika in die Rezession stürzen


5. Okt. 2001 Die wirtschaftlichen Aussichten der Vereinigten Staaten könnten sich am Freitag drastisch verdüstern, wenn der


Arbeitsmarktbericht für September


zur Veröffentlichung kommt. Denn bislang hatten die unerschütterlichen amerikanischen Verbraucher mit ihrer kaum gebrochenen Konsumlaune dafür gesorgt, dass die Wirtschaft nicht in eine Rezession abglitt, in der sich die Industrie des Landes bereits befindet.
Sollte sich die entmutigende konjunkturelle Situation nun aber angesichts der Terroranschläge auch deutlich am Arbeitsmarkt niederschlagen - wie es das Gros der Experten erwartet - könnte diese Stütze wegbrechen und die USA damit in die Rezession stürzen. Vorausgesetzt, die Verbraucher reagieren darauf mit einer weiter nachlassenden Konsumnachfrage. Der wichtigste Indikator für die Konsumlust der Amerikaner, das Verbrauchervertrauen, war im September deutlich eingebrochen und würde von schwachen Arbeitsmarktdaten einen erneuten Dämpfer erhalten.


Massenentlassungen nach Terroranschlägen


Die im Vorfeld erstellten Prognosen lassen eine um 104.000 Personen verringerte Beschäftigtenzahl erwarten, die Arbeitslosenquote wird bei 5,0 Prozent gesehen - dies wäre der höchste Stand seit Juni 1997. Die Sorge der Beobachter speist sich dabei nicht nur aus der eingetrübten allgemeinen konjunkturellen Situation, sondern auch aus den im Anschluss an die Anschläge vom 11. September verkündeten Massenentlassungen, die über ihre Auswirkungen am Arbeitsmarkt die Stimmung der Verbraucher nachhaltig belasten könnten. Da der Bericht zumindest teilweise die kurzfristigen Folgen der Attentate für den Arbeitsmarkt abbilden wird, erscheint diese Sorge nicht unangebracht.
Einen Hinweis auf weiter steigende Arbeitslosenzahlen gaben die am Donnerstag veröffentlichten wöchentlichen Zahlen der


Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.


Demnach gingen 528.000 Erstanträge ein - die höchste Zahl seit Juli 1992. Analysten hatten mit einer um 60.000 niedrigeren Zahl gerechnet. Auch die Zahl der erneuerten Anträge stieg auf das höchste Niveau seit zehn Jahren. Als Erklärung werden die neuerlichen Massenentlassungen vor allem in der Luftfahrindustrie genannt.

Auch der Help Advertising Index, der den Umfang der Stellenangebote in 51 großen Tageszeitungen des Landes misst, fiel im August auf den niedrigsten Stand seit Februar 1983 und lässt daher nichts Gutes erahnen. Noch in schmerzlicher Erinnerung sind auch die Arbeitsmarktdaten vom Vormonat, mit einer Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent, die drastisch unter den Erwartungen lagen und an den Finanzmärkten arge Turbulenzen auslösten.
juliusamadeus:

Arbeitsmarktdaten

 
05.10.01 09:30
laut n-tv werden Arbeitsmarktdaten heute vorsichtig ausgedrückt etwas schlechter ausfallen.
Aber erst die Zahlen, die im/für Oktober ermittelt werden, sollten das ganze Ausmaß des 11.09.01 wiedergeben.

Was heißen könnte, heute erst mal raus und nächste Woche schaun wir mal, oder?
Karlchen_I:

Wenn heute die Zahlen kommen, wird sie keiner

 
05.10.01 09:39
so recht interpretieren können....

stats.bls.gov/cpsspec.htm
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