14.04.2000 20:32
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach Einschätzung der DG Bank ist die Abwärtsbewegung am Neuen Markt weitestgehend abgeschlossen. Allerdings schließe das Finanzinstitut einen nochmaligen Test der Tiefststände nicht grundlegend aus, erklärte Karl Eugen Reis, Leiter des Asset Management und Research bei der DG Bank in einer Studie zum Neuen Markt am Freitag in Frankfurt. Bis zum Jahresende erwartet Reis beim All-Share-Index ein Kursziel von 8.500 Punkten. "Dies ist konservativ gerechnet, da hier unterstellt wird, dass die Gewinnschätzungen für das Jahr 2001 unverändert bleiben", sagte der Finanzmanager.
Ein Unterschreiten der Marke von 5.500 Zähler sieht der Stratege nur, wenn es bei den an der Nasdaq notierten Technologiewerten zu enttäuschenden Ergebnissen kommen sollte.
Seit Jahresanfang habe sich die Anzahl der notierten Werte um 46 auf 247 erhöht. Diese Entwicklung habe zu einer Marktkapitalisierung von 178 Mrd. Euro geführt und sich damit nach dem zyklischen Tief Ende September in 1999 mehr als vervierfacht. Rund 51% des Zuwachses würden durch Kursgewinne und 49% durch neu notierte Titel verursacht. Die seit Jahresanfang erhöhte Anzahl der Paralelllistings hätten sich auch in einer erhöhten Börsenkapitalieerung ausländischer Unternehmen am Neuen Markt niedergeschlagen. Reis zufolge liege diese derzeit bei 28%.
Unter Bewertungsgesichtspunkten weise der Neue Markt aber gegenüber der Nasdaq immer noch eine Prämie von 33% aus. Trotz der rückläufigen Kursentwicklung liege das KGV auf Basis der Gewinnschätzungen für 2000 bei 112 (2001: 78). Beim Gewinnwachstum geht die DG Bank im laufenden Jahr von 93% und im kommenden Jahr von 81% aus.
Eine Branche mit Zukunft sei weeiterhin das Internet, stellen die DG-Analysten heraus. Allein in diesem Jahr habe es elf Neuemissionen gegeben. Mit dem IPO von T-Online werde dieser Sektor zudem seinen Vorsprung weiter ausbauen, hieß es.
Als Anlagestrategie für den Privatanleger empfahlen die DG-Bankiers, Kursr ückschläge für Nachkäufe von Wachstumstiteln zu nutzen. Marktführerschaft, hohes Gewinnwachstum bei gleichzeitig hohen operativen Renditen und moderate KGV nannten die Banker als Auswahlkriterien. Dies trifft nach Meinung der Analysten auf den Spezialmaschinenbau-Unternehmen wie Abit , Singulus Technolgies , Lintec , Teleplan , LPKF Laser und Tepla zu./ep/kg/gb
Ich würde das sogar glauben, wenn es nicht so lange vor dem NASDAQ-Schluß rausgekommen wäre. Und dann sollen mir die DG-Bänker mal noch erklären, wie ABIT das mit den Spezial-Kuckuckklebemaschinen im Internet macht.
Aber mal im Ernst: Es gibt keinen Grund anzunehmen, daß die Kurse von jetzt an immer fallen werden. (Es gab vor vier Wochen auch keinen Grund anzunehmen, daß sie für immer steigen.)
Andererseits gibt es aber auch keinen Grund zu glauben, daß es nun extrem schnell aufwärts geht. Oder daß die Erholung schon am Montag beginnt.
Grüße
Diplomat