Aktien-Verkäufe nach schwachem US-Verbrauchervertrauen
Frankfurt/Main (dpa) - Der vorsichtige Optimismus an den Börsen war am Dienstag nur von kurzer Dauer. Anfängliche geringe Gewinne bei mäßigen Umsätzen schickten die Kurse nach Veröffentlichung neuer US-Konjunkturdaten auf Talfahrt. Der DAX fiel am Nachmittag unter die Marke von 5000 Punkten und stand zuletzt bei 4991 Zählern. Das war ein Minus von 2,4 Prozent.
Der MDAX, der im Handelsverlauf noch zugelegt hatte, gab 0,2 Prozent auf 4263 Punkte ab. Der NEMAX 50 verlor 4,0 Prozent auf 1282 Punkte. Grund für die schlechte Stimmung: Der Index für das US- Verbrauchervertrauen ist das fünfte Mal in Folge gefallen, begleitet von wenig optimistischen Kommentaren des Conference Board. Eine Wende im Verbrauchervertrauen sei vor der Jahreswende nicht zu erwarten, die Einzelhändler könnten nicht mit einem Knüllergeschäft zu Weihnachten rechnen.
«Wir passen uns nun dem Trend in den USA an, denn das Verbrauchervertrauen ist wesentlich schlechter ausgefallen als erwartet», erklärte Rolf Stegemann, der bei der BHF-Bank handelt. Deshalb seien vor allem die Automobilwerte unter Druck geraten. Ein anderer Händler sagte, der Verkauf gehe quer durch alle Branchen.
Zwei Titel konnten sich dennoch gegen den Abwärtstrend stemmen: adidas-Salomon legten zu - allerdings mit weniger Dynamik als am Morgen. Die Aktie des Sportartikelherstellers kostete 73,58 Euro und damit 2,2 Prozent mehr als am vorangegangenen Handelstag. Die Aktie der Deutschen Bank stieg um 0,4 Prozent auf 73,89 Euro, ohne dass Händler und Analysten eine Erklärung finden konnten.
RWE-Aktien verloren 4,4 Prozent auf 42,20 Euro. Die Wandelanleihe, die die Allianz ausgeben will, um ihren Anteil an RWE zu senken, belaste den Kurs nach wie vor, sagten Händler am Abend. Die Verluste des Versicherers von 3,3 Prozent auf 251,58 Euro seien allerdings nicht nachvollziehbar, erklärte Aktienhändler Stefan Buchholz von der DZ Bank. Schließlich bringe das Geschäft Geld in die Kasse der Allianz.
Auch der finnische Handy-Hersteller Nokia wartete schließlich auch noch mit einer wenig erfreulichen Nachricht auf: Das Unternehmen erwartet für 2002 einen Handy-Absatz zwischen zwischen 420 bis 440 Millionen. Diese Schätzungen liegen am unteren Rande der Analystenprognosen, sagte ein Händler.
Ein Analyst der Evli Bank in Helsinki schätzte, dass der Markt eine positive Überraschung erwartet habe und nun enttäuscht sei. Ein Marktteilnehmer in London empfahl, von Nokia in Ericsson umzuschichten. Die freundliche Tendenz für die Technologiewerte vom Morgen war dahin. Siemens-Aktien verloren 1,0 Prozent auf 67,85 Euro, Infineon 2,1 Prozent auf 23,36 Euro, EPCOS 1,2 Prozent auf 55,62 Euro.
Auch an den internationalen Börsen trennten sich die Investoren von ihren Aktien, als nach den Daten des US-Verbrauchervertrauens klar wurde, dass sich die Konjunktur noch nicht auf den Weg der Erholung begeben hat. In London, Paris und New York waren die Verkaufslisten deutlich länger als die Kauflisten. Der EuroStoxx 50 fiel um 2,2 Prozent auf 3671 Zähler, der Dow Jones um 1,1 Prozent auf 9874 Zähler und der NASDAQ Composite um 1,3 Prozent auf 1917 Punkte.
Am Rentenmarkt verlor der Bund Future 0,9 Prozent auf 109,31 Stellen, der REX gab 0,8 Prozent auf 114,09 Punkte ab. Die Umlaufrendite wurde bei 4,51 (Montag: 4,45) Prozent festgestellt.
Der Eurokurs ist am Dienstag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs des Euro auf 0,8788 (Vortag: 0,8818) US-Dollar fest. Damit kostete der Dollar 2,2256 (2,2180) DM.
18:13 am 27.11.2001 - Ressort: Finanzen
Quelle: www.welt.de/finanzen/
Frankfurt/Main (dpa) - Der vorsichtige Optimismus an den Börsen war am Dienstag nur von kurzer Dauer. Anfängliche geringe Gewinne bei mäßigen Umsätzen schickten die Kurse nach Veröffentlichung neuer US-Konjunkturdaten auf Talfahrt. Der DAX fiel am Nachmittag unter die Marke von 5000 Punkten und stand zuletzt bei 4991 Zählern. Das war ein Minus von 2,4 Prozent.
Der MDAX, der im Handelsverlauf noch zugelegt hatte, gab 0,2 Prozent auf 4263 Punkte ab. Der NEMAX 50 verlor 4,0 Prozent auf 1282 Punkte. Grund für die schlechte Stimmung: Der Index für das US- Verbrauchervertrauen ist das fünfte Mal in Folge gefallen, begleitet von wenig optimistischen Kommentaren des Conference Board. Eine Wende im Verbrauchervertrauen sei vor der Jahreswende nicht zu erwarten, die Einzelhändler könnten nicht mit einem Knüllergeschäft zu Weihnachten rechnen.
«Wir passen uns nun dem Trend in den USA an, denn das Verbrauchervertrauen ist wesentlich schlechter ausgefallen als erwartet», erklärte Rolf Stegemann, der bei der BHF-Bank handelt. Deshalb seien vor allem die Automobilwerte unter Druck geraten. Ein anderer Händler sagte, der Verkauf gehe quer durch alle Branchen.
Zwei Titel konnten sich dennoch gegen den Abwärtstrend stemmen: adidas-Salomon legten zu - allerdings mit weniger Dynamik als am Morgen. Die Aktie des Sportartikelherstellers kostete 73,58 Euro und damit 2,2 Prozent mehr als am vorangegangenen Handelstag. Die Aktie der Deutschen Bank stieg um 0,4 Prozent auf 73,89 Euro, ohne dass Händler und Analysten eine Erklärung finden konnten.
RWE-Aktien verloren 4,4 Prozent auf 42,20 Euro. Die Wandelanleihe, die die Allianz ausgeben will, um ihren Anteil an RWE zu senken, belaste den Kurs nach wie vor, sagten Händler am Abend. Die Verluste des Versicherers von 3,3 Prozent auf 251,58 Euro seien allerdings nicht nachvollziehbar, erklärte Aktienhändler Stefan Buchholz von der DZ Bank. Schließlich bringe das Geschäft Geld in die Kasse der Allianz.
Auch der finnische Handy-Hersteller Nokia wartete schließlich auch noch mit einer wenig erfreulichen Nachricht auf: Das Unternehmen erwartet für 2002 einen Handy-Absatz zwischen zwischen 420 bis 440 Millionen. Diese Schätzungen liegen am unteren Rande der Analystenprognosen, sagte ein Händler.
Ein Analyst der Evli Bank in Helsinki schätzte, dass der Markt eine positive Überraschung erwartet habe und nun enttäuscht sei. Ein Marktteilnehmer in London empfahl, von Nokia in Ericsson umzuschichten. Die freundliche Tendenz für die Technologiewerte vom Morgen war dahin. Siemens-Aktien verloren 1,0 Prozent auf 67,85 Euro, Infineon 2,1 Prozent auf 23,36 Euro, EPCOS 1,2 Prozent auf 55,62 Euro.
Auch an den internationalen Börsen trennten sich die Investoren von ihren Aktien, als nach den Daten des US-Verbrauchervertrauens klar wurde, dass sich die Konjunktur noch nicht auf den Weg der Erholung begeben hat. In London, Paris und New York waren die Verkaufslisten deutlich länger als die Kauflisten. Der EuroStoxx 50 fiel um 2,2 Prozent auf 3671 Zähler, der Dow Jones um 1,1 Prozent auf 9874 Zähler und der NASDAQ Composite um 1,3 Prozent auf 1917 Punkte.
Am Rentenmarkt verlor der Bund Future 0,9 Prozent auf 109,31 Stellen, der REX gab 0,8 Prozent auf 114,09 Punkte ab. Die Umlaufrendite wurde bei 4,51 (Montag: 4,45) Prozent festgestellt.
Der Eurokurs ist am Dienstag gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs des Euro auf 0,8788 (Vortag: 0,8818) US-Dollar fest. Damit kostete der Dollar 2,2256 (2,2180) DM.
18:13 am 27.11.2001 - Ressort: Finanzen
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