Abschied von Hammer und Sichel
Russische Fluggesellschaft Aeroflot will ihr Logo modernisieren
Aeroflot will das alte Logo und damit auch das schlechte Image loswerden
Moskau - Die russische Fluggesellschaft OAO Aeroflot hat angekündigt, das Firmenlogo mit Hammer und Sichel aufzugeben. Wie Aeroflot-Vizegeneraldirektor Lew Koschljakow in einem Interview sagte, wird ein „menschlicheres“ Symbol gesucht, das keine Erinnerungen an die Sowjet-Zeit wecke. So will die größte Fluggesellschaft Russlands ihr Image verbessern und zahlungskräftige Kunden gewinnen.
Das Symbol – eine geflügelte Sichel, die von einem Hammer gekreuzt wird – stammt noch aus der Zeit, als Aeroflot die einzige Fluggesellschaft der Sowjetunion war. Wie auch in der Sowjet-Fahne, repräsentierte die Sichel den Bauern, während der Hammer für den Arbeiter stand. Gemeinsam sollten sie ihre Fesseln abwerfen und das sozialistische Paradies aufbauen.
Stattdessen wurden mit dem Symbol bald schleppende Bürokratie, schlechter Service und Sonderbehandlung für Parteigrößen verbunden. Um dieses Image loszuwerden und mehr Firmenkunden zu gewinnen, will Aeroflot nun neue Flugzeuge anschaffen, besseren Service anbieten und das alte Logo loswerden.
„Nach den ganzen Änderungen, die wir in den letzten Jahren umgesetzt haben, wollen wir jetzt auch ein menschlicheres Symbol, das nicht mit der Sowjet-Vergangenheit verbunden ist“, erläuterte Koschljakow. „Wir haben herausgefunden, dass Hammer und Sichel bei unseren Passagieren und Kunden nicht die besten Assoziationen hervorrufen.“ Koschljakow machte keine Angaben dazu, wann das Symbol ersetzt oder wie es genau aussehen wird. Er erklärte jedoch, dass die Flügel bleiben werden, wohingegen Hammer und Sichel und die blau-weiße Farbgebung wegfallen.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erbte Aeroflot einen Großteil der Flugzeuge und Angestellten des früheren Luftfahrtkonzerns, der 1932 unter Stalin gegründet worden war. Aeroflot-Chef Waleri Okulow fing 2001 damit an, unprofitable Strecken zu streichen, um so den Gewinn zu steigern. Okulow ist der Schwiegersohn des früheren russischen Präsidenten Boris Jelzin.
Dieses Jahr setzte Okulow sich gegen zahlreiche Kritiker durch und bestellte zwölf neue Airbus-Maschinen. Sowohl russische Politiker als auch Hersteller des Landes hatten gefordert, dass er für die staatlich kontrollierte Fluglinie Maschinen aus dem Inland anschaffen solle.
Gegenwärtig besteht der Flugpark aus 110 Flugzeugen, davon 27 westliche Modelle. Kein Vergleich mit den Zeiten, als die Staatslinie der Sowjetunion Hunderte Maschinen einheimischer Produktion für ihre In- und Auslandslinien besaß und wegen der etwas eintönigen Bordküche mit dem Beinamen „Chicken Airways“ bedacht wurde. Mit dem Zerfall der Sowjetunion löste sich auch Aeroflot in ihre Bestandteile auf. In den neuen Staaten der ehemaligen UDSSR und in Russland entstanden mehr als 350 Nachfolge-Gesellschaften. Jeder GUS-Staat, aber auch jede russische Region, riss sich einen Anteil aus dem Nachlass des einstigen Sowjetmonopolisten heraus. 1992 wurde die „neue“ Aeroflot gegründet.
Nach den Terrorattacken vom 11. September war Aeroflot darum bemüht, sich von dem nachlassenden internationalen Flugverkehr abzukoppeln und konzentrierte sich auf Inlands- und Europaflüge. Im August gab das Unternehmen an, dass es für 2002 im Vergleich zum Vorjahr mit einer Vervierfachung des Nettogewinns rechne. Bloomberg/DW
Russische Fluggesellschaft Aeroflot will ihr Logo modernisieren
Aeroflot will das alte Logo und damit auch das schlechte Image loswerden
Moskau - Die russische Fluggesellschaft OAO Aeroflot hat angekündigt, das Firmenlogo mit Hammer und Sichel aufzugeben. Wie Aeroflot-Vizegeneraldirektor Lew Koschljakow in einem Interview sagte, wird ein „menschlicheres“ Symbol gesucht, das keine Erinnerungen an die Sowjet-Zeit wecke. So will die größte Fluggesellschaft Russlands ihr Image verbessern und zahlungskräftige Kunden gewinnen.
Das Symbol – eine geflügelte Sichel, die von einem Hammer gekreuzt wird – stammt noch aus der Zeit, als Aeroflot die einzige Fluggesellschaft der Sowjetunion war. Wie auch in der Sowjet-Fahne, repräsentierte die Sichel den Bauern, während der Hammer für den Arbeiter stand. Gemeinsam sollten sie ihre Fesseln abwerfen und das sozialistische Paradies aufbauen.
Stattdessen wurden mit dem Symbol bald schleppende Bürokratie, schlechter Service und Sonderbehandlung für Parteigrößen verbunden. Um dieses Image loszuwerden und mehr Firmenkunden zu gewinnen, will Aeroflot nun neue Flugzeuge anschaffen, besseren Service anbieten und das alte Logo loswerden.
„Nach den ganzen Änderungen, die wir in den letzten Jahren umgesetzt haben, wollen wir jetzt auch ein menschlicheres Symbol, das nicht mit der Sowjet-Vergangenheit verbunden ist“, erläuterte Koschljakow. „Wir haben herausgefunden, dass Hammer und Sichel bei unseren Passagieren und Kunden nicht die besten Assoziationen hervorrufen.“ Koschljakow machte keine Angaben dazu, wann das Symbol ersetzt oder wie es genau aussehen wird. Er erklärte jedoch, dass die Flügel bleiben werden, wohingegen Hammer und Sichel und die blau-weiße Farbgebung wegfallen.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erbte Aeroflot einen Großteil der Flugzeuge und Angestellten des früheren Luftfahrtkonzerns, der 1932 unter Stalin gegründet worden war. Aeroflot-Chef Waleri Okulow fing 2001 damit an, unprofitable Strecken zu streichen, um so den Gewinn zu steigern. Okulow ist der Schwiegersohn des früheren russischen Präsidenten Boris Jelzin.
Dieses Jahr setzte Okulow sich gegen zahlreiche Kritiker durch und bestellte zwölf neue Airbus-Maschinen. Sowohl russische Politiker als auch Hersteller des Landes hatten gefordert, dass er für die staatlich kontrollierte Fluglinie Maschinen aus dem Inland anschaffen solle.
Gegenwärtig besteht der Flugpark aus 110 Flugzeugen, davon 27 westliche Modelle. Kein Vergleich mit den Zeiten, als die Staatslinie der Sowjetunion Hunderte Maschinen einheimischer Produktion für ihre In- und Auslandslinien besaß und wegen der etwas eintönigen Bordküche mit dem Beinamen „Chicken Airways“ bedacht wurde. Mit dem Zerfall der Sowjetunion löste sich auch Aeroflot in ihre Bestandteile auf. In den neuen Staaten der ehemaligen UDSSR und in Russland entstanden mehr als 350 Nachfolge-Gesellschaften. Jeder GUS-Staat, aber auch jede russische Region, riss sich einen Anteil aus dem Nachlass des einstigen Sowjetmonopolisten heraus. 1992 wurde die „neue“ Aeroflot gegründet.
Nach den Terrorattacken vom 11. September war Aeroflot darum bemüht, sich von dem nachlassenden internationalen Flugverkehr abzukoppeln und konzentrierte sich auf Inlands- und Europaflüge. Im August gab das Unternehmen an, dass es für 2002 im Vergleich zum Vorjahr mit einer Vervierfachung des Nettogewinns rechne. Bloomberg/DW